Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Batterieröhren prüfen mit dem µTracer
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Hallo zusammen,

am vergangenen Wochenende habe ich die Batterieröhren von Bernd (berndw) mit meinem µTracer getestet, und ich muss sagen, das funktioniert sehr gut!
Es sind jedoch ein paar Einzelheiten zu beachten, welche ich im folgenden beschreiben will.

Beim µTracer sollten direkt geheizte Röhren, insbesondere Batterieröhren, mit einer separaten Heizspannungsquelle geprüft werden, darauf weist auch Ronald Dekker auf seiner Homepage hin!
Da ich ohnehin eine separate Heizungsversorgung habe, ist dies bei meinem Tester kein Thema.

Nun wollte ich natürlich noch wissen, ob die Art, wie der Kathodenbezug hergestellt wird, einen Einfluss auf die Messwerte hat.
Bei der Konzeption meines Testers hatte ich nämlich eher die direkt geheizten Endröhren von Vorkriegsgeräten im Blick, wie z.B. der RES164 oder der AL1 und weniger die Batterieröhren.
Und zumindest bei den Typen RES164 und AL1 liegt G3 auf Heizfadenmitte, während bei den Typen DF91 und DF96 G3 am negativen Heizeranschluss liegt.
Daher habe ich für den Kathodenanschluss über zwei Widerstände eine Heizfadenmitte geschaffen und somit den Entbrummer simuliert:

[attachment=131652]

Allerdings habe ich beim Studium von Schaltplänen festgestellt, dass sich bei Batteriegeräten das Kathodenpotenzial im allgemeinen auf den negativen Heizeranschluss bezieht.
Somit wäre das Potenzial von G3 rund 0,7V negativer als das Kathodenpotenzial.
Nun war die Frage: Hat das überhaupt einen Einfluss, da ja die Heizspannungsquelle gegenüber dem µTracer galvanisch getrennt ist?

Und der Einfluss ist da, wie die beiden Messprotokolle zeigen:

[attachment=131653][attachment=131654]

Die Messprotokolle zeigen, dass die Messwerte beim Test Kathode am negativen Heizeranschluss um rund 20% vom Messwert niedriger ausfallen, als wenn ich den Kathodenbezug auf die Fadenmitte lege.
Allerdings hatte ich in meinem Fundus nur eine Röhre zur Verfügung, welche mit Gitterspannung 0V geprüft wird.
Leider habe ich auch keine Endröhre aus der D-Serie, wie z.B. eine DL94 zur Verfügung, welche mit einer deutlich negativen Gittervorspannung betrieben wird.

Die hier gemessene Röhre ist eine NOS 1T4 (= DF91) mit den Prüfparametern für DF91 aus der Röhren-Taschen-Tabelle, 13. Auflage von 1974.
Die Heizspannung war auf 1,35V eingestellt.

Interessant wäre, diese Röhre mal auf einem RPM370 und/oder ROE-Test zu vermessen, inwieweit die Ergebnisse übereinstimmen.
Zu beiden Geräten habe ich aber keinen Zugriff.

Nun bin ich am überlegen, ob ich meinen Tester so umbaue, dass bei direkt geheizten Typen das Kathodenpotenzial immer am negativen Heizeranschluss ist oder ob ich das umschaltbar gestalte, ein Reserverelais habe ich noch auf der Relaisplatine.


Viele Grüße

Martin
aber gerne doch.

RPM370/1  Datum heute.
1T4 Cifte, nos
Karte: DF91 / 1T4
UA +90V
UG 0V
UG3 67,5V

Test: wie oben, danach mit gedrückter Vacuum-Taste welche einen 500K in die Gitterleitung (die ja 0V hat) einschleift.

4,51mA , nach 20min 4,23mA stabil (neue Röhre :-) )
[attachment=131704]

[attachment=131705]

[attachment=131706]

Anmerkung: G1 auf 0V kann meinen: -1,4V , ist ja ne direktgeheizte kleine Röhre.


lG Martin

p.s. bitte nicht. K passt besser an den positiven Heizanschluß. Du brauchst eine negative G1 Spannung, das sind ja keine Raumladeröhren.
Ich würde zum Heizen einfach eine Monozelle nehmen das entspricht der üblichen Nutzung.
hier ist sie nochmal mit deinen 67,5V A + 45V G3

[attachment=131707]
Hallo Martin,

Danke!

Das würde ja mit meinem Test 'Kathode an Fadenmitte' zusammenpassen, 2,67mA vs. 2,68mA.


Viele Grüße

Martin
zum Messen der -UG verbunker die bitte mit Ferrit, sie schwingt an den Messkabeln, eigesteckt K + G1 und zeigt entsprechenden Unfug an,
hier war es -250 bis -350mV (oszillierend). Neuberger prüft also mit Null Volt am G1, Kathode pluspotential darauf bezogen
Der Laie staunt was die Profis so alles herausfinden Wink
Ich werde berichten wie sich das Radio mit dem selektierten besseren Röhrensatz verhält Smiley20
Hallo Martin,

ich habe die Leitungen im Prüf-/Messgerät an zwei Stellen mit Ferritringen versehen, außerdem befinden sich im Röhrenadapter an jedem Röhrenanschluss je eine Breitbanddrossel.
Hier sollte also nichts mehr schwingen.

Sehr schwingfreudig sind ja auch solche Typen wie EF183 oder EFL200.


Viele Grüße

Martin
Was mich mal interessieren würde. was ist der Unterschied zwischen der DF91 und der DF191.
Beide sind für die selbige Anwendungen und haben die gleichen Parameter.
Beim W18 gibt es auch nur eine Karte für beide Röhren.
Hallo Frank,
die 19x Serie ist von RFT als vor der Serienfertigung zu betrachten. D.h. diese wurden hergestellt und auch eingebaut, haben jedoch noch nicht
die Daten der Röhren ohne die 1 vorne weg einhalten müssen.
Sprich eine DDR eigene Arbeit, ähnlich den Gnomröhren. Nur wenigstens mit gleichen Stiftbelegungen.
Gruß Klaus