Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Unbekannter Detektorempfänger, Aufschrift Radio AG D.S.Loewe
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Hallo.

Ich habe in meiner Sammlung einen Detektorempfänger, zu dem ich gerne Näheres erfahren möchte. Detektorempfänger sind nicht mein Sammelgebiet, dieser hier lief mir im April 1990 in Leipzig zu, also deutlich in der Vor-ebay-Zeit.
Ich erstand ihn für wirklich kleines Geld, in DM versteht sich.

Wenn es bereits damals ein "Fake" war, so ist mir das im Grunde gleich. Ich verbinde mit ihm und anderen Radios, die ich damals erwarb, interessante Erinnerungen an einen Kurzurlaub in der noch existenten DDR.


Nun einige Fotos:

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Das Radiogehäuse besteht aus matt lackiertem Holz, die Oberseite aus einem schwarzen Kunststoffmaterial.
Das abgebildete Logo befindet sich an der Rückseite des Radios.
Die auf der Oberseite sichtbaren Ziffern sind leicht vertieft, scheinbar eingraviert.

Das Detektorradio hat Bastelarbeiten verschiedenster Art erlebt, unter anderem wurde in seinem Leben schon einmal die eine und andere Steckbuchse versetzt und das entstandene Loch mit Holzkitt verschlossen, und es wurden Buchstaben auf der Oberseite eingekratzt, die nicht mehr zwingend mit der vorgefundenen Buchsenbelegung übereinstimmen.
Die Blockeinheit Drehko & Spule scheint mir dagegen recht unangetastet.

Nachtrag:
Abmessungen
Bedienplatte 100 x 73 mm, Gesamthöhe 50 mm
Hallo, Klaus,
ohne Experte zu sein, würde mich an deinen letzten Satz schließen. Ich vermute ein Original mit ggf zeitgemäßer Reparaturen.
Ob sich in den Katalogen was findet sind andere hier besser ausgerüstet. Ich hoffe, Alfons blättert schon Smile Thumbs_up
ich nehme an es handelt sich um einen Sperrkreis

Siebkreis, Sperrkreis SK500, SK2000
Klasse !
Ich denke, das ist er, Jupp. Die Abmessungen sind zwar nicht identisch, mein Gerät ist kleiner, aber die optische Ähnlichkeit innen wie außen ist frappierend.
Ob man den während des Krieges oder zu DDR-Zeiten mal zum Detektorradio umgepfriemelt hat? Wer weiß...
Das könnte die beiden vorderseitig angebrachten und nicht mit Zahlen versehenen Buchsen erklären.
Hallo Klaus

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Quelle: Radio Schnorr 1932

Im RM-ORG geht man von 1930 bis 1932 aus...
Du hast den SK500
Nette Grüße - Alfons
Ja unser Alfons ist einfach Großklasse, muß unbedingt mal erwähnt werden. So macht es Spaß im Forum.
Vielen Dank Alfons.
LG aus Schwerin, Holger
Danke Alfons.
Der 1932er Radiokatalog von Schnorr ist sogar bei der gfgf hinterlegt und in Gänze abrufbar.

Das Gerätchen wurde mir 1990 als Detektorempfänger verkauft, und das stimmt sogar, denn die umgebaute Verkabelung im Inneren ertüchtigt den kleinen LOEWE in der Tat zum Rundfunkempfang. Ich habe gestern mittels Modulator die Probe aufs Exempel gemacht.
Die Buchsen 1, 2, 3 dienen als Antenneneingang, wobei 2 und 3 jeweils über einen geringkapazitiven Kondensator an 1 angeschaltet sind. Die zusätzlich angebrachte Buchse links neben den serienmäßigen Buchsen 1, 2, 3 dient dabei als Erdbuchse. Die beiden an der Stirnseite angebrachten Buchsen nehmen den hochohmigen Kopfhörer auf.
Es fehlte einzig der eigentliche "Detektor", wobei ich nicht mehr nachvollziehen kann, wie der Kristall seinerzeit montiert worden war. Schaltungstechnisch wird er über die Buchsen 4 und 5 eingesteuert, wobei das auch mal anders belegt war, denn dort finden sich frühere Einkratzungen "A" und "E".

In jedem Falle ein interessantes Stück Zeitgeschichte.
Danke Alfons.
Der 1932er Radiokatalog von Schnorr ist sogar bei der gfgf hinterlegt und in Gänze abrufbar.

Das Gerätchen wurde mir 1990 als Detektorempfänger verkauft, und das stimmt sogar, denn die umgebaute Verkabelung im Inneren ertüchtigt den kleinen LOEWE in der Tat zum Rundfunkempfang, jedenfalls grundsätzlich, denn derjenige, der zuletzt Hand angelegt hatte, hatte einen Knoten eingebaut. Ich habe gestern mittels Modulator die Probe aufs Exempel gemacht. Rundfunkempfang war möglich, aber der Drehko mehr oder minder außer Funktion, d.h. das eingesteuerte Signal in gleicher LS über den gesamten Bereich vernehmbar. Nachdem ich das korrigiert hatte, wäre -theoretisch- auch der Empfang mehrerer Stationen möglich.

Die Buchsen 1, 2, 3 dienen als Antenneneingang, wobei 2 und 3 jeweils über einen geringkapazitiven Kondensator an 1 angeschaltet sind. Die zusätzlich angebrachte Buchse links neben den serienmäßigen Buchsen 1, 2, 3 dient dabei als Erdbuchse. Die beiden an der Stirnseite angebrachten Buchsen nehmen den hochohmigen Kopfhörer auf.
Es fehlte einzig der eigentliche "Detektor", wobei ich nicht mehr nachvollziehen kann, wie der Kristall seinerzeit montiert worden war. Schaltungstechnisch wird er über die Buchsen 4 und 5 eingesteuert, wobei das auch mal anders belegt war, denn dort finden sich frühere Einkratzungen "A" und "E".

In jedem Falle ein interessantes Stück Zeitgeschichte.
Ich hätte noch einen Nachtrag, besser eine Nachfrage, bevor das Gerätchen wieder an seinen Platz im Regal wandert.
Betrachte ich die Fotos bei radiomuseum.org, so meine ich, daß die Spule dort mehr als 2 Anzapfungen hat. Aus der Spule meines Geräts sind dagegen nur 2 Kabel geführt.

Dazu bräuchte es nun ein Schaltbild des SK500, wenngleich dies im ersten Moment erheiternd wirken mag, aber es interessiert mich wirklich. Bei radiomuseum.org ist dazu, unterhalb der Spalte "Literaturnachweis", folgendes vermerkt:

    Literatur/Schema (1)
    Kahle & Cless, Leipzig, Katalog 1931


Ein Schaltbild finde ich bei den für mich sichtbaren Fotos von radiomuseum.org nicht, insofern zweifle ich, ob mit "Schema" ein "Schaltbild" gemeint ist.


Frage: Hat jemand dieses bzw. ein "Schema" in seinem Fundus verfügbar und könnte es mir in irgendeiner Weise zukommen lassen?