Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Perpetuum Ebner Rex A Frage zum Motor
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Hallo,

Ich bin gerade dabei, den Plattenspieler meiner Tonfunk Violetta W621 zu reparieren.

Eingebaut ist ein Perpetuum Ebner Rex A.
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Ich habe den schwergängigen Motor zerlegt, gereinigt und neu geschmiert, nun dreht er wieder schön leicht.
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Nun habe ich aber eine Frage zu dieser "Hülse", die auf der Motorwelle sitzt.
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Ich kann diese Hülse -zwar nicht sehr leicht- aber doch ohne größere Kraftanstrengung abziehen. Die Hülse sitzt auch fest genug, um damit die Motorwelle zu drehen, aber ob sie im Betrieb nicht doch durchrutscht?
Wie fest muss sie auf der Motorwelle sitzen?


Vierle Grüße,

Axel
Nicht daß in den Schlitz ein kleiner Sprengring o.ä. gehört? Hat die Motorwelle ein Pendant dazu?
Moin,

eigentlich müßte die Motorwelle und diese Achse leicht konisch sein, so dass die sich ineinander verkeilen. Diese Schlitze sind m.W.n. für ein Spezialwerkzeug um dieses Teil vor der Motorachse zu ziehen. Das ist z.B. nötig, wenn auf 60Hz umgerüstet wird, man tauscht dieses Teil aus und auch die anderen beiden Drehzahlen verändern sich im gleichen Verhältnis.

Thommi
gelöscht
Nee, in/an die Hülse gehört sonst nix dran. Die muss aus eigener Kraft auf der Motorwelle so fest sitzen, dass kein Schlupf entsteht. So gewaltig sind an der Stelle die Kräfte aber auch nicht. Falls sie wirklich im Betrieb rutschen sollte, einfach ganz wenig flüssige Schraubensicherung auftragen und dann die Hülse wieder aufschieben. Vor Allem sollte die Welle völlig fettfrei sein und die Hülse ebenso.

Hier auch mal die Explosionszeichnung mit Benennung der Bauteile in besser:

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Hachja, wenn man die Teile alle noch so kaufen könnte und dann auch noch zum dem Preis... Das wäre fein Smile Heute muss man erst Trick 17 auf Bahnsteig 8 finden und dann über den Tunnel zu Bahnübergang 15 bringen.... Wink Vielleicht findet man dann dort einen Gummiring im Sanitärbedarf, der dem gesuchten Ersatz halbwegs nahe kommt.
Ja Anton, den Gummiring findet man leider nicht bei Sanitär etc. Auch passende O-Ringe gibt es leider nicht.
Bitte möglichst keine Schraubensicherung reingeben, sonst bekommt man im Falle des Falles die Welle nie wieder ohne Beschädigung runter.
Soweit ich mich erinnern kann, sind beide Teile in der Tat leicht konisch. Diese Form von Kraftschluß nimmt man auch gerne in der Mechanik und Werkzeugtechnik, Stichwort Kegel MK. Beide Teile fettfrei reinigen, dann draufstecken und mit einem Hölzchen einfach nochmal einen leichten Klapps drauf geben, das müsste gut halten.
gelöscht weil unerwünscht.
(06.01.2016, 10:26)norbert_w schrieb: [ -> ]Ja Anton, den Gummiring findet man leider nicht bei Sanitär etc. Auch passende O-Ringe gibt es leider nicht.

Das war erstens, im übertragenen Sinne gemeint Norbert, und zweitens nicht auf Antriebsriemen bezogen! Gummiringe beim Rex werden auch für die Motorlagerung benötigt, da Diese oft zerbröselt sind. Da kann man sich tatsächlich mit Hahn-Dichtscheiben aus dem Sanitärbereich helfen.

Ja, und was den Rest angeht, wissen die Kollegen ja offenbar besser Bescheid und können dann hier weiter machen. Da kann ich mich dann ja mal raushalten.
Hallo,

(06.01.2016, 12:13)Anton schrieb: [ -> ]Da kann ich mich dann ja mal raushalten.

Öhmmm... Nix da! Wink

Also, ich hab mich eben wieder mit dem Motor beschäftigt.
Aufgrund der Vorschläge, das es sich um eine konische Verbindung handeln könnte, habe ich die Hülse probehalber mal verkehrt herum aufgeschoben.
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Die Welle lässt sich so ohne jedweden Widerstand aufschieben, man kann sie fast hin und her pusten... Aber nur, bis man an die beiden Schlitze kommt. Ab da geht es mit gewohnter Schwergängigkeit weiter.
Sicherheitshalber habe ich die Motorwelle nochmal mit einer Mikrometerschraube nachgemessen.
Also eine Konusverbindung gibt es definitiv nicht.

Also habe ich mir ein Herz gefasst und die beiden Hälften mit einem leichten Schlag mit der Zange etwas zusammen geklopft. (Natürlich vorher von der Motorwelle abgezogen.) Wink
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Die Hülse lässt nun -natürlich richtig herum aufgesetzt- gut kräftig mit dem Daumen gedrückt aufsetzen. Ich denke das ist nun fest genug und könnte mir vorstellen, das die Hälften nach den Schlitzen auch dafür vorgesehen sind. Ist aber nur eine Vermutung von mir.


(06.01.2016, 01:34)Anton schrieb: [ -> ]Heute muss man erst Trick 17 auf Bahnsteig 8 finden und dann über den Tunnel zu Bahnübergang 15 bringen.... Wink

Ja, Anton, da hast du ausnahmslos Recht!
Die völlig zerbröselten Gummis der Motorlagerung habe ich mit Durchführungsgummis aus dem KFZ-Bereich ersetzt.
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Da die originalen Gummis auf einer Seite höher als auf der anderen sind, habe ich noch zurechtgeschnittene und auf genaue Höhe geschliffene Gummischeiben untergelegt.
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Ich hoffe die Gummis sind nicht zu hart und übertragen irgendwelche Motorgeräusche auf das Chassis. Mal schauen, was anderes hab ich 'eh nicht...


Danke erstmal für die vielen Tips,

Axel
Anton, nicht doch, alle schätzen deine Kompetenz und zusammen sind wir stärker!

Dann hab ich mich im Modell geirrt. Ich hatte mal eine konische Verbindung und dachte, es wäre beim Rex.

Die Durchführungsgummis sind genial.
Solche Durchführungsgummis habe ich auch schon öfter verwendet. Das geht Alles. Die Hahndichtscheiben sind auch nicht weicher. Die Orginale waren weicher, aber es funktioniert auch mit den härteren Gummis gut. Rückkopplungen habe ich damit aber noch nie gehabt und ich habe bestimmt schon über 30 Rexe repariert. Wichtig ist die exacte Einbauhöhe des Motors, die mit den Gummis hergestellt wird. Das hast Du ja schon richtig gemacht.
Hallo Leute,

Nun, die ganze Wartung und Schmierung am Motor hat nichts genützt...Angry
Alles fein zusammengebaut, Plattenspieler eingeschaltet und nix...! Der Motor dreht sich nicht! Auch kein Brummen zu höhren.
Also den Motor mal durchgemessen (hätte ich ja auch schon vorher machen können) und toll, eine Spule war kaputt.
In der Hoffnung das der Fehler aussen an der Spule liegt, habe ich die Isolierung abgewickelt. Aber aussen alles in Ordnung. Also die Spule ausgebaut. Da viel schon der Wickelkörper auseinander und Drähte mit Grünspan traten hervor, natürlich gaaanz unten an der Spule. Ich hab noch mühsam versucht einen Draht zu finden der Verbindung zum äußeren Anschluss hat, aber vergebens.
Hab leider keine Fotos gemacht, aber hier ein Bild der traurigen Überreste:
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Also musste ein neuer Motor her. Bei Ebay gab es für einen 10er ein Schrottchassis vom Rex A4 Stereo, allerdings der Motor etwas anders, mit parallelgeschalteten 220 Volt Spulen, meiner hatte in Reihe geschaltete 110 Volt Spulen. Übrigens das Chassis war wirklich Schrott, der Tonarm mit einer Holzschraube gelagert und Rost wohin das Auge schaut...:
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Auch im Motor fand sich Rost:
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Aber die Spulen waren heil, gottseidank.
Trotzdem habe ich nur den Stator mit den Spulen und den Vorschaltkondensator vom neuen Motor genommen, Lagerschilde und Läufer sind vom kaputten Motor, war ja alles schon überholt...:
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Nun ist alles wieder eingebaut, der Rest der Mechanik dezent geschmiert und alles funktioniert. Demnächst müssen mal neue Antriebsriemen rein, der für 45 U/min. ist schon sehr locker. Eine Abwurfachse für Singles wäre auch nett. Und ich glaube ein neues System muss wohl auch her, meins verzerrt höhrbar. Aber alles nach und nach, das Radiochassis der Violetta muss ja auch noch oberholt werden. Es geht zwar testweise, aber einige Kondensatoren sehen bedenklich aus.

Also es ist ja wirklich beeindruckend den Wechsler arbeiten zu sehen, sowas kannte ich vorher nicht. Vor allem das vorläufige Ablassen der unteren Platte im Stapel um ca. einen Zentimeter und das darauffolgende Abtasten der Plattengröße mit dem Tonarm faszinieren mich immer wieder. Da kriegt man schon Gänsehaut...


Viele Grüße,

Axel