Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Philetta 54L zugelaufen!
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Hallo zusammen,
dies ist der zweite Teil meiner der vom Schrott geretteten Klein-Radios, welche mir kurz vor Weihnachten zugelaufen sind. Über die letzten Wochen hat der Nordmende eine Reinigung und Kondensatorkur bekommen und spielt jetzt wieder (fast) perfekt. Voller Mut und Tatendrang von der erfolgreichen Nordmende-Reperatur habe ich dann heute das erste Mal die Philetta angeschaut und aufgemacht.

Die Anfangseuphorie bekam beim Entfernen des Chassis gleich mal einen starken Schlag, da der Vorgänger anscheinend einen der Madenschrauben verloren und durch eine mit Kleber festgeklebte Gewindestange ersetzt hat. Beim Ausbau habe ich leider den Knopf beschädigt, also bin ich ab jetzt auf der Suche nach Ersatz.

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Sonst verlief das Ausbauen relativ problemlos, ich habe 10 alte Kondensatoren gezählt, die ich gerne ersetzen würde. Es sind noch viele neu bestellte Teile von der Nordmende Reperatur übrig. Ich weiß vom vorherigen Test, dass dieses Radio am Trenntrafo mit Vorschaltlampe trotz neuer Sicherung keinen Muchs macht. Die Leistungsaufnahme ist dabei noch nicht getestet.

Zwei Bauteile sind mir allerdings besonders aufgefallen: Das ist einmal dieser Siemens-Halske 5uF-C welcher noch sehr gut aussieht. Was meint ihr dazu, auch ersetzen?

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Weiter ist mir hier ein unidentifizierbares Bauteil aufgefallen, ich vermute es ist ein großer C, aber vielleicht weiß wer genaueres?

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Sonst gibt es hier nochmal ein Bild vom Chassis und der Unterseite, falls jemand ein besonderes Bauteil auffällt würde ich mich sehr über den Hinweis freuen.

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Außerdem ist das Gehäuse sehr stark vergilbt. Normalerweise bekommt man ja vergilbten Kunststoff durch das Einlegen in Wasserstoffperoxid nach einigen Tagen wieder hell(-er). Würden die Gehäuse-Experten hier im Forum davon abraten? Es ist ja Bakelit und kein "normales Plastik". Sonst bin ich natürlich über Tipps zur Aufhellung und Reinigung des Gehäuses sehr froh.

Viele Grüße,
Andi
Hallo Andi,

der kleine silberne dürfte der Ratio-Elko (5 µF und ca. 70/80 V) sein. Der ist ein Tauschkandidat. Polung beachten, Plus sitzt an Masse (ist im Schaltbild auf rmorg falsch gezeichnet Huh )!
Zum dicken braunen (undefinierbaren) ist ein 180-Ohm-Widerstand parallel geschaltet. Damit ist das für mich der Kathodenelko (100 µF und meist 12/15 V) der UL41. Ebenfalls ein heißer Kandidat für einen Tausch.
Sehe ich genauso wie Steffen! Beides Elektrolytkondensatoren und keine Papier-oder Folienkondensatoren.
Das-, wie Du schon richtig schreibst, Bakelitgehäuse ist lackiert. Von einer "Kur" mit Wasserstoffperoxid würde ich da abraten und den Lack mit Lackpolitur aus dem KFZ Bereich polieren. Lohnt aber nur, wenn der Lack noch recht vollständig erhalten ist. Falls nicht, lässt sich der Lack auf Bakelit auch gut abbeizen und man kann dann entscheiden, ob man das Gehäuse in Bakelit natur lassen, oder neu lackieren möchte.
Je nach Wohnsituation und Beziehungsstatus bietet sich eine Entlackung in der Spülmaschine an.
Zitat:..... lässt sich der Lack auf Bakelit auch gut abbeizen und man kann dann entscheiden, ob man das Gehäuse in Bakelit natur lassen (...) möchte.


@ Andi: In diesem Falle bitte bedenken, daß die Bedienknöpfe nicht lackiert, sondern einfarbig gegossen sind. Man benötigt, wenn man das Gehäuse in "braun" belassen möchte, die Bedienknöpfe der braunen Ausführung der Philetta 54, oder man versucht sich an einer Lackierung der ehemals weißen Knöpfe.

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Andi_55 schrieb:Sonst gibt es hier nochmal ein Bild vom Chassis und der Unterseite, falls jemand ein besonderes Bauteil auffällt würde ich mich sehr über den Hinweis freuen.


Und nun ein wichtiger Hinweis für den Neueinsteiger:

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Von diesen Einstellschrauben bitte zunächst die Finger lassen!  Es handelt sich um Abgleichschrauben für den AM-Bereich, die bei Philips altersbedingt kritisch sind (sog. "Abgleichhalme"). Kann zum späteren Zeitpunkt vertiefend behandelt werden, hier nur als Kurzhinweis.