Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: AEG Tramp Junior L62 Kofferradio
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Hallo Kollegen,

angeregt durch Antons Vorstellung seines AEG Tramp 61, stelle ich hier mal meinen im gleichen Zeitraum vertriebenen AEG Tramp Junior L62 vor.

Hersteller: AEG
Typ: Superhet, Transistorkofferradio
Modell: Tramp Junior L62 (Es gab auch noch einen "K62" mit KW anstatt LW)
Baujahr: 1961-63
Transistoren: OC615 OC615 AF105 AF105 AF105 OC602 OC604 AC106 AC106
Stromversorgung: 2x4,5V Batterien
Wellenbereiche: LW, MW, UKW
Bedienelemente: Lautstärkeregler mit Ein/Ausschalter kombiniert, Klangregler. Senderwahl durch große runde Frontskala, Wellenbereichschalter als Drucktasten ausgelegt.
Gehäuse: Elfenbeinfarbener Kunststoff (gabs auch in weinrot)
Anschlussmöglichkeiten: Externer Lautsprecher
Abmessungen: 25,2 x 15,3 x 8,8 cm
Gewicht: 2100g
Lautsprecher: 1
Neupreis: 239,00DM

Das Gerät ist baugleich mit dem "TELEFUNKEN Kavalier L3291".

Hier ein paar Bilder:

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Die Drehknöpfe der Klang- und Lautstärkeregelung.

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Die Beschriftung der Tasten ist mal wieder abgegriffen.

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Inzwischen habe ich aber schon Übung darin, die Schrift mit einem superfeinen Filzer (Faber-Castell PITT artist pen dark sepia 175 Künstlertusche) nachzuziehen. Mit einer Uhrmacherlupe und ruhiger Hand geht das.

Und so sieht das Innenleben aus:

[attachment=14932][attachment=14933][attachment=14931]

NF-Vorverstäker und NF-Endverstärker.

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Im NF-Vorverstärker waren die beiden 5 µF Koppelkondensatoren defekt( Elektrolyt ausgetrocknet). Das Gerät spielte nur noch leise und verzerrt. Nach Ersatz durch 2 japanische 10 µF Elkos (die braunen senkrecht stehenden) spielt das Gerät sehr schön.

Einzige Schwachstelle: Die Teleskopantenne schaut seitlich aus dem Gerät. Zieht man sie ganz heraus und stellt sie senkrecht, so kippt sie nach vorn oder hinten. Das kommt daher, dass die Spannzange in der Führungsbuchse gerissen ist und der Andruck auf das Antennenröhrchen nicht mehr ausreicht, um die Antenne in der vertikalen Position stabil zu halten. Leider ist die Spannzange nicht reparabel. Hmmm blöd!

Ich habe bisher nicht geschafft das Gerät vollständig zu reinigen - insbesondere die Stellrädchen und das Plexiglas-Skalenrad. Das verreckte Skalenrad lässt sich nämlich nicht von der Achse ziehen. Hebeln möchte ich nicht, da zerbricht oder verbiegt sich bestimmt etwas.

Franz

Hallo Harald,
gleiches Gerät mit kl. Ausbruch am- und einem Riß im Gehäuse besitze ich auch. Ich weiß jedoch nicht, ob es noch geht, da ich es 50 Jahre nicht mehr benützt habe. Es war mir von einem Kamerad geliehen worden als ich während meiner BW Zeit im Lazarett lag. Später habe ich es ihm billig, weil es nicht mehr ging, abgekauft. Platine hatte einen Riß. Aus emotionalen Gründen habe ich es nie weg geworfen aber auch kaum mehr benützt.
Gruß Franz
Danke auch hier für die Geräte Vorstellung.

@.....Anschlussmöglichkeiten: Diodenbuchse für Anschluss externer Tonquellen (Plattenspieler, etc.)

Bleibt die Frage, ob,s ein Irrtum ist, ich sehe da einen Lautsprecherbuchse.
ja blöd,
Danke Harry. Gut aufgepasst. Das kommt davon, wenn man bei "Copy und Paste" seinen Grips nicht beisammen hat.
(20.04.2015, 16:42)Franz schrieb: [ -> ]Hallo Harald, gleiches Gerät mit kl. Ausbruch am- und einem Riß im Gehäuse besitze ich auch. Ich weiß jedoch nicht, ob es noch geht, da ich es 50 Jahre nicht mehr benützt habe. Es war mir von einem Kamerad geliehen worden als ich während meiner BW Zeit im Lazarett lag. Später habe ich es ihm billig, weil es nicht mehr ging, abgekauft. Platine hatte einen Riß. Aus emotionalen Gründen habe ich es nie weg geworfen aber auch kaum mehr benützt.
Gruß Franz

Solltest Du Dich doch noch mal entscheiden, Dich von dem Gerät zu trennen: Ich könnte es gut als "Organspender" verwenden! In diesem Fall, sende mir doch eine PN mit Preisvorstellung.

@Harald: Danke für die Vorstellung und für die Detailfotos vom Netzschalter! Das ist offenbar die abgespeckte Version von meinem Tramp, sagt ja auch schon die Modellbezeichnung "Junior", war ja auch 60 DM billiger als der Tramp 61. Er hat weniger Wellenbereiche und keine Anschlussmöglichkeit für externe Abspielgeräte.
Es ist aber auch ein Gerät dass mir gut gefällt.

Bezüglich der Antenne: Kannst Du da nicht eine kleine Schlauchschelle um die Spannzange legen und festziehen, damit Diese wieder mehr Druck auf die Antenne ausübt? Andernfalls, falls sich Franz von seinem Gerät trennen möchte, könnte ich Dir daraus die Spannzange vermachen Smile

Franz

Hallo,
durch Anton abgeregt, habe ich es testweise in Betrieb genommen. Es funktioniert immer noch einwandfrei. Die Beschädigungen
sind " Kampfspuren " aus rauhem Bundeswehr Alltag. In sofern gebe ich es erst mal nicht ab, es sei denn jemand bietet mir dafür entweder ein Siemens RT10, oder eine Wechselstrom Version der Wega Perle.
Gruß Franz
Das kann ich gut verstehen Franz. Es gibt Geräte an denen soviel Erinnerungen hängen, dass man sie nicht missen möchte! Aber immerhin weißt Du jetzt, dass es noch spielt Smile
Hallo Kollegen,

ich bin Antons schlauem Vorschlag gefolgt und habe die Spannzange der Teleskopantenne mit einer Schlauchklemme zusammengespannt. Siehe da! Es funktioniert! Am besten ging es mit einer simplen Spannfeder. Die Schlauchschellen zum Schrauben funktionierten nicht so gut, weil sie keinen ausreichend gleichmäßigen Druck über den ganzen Umfang der Spannzange aufbauen.

Hier sieht man den Riss in der Spannzange:

[attachment=15081]

Und nun 2 Bilder mit Schlauchlemme. Der Riss wird sehr schön zusammengeklemmt. Beim 1. Bild ist die Antenne nicht ganz ausgezogen, beim 2. ist sie bis zum Anschlag ausgezogen und die Nase im Unterteil liegt wo sie hingehört -> in der kleinen Aussparung der Spannzange links vom Riss.

[attachment=15082][attachment=15083]

Das nächste Bild zeigt die eingebaute Antenne. Für die Schlauchklemme ist ausreichend Platz. Nur das braune Führungsrohr kann jetzt nicht mehr ganz über die Antennenhalterung geschoben werden. Macht nichts! Ich klebe das Rohr über einen kleinen Abstandshalter auf der Innenseite des Gehäusedachs fest.

[attachment=15084][attachment=15085]

Und so sieht das Gerät nun aus. Auch bei ganz ausgezogener Antennne - sogar in Schrägstellung nach vorn oder hinten - kippt die Antenne nicht um.

[attachment=15086]

Und jetzt muss ich nur noch schaffen, das Skalenrad von der Achse zu ziehen. Dann kann die Reinigung beginnen. Aber es will nicht - das widerspenstige kleine Aas.
Prima, dass das mit der Schlauchklemme geklappt hat.

Wegen der Skalenscheibe: Schau mal, ob Deine Frau 2 Tortenmesser, oder andere, große Messer mit breiter Klinge in der Küche hat. Beide Teile jeweils von rechts und links und abwechselnd oben und unten unter die Skalenscheibe schieben und vorsichtig versuchen, die Scheibe loszuhebeln. Dabei die Energie hauptsächlich auf die Mitte, d.h. in unmittelbarer Nähe der Drehkoachse bringen.
Vielen Dank für den detaillierten Vorstellungsbericht. Der Tipp mit der Schlauchklemme ist sehr gut.
Demnächst muß ich mich auch um ein kleines Transistor Radio kümmern, da werde ich sicherlich noch eifrig mitlesen.