Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: RFT LT CS 01 kein Ton
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Hallo,
ich habe so einen Tangentialplattenspieler bekommen, der etwas brachial einen SD 25 Tonabnehmer angebaut bekommen hat. Angeblich sind die Dreher mit Magnetsystem ganz tauglich.

Die Mechanik funktioniert, die Auflage kann man auf 2 - 3 g einstellen.
Leider kommt kein Ton heraus. 
Nur bei voll aufgedrehtem Verstärker kann man ganz leise etwas hören.

Habe leider keinen Plan, wie weiter.
Kann mir hier jemand weiterhelfen?

Schon mal Danke und VG Jean Henry
Moin,

das ist nun kein Wunder. Das MS 25 SD benötigt einen Phonovorverstärker, das ursprünglich verbaute CS 29 nicht.

Thommi
ja hallo,
währe es möglich einen Typ zu nennen oder ein paar Bilder reinzustellen damit man eine Identifikation hat?
Liegt überall die richtige Versorgungsspannung an? Das währen erste Schritte....
Hallo Jean,
das hängt mit der Schaltstufe am Ausgang zusammen. Da sind 2 Transis geschaltet, die sollen den Durchgang bei Plattenanfang und ende langsam auf und abregeln. Evtl. ist auch der Anschluss nicht richtig gesetzt. Das bitte noch mal prüfen. Auch die Anschlüsse vom TA prüfen. Ganz einfach mit ner Nadel mal an den einzelnen Anschlüssen antippen. Wenn ein starkes Brummen (auf dem rechten oder linkem Kanal) zu vernehmen ist, dann ist der NF-Weg schon OK. Dabei muß aber der Abspielvorgang aktiv sein. Wie ist es zu verstehen, daß  ein SD25 brachial eingesetzt wurde?
Ist egal welches System (SD oder SM), der Ausgang muß bei Abspielen da sein. Bitte prüf das mal. Dann sehen wir weiter. Dieser Dreher ist fast mein zu hause.
LG aus Schwerin, Holger
"brachial" meint, der Tonarm wurde abgesägt. Ein Stück Blech mit zwei Löchern oben
aufgeklebt und das System angeschraubt. Auflage, Azimut, Systemhöhe, Flucht zum Arm und Winkel zur Platte sind alle verändert.
Das lässt sich alles wieder richten, aber der Aufwand muss sich lohen.

Die Durchgänge TA zur Platine und Platine zu den (cinch)Steckern habe ich schon geprüft, sind i.O.

Mir ist noch nicht klar, ob dieser Austausch (Kristall zu MM) überhaupt sinnvoll ist bzw. möglich ist (in Hinblick auf vorhandene Parameter wie Vorverstärker und/oder Entzerrer).
Bei google sagen die einen so, und die anderen so.

Ich habe den Eindruck, das System wurde ausgetauscht in dem Glauben, "MM anbauen - fertig, besserer Klang". Zitat Vorbesitzer: "Wenn man 5 Cent auflegt, spielt er auch".

Macht er nur leider nicht.
Hallo Jean, bei Ebay gibts den für nen ganz schmalen Taler mit intaktem Tonarm
https://www.ebay.de/itm/145491225509?has...R4iXhKmMYw
Hallo Jean,
das entscheidende wurde hier in Artikel 2 von Thommi schon gesagt:
ein magnetisches Abtastsystem benötigt immer einen entsprechenden Entzerrer-Vorverstärker.Dieser ist aber im LT-CS 01 nicht verbaut sondern nur jeweils ein Stummtast-Transistor
pro Kanal.Deshalb hörst Du auch nur ganz leise Musik.
Viele neuzeitliche Verstäker haben diesen Entzerrer  im Phono-Eingang verbaut, Du kannst aber auch einen separaten Entzerrer (ab 20,00 Euro z.B bei POl...))verwenden.
Ein Magnetabtastsystem ist immer hochwertiger als einfache Keramiksysteme wie das CS29 was ursprünglich im LT-CS verbaut war und bei einem Tangentialtonarm ist auch der Umbau leicht weil man nicht so auf Winkel etc. achten muß .
Magnetische Abtaster liefern Spannungen um 3-5 mV während Keramiksyteme ca. 500 mV abgeben , darum hat der LT-CS  diesen Entzerrer serienmäßig  nicht.
Ich hoffe, damit ist nun alles Klar.
Gruß von Gert
In der Theorie schon. Demnach könnte man jeden MM-Abnehmer gegen einen anderen MM tauschen (abgesehen von unterschiedlichen Anschlüssen und Formen), solange der Verstärker einen Phono-Eingang hat. Ansonsten einen separaten Vorverstärker/Entzerrer dazwischensetzen. 
Sind Vorverstärker und Entzerrer eigentlich immer eine Einheit oder kann der Entzerrer im PS und der Vorverstärker im Verstärker sein?

Zurück zur Praxis: Ich habe den LT-CS 01 an einen anderen Verstärker (Phono-Eingang) angeschlossen, da ist die Lautstärke zwar etwas höher, aber man muss den Verstärker immer noch fast voll aufdrehen.
Es klingt auch einigermaßen korrekt, das NF-Signal kommt offenbar unbeschädigt durch.

Beide Verstärker arbeiten mit mit meinem anderen PS (Pioneer MM) klaglos am Phonoeingang zusammen.

Wo das Problem bei dem LT-CS liegt, weiß ich leider immer noch nicht.
Steht doch schon da, Magnetische Abtaster liefern Spannungen um 3-5 mV während Keramiksyteme ca. 500 mV abgeben.
In der Regel sind Vorverstärker/Entzerrer zusammen. Macht wenig Sinn diese einzeln aufzubauen.

Der Plattenspieler hat eine Elektronische Stummschaltung.
Dort solltest du mal zuerst suchen.
Du kannst auch diese Stummschaltung umgehen und einfach einen Abgriff direkt an Tonarmkabel machen um zu Prüfen, ob das Signal überhaupt ankommt.

[attachment=129819]
Danke für die bisherigen Antworten.
Die Stummschaltung funktioniert wie in dem Auszug beschrieben. Freigabe des Signals nach wenigen Sekunden. Da ich das Signal höre (wenn auch zu leise), ist der Durchgang gegeben.

Inzwischen habe ich hier alle Beitrage zu dem PS gelesen und auch den Schaltplan gefunden.
Da ich nur über Grundkenntnisse der Elektronik verfüge (das Motorproblem beim SP 3001 konnte ich letztlich auch nur durch den Austausch der ganzen Platine lösen - älterer Beitrag), vermute ich mal, das das Signal stummgeschaltet wird, indem es durch die VT 1112 und 13 auf Masse gelegt wird. Die Stummschaltung könnte dann den Pegel des Signals gar nicht beeinflussen.
Wohl eher die R1170 und 73, sonst ist ja weiter nichts in dem Signalweg.
Liege ich da richtig?
Wenn ja, liefert der TA zu wenig Spannung oder passt er nicht zu den Widerständen?
Dann könnte man die MM-Systeme doch nicht beliebig gegeneinander tauschen. Welches nehmen (ich weiß nicht, in welchem Zustand sich das alte DDR-System befindet, das müsste vielleicht ohnehin erneuert werden).
Oder die Widerstände verändern?
Kann man den Ausgangspegel irgendwie (Oszi?) messen, wenn man keine Testplatte hat?
Moin,

dann kann es sein, dass dein System platt ist, z.B. verhärtete Aufhängung o.ä.
Den Ausgangspegel kannst du schon messen, nur was bringt dir das? Dann würdest du ich denke mal bei 0db Vollaussteurung des Signals 0,7mV messen, wenn das System ok ist.
Der Vorverstärker sollte also etwa 1000-fach verstärken. Beim Tesla VM 2102 u.ä. liegt die Ausgangsspannung bei 3-4 mV, also 10 mal höher, wenn die Daten im Netz stimmen.

Thommi
Hallo,
eine Ausgangsspannung von 0,7 mV ist allerdings deutlich niedriger als die weiter oben genannten 3-5 mV für allgemeine MM-Systeme.
Ich besorge mir jetzt erstmal einen Vorverstärker und sehe mal, was der bringt.
Melde mich dann wieder.

Jean henry
Hallo,

inzwischen habe ich mir einen Vorverstärker besorgt und ausprobiert.
Ergebnis: An den normalen Eingängen des Verstärkers ist das Signal noch immer sehr leise, am Phono-Eingang ist es laut genug.
Das Signal wird quasi doppelt (vor)verstärkt, um die geringe Ausgangsspannung des TA an den Verstärker anzupassen.
Haben alle Rft/Tesla MM-TA diese geringe (0,7mV) Ausgangsspannung oder nur dieser hier?

Was ich aus dem Verstärker zu hören bekam, war allerdings kein Genuss: laut, aber verzerrt.
Kann am TA liegen, aber auch an dem (billigen) Vorverstärker.
Da ich keinen anderen TA zum Testen habe, gebe ich es auf.

War mal interessant, die Technik eines Tangential-PS kennenzulernen, weiter in dieses Gerät zu investieren lohnt aber nicht.

VG Jean Henry
War denn der Ton beim TA Eingang auch verzerrt, wenn auch leise?
Hallo Jean-Henry,
aufgeben ist doch keine Option, oder?
Was hast Du denn Alles gemacht und evtl. womit gemessen? Es wurden ja einige Hinweise zwecks Prüfungen gegeben.
Auch wäre es für uns gut, wenn Du Bilder hier einstellst (Tonarm). Wir benötigen da mehr Informationen. Auch über den gekauften Vorverstärker.
Eigentlich ist das kein schwieriger Fall und auch keine Hürde das Problem zu bewältigen. Wie gesagt, Deine Mithilfe ist da schon wichtig.
LG aus Schwerin, Holger
Ich denke auch, das ist in den Griff zu bekommen, wenn Du das möchtest. Etwas mehr Informationen und Bilder von Dir, regen die Hilfsbereitschaft deutlich an. Aber wenn Du grundsätzlich kein Interesse mehr an dem Gerät hast, biete es doch hier im Trödelmarkt an. Vielleicht findet sich ein Interessent um das Gerät zu erhalten und hier vorzustellen, was daraus wurde. Ich würde das mit Interesse weiter verfolgen Smile
Hallo zusammen,
ich würde mich gerne des Gerätes annnehmen und dann berichten.
Gruß von Gert