Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Philips Hutschachtel NG 1360 NG1361
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2

achim

Hallo Leute,
vielleicht hat jemand einen Tipp für mich. Vor zwei Jahren restaurierte ich mit großem Aufwand eine Philips Hutschachtel die jetzt wieder wie neu aussieht.
Leider gibt es aber ein Problem. Von Anfang an hat mir der Klang nicht besonders gefallen. Es wurden alle fraglichen Teile gewechselt, die Röhren haben Bestwerte, der Lautsprecher und das System wurden probeweise schon mehrfach gewechselt.  Trotzdem spielt eine unrestaurierte NG1361 mit deutlich hörbar besserem Klang.
Die 1360 hat so gut wie keine Tiefen, klingt etwas schrill und mittenbetont.
Was könnte man jetzt noch machen? Bin ehrlich gesagt ziemlich ratlos.
Es steckt unheimlich viel Arbeit in dieser Hutschachtel. Lederteile wurden neu angefertigt, alle Nieten erneuert, Gehäuse ausgerichtet und verstärkt, alle Nieten und Beschläge auspoliert und vergoldet.
Ich möchte einfach dass sie auch klanglich wieder ein Genuss ist und wäre für jede Idee dankbar.

Gruß,
Achim
Hallo Achim,
das Schaltbild vom NG1360 hast du das? Dann könnten wir mal vergleichen was der Unterschied zwischen den beiden Modellen sind. Mehr Bass funktioniert in der Klangregelkette mit größeren Kondensatoren. Ansonsten sind diese Dreher ziemlich einfach gestrickt was die Elektronik angeht. Hast du mal mit einem Frequenzgenerator direkt das Frequenzspektrum 50 Hz => 10.000 Hz geschickt und Probe gehört?

http://www.radiomuseum.org/r/philips_pho...360_1.html

[attachment=34110]
Wenn Du schreibst:
Zitat:Es wurden alle fraglichen Teile gewechselt!
, umfasst das die wenigen Kondensatoren und Widerstände wirklich ALLE? Soviel ist da ja nun bei diesem Gerät wirklich nicht. Falls die nicht Alle gewechselt sind, würde ich das mal zu Allererst machen. Gibt es noch einen Brummton im Lautsprecher, oder ist das OK?
Das könnte evtl. auch am Tonabnehmersystem liegen.

achim

Danke Jungs für die Antworten.  Hab die Widerstände alle noch mal gemessen und die passen so weit. Zwar hab ich einige Kohlepresswiderstände drin gelassen, aber die Werte sind in Ordnung, lediglich bei R5 hab ich 350K gemessen, also 50K über dem Sollwert und 20K außerhalb der Toleranz.  Aber kann das Einfluss haben?
Die Kondensatoren wurden, bis auf den Doppelelko,  alle getauscht. Lediglich bei C2 bin ich mir nicht mehr so ganz sicher. der sieht etwas seltsam aus. Von den Isolierschläuchen her ist der aber auch gewechselt. da muss ich nochmal genau gucke.
Hänge euch mal ein paar Bilder an und den Schaltplan.
Vielen Dank euch allen.

Gruß,
Achim

[attachment=34120]
[attachment=34119]
[attachment=34121]
[attachment=34122]
[attachment=34123]
[attachment=34124]
[attachment=34125]
Hallo Achim,

ich würde die Widerstände ausnahmslos tauschen, unter Spannung können die sich ganz anders verhalten,
ebenso C2.

Gruß
Frank
Ich würde genauso wie Frank vorgehen, alles, ausnahmslos wechseln.
Ja, sind Vitrohm-Widerlinge, völlig unberechenbar, die Dinger.

achim

Danke.
Dann werde ich die mal austauschen. Einen versuch ist es wert. Hatte auch schon den Übertrager in Verdacht.

Gruß,
Achim
(02.01.2017, 10:11)Werner schrieb: [ -> ]Das könnte evtl. auch am Tonabnehmersystem liegen.

Daran hatte ich auch gedacht Werner, aber Achim schrieb ja bereits Eingangs, dass er den Spielbetrieb mit mehreren Tonabnehmersystemen getestet hat und der Fehler immer blieb... Insofern ist das wohl auszuschließen, es sei denn, die Tonleitung wäre falsch verdrahtet.
ups, dass hatte ich übersehen. Sorry!
Moin,

das passende ist ja eigentlich schon geschrieben, ich möchte aber noch einmal kurz auf C2 eingehen.

Auch diese Baureihe ist mittlerweile sehr mit Vorsicht zu genießen! Während die bekannten Ausfallkandidaten auf dem Kapazitätsmessgerät meist utopische Werte anzeigen und somit sofort als Defekt erkannt werden können, zeigt diese Baureihe fast immer plausible Werte und könnte so als gut durchgehen. Auf dem Isolationsmessgerät sieht es ganz anders aus, ein Test mit 10 Stück auf dem Isotester ergab eine Ausfallquote von 70%!

Beste Grüße
Peter


entfernt, von Dietmar
für R9 (Siebwiderstand) solltest du besser einen 2W Typ oder höher nehmen.
Ich habe die 1361/95. Auf Wunsch kann ich gerne den AÜ freilöten und mal die ohmschen Widerstände der Wicklungen messen.

achim

Dankeschön.
Es ist nicht so, dass der Dreher irgendwie verzerrt oder richtig schlecht klingt, aber halt hörbar weniger angenehm als das Referenzgerät.
C2 würde ich dann durch einen der abgebildeten Kondensatoren ersetzen,  hab sie von einem Radiohändler als Restposten gekauft. Kennt die vielleicht jemand genauer?
Sollten Styroflexe sein die ja keine Probleme machen sollten.

@ Jupp: du hast natürlich Recht, hatte im Moment keinen passenden Widerstand zur Hand, da greift man dann halt schnell auf das Standardsortiment zurück und da der Verstärker noch nicht zufriedenstellend läuft hab ich ihn erst mal drin gelassen.
Wenn dann alles wunschgemäß funktioniert will ich die Teile eh gegen zeitgenössische, bzw. gefälschte austauschen.

@ Werner: Vielen Dank für das Angebot, aber spar dir die Mühe und das Aufschrauben. Ich hab noch drei Hutschachteln in erbärmlichem Zustand hier liegen von denen ich im Fall der Fälle einen Übertrager ausbauen kann.

Noch eine Frage hätte ich. Welches wären denn nun die für die Basswiedergabe relevanten Bauteile?

Viele Grüße,
Achim

[attachment=34172]
Hast Du eigentlich mal einen anderen Lautsprecher angeschlossen? Nicht dass es am Ende daran liegt?

achim

Ja, mehrfach. Einen anderen Originallautsprecher und ein modernes HiFi-Chassis. Mit dem HiFi Chassis ist es ein winziges bischen besser, aber vernachlässigbar.
Irgendwo müssen die Tiefen auf der Strecke bleiben.

Gruß,
Achim

Daniel

Hallo,

ich würde vorschlagen, wenn dein Gehör noch top ist, die untere Grenzfrequenz festlegen.

Der Kathodenelko sollte einen Wechselstromwiderstand von 1/2 - 1/3 des Kathodenwiderstandes besitzen.

Fu 30 Hz = > ___________1_____ = __________1________
                    2 π F * R c                     2 * 3,14 30 s-1 * Rc


Hallo,

ich würde vorschlagen, wenn dein Gehör noch top ist, die untere Grenzfrequenz festlegen.

Der Kathodenelko sollte einen Wechselstromwiderstand von etwa 1/2 - 1/3 des Kathodenwiderstandes besitzen.

Fu 30 Hz = > ___________1_s____ = __________1__s______
                    2 π F * R c                     2 * 3,14 * 30 * s-1 * Rc
Hallo,

ich würde vorschlagen, wenn dein Gehör noch top ist, die untere Grenzfrequenz festlegen.

Der Kathodenelko sollte einen Wechselstromwiderstand von 1/3 des Kathodenwiderstandes besitzen.

Fu 30 Hz = > ___________1s_____ = __________1s________ = ~ 30 µF
                    2 π F * R c                     2 *3,14 * 30 * s-1 * 180 Ohm
Das würde ich mal probieren.

achim

Danke Jürgen.
Wobei - verstanden hab ich da jetzt höchstens ein Drittrl - wenn überhaupt.
Soll ich C2 jetzt durch 30µ ersetzen?????

Gruß,
Achim
(02.01.2017, 00:11)achim schrieb: [ -> ]Von Anfang an hat mir der Klang nicht besonders gefallen. Es wurden alle fraglichen Teile gewechselt, die Röhren haben Bestwerte, der Lautsprecher und das System wurden probeweise schon mehrfach gewechselt.  Trotzdem spielt eine unrestaurierte NG1361 mit deutlich hörbar besserem Klang.
Hallo Achim,
Du schreibst es ja selbst. Wenn ein unrestauriertes gleiches Gerät besser klingt? Da muss ein Bauteil falsch sein. C2 hätte ich aufgrund meiner Erfahrung gar nicht mehr eingebaut. Bei den Presskohle Widerständen bin ich mir auch nicht sicher. Ich dachte immer nur die hochohmigen wären betroffen?
Seiten: 1 2