Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Reparatur Dual 430
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Hallo Freunde,

zur Zeit repariere ich einen Dual 430, wobei die eigentliche Reparatur abgeschlossen ist.

[attachment=26865]

Der Plattenspieler übertrug nur einen Kanal. Nachdem dann die habe LP Seite gespielt war setzte der zweite Kanal ein. Ursache war die Tonarmleitung oder wie sie richtig heißt Tonarmlitze. Nach einer Suchanzeige hier habe ich zwei Meter gekauft und die Leitung ersetzt. Was gar nicht so ganz ohne war. Der Tonarm ist mit 13 1mm Kugeln gelagert!
Das Problem war damit behoben.
Damit der Plattenspieler an einem Chinch Aux Eingang betrieben werden kann baute ich einen Adapter mit zwei Festwiderständen.
Aber ein Problem bleibt! Die Nadel springt bei LP´s Das passt ganz gut zu diesem Thema.
Ich habe jetzt 3 Keramik Systeme ausprobiert.

[attachment=26866][attachment=26867]

Wobei ein System etwas besser geht als die anderen. Die Ursache ist meiner Meinung nach das Führungsgummi der Nadel welche mehr oder weniger verhärtet ist. Je härter der Gummi, desto mehr springt die Platte. Durch den einfachen Rastmechanismus von Dual kann ich da auch nicht was anderes einbauen. Was also tun?
Hallo Enno,
wenn ich es richtig verstehe!
Die Nadel springt beim abtasten einer LP, richtig.

Nach meinen Erfahrungen kann es dafür vier Ursachen geben.
1) besonders bei keramischen Systemen ist eine große Sprunganfälligkeit gegeben, wenn das Abtastgewicht oder auch Auflagekraft zu gering eingestellt ist. Richtwert = 4 bis 5 Pond (Gramm)
2) dieser Effekt nimmt zu, je mehr die Abtastnadel/Saphir verschlissen ist.
3) die Schallplatte ist beschädigt.
4) Die Tonarmlitze ist zu steif oder wurde falsch verlegt. Der Tonarm kann dabei nicht ungehindert zur Plattenmitte wandern. Er wird praktisch durch Gegendruck der Litze nach außen zurückgedrängt.
(5) als fünfte Möglichkeit könnte man einen zu großen Höhenschlag der Schallplatte dafür verantwortlich machen. irgendwo sind Grenzen gesetzt.

Natürlich können von den genannten Möglichkeiten gleichzeitig mehrere in Betracht kommen.

Hattest du denn diesen Effekt auch schon, bevor du die Tonarmlitze gewechselt hast?
Das verhärtete Gummi würde ich nicht unbedingt als Ursache anerkennen. Allerdings ist es richtig, dass die Nadelnachgiebigkeit (Compliance) abnimmt, wenn das Lagergummi aushärtet.
Damit wird automatisch die Abtastfähigkeit verringert. Das bedeutet, die Fähigkeit, einen Höhenschlag der Platte auszugleichen, nimmt damit ab.

Bei solchen mechanischen Gebilden spielt immer alles irgendwie zusammen.

Ich hoffe, das hilft dir weiter.

Viele Grüße
Joachim
(16.05.2016, 15:23)-Joachim schrieb: [ -> ]Hallo Enno,
wenn ich es richtig verstehe!
Die Nadel springt beim abtasten einer LP, richtig.

Nach meinen Erfahrungen kann es dafür vier Ursachen geben.
1) besonders bei keramischen Systemen ist eine große Sprunganfälligkeit gegeben, wenn das Abtastgewicht oder auch Auflagekraft zu gering eingestellt ist. Richtwert = 4 bis 5 Pond (Gramm)
2) dieser Effekt nimmt zu, je mehr die Abtastnadel/Saphir verschlissen ist.
3) die Schallplatte ist beschädigt.
4) Die Tonarmlitze ist zu steif oder wurde falsch verlegt. Der Tonarm kann dabei nicht ungehindert zur Plattenmitte wandern. Er wird praktisch durch Gegendruck der Litze nach außen zurückgedrängt.
(5) als fünfte Möglichkeit könnte man einen zu großen Höhenschlag der Schallplatte dafür verantwortlich machen. irgendwo sind Grenzen gesetzt.

Natürlich können von den genannten Möglichkeiten gleichzeitig mehrere in Betracht kommen.

Hattest du denn diesen Effekt auch schon, bevor du die Tonarmlitze gewechselt hast?
Das verhärtete Gummi würde ich nicht unbedingt als Ursache anerkennen. Allerdings ist es richtig, dass die Nadelnachgiebigkeit (Compliance) abnimmt, wenn das Lagergummi aushärtet.
Damit wird automatisch die Abtastfähigkeit verringert. Das bedeutet, die Fähigkeit, einen Höhenschlag der Platte auszugleichen, nimmt damit ab.

Bei solchen mechanischen Gebilden spielt immer alles irgendwie zusammen.

Ich hoffe, das hilft dir weiter.

Viele Grüße
Joachim

Hallo Joachim,

schön das Du jetzt auch bei uns gelandet bist. Das macht einiges leichter. Das Springen bei bestimmten Referenzplatten hatte ich schon vor dem Wechsel der Tonarmlitze. Hatte es aber auf die verschlissene Nadel geschoben. Beim Wechsel der Litze war ich sehr gewissenhaft. Habe die alte Litze an die neue angelötet und somit als Zugdraht verwendet. Auch die nötigen Bögen, damit genug Spiel ist habe ich bedacht. Ich habe extra zur Reparatur eine neue Nadel DN8 gekauft aber auch damit ist es nicht besser geworden. Ich habe noch einen Verstärkerkoffer mit 420er Chassis. Da werde ich noch mal alle 3 Systeme mit den selben Platten testen.
Hallo Enno,
ja, das ist eine gute Idee. Wenn du noch so ein Chassis hast, nutze es für den Vergleich.

Bin gespannt, was dabei herauskommt.


Bis dann
Joachim
Hast du mal das Lager für den Tonarm richtig gereinigt. Wenn ein Staubkorn vor einer Kugel im Lager sitz verklemmt die Kugel. Ansonsten wie oben beschrieben. Lege mal ein M8 Muter auf den Tonabnehmer wenn das Gerät abspielt.
Hallo Frank,
den Vorschlag mit der M8 Mutter auf dem Tonabnehmer finde ich etwas unkonventionell. Das Auflagegewicht lässt sich doch auch mit der Tonarmeinstellung erhöhen.

Ich hatte Enno bisher soviel sachliche Kompetenz zugetraut, dass ich auf das Tonarmlager inklusive Reinigung gar nicht erst angesprochen habe.
Natürlich ist es absolute Vorraussetzung, dass das Tonarmlager völlig sauber sein muss. Es darf auch kein altes, verharztes Öl im Lager vorhanden sein.

Enno, ich würde an dieser Stelle vorschlagen, stelle doch mal das Auflagegewicht am Tonarm auf null ein. Wenn der Tonarm richtig balanciert ist, muss er dann waagerecht über dem Plattenteller schweben. Dann schiebe den Tonarm bitte vorsichtig mit der Fingerspitze, ohne ihn anzufassen, in Richtung Tellermitte. Das muss in allen Positionen völlig ohne Wiederstand möglich sein.
Der Tonarm sollte in jeder beliebigen Stellung stehenbleiben, ohne sich selbstständig wieder zurück zu bewegen. Wenn das klappt, ist alles bestens.

Warscheinlich hast du das alles schon probiert.
Sorry, ich wollte den Test wenigstens vorschlagen.

Gruß
Joachim
Ja unkonventionell, aber hilft manchmal schnelle einen Fehler zu finden. Man nimmt da auch nicht die neueste Platte für.

Habe es einfach übersehen, das sich das Gewicht einstellen lässt.
Zum schieben nehme ich immer einen Schaschlik Stäbchen, auch unkonventionell. aber geht gut.
Hallo Achim, hallo Frank,

also vorab sei gesagt daß das Chassis des 420 ein wenig anders aufgebaut ist als beim 430. Zum Einstellen gibt es ein kleines Rad mit einer Skalierung von 0 bis 5 und kein Kontergewicht. Der Tonarm ist aus Kunststoff. Beim 430, dem Problemkandidat haben wir ein Kontergewicht und eine Skala von 4 bis 5. Sie Skala ist nach Lösen einer Schraube in Grenzen verschiebbar. Der Tonarm ist hier ein Rohrtonarm aus Aluminium.
Laut Datenblatt liegt die Auflagekraft bei 4,5p (4-5p) Also genau in der Mitte. Jetzt zum 420. Ich habe kurzerhand die Skalierung auf den Höchstwert gestellt und mit meinen beiden Platten getestet. Ergebnis: Die Platten springen an den gleichen Passagen bei allen 3 Systemen mehr oder weniger. je nachdem welches System gerade verbaut ist. Lege ich die Platten auf den Dual 1004 springen sie nicht. Nun, das ist zwar ein Grobtest, für mich jedoch aussagekräftig.

Nun habe ich mal Achims Rat befolgt und mir die Sache mit der Leichtgängigkeit des Tonarmes beim 430 noch mal angesehen. Das Problem ist nur ich komme ja nicht unter 4 Gramm. Wenn ich das Kontergewicht so weit nach hinten drehe, fällt es vom Tonarm. Also System ausgebaut. Jetzt schwebt er! Leichtgängigkeit getestet und Katastrophe! Diese wird durch die Tonarmlitze
behindert. Aber ich denke das Hauptproblem sind doch die Tonkopfsysteme, da sie in beiden Laufwerken Kummer machen.





Das Isolierband gab es vorher auch. Ich kann es zwar fehlen lassen aber ist das richtig? Übrigens, Das Tonarmlager (Die 13 Kugeln) waren ja demontiert. Ich habe sie mit neuem Fett eingesetzt.
Hast du mal geprüft, ob der Tonarm auch unten bleibt. Nicht das er sich auf halber Strecke wieder leicht nach oben bewegt.
Also Teller Unternehmen und schauen, das der Tonarm an jeder Stelle der Platte auch unten bleibt.
Dann an der Fehlerstelle das Auflagegewicht Prüfen.

Sieht aber richtig dick aus, deine Tonarmlitze.
Las die mal frei hängen, dort wo der schwarze Schlauch dran ist.
Moin,

in dem Video zieht der Tonarm ja sogar nach Innen Sad , das geht ja gar nicht.
Das es am System liegt, bezweifel ich.
Selbst die "alten" Nadeln, die teilweise 25µ Verrundungsradius haben (statt 16-18), sollten nicht aus der Rille hüpfen.

Ich habe da doch die Tonarmlitze, die ja eher ein Tonarmkabel ist, in Verdacht.
Da hilft im Zweifelsfall nur Tonarmlitze wieder raus (Bindfaden mit durchziehen) und ohne Litze die Leichtgängigkeit testen.
Den ausgependelten Arm sollte man über die Platte pusten können und - da ohne Antiskating - müsste der Arm an jeder Position über dem Teller stehen bleiben (es sei denn, der Dreher steht schief).
Hallo Enno,

die Sache ist für mich klar.
So ein dickes Überseekabel kann nicht funktionieren. Smiley26
Die original Tonarmleitungen sind wesentlich filigraner.


Wenn vor deinem Umbau auch schon so ein dickes Kabel verbaut war, dann hat dein Vorgänger auch schon etwas falsches eingebaut.
Man kann auf dem Video auch erkennen, dass die Litze beim schwenken des Tonarmes Kontakt mir der Mechanik bekommt. Das darf nicht sein. Ein größerer Bogen der Litze in diesem Bereich ist erforderlich.

Ich glaube auch nicht, dass die TA-Systeme schuld sind.
Ich glaube aber, dass deine Platten, die ja immer an der gleichen Stelle springen, inzwischen an diesen Stellen etwas beschädigt sind.
Dann kommt es an diesen Stellen natürlich eher zum Sprung als anderswo.

Ich denke, du solltest dich nochmal nach einer hochflexieblen, dünnen Litze umschauen.

Viele Grüße aus Burgdorf
Joachim
Hallo Enno,
ich kenne das Tonarmlitzenproblem von den Jukeboxen, wenn die zu hart ist, ist es die Falsche. Es gibt welche, die ist auch in stereo so weich wie Bindfaden.
Ich weiss nicht, wie es unter dem Tonarm aussieht, würde aber versuchen, die Litze zwischen Arm und Chassis in einer möglichst grossen Schlaufe zu legen, die nicht aneckt. Notfalls kann man die mit Nähgarn irgendwo(ggf. Klebepunkte) dran aufhängen, ähnlich wie die Kabel einer Laufkatze.
Viele Gruesse,
Jean
Ich könnte dir dieses originale Tonarmkabel schicken. Sehr weiches Tonarmkabel 1mm dick und 45 cm lang.

[attachment=26928]
Hallo Freunde,

dies sind die Daten vom gekauften Kabel:
1 Meter abgeschirmte Tonarmlitze
mit einem Querschnitt von 2x 0,05mm
der Gesamt - Außendurchmesser beträgt 1,8mm

Damit ist es 0,3mm dicker als das original Kabel. Gerade noch mal nachgemessen. Aber am Chassis vom 420 habe ich ja mit dem original Kabel die gleichen Probleme. Trotzdem Frank würde ich Deine Leitung sehr gerne nehmen, da ich im Netz nicht wirklich was dünneres gefunden habe.
Joachim, die letzte Testplatte ist neu und springt trotzdem bei allen 3 Systemen! Auf dem Dual 1004 läuft sie problemlos.
Ja schicke ich dir mit Brief. ist deine Adresse immer noch in Steinfurth ?
Hallo Enno,
das Kabel sieht auf dem Foto wirklich dicker aus.
Außendurchmesser 1,8 mm?
Sind die Angaben vom Versender oder hast du die 1,8 mm selber gemessen?

Es spielt natürlich auch die Flexieblität noch eine sehr große Rolle. Litze ist nicht = Litze. Das vewendete Material ist entscheident.

Entschuldige bitte, wenn ich hier einiges in Frage stelle, aber irgendwie müssen wir dem Problem doch näher kommen.

Du könntest noch mal etwas probieren, wenn es dir nicht zu viel Arbeit macht.
Baue doch einfach das Kabel wieder aus und spiele die Platten ohne Kabel ab.
Falls die Platte dann einwandfrei abgetastet wird, weist du, woran es liegt.
Wenn nicht, liegt der Fehler tiefer.

Viel Erfolg
Joachim
Hallo Joachim,

ich habe gerade noch mal nachgemessen. Die 1,8mm stimmen. Die original Leitung hat 1,05mm. Das bedeutet fast doppelt so dick. Ich habe jetzt das Isolierband mal entfernt und die Leitung neu ausgerichtet, so das der Tonarm bis über Plattenmitte nicht vor oder zurück wandert. Außerdem habe ich den Plattenspieler mit Wasserwaage auf dem Tisch ausgerichtet.
Ergebis: Eine zuvor noch nicht auf diesem Dreher gespielte Platte läuft auf dem Dual 1004 einwandfrei und springt auf diesem Dreher! Die Steifigkeit der Litze hat bestimmt einen gewissen Einfluss aber da muss noch mehr sein. Noch eine Frage zum Auflagegewicht. Bei aufgelegter LP habe ich eine Höhe Nadel zum Chassis von genau 10mm. Die Feingoldwaage hat jedoch 19mm. das heißt ich messe in der falschen Höhe. Ist das ein Problem?

[attachment=27130]
Schau dir doch nochmal die Nadel an. Ist sie wirklich gerade in der Rille. Ist die Spitze noch in Ordnung.
Hast du vielleicht zu hartes Fett verwendet. Soweit ich weis nimmt man da nur Leichtöl. das Lager des Tonarmes hat ja keine schwere Arbeit zu verrichten. Die kugeln sollen ja nur sauber in der Rille laufen.
Den Tonarm mal auf die Platte legen und von der Seite mal ein Macro Foto machen. Das kann man dann noch am PC Vergrößern.
Frank!
Makrofoto mit meinem Equipment. Na, ich habe es mal versucht. Blush


[attachment=27131]

Frank, die Nadel Dual DN8 hatte ich neu in der Bucht gekauft aber auch die zwei original Nadeln in den anderen Systemen zeigen ja die gleichen Symptome. Es sind übrigens Wendenadeln. Bei allen Abtastspizen das gleiche Ergebnis. Das Lager kann ich mir noch mal vornehmen. Was nehme ich da? Das Öl für Großuhren?
Hallo Enno,
die Messung mit der Goldwaage ist schon ok. Auch wenn der Tonarm bei der Messung 9 mm höher steht, bleibt die Auflagekraft gleich . Die 9 mm ergeben nur einen geringen Fehlwinkel, der sich praktisch nicht auswirkt. Allmählich wird es schwer, so aus der Ferne noch neue Aspekte zu generieren. Gerade bei solchen feinmechanischen Angelegenheiten ist immer der direkte Kontakt zum Objekt wichtig, um ein richtiges Gefühl für die Verhältnisse zu bekommen.

Es ist sicher richtig, wenn du dir das Lager noch einmal vornimmst. Die Kugeln müssen richtig blank sein. Als Öl kommt ein sehr dünnes, säurefreies Öl oder dünnen Silikonlöl in Betracht.
Bitte nicht das zähe Siliconöl für die Tonarmlifte verwenden. Aber das muss ich dir sicher nicht sagen, das versteht sich von selbst.
Bevor du das Öl anwendest, solltest du die Lagerschalen richtig auswaschen. Wenn alles sauber und blank ist, schau dir die Laufflächen mit der Lupe an, soweit das möglich ist.

Falls du noch die andere Tonarmleitung ausprobieren willst, kannst du ja als Zwischenstufe den Abtasrversuch ohne Tonarmlitze durchführen. Das dürfte kein zu großer Aufwand sein, wäre aber sehr aufschlussreich.

Joachim
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