Hallo,
angeregt durch den KW-Beitrag von Opa Wolle hab ich gestern abend mal eben die Schaltung ausprobiert,
aufgrund der eher "detektor-sportlichen" Prägung bei Opa Wolle antworte ich mal hier, wollte schon drüben antworten, wäre aber mMn ein bischen oT und würde viell das eigentliche Thema zerschießen...
Ich hab auch einen kleinen A210K-Verstärker dahintergeschaltet (diese sehr günstig erhältlichen NF-Platinen sind ein echter Geheimtipp für den schnell verfügbaren Signalverfolger) und an der Empfängerschaltung folgendes verändert:
- statt der SF215-Transistoren hab ich mal den SF225 gewählt, der ist für ZF-Stufen für typ. 10,7 MHz in Emmitterschaltung konzipiert (fT einige 100MHz), der original vorgesehene SF215 geht ja auch bestens, modernere beliebige BC337...557 gehen bestimmt auch.
- Detektor mit Schottky-Dioden BAT41
- Die Schwingkreis-Spule besteht aus ca. 18 Windungen (völlig willkürlich gewählt, ohne Rechnen...) Klingeldraht über einen Ferritstab gewickelt
- Der Empfänger ist über eine vom Schwingkreis unabhängige Stromschleife (ca 3 Windungen) um den Ferritstab gewickelt, angekoppelt
- Eine Außenantenne sollte wegen der Kapazität/Dämpfung ebenfall induktiv auf die Ferritantenne gekoppelt werden
- Drehko 330pF
- Betriebsspannung ca. 5...10V
Bereits ohne Außenantenne geht hier nach Einbruch der Dunkelheit so richtig die Post ab ! Ich hab das damals schon geahnt, als ich die Videos von Heiner sah, daß da eine sehr gute Schaltung am Start ist. So ein Erfolg hätte meine Motivation als Junge erheblich steigern können, aber wie heißt es so schön, lieber spät als nie
) ... Ich bin schlichtweg begeistert, man hat zuweilen den Eindruck, einen Superhet abzustimmen.
Die Sender und den Frequenzbereich hab ich noch nicht weiter analysiert.
Die extrem hohe Verstärkung der beiden Transistoren und die Ankopplung als Stromschleife sind hier sehr gute Voraussetzungen und Motivation für weitere Versuche. Allerdings hab ich auch die geschilderten Probleme mit der Schwingneigung, was auch garnicht so verwunderlich ist. Man muß das Ganze wahrscheinlich doch auf ein Metallchassis festschrauben, damit eindeutige kapazitive Verhältnisse entstehen, so Herumfliegerei macht undefinierbare C- und L-Verkoppelungen, bei hoher Verstärkung störts halt (hatte ja auch Morningstar mit der Polytronic-Variante festgestellt).
Hab mir auch nochmal den Baum durchgelesen, bin immer noch überzeugt, daß keine absichtliche Rückkopplung vorhanden ist, denn wenn, dann müßte diese stets einstellbar sein.... o.k. wurde ja genug diskutiert.
Was aber interessant ist, manchmal koppelt es doch parasitär zurück und dann wird auch der Schwingkreis entdämpft und dann kommt das "Superhetfeeling". Das kippt dann auch wieder zurück und man hat dann wieder das typische Verhalten eines Schwingkreises im Geradeausempfänger, überlappende Sender, teilweise ohne ausgeprägtes Maximum, halt zu breitbandig...
Tolle Bastelei !
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Gruß IngoZ
Ergänzung: Ich hatte ja auch geschrieben, daß der Schwingkreis möglichst definiert, kurz und fest verkabelt werden sollte. Hatte einen schönen Effekt mit einem Verstoß gegen den Grundsatz, der Klingeldraht vom Hauptschwingkreis ist etwas länger, um ggf. noch ein paar Windunen aufbringen zu können, die Reserve-"Schleife" hing in der Gegend rum und wackelte auf ihrer mechanischen Eigenfrequenz, das klang lustig mit dem typ. KW-Pfeifen, das in dem Rhytmus in der f schwankte (uiuiuiui...), ein bischen wie ein induktiver Theremin