07.03.2015, 18:59
Mein Telefunken Lido habe ich von Anton bekommen!
Es war schon lange ein großer Wunsch ein solches Grammophon zu besitzen. Dieser Wunsch ging im Dezember in Erfüllung! So sah das Gerät am Anfang aus. Gar nicht schlecht erhalten, lediglich der Riemen zum Schließen des Koffers fehlte.
[attachment=13497]
Aufziehen ließ sich das Gerät nicht. Nach zwei Umdrehungen mit der Kurbel sprang die Feder über. Also erst mal alles zerlegt zur Bestandsaufnahme. Der Federmotor wurde vermutlich noch nie gereinigt. Alles war überzogen von altem Fett!
[attachment=13498][attachment=13499]
Ich habe den ganzen Motor zerlegt und alle Teile in Diesel gereinigt. Die Feder habe ich vorsichtig aus dem Gehäuse gewunden. Dabei bestätigte sich auch meine Vermutung. Das innere Auge zum Einhängen war abgebrochen. Ich habe die Feder von Hand erst mal grade gebogen und vermessen, da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste ob ich sie repariert und ein gewunden bekomme. Die Maße sind 3500 x 22 x0,6 mm. Da das innerste Stück nicht gehärtet ist, ließ sich ein neues Loch bohren. Anschließend wurde mittels Schnellläufer und Schlüsselfeilen ein neues Auge eingearbeitet und die Ecken der Feder rund gefeilt.
[attachment=13500]
Danach habe ich die Feder mit viel Fett zurück ins Federgehäuse gewunden. Der restliche Motor wurde gründlich gereinigt und wieder zusammen gebaut. Danach erfolgte ein Probelauf!
Beim erneuten Zerlegen ist mir ein folgenschwerer Fehler passiert! Ich habe den Motor ohne Begrenzung laufen lassen. So das die Fliehkraftgewichte an der Uhrwerkplatte anschlugen. Die Folge war das eine der drei Fliehkraftfedern brach.
[attachment=13501]
Nun musste erst mal Ersatz her. Zu Glück konnte ich drei neue Federn für kleines Geld über die Bucht ersteigern! Als nächstes habe ich die Gummilager des Federmotors nach gefertigt. Geeignet waren dafür Gummi-Metall-Lager, die ich auf passende Länge absägte und mit grobem Schleifpapier auf Maß schliff. Die Uhrwerkplatten sind übrigens mit flachen 11mm Muttern verschraubt, wovon eine fehlte. Einer unserer Auszubildenden hat mir zwei Stück aus dem vollen gefertigt. Welche ist wohl die neue?
[attachment=13502]
Jetzt blieb noch ein Problem: Die Kurbel ließ sich nach dem Aufziehen nicht aus dem Stumpf drehen. Schuld war die gebrochene Rückschlagfeder. Ich konnte sie durch eine passende Feder aus einem Musterfederkasten ersetzen.
[attachment=13503][attachment=13504]
Einen passenden Riemen in der richtigen Farbe fertigte mir mein Schuster des Vertrauens an. Allerdings musste ich das Gerät im vollen EDEKA Laden vorführen! Das war natürlich die Attraktion!
Zum Schluss noch ein paar Kleinigkeiten. Das Wachspapier habe ich mit Ponal Holzleim wieder festgeklebt.
[attachment=13505]
Danach alles zusammengebaut. Den Lederkoffer habe ich mit Viss gut sauber bekommen.
[attachment=13506]
[attachment=13507]
Zur Pflege besorge ich mir noch braune Schuhcreme.
Hier noch ein Video vom fertigen Gerät!
Danke Anton!
Es war schon lange ein großer Wunsch ein solches Grammophon zu besitzen. Dieser Wunsch ging im Dezember in Erfüllung! So sah das Gerät am Anfang aus. Gar nicht schlecht erhalten, lediglich der Riemen zum Schließen des Koffers fehlte.
[attachment=13497]
Aufziehen ließ sich das Gerät nicht. Nach zwei Umdrehungen mit der Kurbel sprang die Feder über. Also erst mal alles zerlegt zur Bestandsaufnahme. Der Federmotor wurde vermutlich noch nie gereinigt. Alles war überzogen von altem Fett!
[attachment=13498][attachment=13499]
Ich habe den ganzen Motor zerlegt und alle Teile in Diesel gereinigt. Die Feder habe ich vorsichtig aus dem Gehäuse gewunden. Dabei bestätigte sich auch meine Vermutung. Das innere Auge zum Einhängen war abgebrochen. Ich habe die Feder von Hand erst mal grade gebogen und vermessen, da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste ob ich sie repariert und ein gewunden bekomme. Die Maße sind 3500 x 22 x0,6 mm. Da das innerste Stück nicht gehärtet ist, ließ sich ein neues Loch bohren. Anschließend wurde mittels Schnellläufer und Schlüsselfeilen ein neues Auge eingearbeitet und die Ecken der Feder rund gefeilt.
[attachment=13500]
Danach habe ich die Feder mit viel Fett zurück ins Federgehäuse gewunden. Der restliche Motor wurde gründlich gereinigt und wieder zusammen gebaut. Danach erfolgte ein Probelauf!
Beim erneuten Zerlegen ist mir ein folgenschwerer Fehler passiert! Ich habe den Motor ohne Begrenzung laufen lassen. So das die Fliehkraftgewichte an der Uhrwerkplatte anschlugen. Die Folge war das eine der drei Fliehkraftfedern brach.
[attachment=13501]
Nun musste erst mal Ersatz her. Zu Glück konnte ich drei neue Federn für kleines Geld über die Bucht ersteigern! Als nächstes habe ich die Gummilager des Federmotors nach gefertigt. Geeignet waren dafür Gummi-Metall-Lager, die ich auf passende Länge absägte und mit grobem Schleifpapier auf Maß schliff. Die Uhrwerkplatten sind übrigens mit flachen 11mm Muttern verschraubt, wovon eine fehlte. Einer unserer Auszubildenden hat mir zwei Stück aus dem vollen gefertigt. Welche ist wohl die neue?
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Jetzt blieb noch ein Problem: Die Kurbel ließ sich nach dem Aufziehen nicht aus dem Stumpf drehen. Schuld war die gebrochene Rückschlagfeder. Ich konnte sie durch eine passende Feder aus einem Musterfederkasten ersetzen.
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Einen passenden Riemen in der richtigen Farbe fertigte mir mein Schuster des Vertrauens an. Allerdings musste ich das Gerät im vollen EDEKA Laden vorführen! Das war natürlich die Attraktion!
Zum Schluss noch ein paar Kleinigkeiten. Das Wachspapier habe ich mit Ponal Holzleim wieder festgeklebt.
[attachment=13505]
Danach alles zusammengebaut. Den Lederkoffer habe ich mit Viss gut sauber bekommen.
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Zur Pflege besorge ich mir noch braune Schuhcreme.
Hier noch ein Video vom fertigen Gerät!
Danke Anton!