Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Staßfurt Stella 1102
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habe letzte Woche einen Fernseher bekommen.
Zum wegwerfen zu schade, denke ich.
Hersteller war das VEB Fernsehgerätewerke Staßfurt. Gehörte auch zum Verband von RFT. Bestückt mit 13 Röhren und einer 59 cm Bildröhre, also doch recht groß. Gebaut wurde das Gehäuse , laut Stempel am 10 Januar 1969, denke das das Gerät auch so ungefähr gebaut wurde.
Der gesamte Aufbau macht einen soliden Eindruck. Alles ist sauber und übersichtlich auf einer großen Platine aufgebaut. Erstaunt war ich von der Sauberkeit im Gerät, ich denke das dieses Gerät wenig in Betrieb war. Es scheint auch alles noch Original zu sein.
Naja, werde es also doch versuchen das Gerät wieder für den Betrieb herzurichten.
Hier nun die Bilder dazu.

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Hallo Frank,

der ähnelt ja innerlich sehr dem Fernseher Ines 1602. Zumindest, wie ich mich erinnere.
Ja ähnlich aber schon weiterentwickelt. Meiner hat noch eine Bildröhre, wo davor eine ca. 1mm Schutzfolie vor der Bildröhre gespannt ist. Die Nachfolgetypen habe das schon nicht mehr. Mal sehen ob ich das sichtbar fotografieren kann.
Deshalb ist die Bildröhre vor nicht ganz so glänzend sondern leicht Matt.
Hallo Frank,

... schau mal ob der UHF-Teil schon verbaut und transistoriert ist.

Grüße von Andreas
Im letzten Bild rechts neben den beiden Elkos ist ein transistorisierter UHF Tuner vorhanden.

Kann mich noch erinnern, es war wohl im Jahre 69, da kauften sich meine Eltern dieses neu erschienene Gerät, 14 tage später war auf UHF nichts mehr zu empfangen, Fernseher in die Werkstatt gebracht und einen Tag später erfahren, das einer der neu entwickelten UHF Transistoren (GF145/147) defekt sei und für eine Ersatzlieferung kein Termin genannt werden kann.
Nach Tagung des Familiengerichtes wurde unser Vater der gerade Rentner wurde, in den Westen geschickt um u.a. diese beiden Transistoren, die dem AF139/239 entsprachen, zu beschaffen.
Nachdem unser Vater wieder zu Hause war, konnte er sich des Verstecks der beiden mitgebrachten Transistoren nicht mehr erinnern, der Fernseher wurde dann unrepariert, nach 3 Wochen wieder abgeholt.
Nach ca. 5 Wochen kam unsere Mutter morgens Freude strahlend aus dem Bad und fragte ob die beiden in Silberpapier (Alufolie) eingewickelten Vierbeiner evtl die gesuchten Transistoren aus dem Westen seien die Sie in der nun in der schon fast halb leeren Nivea Creme Schachtel gefunden hat, das freute uns nun alle sehr und nach einer weiteren Woche konnten wir den fast neuen Fernseher mit UHF Empfang aus der Werkstatt holen, der Werkstattmeister fragte dann meinen Vater ob er nicht noch mehrere dieser UHF Transistoren habe, denn die Nachfrage war groß und eine Lieferung der DDR Typen immer noch nicht in Aussicht.
Interessant diese Geschichte.
so hier mal die Bilder der Folie.
Man kann gut ein Raster innerhalb der Folie erkennen.

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Na da muß ich mal sehen wie das mit den Transistoren ist.
Komischerweise ist die Kanalanzeige für UHF unten vorn zugeklebt.
Dann hast Du wahrscheinlich ein Gerät, dass erst nachträglich mit einem UHF Tuner ausgerüstet wurde. Serienmäßig hat nur der Stella 1102U einen eingebauten UHF Tuner.

Auf jeden Fall ein schönes Gerät, sieht sehr typisch nach 60iger Jahren aus. Ich hab kürzlich einen Nordmende aus der Zeit gesehen, der sah diesem Gerät verblüffend ähnlich.
Hallo Frank,
die INES und STELLA- Fernseher waren von der Schaltung her im Prinzip gleich, bis auf die Bildröhrengröße. Stella hatte eine 59er, Ines hatte eine 53er Bildröhre. Ich hoffe, daß bei Dir eine Bildröhre vom VEB Werk für Fernsehelektronik Berlin (WF-B) verbaut ist, dann könntest Du eine Chance haben, irgendwann ein Bild zu sehen. Ab den 70er Jahren wurden nämlich zusehens russische Bildröhren (59LK1) verbaut und die waren katastrophal in Qualität und Lebensdauer.
Schwachstellen bei diesen Fernsehtypen waren die durchstimmbaren VHF- Kaskodetuner (Kontaktmacken am Rotor des Drehkos), am bei Dir schon vorhandenen transistorisierten UHF- Tuner ebenfalls der Drehko und die Transis, der Zeilentrafo, und die zerkrümelnden NTC- und Heizwiderstände.
Für mich sind die Dinger, wir hatten einige davon im größeren Familienkreis, absoluter Horror, weil ich immer die "Ehre" hatte, zu versuchen, sie wieder zum Leben zu erwecken.
Also Bildröhre und Zeilentrafo sehen augenscheinlich ganz gut aus. Auch zerbröselte Wiederstände kann ich nicht erkennen.

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Hallo Frank,
Nach einer Formierung der vielen Elkos nach folgender Prozedur die einen ein Stelltrafo 0 - 250 V/AC voraussetzt, könnte es los gehen, dazu nehme die Röhre PY88 heraus (Sitzt im Käfig), damit unterbrichst du die Heizung aller Röhren.
Nun gebe auf den Netzstecker zunächst 50 V/AC nach ca. 5 Min.100 V/AC, der Stromzeiger sollte immer bei 0 A bleiben (besser wäre noch in Reihe mit der Netzsicherung ein Multimeter im 400mA Messbereich ein zu schleifen) im weiteren 5 Min Abstand dann wieder 50V/AC mehr, bis du auf 250 V kommst, dabei sollte die mA Anzeige unter 50 mA bleiben, das wäre der Reststrom aller Kondensatoren, sollte es so sein, Röhren rein und einer Probe auf Bild und Empfang sollte nichts mehr im Wege stehen.
Kontrolliere aber zuvor den richtigen Sicherungswert.
Bedingung auch noch, das der Zeilentrafo keine Lagerfeuchtigkeit gezogen hat, ansonsten müsste er entweder im Bachofen für Minuten bei ca.80 ° oder im warmem Zimmer für ca. einer Woche getrocknet werden
Insbesonders der Kondensatoren der Zeilenendstufe und des Vertikalablenkteils würde ich gnadenlos nur neue Impulskondensatoren verbauen. Fragwürdige Kondensatoren und Elkos verursachen nur Probleme.
Nee Harry, ohne Kondensatorwechsel schließe ich den nicht an Strom an. Ich kenne die hellbraunen Kondensatoren mit der weißen Vergußmasse zu gut. Die explodieren gerne. So wie manche aber schon aussehen, hatte der vorherige Besitzer das schon gemacht. Beide Sicherungen tief Schwarz.
Ein großer Kondensatoren am Poti ist komplett zerlegt. Hoffentlich hat der Zeilentrafo überlebt.
Hallo Frank,
recht hast du, habe mir hinterher deine Bilder des Chassis noch einmal mir Vergrößerung angesehen, und die benannten C,s gesehen, raus damit, ist schon mal halb gewonnen, die Elkos aber die an der direkten DC Linie hängen lassen sich somit regenerieren, Elkos die an den Röhren Kathoden hängen, könnten mittels Kleinspannung, s Gabe direkt zuvor generiert werden
Ich kenne von Elkos nur zwei Zustände.......in Ordnung und defekt. Gerade bei Fernsehgeräten insbesonders bei alten Schätzchen empfehle ich immer den Austausch gegen neue Exemplare.
Gerade in Bezug auf Betriebssicherheit.
Bei den Kondensatoren der Horizontalablenkung bestimmen sie unter anderem die Höhe der Hochspannung.
Da es sich hier glücklicherweise um eine Platine handelt, bieten sich Impulskondensatoren (rote oder blaue) neuer Bauart an.
Schraubbare Becherelkos, die nicht gerade für einen Schnäppchen Preis zu bekommen sind, versuche ich immer zu formieren und das mit rauer DC von Null,- bis zur Max. Betriebsspannung, wie Sie aufgedruckt ist.
Falls innerhalb von ca. 1 h der Reststrom je nach aufgedruckter Kapazität Zwischen 0,6 und Max. 3 mA bleibt, messe ich nach dessen Entladung noch einmal die Kapazität, stimmt auch diese mit ca. 20 % Toleranz, verwende ich diese Elos wieder.
Innerhalb der letzten 10 Jahre ist mir bei ca. 100 Elkos die ich nach beschriebener Methode formiert habe, noch keiner ausgefallen
Ich weiß jetzt nicht ob die besser sind als die gelben 1000V, diese habe ich in axial da.
Na werde mal die kommende Woche anfangen ein paar Kondensatoren zu tauschen. Vielleicht habe ich ja auch das Pech, das der Zeilentrafo hinüber ist. 1985 ist da mal ein anderer profesionell eingebaut worden. Am Aufkleber kann man das erkennen.
Ich glaube nicht das der Zeilentrafo hinüber ist. Er wäre dann geplatzt. Die PY würde dann meist auch "dicke Backen" machen.
Langsam geht es weiter am Fernseher.
Hier hat man gut nachgedacht, denn der gesamte Platinen Rahmen
lässt sich ohne zu löten komplett herausnehmen. Alles mit Steckverbindern realisiert.
Eine Schraube ist vorhanden um die Bildröhrenmasse ( Außenbeschichtung ) mit der Chassismasse zu verbinden.
Die Stecker sind schon herstellermäßig mit Farbpunkten markiert worden.Thumbs_up

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Unter dem Zeilentrafo sehe ich drei Kondis die ich tauschen würde. Der silberne dürfte der Boosterkondensator sein. Dann alle braunen raus. Was die restlichen taugen, muss man messen. Jedenfalls lässt sich so gut daran arbeiten.
So nun habe ich mal die Kondensatoren gewechselt. Außer Ton nix.
Wie kann ich jetzt die Hochspannung prüfen, ohne das es mich gleich in die nächste Ecke pfeift.
Wie gehe ich jetzt weiter mit der Reparatur. Smiley48
Die kleinen Elkos sind soweit in Ordnung und haben fast ihre Werte behalten. Auch die anderen tropenfesten Kondensatoren sind in Ordnung.

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Wenn ich ca. 5 bis 8 cm in die nähe mit einem Phasenprüfer ( Schraubenzieher ) gehe fängt er an zu Glimmen.Lightbulb
Egal ob zur PL500, PY88 oder zur DY86.
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