Radio-Bastler-Forum (RBF)

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Hallo Freunde,

vor ein paar Monaten sprach mich ein guter Freund an. Er hätte gerne einen Kofferplattenspieler mit eingebautem Verstärker möglichst 50er Jahre.
Ich fragte ihn was er denn für Platten spielen wolle. Da auch LP´s gespielt werden sollen kam nur ein hochwertiger Plattenspieler in Frage. Ich habe da mit dem 1004 gute Erfahrungen gemacht. Bei meiner Mutter auf dem Dachboden wurde ich fündig. Allerdings in keinem guten Zustand.

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Die Anfrage nach den fehlenden Teilen Hier brachte nicht den gewünschten Erfolg. Insbesondere die Gummimatte hat sich bei fast allen Geräten inzwischen aufgelöst. Umso größer die Freude das ein Mitglied aus dem Nachbarforum bereit war die Matten nachzufertigen.

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Ich finde das Ergebnis ist sehr gut gelungen.
Die anderen fehlenden Teile habe ich mir erst mal von einem zweiten Chassis entliehen. Beim mechanischen Teil stand insbesondere das Entfernen von großzügig verteiltem Fett und das neu ölen der Teile im Vordergrund. Motor und Spannungsumschalter wurden vom original Chassis übernommen. Besondere Herausforderung waren noch die Gummibeläge der Zwischenräder. Hier half das intensive Abreiben mit Spiritus den nötigen Gripp wieder zu bekommen.

Am Verstärker ging ich keine Kompromisse ein und tauschte alle Papierkondensatoren Ero100 und den Kathodenelko. Der Sieb- und Ladeelko wurde für gut befunden und konnte bleiben. Danach beim Probelauf stimmten alle Spannungen und der Probelauf war vielversprechend.



Danach nahm ich mir den Lautsprecherstoff vor, den ich mit der Methode von Phillip wieder sehr schön hinbekommen habe.
Fehlende Messingschrauben und Rosetten waren beschaffbar.

Jetzt ging es an das stark verschmutzte Gehäuse.

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Da war ich erst mit Essigreiniger, danach mit Viss und zum Schluss mit Aceton dran. Leider ist es immer noch ein wenig fleckig und scheckig aber ich finde damit kann man leben oder?

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Lose Stellen des PVC Bezuges habe ich mit Pattex farblos wieder angeklebt. Doch wie sah der Übergang vom hellen zum dunklen Bezug aus? Auf den Fotos im Netz war das nicht richtig erkennbar. Bei mir fehlte der Keder gänzlich oder doch nicht? Ich wurde zwischen den beiden Polystyroleinsätzen hinten am Gehäuse fündig.

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Hier war noch ein Stück vorhanden. Das sieht doch aus wie? Da hatte ich die Lösung: Braune Zwillingsleitung! Ich habe sie einfach mit Sekundenkleber aufgelebt.

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Jetzt konnte die Technik wieder ins Gehäuse einziehen.
Ein erster Probelauf war ernüchternd. Der Klang verbrummt und ein wenig verzerrt. Dazu wenig Bässse. Doch der Ladeelko? Nein, viel einfacher. Ich kam dann beim Zerlegen drauf. Fehlendes Massepotential! Bei allen Dual Plattenspielern gibt es eine Verbindung von Masse Tonabnehmeranschluss zum Chassis. Die fehlte hier.

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Danach war der Klang sehr gut. Volle Bässe keine Verzerrungen und der Brumm weg!

Hier noch ein paar Fotos und ein Video von der Fertigstellung.

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Prima wieder hinbekommen Enno. Es lohnt sich, diese alten Dual Verstärkerkoffer zu restaurieren. Die stecken jeden Transistorkoffer in die Tasche und haben einen wirklich guten Klang. Damit macht das Plattenhören echt noch Spaß. Dein Bekannter wird seine Freude an dem Gerät haben.
Das braune Kabel für die Nut ist eine gute Idee. Ich habe dafür auch schon Isolierschläuche für Drähte genommen. Die habe ich in rot und in weiß als Meterware hier. Das geht auch gut.