Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Kleines Allstrom Notradio im Holzgehäuse von H+E
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Joo, 
da hab ich heute von einem Leipziger Dachboden offensichtlich ein "H+E" ein Notradio 
für einen schmalen Taler ergattert. Glücklicherweise mit Rückwand und sogar mit einer Beschriftung.

Ich habe nichts vergleichbares im Netz gefunden, kennt jemand eventuell die Fima H+E ?
Interessant sind die beiden Tastschalter an der Front. sowas habe ich noch nie gesehen.

Die beiden Röhren nehme ich an sind die RV12P2000?
Die habe ich noch nicht in der Hand gehabt.

Für das Allstromgerät wäre dann doch mal besser ein Trenntrafo angebracht. Smiley53

Als nächstes erst mal das Chassis ausbauen und das Gehäuse begutachten um davon
zu retten was noch zu retten ist. Da hat die Feuchtigkeit ganze Arbeit geleistet.
Das Furnier ist nur noch so lala mit dem Holz verbunden. Schaun wir mal.

Allerdings wird wohl eine Menge Arbeit nötig sein, 
um das kleine Radio wieder in Schwung zu bringen. 

[attachment=130212][attachment=130206][attachment=130207][attachment=130208][attachment=130209][attachment=130210][attachment=130211]

Grüße

Karli
Solide Arbeit, das hat eher was mit Gesellenprüfung zu tun...
Pertinax Chassis, Skala mit Schablone in Normschrift geschrieben
Das Gehäuse und der Skalenrahmen vom Schreiner....
Die Qualität ist für eine Klitsche zu gut, der Aufwand für Serienfertigung zu hoch...
Noch zu erwähnen ist der seltene Greencone Lautsprecher.
Ein typisches Gerät der Nachkriegszeit. Jeder , der konnte baute Geräte dieser Art. Das Gehäuse verwendeten Viele, woher auch immer. Die Schaltung ist meist ein Audion.
Nun elektronisch ist die Restauration nicht so kompliziert. Das  Gehäuse ist da wohl der  größere Aufwand, aber nicht unmöglich.
Mach mal ein Bild von der Chassisunterseite.

Viele Grüße
Bernd
Vielen Dank für eure Kommentare!

Eine Röhre ist mit Wehrmacht beschriftet, die andere mit dem Telefunkenlogo.
Das Chassis scheint aus lackierten Blech zu sein.
Die Knöppe abzubekommen war ein mittlerer Akt, aber es ging noch.
Der Skalenantrieb funktioniert und der Drehko dreht auch, Glück gehabt.

Das Chassis selbst wird nur von den beiden Muttern der Schalter in der Front vom Gehäuse festgehalten.
Leider fehlte von Anfang an eine dieser Hut-Messing-Haltemuttern. 
Hat jemand sowas in der Gruschtelkiste?
Das Variometer(?) mit den Spulen scheint defekt zu sein, muss mal sehen wie ich das wieder zusammenbekomme. Smiley26
 
Anbei weitere Fotos von der Unterseite.

Viele Grüße
Karli

[attachment=130229][attachment=130230][attachment=130231][attachment=130232][attachment=130233]
(23.12.2023, 10:12)Karli schrieb: [ -> ]
.....Das Chassis selbst wird nur von den beiden Muttern der Schalter in der Front vom Gehäuse festgehalten.
Leider fehlte von Anfang an eine dieser Hut-Messing-Haltemuttern. 
Hat jemand sowas in der Gruschtelkiste?

Das Variometer(?) mit den Spulen scheint defekt zu sein, muss mal sehen wie ich das wieder zusammenbekomme.

Hallo Karli.

Danke fürs Zeigen dieses Radios. Geräte aus dieser frühen Nachkriegszeit schaue ich mir immer gerne an; man findet interessante technische Lösungen, geboren aus der Materialnot der damaligen Zeit.

Nun zu Deinen von mir zitierten Anmerkungen:

Die beiden Frontschalter sind typische Schalter von Nachttischlämpchen. Man kann diese Bauform heute noch kaufen, und zwar mit den Schraubkappen. Es gibt davon auch Ausführungen, die eine schwarze Schraubkappe haben, das sähe dann halbwegs authentisch aus.
Mitunter passt auf dieses Gewinde aber auch die Mutter eines (ausgedienten/ nicht benötigten) Potentiometers, also ggf. mal in der eigenen Grabbelkiste nachschauen.

"Variometer": Das geschlitzte Ende der Achse griff mal in die Aussparung der Pertinaxplatte, die die schwenkbare Spule trägt. Da das geschlitzte Achsende auf dem Foto sehr eng zusammengedrückt ist, kann die dort eingeklemmte Befestigung nur sehr dünn gewesen sein:

[attachment=130239]


Nur ein Vorschlag: Ich würde einen dünnen Blechstreifen in U-Form anfertigen und mit gutem 2-Komponentenkleber von der Seite her über die Aussparung der Pertinaxplatte kleben, so daß er in dieser Aussparung doppelt zu liegen kommt und dort zwischen das Achsende klemmen.
Ja danke, ein guter Tipp, so sollte es mit dem Variometer klappen.

Anbei noch ein Bild der Muttern von den Tastern, 
das scheint doch etwas besonderes zu sein.

Die Gewinde der Schalter befinden sich "innerhalb" der Frontplatte, 
darum braucht es diese speziellen Muttern, die Standardmuttern 
sind dafür leider nicht brauchbar.

Grüße
Karli

[attachment=130242][attachment=130243][attachment=130244]
Das kaputte Gehäuse zu rekonstruieren macht jedenfalls eine ganze Menge Arbeit. Smiley47 
Deshalb mag ich die Bakelitgehäuse, wenn ohne Risse - lassen die sich super einfach reinigen und aufpolieren.

Teilweise ist das Sperrholz vom Radio aufgegangen und dafür mussten die einzelnen Lagen erst wieder neu verleimt werden.
Ich habe sicher schon mindestens 10x an allen möglichen Seiten neu verleimt  und gespannt.
Es findet sich immer wieder ein Teil was noch lose ist...

Danach muss man immer wieder etwas warten bis der Leim angezogen hat.
Glücklicherweise habe ich über die Jahre genügend Schraubzwingen eingesammelt, 
ohne die würde das nicht gehen.

Für das teilweise fehlende Furnier muss ich noch auf Suche gehen, 
ob da was passendes zu finden ist.

Anbei ein Foto.
[attachment=130272]

Grüße

Karli
Ja und wenn du nichts hast, dann meldest du dich bei mir. Furnier ist immer da.
Wenn Du es auch technisch in Ordnung bringen willst: Die Kondensatoren mit den aufgelöteten Deckeln muss man eigentlich nie tauschen, die sind absolut unzerstörbar - Du wirst nichts besseres zu kaufen kriegen.
Nur falls Du es nicht wusstest.
Hallo Karli
Mir geht immer noch die Frage durch den Kopf, wer das gebaut haben konnte...
Geräte mit genau dieser Röhnenbestückung gab es viele...
Das Alter schätze ich mal mit ca, 1947-49
Herstellungsland vermutlich Deutschland
Es kann ein sehr kleiner Hersteller, ein Gesellen/Meisterstück aber auch auf einer Art Rundfunklehrgang entstanden sein...
Mach doch bitte noch mal ein Foto von der Skala (ohne Glas) .... ich würde anhand dieses Bildes gern noch mal Googeln gehen...
Liebe Grüße - Alfons
Danke Uli, super dann lasse ich die sehr gern drin im Radio. 

Andreas, vielen Dank für Dein Angebot zum Furnier, ggf. komme ich gern darauf zurück.

Ich habe inzwischen die Röhren mit meinem Röhrentester überprüft.
Die Wehrmachtröhre hat noch sehr gute Werte, die Telefunkenröhre ist leider so gut wie tot.
Daraufhin habe ich mir fix eine gebrauchte und hoffentlich gute Röhre bestellt.

Anbei das Foto für Alfons für die Suche:

[attachment=130278]


Viele Grüße

Karli
Heute habe ich mir u.a. auch den Lautsprecher vorgenommen.
Die schöne grüne Papp-Membrane hatte sich am Rand zum größten Teil vom Chassis gelöst.
Dadurch kratzt der Lautsprecher natürlich.

Zur Reinigung des inneren Luftspaltes verwende ich schmal geschnittene Streifen von Klebezetteln,
da bleibt einiges Staub am Leim kleben ohne das man den Luftspalt beschädigt.

Nach dem das erledigt ist, werden 3 Papierstreifen im 120° Abstand  in den Luftspalt gesteckt und die Membran 
vorsichtig mit passenden Kleber wieder festgesetzt.

Erkennt jemand was der Kartoffeldruck auf der Membrane bedeutet?
Vielleicht heisst es MÜLLER AKUSTIK ?
Auf dem Magneten steht jedenfalls DEW.

[attachment=130317][attachment=130316][attachment=130315][attachment=130314]
[attachment=130320]

Grüße
Karli
(24.12.2023, 15:03)Uli schrieb: [ -> ]Wenn Du es auch technisch in Ordnung bringen willst: Die Kondensatoren mit den aufgelöteten Deckeln muss man eigentlich nie tauschen, die sind absolut unzerstörbar - Du wirst nichts besseres zu kaufen kriegen.
Nur falls Du es nicht wusstest.

Hallo Uli,

oh, wenn ich das lese kann ich nicht zustimmen. Diese Kondensatoren sind auf alle Fälle zu überprüfen, denn absolut unzerstörbares gibt es nicht und wird es nie geben. Ich verweise auf meinen Beitrag vom Autoradio S1049C.
Ok, Falk, diese Kondis habe ich gemessen, die Kapazitätswerte stimmen soweit.
Alles andere sehe ich dann bei der Inbetriebnahme.

Das Gehäuse sieht schon wieder einigermaßen brauchbar aus. **freu**
Finetuning ist noch nötig und dann muss ich mich mit Schellack (?) befassen,
ich würde denken das war original auch so lackiert?

Auf dem Mittelsteg zwischen Lautsprecher und Skala habe ich paar goldfarbige 
Partikel gefunden, ich nehme an das der goldfarbig lackiert war.

[attachment=130356]
[attachment=130355]
[attachment=130354]
[attachment=130357]

Grüße

Karli
Sieht nicht übel aus, Karli,
Erzähl mir nur bitte nicht, wie du das alles gestern Abend erledigt hast. Big Grin
Nee, keine Sorge, gestern Abend war die Familie dran:  Smiley48


Heute habe ich etwas Zeit für das Radio gehabt, da ging es ordentlich voran.
Den Lautsprecher habe ich schon mal am R160 laufen lassen, der klingt erstaunlich gut.
Bass mag er naturgemäß natürlich eher nicht.

Bestellt habe ich schon ein neues passendes Netzkabel mit Textilmantel, 
dem alten Kabel traue ich nicht über den Weg.

Eine ordentliche Zugentlastung für das Kabel muss ich mir noch ausdenken, 
der ursprüngliche Knoten der im Kabel dafür diente geht ja mal so gar nicht.

Ein kleiner Trenntrafo mit 230/230V ist schon im Anmarsch.
Paar Kondensatoren muss ich noch bei "Ask Jan First" bestellen.

Dann sollte dem ersten Test nix mehr im Wege stehen.
Servus,
Kompliment, das wird doch wieder richtig schön das Radio, du arbeitest sehr gut.
Aber wozu einen Trenntrafo?
Mir fällt dazu spontan ein: Ich besaß mal einige Zeit ein Lampenradio ( Tischlampe mit eingebautem Radio).Auf der Unterseite befand sich das
Logo H+E Tonolux.  

Ob das eine Spur sein könnte ,weiß ich nicht.
Hallo Volker, vielen Dank, der Trenntrafo kommt deswegen, weil es ein Allstromgerät ist, also ohne Netztrafo.
Den will ich nur extern haben und nicht in das Gerät einbauen.
Im dümmsten Fall liegt sonst die Netz-Phase auf dem Radiochassis.
Bei der Reparatur und Inbetriebnahme finde ich das etwas gefährlich. Wink

@Roman, das klingt interessant!

Best,
Karli
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