Servus,
Habe hier einen Farsifa Phonokoffer zur Kontrolle. Verstärker (Mono) funktioniert einwandfrei, klangrein, laut, verzerrungs- und brummfrei. Bass und Höhenregler reagieren einwandffrei. Trotzdem ist der Klang flach, Lautsprecher ist in Ordnung. Das Originalsystem von Lesa E2 hat 2 Anschlüsse (Mono) das neue System mit Wendenadel grün LP und rot 78 hat 4 Anschlüsse. Nur 2 davon sind belegt. Muss ich die anderen beiden Anschlüsse paralell dazu schalten oder was ist zu tun um den Klang zu verbessern? Gibt es das Lesa Mono System oder ein Equivalentes als Austausch noch? Fehlt da ein Kanal in der Wiedegabe? Kenne mich mit Phonokoffern nicht so gut aus. Bitte also um Hilfe.
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Hallo Volker,
ein sehr, sehr schöner Kofferplattenspieler - gefällt mir!
Du hast das originale und wahrscheinlich defekte Kristallsystem mit einem Chinasystem mit Wechselnadel ersetzt, wenn ich das richtig sehe. Da gibt es zwei Dinge zu beachten:
Die mitgelieferte Wendenadel ist auf der einen Seite zwar mit 78 beschriftet - aber es sind trotzdem zwei Mikrosaphiernadeln verbaut. Somit wäre es sinnvoll eine passende Ersatznadel zu besorgen, die tatsächlich eine Schellacknadel auf der einen Seite hat. Gibt's günstig im Netz, z.B. haben ja diverse Philips Keramiksysteme diese Nadeln verwendet.
Das Lesa Mono Kristallsystem hat nur einen Kristallstreifen, ist ja Mono.
Das China Keramiksystem ist ein Stereosystem, deshalb hat es zwei Keramikstäbe verbaut, für jeden Kanal einen. Zur Zeit hast Du also nur 1 Kanal angeschlossen, deshalb die beiden Kanäle mit einem Draht brücken = Mono, dasselbe mit den beiden Masseanschlüssen.
Ich habe bereits verschiedene alte Geräte mit einem Chinasystem wieder zum Spielen gebracht, dabei auch L+R auf Mono gebrückt, Masse ebenso. Funktioniert super und klanglich sind die China Systeme nicht schlecht, sie eignen sich sehr gut für die alten Dreher aus den 50er und 60er Jahren.
Ach so, die originalen Lesa Systeme sind inzwischen selten geworden, Thakker hat welche im Angebot...kostet teuer und die Nadel(n) für die Systeme kommen dann noch hinzu. Da ist man mit den China Böllern besser dran.
Gutes gelingen!
Viele Grüße
André
Servus,
Danke für die Antwort. Also muss ich die beideh offenen Anschlüsse mit den beiden Benutzten brücken, um dann beide Kanäle zu Mono zu verschalten. Das hatte ich mir schon gedacht, dann werde ich das mal ausbauen heute. In der Tat sind auf dem Nadelträger 2 Kristalle verbaut. Danach müsste der Klang ja voller werden.
Der Phonokoffer ist in der Tat so gut wie neuwertig, werde noch ein paar Bilder einstellen hier.
Könntest du mir eine Nadel empfehlen?
Hinzu kommt, das die vorherige Reparaturfirma die Anschlüsse des neuen Systems verklebt (!!!!!!) hat und in einem Schaumstoffblock montiert hat. Fürchterlicher Murks!
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Hallo Volker,
wenn Du eine Lupe (oder Mikroskop) hast, kannst Du die zur Zeit verbaute Nadel überprüfen, die Mikrosaphirnadel hat eine 25 µ, die Schellacknadel dagegen eine 65 µ Verrundung - soll heißen, das ist auch mit einer relativ einfachen Lupe gut sichtbar. Vielleicht hat der vorige Reparaturservice die Nadel ja schon getauscht - aber wetten würde ich nicht drauf.
Da ich so ein Chinasystem mit Wechselnadel noch nicht hier hatte, kann ich zur genauen Bezeichnung der Nadel leider keine verlässlichen Angaben machen, aber ich vermute dass so eine passen könnte:
Philips 946 / SS 50 NM Nadel
Das ist jetzt eine Originalnadel, es gibt auch günstigere Nachbauten, einfach mal auf den üblichen Plattformen danach suchen. Aber kontrolliere erstmal, ob es wirklich zwei Mikrosaphirnadeln sind und die Nadel getauscht werden muss. Wenn der Besitzer keine Schellackplatten damit spielen möchte, dann kann die auch drinbleiben.
Ist nur blöd, wenn man denkt dass da tatsächlich eine Schellacknadel verbaut ist.
Der Einbau mit Schaumstoff und die Verklebung/Verschmelzung des Systems ist schon ein wenig blöd gemacht.
Versuche mal Dein Glück, vielleicht kannst Du das System ja einfach wieder einkleben hinterher, die Nadel lässt sich ja trotzdem gut wechseln.
Das ist wirklich ein sehr schöner Kofferplattenspieler und trifft genau meinen Geschmack! Ich habe zwar eigentlich keinen Platz mehr, aber so ein schönes Teil würde ich auch mitnehmen...
Viele Grüße
André
Hallo,
wirklich ein schönes Koffergerät.
Die von André verlinkte Nadel wird aber nicht passen - zumindest nicht ohne Umbau/Feinarbeit am Nadelträger.
Hier mal ein
Link, wo man die Nadel sehen kann. Bei der Philips ist die dicke Metallröhre zu lang und das feste Auflager hinten passt auch nicht.
Servus,
Danke für die Nachrichten. Da ich meine Grenzen kenne, dicke Bauernfinger habe und auch nicht mehr so gut sehe mit über 70 Jahren, werde ich da den Kunden informieren und ihm die Risiken erklären. Es ist wirklich total vermurkst eingebaut worden das China System mit Zusatzträger aus Verpackungsschaumstoff, alles labberig eingesetzt.
Da ich den alten Originalträger habe, habe ich hier im Internet gesucht, ein Original System Lesa E2 nagelneu kostet ab 35,- bis 55,- Euro hier und nur die Nadel für 33/45 kostet 15,- Euro, 78 braucht er nicht. Die kleinen Befestigungsschrauben M1,4x2 mm kosten 4 Stück 2,-Euro und gibt es hier auch im Werkstatthandel. Mein Rat wird sein, besorge das Material (Nadel und Schrauben), gehe zu einem Uhrmacher, der montiert dir das in 2 Minuten, mein Freund-Uhrmacher würde das sogar umsonst machen. Danach gehst du zu meinen Freund Service Werkstatt für Technics HiFi und der montiert dir dann das komplette neue System. Den Verstärker habe ich überprüft, der funktioniert einwandfrei.
So wird es das Beste sein, meine ich. Man muss seine Grenzen kennen.
Hallo Volker,
wenn dein Kunde die 78er Nadel nicht braucht, dann ist doch alles Paletti - einfach das China-System drin lassen. Nur eben L+R Kanal brücken, Masse L+R brücken und fertig ist die Laube. Minimaler Aufwand und hoffentlich dann ein gutes Klangergebnis.
Gut das Martin nochmal auf die nicht passende Philips-Nadel hingewiesen hat. Wie gesagt, selbst hatte ich so ein Chinasystem mit Wendenadel noch nicht in den Händen.
Viele Grüße
André
Servus,
Geht leider nicht, die haben das China System total verklebt und auch den Anschlussstecker am System, da bekommt man nichts mehr auseinander, es sei denn man zerstört es. Leider!!!
Ach doch, das geht schon irgendwie.
Faul wie ich bin würde ich versuchen die geklebte (sieht aus wie mit Hitze verschweißt) Verbindung vom Tonabnehmerkabel zum System zu lösen - mithilfe eines Cutters oder so, Hauptsache Du kommst an die blanken Anschlüße ran um die Monobrücke einzulöten. Das muss auch nicht wieder verschlossen bzw. abgedeckt werden.
Wahrscheinlich ist das Hauptproblem, dass man von unten schlecht herankommt. Also entweder Tonarm ausbauen (klingt nach Arbeit) oder versuchen das System herauszulösen. Wenn die vorige Werkstatt wenigstens halbwegs clever war, dann haben die eine Heißkleberpistole verwendet. Also mal vorsichtig etwas warm machen (Fön - nicht übertreiben mit der Hitze, da ja alles aus Kunststoff ist) und schauen ob sich das System bewegen lässt. Heißkleber wird ziemlich schnell wieder weich.
Da die meisten Klebstoffe nicht gut mit Schaumstoff funktionieren, scheint es mir sogar ziemlich wahrscheinlich zu sein, dass Heißkleber verwendet wurde.
Viele Grüße
André
Servus,
Ich habe das vorsichtig am Stecker versucht. Es ist eine obere Schicht anscheinend Heisskleber drauf, aber dadrunter ist Sekundenkleber knallhart. Da bewegt sich garnichts und mit Kraft zerbröselt dann der gesamte Systemträger. Und das riskiere ich nicht gegenüber dem Kunden, den ich heute abend treffe. Dann soll er entscheiden, was gemacht wird. Alternativen habe ich ihm aufgezeigt. Das Beste ist für mich, das Originalsystem wieder zu bestücken , der E2 Systemträger ist ja vorhanden, oder ein neues Originalsystem (verfügbar) zu kaufen. Trotzdem bleibt das Risiko, das der Orginalstecker kaputt geht, aber an die Kabel kann man dann Kontakthülsen von Nixie Röhren anlöten, die passen perfekt. Aber das Gerät ist nicht mein Eigentum, also entscheidet der Besitzer.
Heute abend weiss ich mehr.
Hi Volker,
das originale System Lesa E2 ist ein Kristallsystem - und wahrscheinlich defekt, wenn die vorige Werkstatt es gegen ein Chinasystem ausgetauscht hat.
Wenn Du einen Dremel hast, dann könntest Du dich mutig und vorsichtig zugleich zu den Kontakten "durchschleifen" oder "fräsen", die Monobrücken einlöten - fertig. Das wäre meine Quick-and-Dirty Lösung.
Der Tonarm muss zum einschalten des Motors wahrscheinlich nach rechts bewegt werden bis es klickt und der Motor läuft. Wenn er soweit nach rechts bewegt werden kann (ohne Gewalt natürlich), dass Kopf über die Kante des Gehäuse schaut, dann könntest Du das Gerät (ohne Deckel) kopfüber legen und am Tonabnehmer arbeiten.
Sollte dabei das System kaputt gehen, kein Problem, so ein Chinasystem gibt's recht günstig z.B. hier:
https://www.amazon.de/dp/B0B18SL7J3/ref=...p13NParams
Vielleicht sogar noch ein wenig günstiger zu haben, Vorsicht, meistens eine lange Lieferzeit da die Dinger direkt aus China kommen.
Viele Grüße und gutes Gelingen!
André
Servus,
Ich habe mich mit dem Kunden abgesprochen. Er ist einverstanden mit meinem Vorschlag. Er kauft die richtige Nadel und die richtigen Schrauben, mein Freund Uhrmacher montiert die Sache (schon telefoniert). Danach montieren wir das Originalsystem mit 2 Nixie Kontakthülsen, ausprobiert, passen perfekt. Wie ich befürchtete, ist der Originalstecker bei der Demontage des Chinasystems zerbrochen (Sekundenkleber) wie auch der Träger des Chinasystems. Ist kein Problem, wir montieren das Lesa E2 System mit dem Originalhalter und Nadel und er hat alles original. Besser kann es nicht werden . Bin zufrieden, alles gelöst und der Phonokoffer ist wieder absolut original. Ist wirklich ein schönes Gerät und wichtiger noch, ein total zufriedener Kunde.
Hallo Volker,
funktioniert denn das Originalsystem noch? Das ist bei einem Kristallsystem immer die große Frage...
Viele Grüße
André