Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Harting 45V
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Hallo zusammen,

seit ein paar Tagen ist nun ein neuer alter Dreher aus meiner Heimatstadt bei mir. Ein Phonokoffer mit eingebautem Verstärker der Marke Harting aus den frühen 1960er Jahren. Dieses Gerät ist ein etwas merkwürdiger Geselle, warum, wird später noch deutlich werden.

In den mir bekannten Prospekten gibt es zwei Varianten des Harting 45V. Einmal den Harting 45V in der Mono-Version mit einer ECL82 und einmal in der Stereo-Version mit zwei ECL80. Nur ist meiner weder, noch...

Hier erstmal ein paar Bilder von außen:

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Und so sieht er mit offenem Deckel aus:

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Man sieht schon, das am Kleidchen noch einiges 'genäht' werden muss.

Der Verstärker wurde bereits überarbeitet und funktioniert soweit einwandfrei, der Grundbrumm könnte allerdings gerne etwas leiser sein, da muss ich mal schauen.

Das Laufwerk ist natürlich der Standard-Harting, wie man ihn auch aus anderen Geräten kennt (45T, 45P, 45M). Mechanisch funktioniert auch alles soweit, nur macht sich - wie bei vielen dieser Geräte - eine nach unten dicker (zu dick) werdende Abwurfsäule bemerkbar und viele Platten landen nicht auf dem Teller, sondern bleiben darüber hängen. Der Vorbesitzer hat da schon Hand angelegt und die Säule etwas abgeschliffen. Allerdings war er da noch etwas zu schüchtern und nur gezielt ausgewählte Platten in bestimmter Reihenfolge funktionieren. Ich werde das noch etwas nachbessern und auch versuchen am Ende möglichst zu polieren. So ist mir das zu grau.

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Nun zu den Besonderheiten dieses Gerätes. Im Inneren befindet sich ein Verstärker mit zwei ECL80, also eigentlich ein Stereo-Verstärker. Das System ist ein Elac KST102, also auch Stereo. An der Anschlussleiste sind allerdings beide Kanäle zusammengelötet und werden dann gemeinsam zu den beiden Lautstärkereglern geführt. Am Ende geht das Signal von jedem Kanal auf jeden einen AÜ, die aber wiederum parallel geschaltet sind. An einem der AÜs hängt direkt der eingebaute Lautsprecher, am zweiten AÜ ist eine RCA-Buchse angebracht, an die ein zweiter Lautsprecher angeschlossen werden kann. Dieses Gerät ist dann quasi ein Zwei-Kanal-Mono-Gerät.

Im folgenden Bild sieht man den Verstärker mit dem eingebauten Lautsprecher. Ganz rechts der Trafo, Doppelelko und dahinter definitiv Gleichrichter, die beiden Röhren und links die Ausgangsübertrager. Davor die Buchse für den zweiten Lautsprecher. Oben rechts die beiden Lautstärkeregler und links die Klangregelung. Also eigentlich alles für Stereo ausgelegt, aber doch nur Mono verdrahtet. Leider hat die Buchse für den zweiten Lautsprecher keinen zusätzlichen Schaltkontakt, sonst könnte man damit die Leitung zwischen den beiden AÜs auftrennen und könnte dann echtes Stereo damit spielen. So ist und bleibt es immer "Doppelmono'.

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Hier nochmal im Detail der Schaltplan, der auf dem Kofferboden klebt.
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An der Anschlussleiste könnte man die Kanäle problemlos trennen und einzel n zu den beiden gleichlaufenden LS-Reglern führen.
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Ich überlege jetzt, ob ich den zum wirklichen Stereogerät umbaue, oder diese Kuriosität so lasse...

So bisher ist das ja eher eine Gerätevorstellung, als ein Revisionsbericht, aber da kommt ja noch was...
Hallo,

weiter geht es mit dem Harting...

Was mich immer gewundert hat, war der lose Tonarm, den man auf der Tonarmstütze gar nicht sichern kann. Das ist für einen Kofferplattenspieler, den man mit sich rumträgt sicher nicht so gedacht. Daher habe ich den Tonarm abgebaut und mir die Systemhalterung nächer angeschaut. Dort, wo die Tonarstütze in den Tonarm greift befindet sich ein kleines Federblech, das allerdings so platt gedrückt war, das der Tonarm nicht mehr gehalten wurde. Also habe ich die Systemhalterung ausgebaut und die Feder wieder etwas aufgebogen, womit der Tonarm wieder fest sitzt. Allerdings halte ich diese Klemmlösung für einen portablen Plattenspieler für ungeschickt.

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Dann habe ich das Chassis ausgebaut, damit ich den Teller abnehmen kann um die Säule zu bearbeiten.
Hier mal ein Blick auf die Mechanik unter dem Chassis.

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Gelagert wird das Chassis auf drei Gummipuffern, die alle drei eingerissen sind. Ersatz zu finden dürfte schwierig werden, daher habe ich die jetzt erstmal  im oberen Bereich mit Klebeband umwickelt. Der kleine Durchmesser oben geht ist nur wenige Millimeter tief, danach kommt ein wesentlich größerer Innendurchmesser. Die Puffer werden einfach auf drei aufgeschweißte Gewindeeinsätze (rechts in der Mitte, links oben und unten) gesteckt und stehen dann auf Holzauflagen im Gehäuse.

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Um den Teller abzubauen, muss man zuerst einen Sicherungsring lösen, der mit einer Scheibe eine Feder auf das Wechselzahnrad drückt und unter kräftiger Spannung steht. Beim Wiedereinbau habe ich dabei drei Sicherungsringe verschossen... Rolleyes Das sind die ersten in meiner Schrauberlaufbahn die ich (bisher) nicht wiedergefunden habe.

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In diesem Bild sieht man den Wechselmechanismus. Unten links befindet sich ein exzentrisch gelagertes Gummirad mit einer kleinen "Delle" (direkt links neben dem Rändelkragen zu sehen) in der der Rändelkragen während des Abspielens leer dreht. Wird der Wechselvorgang ausgelöst, wird das Gummirad etwas ausgelenkt und der Rändelkragen (an der Tellerachse festgeschraubt) greift das Gummirad. Damit wird das horizontale lange Blech bewegt bis die Messerklinge (rechts am Bidlrand) in das Zahrad greift und die Innenachse des Wechselmechanismus blockiert, während der Teller weiter dreht. Nachdem das Gummirad eine Runde rundum ist, dreht der Rändelkraken wieder leer in der Delle. Steht der Spieler in einer bestimmten Position schief, fällt das Gummirad automatisch in eine Lage, in der es wieder von der Rändelung gegriffen wird. Da darf man sich dann nicht wundern, das der im Dauerwechselmodus läuft.

Nachdem Feder, Zahnrad, Auflagestück und Rändelkragen von den Achsen abgenommen sind, kann man den Teller nach oben herausziehen. Wie man sehen kann ist hier bei mir etwas Rostansatz zu sehen und dem Tellerlager fehlt auch etwas Fett.

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Unter dem Teller kommt dann der Auslösemechanismus für den Wechselvorgang und das Reibrad zum Vorschein. Über den sichelförmigen Hebel und den Federdraht tippt man einen Stift an, der im Gummirad unter dem Chassis steckt und so bringt man das Rad in Eingriff mit dem Rändelkragen. Das Reibrad ist schon bearbeitet worden und noch gut griffig.

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Die Säule habe ich dann noch etwas abgeschliffen und poliert und jetzt fallen die Singles auch bis auf den Teller. Die Achse wurde entrostet und geschmiert. Nach dem Zusammenbau muss ich jetzt nur noch den Tonarm wieder korrekt einstellen, damit Aufsetz- und Wechselpunkt wieder stimmen. Auch die Anhebehöhe für den Tonarm muss ich noch neu einstellen. An die Einstellschrauben kommt man leider nur von unten heran und muss immer das Chassis umdrehen.

Wenn das erledigt ist, steht als nächstes dann die Elektonik und das Gehäuse auf dem Programm.
So ein Harting kann etwas "tricky" sein, wenn man ihn nicht kennt, aber bei Dir ist er in erfahrenen Händen. Mit der Tonarmhalterung bin ich Deiner Meinung, keine so gute Lösung für ein transportables Gerät. Andere Hersteller hatten dann oft eine Stütze mit Schaumstoffpolster im Deckel, das den Tonarm in Position hält, wenn der Deckel geschlossen ist. Der Schaumstoff ist zwar meist zerbröselt, lässt sich aber gut erneuern.

Ich mag die kleinen Hartings auch, viel Spaß mit dem Gerät.
Hallo,

nach und nach klebe ich jetzt den Bezug wieder an, der an vielen Stellen "Blasen" geworfen hat, weil sich teilweise die Verklebung gelöst hat.
An den Stellen, an denen nicht zuvor kleine Risse und lose Fetzen mit Sekundenkleber geklebt wurden, konnte ich gut den Bezug lösen und darunter dann Kleber einfüllen und verstreichen, so dass das dann wieder flächig verklebt ist. Besonders betroffen war der Bodenbezug, der schon fast komplett lose war und die Seiten, die teilweise auch fast ab sind, bzw. sich sehr leicht lösen lassen.

Da gehe ich jetzt der Reihe nach rundum und das wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Wenn man den Bezug etwas erwärmt, kann man ihn auch gut etwas strecken, damit die Spalten an den Zierleisten wieder geschlossen werden können. Das klappt aber nur, wenn genug Bezug vorhanden ist. Bei den kurzen weißen "Umschlägen" am Boden ist da nicht viel zu wollen, zumal da auch teilweise schon Sekundenkleber verwendet wurde - da löst sich nichts mehr.

Ich klebe da übrigens nicht mit Pattex oder sowas, sondern schlicht mit dem guten alten Ponal Express.

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Wie schon erwähnt funktioniert die Elektronik - bis auf einen vielleicht etwas zu lauten Grund-Brumm - problemlos, zumal der Vorbesitzer da schon alles erneuert hat - bis auf den Gleichrichter und den 32µF Doppelelko ist fast alles neu. Es wurden auch die beiden 1MOhm Potis der ECL gegen Trimmer getauscht, wobei das im Nachhinein betrachtet wohl unnötig war. Die standen wohl im Verdacht bei Erwärmung des Gerätes Probleme zu machen und zu Tonverzerrungen zu führen. Da hatte dann aber ein anderer Widerstand Schuld, der ein Temperaturverhalten an den Tag legte, welches ihm nicht zustand. Daher baue ich die Trimmer vermutlich wieder zurück auf die originalen Potis. Die Isolierung der kleinen Extraplatine löst sich auch bereits wieder, die zweite war natürlich auch isoliert.

Da hätte ich dann auch eine Frage an die Schaltungsprofis: was wird mit dem Poti eingestellt und wie kann man messen, ob das richtig eingestellt ist. Bei den aktuellen Werten der Trimmer funktioniert es ja und ich werde die alten Potis auch demtsprechend einstellen, aber ich würde schon gerne wissen was und wozu das ist. Ich will (muss) ja auch noch was lernen und nicht unbedingt nach dem Motto "einfach mal auf Mitte passt schon" vorgehen.

Soweit für heute...

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Moin,

was mir gerade so aufgefallen ist...
Bei RM.org wird für die 45V eine Bauzeit bis 1963 angegeben. Auf der Homepage von Harting ist jedoch vermerkt, dass die Phonoproduktion bereits 1961 eingestellt wurde (außer Jukeboxen bis 1975).
Hallo Martin,
dann werde ich meinen ersten Post in diesem Forum mal direkt Dir und dem Harting V widmen. Smiley32

Danke für den ausführlichen Restaurationsbericht, der Harting V wird sicherlich wieder richtig gut dastehen nachdem Du die Bespannung wieder festgeklebt und den Koffer richtig hübsch gemacht hast.

Die Achse von meinem Harting P musste ich ja auch bearbeiten, damit alle Singles fallen. Erst hatte ich das noch im montierten Zutand etwas gröber gemacht, später aber die ganze Kiste zerlegt und dabei die Achse in eine Bohrmaschine eingespannt und dann mit 1000er Nassschleifpapier und anschließend Politurpaste und einem Baumwolltuch wieder schön glänzend bekommen. Ging das bei Dir auch so gut?

Bei meinem Harting Vagabund habe ich die Problematik mit der Befestigung desTonarms ja praktmatisch gelöst, also ein korallenrotes Gummiband durch das Loch an der Tonarmablage gezogen und damit wird der Tonarm gesichert, wenn ich das Gerät hochkant zur Seite stelle.

Ein wenig Brummen ist bei meinem Vagabund auch vorhanden, aber es ist recht dezent...eben typisch für ein Röhrenverstärker.

Zu dem Ende der Konsumgüter Produktion bei Harting, da ist mir das unterschiedliche Datum auch schon aufgefallen. Der Firmengründer ist 1962 verstorben, seine Witwe hat die Geschäfte weitergeführt. Nun ist nur die Frage, ob der Richtungswechsel schon vor seinem Tod in die Wege geleitet wurde, oder ob man danach die Produktion eingestellt hat und eventuell bis 1963 noch vorhandene Geräte verkauft wurden. Vielleicht schwer herauszufinden nach so langer Zeit.

Viele Grüße
André
Hallo André,

beim RM.org sollte mMn eigentlich der Produktionszeitraum und nicht der Verkaufszeitraum angegeben sein. Aber gut, wdas werden wir vermutlich nicht klären können, da gebe ich dir Recht.

Ach ja, willkommen auch hier bei den Radiobastlern....
In RM.org sind die Baujahr-Infos oft aus den Radiokatalogen des Handels entnommen, da Infos von den Herstellern meist nicht mehr vorliegen.
Hi Martin,
für die eingerissenen Gummifüße (sofern sie ersetzt werden sollen) könnte ich mir Rohrisolierungen aus Gummi vorstellen. Hier zum Beispiel gibt es die verschiedensten Maße:
https://de.aliexpress.com/item/1005005333706671.html

Ich habe nur oberflächlich geschaut, wahrscheinlich gibt es noch woanders (und vielleicht auch näher dran) etwas.

Ich würde den kleineren Innendurchmesser wählen und den Schlauch auf die benötigte Länge schneiden, dann von der anderen Seite den größeren Durchmesser reinbohren.

Viele Grüße
André
Moin,

ich habe nun etwas weiter gemacht, die neuen Trimmer wieder ausgebaut und die originalen Potis wieder angeschlossen.
Dabei ist mir ein Fehler in der Verdrahtung der Röhren aufgefallen. Wer sieht es? Wink

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Funktioniert aber scheinbar trotzdem, aber der Fehler ist auch an der Röhre für den (nicht vorhandenen) zweiten Lautsprecher, der, wenn ich ihn anschließe, mir doch leiser erscheint, als der fest eingebaute.

Das Einstellen von Aufsetztpunkt und Abhebepunkt ist eine ziemliche Geduldsprobe. Stellt man den Abhebepunkt ein, verstellt sich gerne der Aufsetztpunkt gleich mit und umgekehrt.

Mit dem Kleben des Bezugs bin ich jetzt fast durch. Weiß jemand, wie das Frontgitter original befestigt war? Einkleben mit Panzertape so wie vorgefunden, ist für mich keine gute Lösung. Allerdings finde ich am Gitter keine Kleberreste oder im Holz Löcher von Klammern oder so.

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Vielleicht Zweikomponentenkleber um den Ausschnitt auftragen und da das Gitter eindrücken.

Das Reibrad rutschte nach Ausbau des Tellers und Politur der Säule beim Plattenwechsel leider am Tellerrand durch und der Teller blieb beim Plattenwechsel daher oft stehen. Ich habe den Teller also nochmal ausgebaut, das Reibrad und den Tellerrand nochmal gereinigt, die Tellerachse nochmal poliert und geschmiert und dann wieder zusammengebaut. Natürlich musste ich Aufsetz- und Abhebepunkt wieder neu einstellen - pffft. Jetzt scheint der Plattenwechsel aber tadellos zu laufen, zumindest bei den ersten Tests. Der Verstärker läuft nach meinem Trimmerrückbau und der Fehlerkorrektur auch noch.

Ich überlege jetzt noch, ob ich versuche ihn auf echtes Stereo umzubauen und irgendwie eine LS-Buchse mit Schaltkontakt einzubauen, oder einen Mikroschalter an die vorhandene Buchse zu bauen, der die Kanäle trennt, wenn der zweite LS angeschlossen wird. Noch tendiere aber dazu, ihn original zu lassen. Mal sehen, kann ich ja testweise mal probieren.
Hallo,

Verdrahtungsfehler: die linke ECL bekommt die Anodenspannung der Triode an deren Steuergitter geliefert.

Viele Grüße, Michael
Der Kandidat hat 100 Punkte.
Wie schädlich ist sowas für die Röhre?

Ich werde wohl mal ein definiertes Signal vom Tongenerator einspeisen und mir die Ausgangssignale an den Lautsprechern ansehen.
Hallo Martin,
ich muss mal bei meinem Harting Vagabund mal nach den Restaurationsfotos schauen - vielleicht ist da eins dabei welches das Lautsprechergitter zeigt. Auseinandernehmen werde ich die Kiste allerdings nicht - hatte ja mit der Einstellerei auch soviel Spaß, dass die Kiste nur im Reparaturfall wieder aufschraube.

Die unterschiedliche Lautstärke der Lautsprecher kommt eventuell auch davon, dass der eine im Koffer verbaut ist, während der andere im Deckel etwas luftiger drinsitzt? Oder ist der Unterschied so groß, dass man das ausschließen kann.

Viele Grüße
André
Hi Martin,
ich habe gerade über 400 Bilder durchgesehen und festgestellt, dass ich die Aufarbeitung des Gehäuses überhaupt nicht festgehalten habe... KopfWand  Leider habe ich keine Bilder vom Lautsprechergitter innen.

Aber bei meinem älteren Mono Vagabund ist der Lautsprecher innen vor dem Lautsprechergitter festgeschraubt. Zwei Papplagen gegen Vibrationen und Klirren sind da auch im Spiel. Also Lautsprechergitter, eine ca. 2 mm dicke Pappe, die der Kontur des Lautsprecherchassis entspricht, dann der Lautsprecher, eine weitere Pappe und dann kommen die Unterlegscheiben und Muttern, die das Ganze zusammenhalten.

Da das Gitter (als der Lautsprecher ausgebaut war) nicht rausfiel oder irgendwie lose erschien, gehe ich davon aus, dass es mit dem Gehäuse irgendwie verklebt ist.

Bei dem Pseudo Stereo Vagabund ist da der Verstärker und der Lautsprecher unter dem Reglerboard montiert, also ist der Lautsprecher bei Dir wohl ganz anders befestigt.

Viele Grüße
André
Hallo André

und danke für die Mühen.

(24.03.2024, 12:52)*André* schrieb: [ -> ]Bei dem Pseudo Stereo Vagabund ist da der Verstärker und der Lautsprecher unter dem Reglerboard montiert, also ist der Lautsprecher bei Dir wohl ganz anders befestigt.

So ist es. Der LS ist nicht am Gehäuse angeschraubt sondern an einem Holzbrett und das wiederum ist am Blechchassis der Verstärkereinheit befestigt. So kann man die ganze Einheit aus dem Koffer nehmen.

*André* schrieb:Die unterschiedliche Lautstärke der Lautsprecher kommt eventuell auch davon, dass der eine im Koffer verbaut ist, während der andere im Deckel etwas luftiger drinsitzt? Oder ist der Unterschied so groß, dass man das ausschließen kann.

Ne, das ist sicher nicht der Fall, da ich noch im Testbetreib bin und der Koffer zerlegt auf dem Tisch steht. Verstärkereinheit mit LS nach hinten zur Wand, zweiter LS lose nach vorne ausgerichtet auf dem Tisch.
Hilft alles nicht, muss ich einfach mal bei definiertem Eingangssignal messen, was da an den LS ankommt.
Hallo,

leider musste ich bei den Tests feststellen, dass mein zweiter für Stereo vorgesehener Lautsprecher gelegentlich leicht verzerrt/schnarrt. Da muß irgendwo Dreck im Spalt sein und ich fürchte, dass das nicht zu reparieren sein wird. Daher kann ich mich vom originalen Zweitlautsprecher im Deckel wohl verabschieden. Hinzu kommt, dass die im Deckel eingesetzten Gewindebolzen kaum durch die Befestigungsbohrungen im Lautsprecher reichen. Da greifen maximal zwei Gewindegänge, an eine U-Scheibe ist da nicht zu denken. Das passt auch nicht so recht zu einem eventuell damals schon angedachten Stereoumbau.

Noch immer bin ich dabei den Bezug zu kleben. Der ist wirklich fast überall lose...

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Nebenher habe ich mir mal ein Lüftungsgitter vorgenommen, bei dem teils der Lack abgeplatzt war. Lackiererei ist nicht so meine Welt und meine Sprühdose mit dem Goldlack ist farblich ein klein wenig - tja was - bräunlicher/dunkler?
Fällt aber später vermutlich nicht mehr auf. Die Eingeklebten Zierleisten sind auch nicht ganz so goldig.

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Was ich mit den Beschlägen machen soll, weiß ich noch nicht. Der eine zeigt zwar die Spuren der Zeit, aber den würde ich glatt so lassen. Der andere ist allerdings total rostig, keine Ahnung, wie das so unterschiedlich sein kann.

[attachment=135664][attachment=135663]
Ich habe noch einen Deckellautsprecher mit innen liegendem Magneten, also geringe Einbautiefe. Der ist rund, denke so um 20 cm DM. Wenn der Dir helfen könnte, würde ich mal danach sehen und Maße abnehmen.
Hi Martin,
die Lüftungsgitter hatten bei meinem auch Kratzer und leichte Abplatzer (aber weniger als bei deinem Gerät), ich habe einfach Revell Goldlack verwendet und der Farbton kommt dem Original sehr, sehr nahe.

Irgendwie seltsam, das mit den so unterschiedlichen Beschlägen, irgendwann muss das Gerät mal in einer feuchten Umgebung gestanden haben, die Tellerache und auch der abgelöste Bezug lässt das vermuten.

Ich würde das Gerät, wenn Dein Lautsprecher sowieso einen Defekt hat und die Befestigung für einen Originallautsprecher nicht reicht, einfach als Monogerät nutzen und fertig.

Ich bin wirklich gespannt, wie der Vagabund fertig aussieht. Smiley32 

Viele Grüße
André
Hallo Anton

und danke für das Angebot. Ich vermute allerdings, das 20cm zu groß ist. Der ganze Deckel ist ja innen nur knappe 30cm groß und die feste Säule geht ziemlich hoch. Allerdings habe ich noch nicht nachgemessen, wie viel Luft über der Säule tatsächlich noch ist. Der originale LS ist 11cm breit.
Falls ich den auf Stereo umbauen sollte, muss ich mir erst was überlegen, wie ich da einen Mikroschalter einbauen kann, der die Parallelschaltung der AÜs bei eingestecktem Zweitlautsprecher automatisch trennt. Das ist gar nicht so einfach, da da wenig Platz ist und ich eine Schaltfahne bräuchte, die speziell angepasst ist. Einen einfachen Kipp- oder Druckschalter in ein weiteres Lüftungloch zu bauen wäre zwar einfacher, aber auch riskant, falls man vergisst den auf Mono zu schalten, wenn kein zweiter LS angeschlossen ist.
Erst mal horchen, ob er in Stereo denn überhaupt besser klingt. Ich tendiere momentan eher zu dem, was André sagt: ihn zu lassen, wie er ist.
Hallo,

jetzt habe ich ihn wieder zusammengebaut - so, wie er ursprünglich war.
Ein sauberer Umbau auf Stereo mit automatischer Umschaltung auf Mono bei nicht angeschlossenem zweiten Lautsprecher ist einfach sehr aufwändig. Ich erhalte ihn also original.

Das Frontgitter habe ich jetzt eingeleimt, das hält ganz gut.

Der Bezug hat stellenweise noch Blasen, aber die sind nicht, oder nur mit extremen Aufwand zu beseitigen.
Die drei Lüftungsgitter habe ich neu lackiert.
Die Beschläge bleiben wie sie sind. Erstens bekomme ich sie nicht zerstörungsfrei ab und zweitens müsste ich sie neu mit Messingfarbe lackieren oder galvanisch veredeln - alles ein enormer Aufwand. Das Gerät darf bei mir auch zeigen, dass es ein gewisses Alter hat.
Dann schaue ich mal, ob ich noch neue M4 Linsensenkkopfschlitzschrauben (was für ein Wort) finde, denn da fehlen welche und sind mit Kreuzschlitz bzw. Flachkopf ersetzt. Auch fehlt noch eine von diesen gewölbten Unterlegscheiben, die die Schraubenköpfe so schön 'abrunden'. Hat jemand sowas? Gibt es die noch zu kaufen?

Funktionieren tut es jetzt wieder tadellos und das ist mir am wichtigsten.

Zum Schluss noch ein paar Bilder...

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