Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Wildbad 100 macht Ärger
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2
Hallo Radiofreunde,

mein Freund Bojan hat mir das Radio gebracht.
Plötzlich kein Muks mehr und es sollte doch beim Advents schmücken Stimmung machen.
Als erstens gesehen Sicherung ist hinüber. Sicherung ersetzt, ein kurzer Blitz und Sicherung Adieu.
Das Radio muss also genauer unter die Lupe genommen werden.


Beim drücken verschiedener Tasten plötzlich eine Taste hängt schräg, innen was gebrochen.
Also Chassi raus, Frontblenden ab so das die Taste nach lösen des kleinen Federstabes entnommen werden konnte.

[attachment=128898]  [attachment=128899]

Mist, da fehlt jetzt ein kleines Teilchen so das an kleben nicht zu denken ist
Hat jemand so eine Taste übrig und kann sie abgeben?

[attachment=128900]

Aber nun zum Trafo.
Dafür erst mal ein Schaltplan Aussschnit.

[attachment=128901]

Taste Stereo gedrückt so das Kontakt St4 geöffnet ist, Trafo keine Belastung ausser ein paar Birnchen und Röhren Heizung. Ich meine das ist erstmal der richtige Weg.

Oh, der Kondenstor C 63 hat sich übergeben und auf den Elko gespratzt.

[attachment=128902]

C 63 abgelötet aber keine Besserung in sicht.
An Sekundärwicklung nur cca. 150 V.
Kurz getestet mit Ampermeter anstatt der Sicherung, Anzeige 3,8 A.
Trafo wird warm und wärmer.

Was nun, hat der Trafo einen Innenkurzschluss oder gibt es noch eine andere Prüfmöglichkeit?
Bitte erstmal um eure Meinung.
Hallo Marcello,

du mußt einen Anschluß der Sekundärwicklung ablöten. Entweder von Masse oder vom Gleichrichter. Nun mißt du, was dort an der Windung für Spannung anliegt. Lass den abgetrennten Anschluß so liegen und prüfe, ob sich der Netztrafo erwärmt. Mehr als Handwarm sollte er nicht werden.

Ich vermute eher einen Defekt im Elko oder im Gleichrichter.
Hallo Andreas,

nun warst du aber schnell.
Die Sekundärwicklung ist doch durch den Kontakt St 4 abgeschaltet und auch C 63 ist weg.
War zu langsam
Gruß Gerd
Nabend,

und bitte ruhig mit Vorschalt-Lampe in der Netz-Zuführung arbeiten, das ist ein klassischer Fall, wo das viel Sinn macht !
Bei leerlaufendem Trafo sollte auch eine 25W-Lampe in Reihe zur Primärwicklung kaum leuchten.
Bei Radios im Normalbetrieb kann man auch ruhig mit 60W starten.

Leider ist bei defektem C 63 parallel zur Sekundärwicklung diese in extremer Gefahr, auch die Netzsicherung kann in bestimmten Fällen die Zerstörung der Wicklung nicht verhindern, weil sie zu spät auslöst (sofort löst sie nur bei 6...8-fachem Überstrom (aus der Hüfte geschossene Angabe ^^ ... aus der Starkstromtechnik).
In meinen Fällen mit auch fortgeschrittenen Auswirkungen war aber die Primärsicherung durch Laien auf den A-Bereich angehoben worden...
Wenn der hohe Strom mit Erwärmung der Wicklungen nach Ablöten des defekten C erhalten bleibt, ist leider sehr wahrscheinlich der Netztrafo hinüber, da findet man aber oft ganz gut Ersatz für.

Gruß Ingo
(30.11.2023, 21:29)marcello schrieb: [ -> ]Die Sekundärwicklung ist doch durch den Kontakt St 4 abgeschaltet und auch C 63 ist weg.

Hallo Marcello,

damit ist die Sekundärwicklung im Leerlauf. Wenn du nun hier nur 155 V misst, ist das gar nicht gut. Im Leerlauf sollten es sogar etwas mehr als 230 V sein (unbelasteter Trafo halt). 
Der Kurzschluss könnte auch primärseitig sein. Ermittle doch am besten von beiden Wicklungen (primär und sekundär Anodenspannung) den Wicklungswiderstand.
(30.11.2023, 21:29)marcello schrieb: [ -> ]Taste Stereo gedrückt so das Kontakt St4 geöffnet ist ...

Ich meine, dass "St4" nicht die Stereotaste ist. St4 müsste die Ausschalttaste sein.

Wenn C63 kurzschließt, kann durch Induktion des Trafos z. B. Gr.1 defekt werden. -> Gr.1 ablöten.

Bernhard
....das mit dem Kontakt St4 hatte mich auch schon gewundert, denn weshalb sollte bei Stereo die gesamte Anodenspannung abgeschaltet werden.
Um den Netz Trafo zu prüfen geht, wie bereits mehrfach geschrieben, nur dessen Sekundärseitiges Ablöten und die bestromung über eine Vorschaltlampe.
Der Fehler kann auch hinter Gr.1 liegen, z. B. Kurzschluss von C64 oder was noch danach folgt (außerhalb des Schaltbildauszugs).
Gr.1 wird dabei aber überlastet und kann auch in Mitleidenschaft gezogen werden.

-> Ich würde vorgehen (beginnen), wie harry schreibt.

Bernhard
Hallo Radiofreunde,

das Radio hat einige Eigenheiten die recht merkwürdig sind aber aus Hersteller Überlegungen mehr oder weniger Sinn machen.
Wer diese Eigenheiten nicht kennt, ich bisher auch nicht, möge doch folgende Aussschnitte lesen.
Ich hatte das leider nicht von Anfang an gepostet.
Das bringt Klarheit zu den gegebenen Schaltungsmöglichkeiten.

[attachment=128913]
[attachment=128914]
Das ist echt selten und erklärt nun vieles.
Kenne ich so von keinem Radio.
Nee, sowas hatte ich aber auch noch nicht.
Tatsächlich, die Stereo-Taste schaltet das Gerät funktionsunfähig. Das kannte ich so auch noch nicht, wieder was gelernt und Danke für die Klarstellung.
Die Bezeichnung "Stereo" finde ich hier eher falsch, kam sicherlich von der Marketing-Abteilung Wink

Bei abgeschalteter Anodenspannung laufen alle Röhrenheizungen und die Beleuchtung weiter. Vielleicht ist ein Kurzschluss im 6,3-V-Kreis.

Also einen der beiden 6,3-V-Anschlüsse des Trafos ablöten.
Ich würde sicherheitshalber auch die Anodenspannungswicklung auf einer Seite ablöten. Vielleicht trennt St4 nicht mehr ausreichend. (Kontakte verschweißt nach Kurzschluss im Anodenkreis?)

> der Kondenstor C 63 hat sich übergeben
Schöne Aufnahme Smile

Bernhard
So eine Taste könnte ich haben, Marcello.
Wenn so einer wie C 63 gleich hinter dem Trafo ist, gibt es in der restlichen Schaltung bestimmt noch ein par andere Übeltäter. Smiley59
Ich würde wie schon vorgeschlagen zuerst die komplete Sekundär seite abtrennen. Heizung UND Anodenspannung.

Der Trafo leuft dann komplet im Lehrlauf und ist vom Chassis getrennt.
ER SOLLTE DABEI NICHT WARM WERDEN!!!
Warum auch die Heizung? Es kann ja sein das Heizungsmäsig irgend wo noch was drannhängt. An der verkabelung fileicht.
Eher Unwarscheinlich, aber........

Danach wird das Radio auf 110V gestellt und über einen Regeltrafo hochgefahren.
Warum auf 110V?
Es kann sein das der Kurzschluss welcher uns hier ergert auch auf der Primärseite ist.
Irgend wo zwischen den 0, und 110 Abgriff.
Wird der trafo immer noch warm probiert man zwischen 110 und 220.

Ab da wird es dann lustig, weil man den Trafo Abwickeln muss um den fehler zu finden..............Wenn man denn lust dazu hat. Big Grin
Habe ich schon mal gemacht. Bei Saba sind die Wicklungen normalerweise nicht getränkt. Also was für die langen Winterabende die jetzt kommen. Big Grin
Zitat:Danach wird das Radio auf 110V gestellt und über einen Regeltrafo hochgefahren.
Warum auf 110V?
Es kann sein das der Kurzschluss welcher uns hier ergert auch auf der Primärseite ist.
Irgend wo zwischen den 0, und 110 Abgriff.
Wird der trafo immer noch warm probiert man zwischen 110 und 220.

Wenn der Kurzschluß auf IRGENDEINEM Wicklungsteil ist (völlig egal, wo und auf welcher Wicklung), dann wirkt sich der Kurzschluß über den verketteten Fluß unverändert aus, egal wie der Trafo (Magnetkreis) gespeist wird.
Bereits eine kurzgeschlossene Windung versucht, den Fluß aus der umschlossenen Fläche herauszudrängen, deshalb steigt der Strom so dramatisch..

Es bleibt nur die eine besagte Möglichkeit, den völlig (!) leerlaufenden Trafo primärseitig an 230V~ oder 110V~ zu erregen mit Strombegrenzung und dann den Leerlaufstrom einzuschätzen, der bei intakten Wicklungen sehr gering ist. Bei weniger gut dimensionierten Trafos der low-cost-Schiene kann der Leerlaufstrom auch rel. und ungewohnt hoch ausfallen mit handwarm werdendem Kern, hier würde ich das nicht unterstellen.

Gruß Ingo
Hallo Ingo. Natürlich hast du folkommen recht.
Ich habe das nicht richtig fertig geschrieben.
Was ich meine ist das es bei diesen Trafos fon SABA so ist das bis 110V ein etwas dickerer Draht verwended wird.
Von 110 bis 220 ist er dann etwas dünner.
Man muss den Isolierungsschlauch des Trafos genau ansehen, weil an die 110V stelle ZWEI drähte ankommen , und sie erst oft da zusammengelötet werden.
Ist der fehler auf der Primärseite ist es oft der dünnere Draht welcher probleme macht.

An dieser stelle muss man die verbindung auftrennen.
So kann man immerhin je eine Halbe Primärseite checken, und weis zu 1/3 ob da der fehler liegt. 0-110 110-220 sekundärseite
Ausmessen ist hier eher nicht das richtige, denn es ist ja oft nur der schluss zwischen ein par windungen. Das sind nur wenige Ohm.

Eigentlich ist es egal ob der fehler hier oder dort liegt. Die Anodenwicklung muss im falle eines Primärseitigen problems sowieso runter.
Das ist ohne eine wickelforrichtung eine zu aufwendige angelegenheit.
Ein neuer Trafo ist da oft fiel einfacher zu beschaffen
Hallo Radiofreunde,

Danke für eure Hilfe.

@ Dietmar, das wäre super wenn die Taste passen würde.
Es sieht aus als ob die Taste fest auf den Metallhalter gedrückt ist und mit einem kleinen Federstab gehalten wird.
Jedenfalls nicht geklebt.

[attachment=129094]

Tasten sehen aber aus als ob alle kein homogenes Gefüge haben, gut zu sehen wg. Lichteinstrahlung.

[attachment=129095]

Desweiteren als letzte und entgültige prüfung des Trafos folgende Mess Rezultate.
Alle Verbraucher abgeklemmt, also Trafo im "Leerlauf".
- Primär Wicklung bei 233 V sind es 1,4 A.
- Heizspannung 4,4 V.
- Sekundärspannung 150 V.
Trafo wird heiß, den folgenden Qualm habe ich mir erspart.
Fazit: Trafo ist defekt.

Bei einem Schlächter auf Ebay für knapp 20 € zu haben.
Marcello, mach dir keinen kopf. Für 20 Euro ist die sache erledigt. Smiley20
Fieleicht hat er auch die Taste, dann sparst du dir die transportkosten
Ich hab Marcello ein Chasis Wildbad 11 angeboten. Gleiche Röhrenbestückung und beide sind mit 70W angegeben, somit sollte der Trafo passen….
Was meinen die Experten?
Seiten: 1 2