Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Lautsprechermagnet zentrieren - aber wie?
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Im April dieses Jahres beschrieb ich die Restaurierung eines Philips-Plattenspielers:

http://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=3322

Mittlerweile ist der Lautsprecher ganz defekt, bzw. der Magnet ist nicht mehr zentriert und lässt sich nur schwer bewegen.


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Ich bin fast sicher, dass man so etwas wieder hinkriegt. Nur wie geht man am besten vor? Vielleicht hat ja jemand von euch Erfahrung damit.

Gerne würde ich auch einen "neuen" Lautsprecher einbauen, aber mit 5 cm Bauhöhe ist ein Breitbander schwer zu bekommen.
Na da kannst du doch dicke Papierstreifen nehmen.
Das Problem, das ich bei den Dingern kenne und vor dem wohl auch Werner gerade steht, ist, daß sich da nix zentrieren lässt, weil der Magnet sofort am Eisen "bappt" - man schafft das nicht, einen durchgehenden (runden) Luftspalt zu schaffen.
Vielleicht versuchen, sich schmale Abstandhalter zu bauen, die 50% des Spalts Durchmesser haben. Wenn z.B. Stecknadeln gingen, könnte man die letzten vielleicht mit einem Hämmerchen rein klopfen um den Magnet von dem Eisenkern weg zu bekommen.
Ich hab's nie probiert, da meine LS, bei denen ich ähnliche Probleme hatte, alle "verschmerzbar" waren - sprich, sie gingen nach etwas hin- und her begleitet von entsprechendem Gefluche in die Tonne...
Da der Kern locker ist, lässt er sich entnehmen?
Dann alle Späne entfernen, Tesa/Klebeband ist da hilfreich.
Zentriervorrichtung bauen, Papier/Pappe ist da nicht soo gut, da es beim Entfernen reissen kann.
Je nach Werkstattausrüstung eine Zentrierhülse drehen oder schleifen, Material Messing, Kupfer oder Kunstoff/Vitamintablettenröhre ??
Wenn der Kern draussen ist, evtl in ein Bohrfutter einspannen, Hülse anpassen, dass sie schmatz draufrutscht, dann den Aussendurchmesser abschleifen bis er in den Magneten passt. Testen geht dann ja ohne Kern Wink
Die Hülse sollte lang genug sein, dass man sie nach der (Klebung?) Befestigung des Kerns auch wieder rausziehen kann Wink
Die Hülse ruhig etwas einfetten/ölen, danach nur den Magneten mit Isoprop/Bremsenreinerger/etc wieder entfetten.

Auf den Bildern nicht so gut zu erkennen, aber evtl. läßt sich ja auch die zentrale Bohrung ja zum Zentrieren verwenden?

Viel Erfolg
Henrik
Vielen Dank für eure Antworten.

Henrik: Deine Ausführungen sind interessant und theoretisch nachvollziehbar, aber leider gelingt es mir nicht, den Kern zu entnehmen. Ich füge jetzt noch ein Foto von der Rückseite des Lautsprechern an. Hier müsste man doch eigentlich etwas ablösen (wie?) können. Ich hoffe auf weitere Antworten.



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Hallo Werner und Leser
ich werde aus deinen Bildern leider nicht schlau. Trotzdem habe ich meinen Freund Herbert, einen Lautsprecher Spezialisten per Mail angeschrieben und ihn mal gefragt ob er den wieder hinbekommt....

Hompage Herbert Haas
Guten Tag,
ich habe unzählige Lautsprecher repariert und zentriert. Heute mache ich das nicht mehr; Denn es gibt neue zu kaufen, die in den allermeisten Fällen in's Gerät einzupassen sind. (Hersteller VISATON z.B.)

Guter Tip: Quäle Dich nicht, kloppe das Ding in die Tonne.

Aber ich habe einen Flachlautsprecher von Heco mit folgenden Maßen:

Korbdiagonale: 23,5 cm
Membrandurchmesser: 18 cm
Korbdurchmesser:20,5 cm
Korbhöhe: 5 cm.

Ich hätte Dir gerne 2 jpg-Bilder mitgeschickt: aber radio-bastler lässt nur URL zu, das macht mir sehr viel Mühe und bedeutwt viel Zeitaufwand.
Wenn Du mir 10,00€ für meine Kaffekasse spendierst zzgl.Porto 4,99€, gehört das gute Stück schon bald Dir.

Viele Grüße capitol
So wie ich das sehe ist hier die vordere Scheibe verschoben, die eigentlich mit dem Magneten verklebt sein soll. Der Kern selbst ist mit der hinteren Scheibe vernietet. oder? Wenn alle Stricke reißen, bevor du ihn wegwirfst kann ich es mir vorher noch mal anschauen. Irgend was muss da doch zu machen sein.
Hallo Capitol, wir lassen sogar sehr viele Dateien zu wenn man es richtig macht Huh

Also die Bilder im Jpeg auf 499KB, das ist sehr viel. Dann im schreibenden Beitrag unten auf durchsuchen klicken, dann kannst du das Bild von deinem PC hier raufladen, auf hinzufügen klicken, das Bild erscheint mit dem Dateinamen unter dem Beitrag, dann das Bild an deine beliebige Stelle im Beitrag einfügen (das wird eine Nr sein mit 20... und auf Beitrag senden klicken, schon ist das Bild da.

@Werner, hier die Antwort von Herbert:

Hallo Dietmar , Danke für die Anfrage , - aber dieses Ding ist nicht zu reparieren !!! Der Kern muß auf 1/10tel mm passen (ohne Eisenspäne, ohne Dreck im Luftspalt ) Das ist bei "DER" magnetischen Energie an der Stelle unmöglich ! ALSO: ---Ersatzlautsprecher (mit gleicher Ohmzahl) einbauen, notfalls einen Kleineren auf eine dünne Sperrholzplatte und das dann montieren.
So bleibt auch die Einbautiefe im "Rahmen"

ich bin da anderer Meinung. Aber wie schon geschrieben komme ich mit den Bildern nicht klar. Vieleicht machst du Werner, ein paar andere nicht so nah.
Werner,
Du hast ein Email.
Ich finde die Ideen von Henrik richtig klasse. Wenn's meiner wäre bzw ich das Problem das nächste Mal habe, dann werde ich das so versuchen.
Also Werner, zumindest für mich hat sich Dein Thread schon gelohnt, vielen Dank!
Hallo Werner,
ich werde aus den Fotos auch nicht ganz schlau, was, zu was gehört. Ggf. würde ich umgekehrt anfangen, also Membrane (Schwingspulenanschlüsse ablöten) ablösen, dann den Korb mit dem Magneten verbinden(habe da keine schlechten Erfahrungen mit Papierstreifen zur Zentrierung gemacht), Zentriehülse/Buchse wäre natürlich noch besser.
Wenn das Fest ist, die Schwingspule mit Zentrierstreifen eintauchen und die Membrane ausserhalb der Sicke mit dem Korb verkleben(z.B. mit Ponal-Holzleim).
Bei mir hat Letzteres hervorragend geklappt, siehe Hier ganz unten.
Viele Gruesse,
Jean
Ich vermute auch das die Platte mit dem Innenkern mit dem Magneten verklebt und verschoben ist. Lege den Magneten über Nacht in Aceton oder Verdünnung ein, vielleicht löst sich der Kleber und du kannst den Magneten von der Platte trennen. Dann suchst du dir eine passende Hülse oder nimmst 3 oder 4 runde Metallstifte um den Kern zu zentrieren. Wenn alles passt mit guten Klebstoff wieder verkleben. Den Magneten bekommst du sicher wieder passende auf dem Korb verschraubt. Die Membran mit den Fingern immer auf Freigängigkeit prüfen und ggf. den Magneten minimal verschieben.

Gruß Frank
Hallo Werner,

der Magnet sitzt ja auf der Seite der Membran. Die Fixierung des Kernes erfolgt über die Schraube, die Du heraus gedreht hast um den Magneten zu entfernen. Diese Schraube wird in den Gewindestutzen eingedreht, der in die Stahlscheibe eingepresst ist und im Bild des Beitrages #5 zu erkennen ist.

Bloß ist die Frage wie wurde das im Werk zusammen gebaut? Meiner Meinung muss unten am Kern ein Zentrierdorn sein, eine Stufe also am Kern und an dem Gewindestutzen, die den Kern zentrisch hält. So ähnlich wie die Stufe die man oben am Kern sehen kann, und den Kern auf der Seite des Korbes zentriert.
Vermutlich hast Du den Kern bei der Demontage etwas heraus gezogen und dabei ist er von dem Zentrierdorn abgerutscht. Also eine Schraube in den Kern einführen, zur Mitte hebeln und wieder versuchen auf den Zentrierdorn zu schieben. Beim Zusammenbau darauf achten dass der Kern nicht wieder vom Dorn herunter rutscht.
Der Dreck im Spalt darf da aber nicht sein, den heraus zu bekommen dürfte das größere Problem sein.

Bitte nicht den Magnetkreis zerlegen! Dabei entsteht eine so genannte Scherung des Magnetkreises, dadurch tritt eine irreversible Entmagnetisierung des Permanentmagnetes ein. D.h. selbst nach Zusammenbau ist der Magnet schwächer als vorher, und der Lautsprecher verliert an Wirkungsgrad.
Magnetkreise mit Permanentmagneten darf man grundsätzlich nicht öffnen.

Gruß,
Eric
Und wieder was wichtiges gelernt - danke, Eric!
Hallo und guten Morgen!

Da sind ja ein paar richtig gute Vorschläge dabei!! Wie ich den Magneten zentriert bekomme, ist mir noch unklar. Vermutlich werde ich über das Gewinde eine entsprechende Konstruktion anbauen müssen.

Da einigen der Gesamtaufbau des Lautsprechers unklar ist, habe ich noch einige Fotos geschossen. In der Regel ist der Permanentmagnet ja hinten auf dem Lautsprecher. Hier ist er vor die Membran gesetzt; dadurch erreicht man eine sehr geringe Bauhöhe.

Capitol: Du hast natürlich nicht ganz unrecht, wenn du einen neuen Lautsprecher vorschlägst. Aber wenn möglich, möchte ich die Originalität erhalten und es packt einen ja auch ein wenig der Ehrgeiz, dass Ding zu reparieren .... wirtschaftlich sinnvoll ist das natürlich nicht. Evt. komme ich auf dein Angebot zurück.


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Hallo Werner,
ist in der Mitte der hellen Seite des Magneten ein Gewinde?
Vielleicht werden der innere und der äussere Teil des Magneten nur durch die Verklebung auf der dunklen Seite zusammengehalten, dann könntest Du die entfernen, chemisch oder mechanisch und die beiden Teile dann mit Abstandshaltern zentriert wieder neu verkleben(2k).
Viele Gruesse,
Jean
Nee Jean,
das ganze Magnetsystem wird durch die Senkschraube zusammengepreßt und fixiert.
Nachdem ich die letzten Bilder gesehen habe, kann ich mir auch vorstellen, wie das ganze System justiert und zusammengebaut wurde.
In der oberen (hellen) und unteren (schwarzen) Polplatte mit dem inneren, angenieten, Polbolzen sind jeweils gegenüber zwei Sicken. In diese Sicken wurde bestimmt eine Vorrichtung, so eine Art Zange, eingerastet, die die beiden Platten zentrisch zueinander ausgerichtet hat. Sind die beiden Polplatten miteinander zentriert, dann ergibt sich automatisch der benötigte Ringspalt für die Schwingspule zwischen äußerer Polplatte und innerem Polbolzen. Die beiden Polplatten wurden dann anschließend wahrscheinlich mit dem Ringmagneten verklebt.
Dann wurde das in sich zentrierte Magnetsystem sicherlich über die Schwingspule geschoben, mittig zum Schwingspulenträgerröllchen justiert und mit der großen Senkschraube hinten am Lautsprecherkorb verschraubt. Zur Sicherheit wurde die Schraube noch mit Lack festgelegt.
Ich für meinen Teil würde sagen, dass eine Justage des Lautsprechers ohne die von mir grob beschriebene Hilfsvorrichtung nicht genau genug machbar ist. Vielleicht hat man auch für die Zentrierung mit ein paar Pertinaxstreifen genauer Dicke Glück, aber das wäre eine übelste Fummelei.

Hiermal ein Schnittbild, wie ich mir die Konstruktion des Magnetsystems vorstelle.

[attachment=20201]

Da wird deutlich, dass eine externe Zentrierung und Fixierung der beiden Pole bis zum Anschrauben nötig ist. Anders geht es nicht in diesem Fall.
Hab noch was gefunden, vielleicht geht das.

[attachment=20202]

[attachment=20203]

130x75 mm, h=43
130mm, h=30
[attachment=20204]

Hallo Wolfram,

die Konstruktion muss noch etwas anders sein, siehe Bild. Der Kern ist größer als die Bohrung des Gewindestutzen in der Stahlplatte, also müssen beide von den gegenüberliegenden Seiten zusammengesteckt worden sein. Es handelt sich um zwei getrennte Teile.
Solange der Gewindestutzen noch nicht verrutscht ist, ist m.M. die Justierung noch nicht verloren. Es dürfte allerdings angesichts der dort herrschenden Magnetfelder einige Kraft kosten den Kern wieder auf den Gewindestutzen zu schieben. Vor allen Dingen ohne den Gewindestutzen zu lösen, ich weiß nicht wie der in der Stahlplatte fixiert ist; eventuell hält der nur durch den Lack. Falls der eingepresst ist sollten die Chancen gut stehen.

@Werner: Zusätzlich muss der Dreck da raus. Und selbst wenn der Kern mittig sitzt, der Zusammenbau ist m.M. nicht unkritisch. Wenn dabei der Kern verrutscht und die Schwingspule einklemmt war es das...
Der Lautsprecher ist vom Typ AD3821. Falls alle Stricke reißen mal bei den üblichen Verdächtigen nach Angeboten sehen.

@Jean: Wenn man das Magnetsystem zerlegt wird der Permanentmagnet geschert und ist damit unbrauchbar, siehe oben.


Gruß,
Eric
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