(31.08.2016, 11:51)DiRu schrieb: [ -> ]Es gibt bekanntlich einzelne Broadcaster, speziell DRadio, die bei der Vergabe der UKW Frequenzen "zu kurz gekommen" sind und daher keine flächendeckende Versorgung für ihr Gebiet realisieren können. Daher ist auch der Intendant von DRadio ein sehr starker Verfechter von DAB+ und er würde lieber heute als morgen UKW abschalten. Aber er verfolgt hiermit ein sehr spezielles Eigeninteresse, das im Gegensatz zum Gesamtinteresse der Radiohörer steht.
Daß DRadio bei der Vergabe der UKW Frequenzen nicht ausreichend berücksichtigt wurde, hat sicher auch Gründe, die beim früheren DLF zu suchen sind, hier aber nicht erörtert werden sollen.
Zur Gründerzeit des DLF wollte man möglichst große Flächen erreichen und besonders in die DDR einstrahlen. Da waren Lang- und Mittelwellensender die Wahl, UKW- Reichweiten zählten als Kleckerkram und für die überwiegenden Sprachprogramme war AM- Qualität ausreichend.
Entsprechend der unstillbaren Profitgier der Wirtschaft mussten jedoch uneingeschränkt PLC- Geräte, nicht entstörte Schaltnetzteile und andere Geräte auf den Markt gedrückt werden können, auch wenn sie erhebliche Störungen auf allen AM- Bereichen erzeugen. Eventuelle Beschwerden über Empfangsstörungen von AM- Programmen sind hier natürlich im Wege, und da in diesem Staat die Wünsche der Wirtschaft bekanntlich unantastbar sind, musste AM weg.
Nach dem Verlust aller AM- Frequenzen entstanden daher für den DLF sehr große Versorgungslücken.
Der 400 kW- Sender Heusweiler 1422 kHz versorgte das Saarland und weit darüber hinaus mit einem sehr guten Signal. Nun ist das eigentlich doch wichtige DLF- Programm hier im Süden des Saarlandes nur noch im Großraum Saarbrücken auf 90,1 MHz von einem 1 kW- Senderchen mit geringer Antennenhöhe zu empfangen, hingegen werden Dudelfunk- Programme mit 100 kW- Sendern und großen Antennen in den Äther gedrückt.
Hier wäre eine Art Zerobase notwendig, wie man es vor Jahren in den Niederlanden gemacht hatte, bei der alle UKW- Frequenzen neu vergeben werden, unnötige Überschneidungen vermieden und der DLF überall brauchbar empfangen werden kann.
Wenn man die Option Zerobase den DLF- Oberen schmackhaft machen könnte, würde deren Geschrei nach DAB+ und UKW- Abschaltung vielleicht verstummen. Jemand müsste einen entsprechenden Draht dorthin haben.
Wenn dem DLF wirklich so viel an Empfangsmöglichkeiten gelegen wäre, müsste er massiv Werbung zum Empfang seiner Programme über Satellit machen. Über jeden normalen DVB- Satelliten- Receiver können außer TV- Programme auch zahlreiche Hörfunkprogramme empfangen werden.
Da aber niemand daran was verdient, wird in der Öffentlichkeit praktisch keine Werbung dafür gemacht. Die überwiegende Mehrheit aller Satelliten- TV- Teilnehmer dürfte wohl keinen Gebrauch von den Sat-Hörfunkprogrammen machen, bzw. schon keinerlei Kenntnis davon zu haben.
Der Gegensatz von keinerlei Werbung für Satelliten- Hörfunk einerseits und massiver Propaganda für DAB+ andererseits zeigt überdeutlich, dass es hierbei keinesfalls um das Wohl der Hörer geht, sondern nur um die Profitinteressen einer skrupellosen Elite.
Weil DVB-S- Receiver ein sehr gutes Angebot an Hörfunkprogrammen bieten, habe ich mir eigens zu diesem Zweck einen solchen schon zugelegt, als diese Technik noch ganz neu war. Er kostete einen größeren 3-stelligen Betrag in D-Mark und ist bis heute noch immer im täglichen Gebrauch.
Ein DAB+ Empfänger wäre dagegen für mich völlig wertlos, ich möchte noch nicht mal einen geschenkt haben. Es sind entweder nur Programme zu empfangen, die auch sonst empfangbar sind, oder größtenteils solche, die ich absolut nicht brauche. Dagegen sind noch nicht einmal die SWR- Programme aus dem Nachbarland Rheinland-Pfalz zu hören, die hier auf UKW mit gutem Signal ankommen.
Bei der Planung von DAB war der Erfolg von Internet und speziell Internet-Radio nicht abzusehen. Um 1 bis 2 Dutzend Hörfunkprogramme flächendeckend empfangen zu können, ist ein immenser Aufwand an Kosten und Technik erforderlich. Dem steht das immer besser ausgebaute Internet zur Verfügung, über das man ganz nebenbei auch noch zig-Tausende Hörfunkprogramme aus aller Welt hören kann. Bei dieser Gegenüberstellung kann man DAB als Totgeburt ansehen, ob mit oder ohne + .
JR