Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Neues Spielzeug: Kathrein MFK11 - FS-Prüfempfänger
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Hallo

Diese Messkoffer zum Antenneneinstellen usw. fand ich schon immer toll. Seit damals als Achtjähriger, als ich mit Opa und dem örtlichen Fernsehtechniker zusammen auf dem Dachboden stehen und bei der Antenneneinrichtung zusehen durfte. Dieser kleine Koffer - damals war's ein Hirschmann - fazinierte mich - da konnte man Radio hören und Fernsehen und das ohne Stromanschluss, sondern auch mit Akku.
Ich fand die Vorstellung toll, dass man auch in der Pampa Radio hören und fernsehen konnte.
Doch zurück in die Gegenwart Wink
In den Kleinanzeigen stand neulich dieser Kathrein MFK11, kostenlos für Selbstabholer. Die Entfernung war nicht allzugroß und so steht seit gestern abend dieser Kasten in der Werkstatt.
[attachment=19548]
Natürlich musste ich das Teil gleich testen (am Trenntrafo und mit dem Testbildgenerator).
Der Vorbesitzer hatte das Gerät aus dem elterlichen Haushalt übernommen, der jetzt aufgelöst wurde und hatte es nicht mehr getestet. Ich rechnete also mit Problemen.
Die Enttäuschungen, die mein Funktionstest ergaben hielten sich allerdings in Grenzen. Gleich zu beginn fiel langsam die NF aus - nur noch bässe prasseln leise durch. Die Bildgeometrie ist - sagen wir mal ausbaufähig und die Achse vom Lautstärkeregler und Ein-Aus-Schalter ist abgebrochen - stattdessen steckt eine Spaxschraube drin - Form folgt Funktion...
[attachment=19549]
Inzwischen habe ich das Chassis in Arbeit. Es wurde damals von Philips beigesteuert und trägt die Bezeichnung X12T740/88
Der HF-Teil ist Eigenbau, oder anderweitig gefertigt.
Versorgt wird das Chassis über den Ein-Aus-Schalter mit ca. 12-17 Volt aus einem Blechkasten innerhalb des Gehäuses, der in der hinteren, rechten Ecke eingebaut ist.
Beginnend bei der NF-Endstufe (zwei Germanium-Transistoren AC187 AC188) fand sich gleich ein ausgelaufener Elko. Das sieht man allerdings erst nach dem Auslöten. Inzwischen habe ich von zehn Elkos (NKL, Nichicon, ELNA) neun getauscht, von denen waren acht ausgelaufen.
Wenn die Elko-Kur durch ist, werde ich einen weiteren Test machen...
Hallo Daniel,
da hast du ja einen guten Fang gemacht. Ich bin keine Fernseher-Fan, aber das Teil gefällt mir.
Viel Erfolg beim Reparieren.
Hallo Uwe.

Leider hab ich das Ding wohl derzeit kaputtrepariert :S
Nach dem Einschalten raucht das Kontrast-Poti und das Bild scheint vertikal extrem gespreizt zu sein - außerdem ist kein Schnee auf dem Schirm zu sehen und der Ton bleibt stumm - aargh Sad - sowas blödes!
Elko verpolt? Wink
Was macht der UKW-Radio-Umbau? Huh
Der geht parallel in der "anderen" Werkstatt weiter (außer Haus).
Elkos konnte ich keine verpolten feststellen - außerdem hatte ich alle ELkos vorm Einbau geprüft...
War auch nicht ganz ernst gemeint... es gab allerdings mal ein Chassis (den Hersteller habe ich vergessen) da war bei einem Elko der Bestückungsaufdruck auf der Platine falsch herum -- man musste den Ersatzelko genau so einbauen wie der alte drin war, nicht laut Bestückungsaufdruck... böse Falle.
Kannst Du mal den Schaltplan zu dem TV-Chassis einstellen?

Gruß,
Eric
der Schaltplan liegt mit Copyright bei rm.Org
Aber hier hab ich den gerade eben auch gefunden: http://84.86.9.180/schemas/X12T740-schema.jpg

Ich hab noch einen Schaltplan gefunden und etwas überarbeitet:
[attachment=19583]
Das Kontrast-Poti liegt komplett im Kleinsignalbereich, ich sehe wirklich keinen Zusammhang mit dem Fehlerbild -- es sei denn Du hast einen Strompfad geschaffen der nicht aus dem Schaltbild ersichtlich werden kann...
Ich denke da hilft nur sorgfältiges Nachsehen der durchgeführten Änderungen... irgendwo muss der Bug stecken.
Mann - ich hab noch was vergessen! Um das Gerät aus dem Blechgehäuse auszubauen, musste ich die Zuleitung vom Netzteil am Netzschalter ablöten. Dummerweise hatte ich nicht dokumentiert wo Plus und Minus waren. Ein Draht zum Chassis ist blau, der andere Schwarz. Trotz Messung zur Chassis-Masse konnte ich das nicht genau erkennen.
Also habe ich die Minusklemme ans Blech vom Chassis geklemmt und die Plusklemme an einer der Beiden Drähte und dann das Gerät mit der Strombegrenzung langsam am Labornetzteil hochgefahren. Bei 2 Ampere habe ich abgebrochen und umgepolt. Danach lief der Kasten mit dem Fehler an - ich hätte mir echt sonstwo hinbeißen können!!!! *grmblfx
Jedenfalls hab ich jetzt den Salat und kann sehen, wo der Fehler liegt.
Das Chassis weicht bauteiletechnisch - jedenfalls bei den Transistorbezeichnungen - vom aus dem Netz ab. Jedoch scheint die Grundplatine bis auf Modifizierungen von Kathrein (mindestens drei oder vier), die vermutlich für die Anpassung der Bildröhre gemacht wurden, identisch zu sein.
Im Schaltplan ist ersichtlich, dass das Poti für Kontrast zwischen den Transistoren TS410 und TS411 liegt. TS411 befindet sich auf der Bildröhrenfassungs-Platine.
Beide habe ich ausgelötet und gemessen - kein Kurzschluss. hFE-Messung ergab keine Unauffälligkeiten. Meine nächste Theorie war, dass die Spannung "+1" zu hoch sei, doch die liegt bei rund 10,2V.
Wenn ich das Kontrast-Poti auf Minium stell(t)e brach das Bild komplett zusammen - so als schaltete man das Gerät aus.
Ja ein schönes Gerätchen, ich habe so etwas von PGH Elektrotechnik Coswig. Leider auch nicht ganz in Ordnung. Leider kann ich da auch nichts daran machen. Es gibt kein Schaltplan und scotty mußte da auch passen. Da wurde mal einiges auf der Platine geändert, wer weiß warum. Nennt sich aber Antennenpegelmessgerät. Denke mal das es aber für die Gleichen zwecke gebaut wurde.
Hallo Daniel,

das Chassis hat bereits negative Masse, also kann durch das Anklemmen keine Verpolung stattgefunden haben. Der einzige Fehlerstrompfad, den ich sehe, hätte lediglich über den Schalter SKb zu einem Kurzschluss des Netzgerätes führen können -- so sieht ja auch Deine Beschreibung aus.
Aber wo genau hast Du am Chassis die Masse angeklemmt? Durch den Kurzschlussstrom kann irgendwo eine Masseverbindung durchtrennt worden sein, das würde auch zum diffusen Fehlerbild passen.

Rauchendes Kontrastpoti: linker Anschlag (Kontrastminimum) heißt Steckverbinder C1 (Schleifer) mit Steckverbinder C3 verbunden. Miss mal die Spannungen dort nach, und ob die Spannungsteiler um R717/R718/R724/R725 noch stimmen. Ich vermute aber dass Du irgendwo einen Kurzschluss oder Unterbrechung eingebaut hast.

Gruß,
Eric
Wie schön, ich hab ja auch ein Kathrein - das MFK41, auch gratis an Selbstabholer, was dann auch geklappt hat, obwohl das Gerät ca 700km weg von mir stand. Danke nochmal an dieser Stelle an Gerald als freundlichen Spender, Peter als "Selbstabholer" und Andreas für's lagern und mitbringen. Das war eine echte Forums-Teamwork-Aktion.
Hat allerdings gleich funktioniert das Gerät, allerdings nur mit Batterieen. Die externe Stromversorgung musste ich reparieren, das hat eine Weile gedauert bis ich darauf gekommen bin, daß da nur ein Kabel falsch angelötet war. Jetzt funktioniert es wie eine eins und ob man sich 100% darauf verlassen kann möchte ich gar nicht wissen, ich bin so zufrieden damit Smile

[attachment=19594]
Daniel, nicht den Mut verlieren.
Deine "Erlebnisse" klingen nicht gerade glücklich. Ich hätte mir da auch sonst wo hingebissen......
Die Vertikalspreizung habe ich inzwischen wenigstens beseitigt, was vermutlich darauf zurückzuführen war, dass durch die faulen Elkos jemand das Poti für die Vertikalbildhöhe fast zum Anschlag gedreht hatte. Jetzt habe ich ein gleichmäßig graues Bild.
Was aus dem Schaltplan natürlich nicht hervorgeht, ist der Tuner, der ja nicht von Philips übernommen wurde. Vielleicht hat sich da was verabschiedet.
Die Spannungen, die im Schaltplan angegeben sind, stimmen jedenfalls grob und im stromlosen Zustand habe ich alle Transistoren ohm'sch gemessen - da ist keiner durchlegiert. Nur die, die in den Abschirmgehäusen für die ZF sitzen konnte ich noch nicht prüfen.
Ich hab hier einen König-Testbildgenerator, der kann auch ZF ausgeben - vielleicht hänge ich den mal anstelle des Tuners dran.
Wenn Du nun ein gleichmäßig graues Bild hast, was macht denn der Ton? Hörst Du den Prüfton, oder ist es stumm oder kommt Rauschen? Der Tom ist ja FM- moduliert und bei fehlendem Tonträger, also defektem ZF- Verstärker, sollte der Ton im Lautsprecher vernehmlich rauschen. Ist er stumm, dann ist entweder auch noch der Ton- DF- Verstärker defekt, was ich mir aber als Doppelfehler nicht vorstellen kann, oder der Tonträger vom Prüfgenerator ist vorhanden und der ZF- Verstärker ist i.O. . Man kann auch den Tonträger (5,5MHz) nach dem Videodemodulator leicht mit jedem einfachen 10MHz- Oszi nach dem 5,5MHz- Auskoppelkreis am "M9" prüfen.
Ist der Tonträger vorhanden, ist der ZF- Verstärker i.O. und dann müsstest Du den Videoverstärker ab der Stufe um TS410 prüfen.
Hallo Daniel,

das erklärt aber nicht das abrauchende Kontrastpoti... da ist noch mehr im argen.

Gruß,
Eric
(12.10.2015, 10:38)tcfkat schrieb: [ -> ]Hallo Daniel, das erklärt aber nicht das abrauchende Kontrastpoti... da ist noch mehr im argen. Gruß, Eric

Übersetzung in eine postive, mutmachende Formulierung:

Super Daniel und gut, dass Du weitersuchst. Wieder einen kleinen Schritt weiter. Jetzt müssen wir noch herausfinden, was die Ursache für das Abrauchen des Kontrastpoti war. Es ist zu befürchten, dass da noch mehr im Argen liegt. Wink
Tja, da bin ich ratlos. Am Poti hab ich auf einer Seite der Schleifbahn 6V gemessen.
Jetzt ist die Frage: Ist die Spannung zu hoch, oder die Impedanz hinter'm Poti zu gering - also der Eingang der nächsten Stufe zu niederohmig?
Da kann aber nicht viel kommen.
6V gehören da nicht hin. Damit das Poti abraucht muss schon ordentlich Leistung verbraten worden sein, kurz vor Widerstandsbahnende zeigt auf eine zu hohe Spannungsdifferenz zwischen Schleifer und Anschlag. Möglich wäre dass R717 offen ist (kommt vom dann resultierenden Spannungsteilerverhältnis R718/R715/R714/R713 ungefähr hin), und Strom über Schleifer, Basis TS411 und R724 gegen Masse abgeleitet wird. Allerdings reicht das m.M. nicht aus damit das Poti abraucht. Aber da in der Ecke würde ich mal messen.
Wo am Chassis hattest Du die Masse beim ersten Versuch angeklemmt? Wie gesagt, nicht dass es da eine Masseverbindung zerissen hat. Ist die Masse zwischen Bildröhrenplatine und Hauptbord in Ordnung?

(Das war jetzt Debug-Telegrammstil und nicht Therapiestunde-Modus. Wink Bei dem diffusen Fehlerbild ergibt sich dass kein monokausaler Defekt vorliegen kann, da möchte ich nicht monologisieren...)

Gruß,
Eric
Big Grin
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