Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Grundig Retro Heinzelmann
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wie schon mal geschrieben hat mein Heinzelmann eine sehr schöne Funktion. Ich hatte auch schon Exemplare in den Händen die sich schwierig abstimmen ließen oder der Empfang versagte. An meinem gab es lediglich eine Nikotinbelastung die ich immer schon mal beseitigen wollte. Da die Heinzelmänner grade im Fokus sind fand ich es dafür jetzt einen guten Zeitpunkt.

Hier der Vor-Zustand:

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dann ging es ans Zerlegen. Die Rückwand hat so einige Schrauben weil Aux-In, Aux-Out und Antennenbuchse dort angeschraubt sind.

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Das Chassis kann nach Lösen von 4 Bodenschrauben und dem Abziehen des Lautsprechersteckers herausgenommen werden. Skalenscheibe und Lautsprecher sind mit Heißkleber eingeleimt. Der Lautsprecher mußte zum Putzen aber raus. Dienlich ist ein Lötkolben mit einer alten Spitze. Damit bekommt man den Leim weich und die Schrauben frei.

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Bis dahin keine Besonderheiten. Aber nun nahm das Unglück seinen Lauf. Um Nikotin trocken zu lösen ist mir keine Methode bekannt. Eine Sprühreinigung des Gehäuses mit Klarspülung wirkte dagegen Wunder und schuf ein blitzeblankes Gehäuse. Die Feuchtigkeit setzte aber etwas in Gang das ich durch Einsatz von Schraubzwingen mildern aber nicht mehr stoppen konnte. Das Pressmaterial des Gehäuses sog sich voll und bekam die Beulenpest. Selbst an der Front drückten sich die Beulen durch das Furnier.

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Hier ist nichts mehr rückgängig zu machen. Frustriert baute ich alles wieder zusammen. Der Lautsprecher wurde mit dem Lötkolben wieder eingeleimt, das Chassis wieder eingesetzt.

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Nach dem Einschalten der nächste Schreck. Es war nur ein mittellautes Brummen zu hören. Dessen Ursache konnte ich aber ermitteln. Tatsächlich gibt es auf dem Chassis zweimal die gleiche Steckbuchse, und ich hatte den Lautsprecher prompt die falsche gesteckt. Glück gehabt .. nichts kaputt geagangen. Nun hab ich ein sauberes schön funktionierendes Radio mit Beulengehäuse.

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Ja, Jupp, schön ist er ja schon. Ich hoffe, ich werde mir mit Dietmar einig, damit meiner ein schönes Zuhause bekommt. Ich selbst will dann nur den alten, wenn ich mal die Chanc auf einen originalen habe.
Hallo Jupp,
danke für´s Vorstellen. Zum Glück hat sich nicht auch noch die Beschriftung der Skalenscheibe gelöst.
Da sieht man man wieder was früher für eine gute Qualität herrschte.
Sieht doch recht ordentlich aufgebaut aus der Jubel-Heinzmann. Wird der Tuner mit Abstimmspannung oder rein digital "getuned", denn es scheint so als wären da einige ICs verbaut. Mein DAB-Heinzelmann wird noch in einer älteren Gehäuseversion eingebaut, das Gehäuse aber wird mir erst im Frühling gebracht und die Endstufe ist diesesmal nach Kundenwunsch mit einer Röhre betrieben.
(25.02.2017, 18:26)Bernhard45 schrieb: [ -> ]Sieht doch recht ordentlich aufgebaut aus der Jubel-Heinzmann. Wird der Tuner mit Abstimmspannung oder rein digital "getuned", denn es scheint so als wären da einige ICs verbaut. Mein DAB-Heinzelmann wird noch in einer älteren Gehäuseversion eingebaut, das Gehäuse aber wird mir erst im Frühling gebracht und die Endstufe ist diesesmal nach Kundenwunsch mit einer Röhre betrieben.

Die Schaltung zeigt den Tuner nur als blackbox. Vom DRM gibt es aber den Hinweis das das Chassis mit Änderungen auch im RF630 verbaut wurde, und dieses hat Stationstasten. Also wird wohl mit Kapazitätsdioden abgestimmt. Verwirrend ist das der Schaltplan des RF630 beim Tuner "Mitsumi" angibt und der Heinzelmann an der Stelle "ours", also eine Eigenentwicklung.

Ein IC (LA1830) gibt es für AM/ZF , ein weiteres (LA4558) für die NF. Schaltfunktionen in der Bereichsumschaltung werden mit 4066 CMOS-Bausteinen realisiert.

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Danke für die Info. Ich habe das Gerät jetzt auch im RM.org gefunden. Je mehr Artikel und Berichte man zum Retro-Heinzelmann liest, desto eher kommt man auf die Schiene, daß das Radio nicht extra für das Firmenjubiläum konzipiert wurde, sondern die Entwicklungsabteilung mehr unter dem Motto "Resteverwertung" gearbeitet hat. Vieleicht etwas hart ausgedrückt, aber ich denke man hat schon geschaut was man noch so von anderen Geräten über hatte. Auch das Netzteil scheint problembehaftet zu sein. Naja dennoch interessantes Radio. Die Preise dafür scheinen -jedenfalls für eine limitierte Auflage - auch zur Zeit im Keller zu sein.
Über Nacht hatte der Heinzelmann sein Leben ausgehaucht. Lt. Schaltplan trennt der Netzschalter einfach nur den Lautsprecher von Masse. Also mit eingestecktem Netzstecker ist das Radio immer mit Spannung versorgt. Die Messungen ergaben einen defekten Längstransistor für die 12V. Er hat die Bezeichnung S8050. An die Lötseite der Platine kommt man nicht so einfach ran, so hab ich von oben testweise einen BC547 angeklebt. Der war dem Strom aber nicht gewachsen. Hat nur ca. 6V aufgebaut und dann kamen kleine Rauchwolken. Muss mir jetzt erst einen richtigen Vergleichstyp besorgen, vielleicht geht auch ein BD.. Evtl. ist noch mehr defekt. An der zugehörigen Zenerdiode messe ich ca. 10V. Soll ist 11V. Das lass ich mal noch grad so durchgehen.

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Moin Jupp,

hast Du nicht irgendwo in der Grabbelkiste einen BC337, der packt das locker. IC S8050 0,5 Ampere, BC337 0,8 Ampere.

Beste Grüße
Peter
260
(27.02.2017, 21:18)laurel1 schrieb: [ -> ]Moin Jupp,

hast Du nicht irgendwo in der Grabbelkiste einen BC337, der packt das locker. IC S8050 0,5 Ampere, BC337 0,8 Ampere.

Beste Grüße
Peter
260

ganz bestimmt, muss nur lange genug suchen :-) ich berichte
Meiner hat den Besitzer gewechselt und fährt gerade zu Dietmar.
Hallo Franz Josef
Grundig Ingenieure haben mit dem 1948/1998  Jubel -Radio nichts zu tun.
Es ist ein Fernost Radio- RF630 lt.= Rmorg  oder/und Radio -Recorder eingebaut.

Eine  Krankheit ist, dass der Transistor   T205 sowie  der T208 oft ausfallen. Obwohl an jeder Stelle vor Elkos und Verbraucher, auch bei  Lampe und Power-IC,   Schutzwiderstände liegen,  werden die Trans, 205 und 208 abgeschossen.

Als Hinweis, deine Feststellung, dass nur der Speaker  bei „off“ abgetrennt wird, stimmt so nicht. Er wird mit dem on/off Schalter am LS -Steller abgetrennt, dass das Radio nicht nachdudelt.
Via Stecker P5 kommt vom LS- Steller der 2te on/off Schalter, der die Basis des T205  abschaltet und damit alles ausser:  Trafo, GLR und Lade-Elko  abgeschaltet wird.

Das ist leider viele Jahre Praxis gewesen. Ich habe mich dagegen bis zu meiner Pensionierung mit Erfolg gewehrt. Es gibt kein Modell aus meinem Stall, ohne eine 100% Netztrennung.
Erst die Energiedebatte, hat da etwas bewegt, aber hier wäre da nicht zu holen, weil eben fast alles tot gelegt wird und die Leistung gering bleibt.    

Gruss hans

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Hallo,
beim Einschalten hat C227 0V, dadurch steuern Q205 und damit auch Q204 voll durch. C227 wird über Q205 aufgeladen, hier können (zu) hohe Stromspitzen auftreten. Wenn zum Ausgang, der mit R232 bezeichnet ist, ebenfalls ein Elko parallelgeschaltet ist, entstehen beim Einschalten auch da Stromspitzen, die Q204 zerstören könnten.

Um dies zu vermeiden, sollten in Reihe zu den Kollektoranschlüssen von Q204 und Q205 Schutzwiderstände eingebaut werden. Vielleicht hält es dann länger.

Gruß, Frank
danke für eure Hinweise! BC337 sind bestellt.

Frank, vor die Kollektoren werde ich Widerstände setzen. Ich schätze 47 Ohm passen?

Mike, die zweite Schaltebene ist mir weder am Gerät noch am Schaltplan aufgefallen. Danke für den Tipp!
Danke, Dietmar, für den erweiterten Schaltplan.

Zitat:Ich schätze 47 Ohm passen?
Wenn ich die Anforderungen der Schaltung wüßte, wäre einiges einfacher Smile .
Für die Berechnung habe ich mal ein paar Annahmen getroffen: Uspitze und Innenwiderstand des Trafos = 17V und 0.1Ω; Ausgangsstrom Q204 = 50 mA; Ausgangsstrom Q206 = 50 mA.

Der 3,3Ω-Widerstand vor dem 1000µF-Kondensator dient weniger der Glättung als der Begrenzung des anfänglichen Ladestroms. Trotzdem liegt dieser Strom bei einigen Ampere, viel zu hoch also für den BC337.

Schalte mal bei Q204 15Ω vor den Kollektor und 820Ω vor die Basis. Das begrenzt seinen Kollektorstrom auf 700mA und den Basisstrom auf ca. 10mA. Bitte prüfen, ob dieser Basisstrom erlaubt ist, ich konnte auf die Schnelle keine Angabe finden.

Durch das Einfügen der Widerstände wird die Betriebsspannung für das IC etwas sinken (um 1V oder so). Da sie aber sowieso nicht stabilisiert ist, macht das wohl nichts. Die stabilisierte Ausgangsspannung von Q206 ändert sich durch diese Maßnahme nicht. Q205 ist, entgegen meiner Annahme oben, nicht gefährdet.

Gruß, Frank
weitere Vorgehensweise: ich hatte von der Oberseite her die 3 Netzteiltransistoren rausgeknipst. Dann testweise einen 12V Spannungsregler L7812CV eingeschleift. Die Versorgung für den NF-Verstärker hatte ich vor der Stabilisierung abgegriffen um den Spannungsregler zu entlasten. Daraufhin hat das Radio wieder funktioniert. Mit der Einschränkung daß die Stummschaltung zwischen den Stationen nicht mehr funktionierte. Es rauscht also wie ein normales Radio :-) Dann hab ich die Masse des Stabis an die geschaltete Masse angelötet. Fehlanzeige. Das Radio lässt sich nicht mehr abschalten. Der Spannungsregler liefert volle Ausgangsspannung mit offener Masse.

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Nächster Schritt: Ich suchte eine LowDrop Regler L4812CV raus. 15V Eingangsspannung sind für den L7812CV ja eigentlich zu wenig. Und siehe da, dieser Regler liefert keine Ausgangsspannung mehr mit offener Masse. Man kann das Radio nun also wieder schalten.

Strommessung am Spannungsregler: mein Multimeter misst nur bis 200mA (der nächste Bereich wäre ein 20A Bereich). Der Strom ist höher als 200mA, der Regler erwärmt sich nach einiger Zeit grenzwertig, muss also gekühlt werden.

Ich denke ich bin auf einem guten Weg. Auf die Stummschaltung kann ich verzichten. Vielleicht läßt sie sich auch wieder aktivieren. Ich hab aber keine Ahnung wie die funktioniert.
Hallo  Franz Josef

Nur zwei Hinweise:
Das Radio hat doch keine Stummschaltung (mutiing) zwischen den UKW-Sendern.
Ausserdem. Der NF-IC darf nicht mehr als +15Volt in Ruhe ohne Signal bekommen, +12 Volt  wenn er arbeitet (spielt)
Das bitte nachprüfen !

Siehe Datenblatt in der Anlage.

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hans  .
danke für die Hinweise, Hans!

hmm .. vor dem Ausfall des Netzteils gab es an dem Radio kein Rauschen. Man hörte gar nicht das es an war wenn es nicht auf einem brauchbar starken Sender stand.

Vor dem NF-Baustein ist weiterhin noch der 3,3Ohm Schutzwiderstand. Nunja da wird nicht viel Spannung abfallen. Wenn der Spannungsregler gekühlt ist werde ich sicherheitshalber den Baustein auf die 12V Seite legen. Hab den Regler schon am Chassis befestigt, aber muss noch Isolationsmaterial besorgen.
Hallo Franz Josef.

Rauschen ?
a. sind die Pins welche eine MUTING erzeigen koennen, nicht benutzt
da stand das Radio vielleicht auf AM ?
b. meine Gurke mit Zertifikat ;-) hat auch keine  Muting. (nochmal ueberprueft)  
hans

Edit: heute Do. 02.03  nochmals ohne Antenne probiert, er rauscht.
Da muessen wir warten  bis das Radio bei Dietmar angekommen ist.
Bei Saarfranzose Weiter oben) steht aber es gaebe eine.
Da werde schlau wer will.  

hier noch der  ZF-Ic als Auschnitt vom Radio
die pins 6 und 7 sind Abstimmkriterien mit LEDs von dort koennte eine MUTING realisiert werden,  zum LA1830 habe ich sonst nichts, nur den Nachfolger LA1831

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hans
Ja Freunde
der Heinzelmann ist seid gestern bei mir. Aber wie der Philipp schon schrieb, es funktioniert nicht. Beim Einschalten macht es so 10sek. Rauschen, dann geht langsam das Rauschen weg und es Klackt im Lautsprecher, dann ist stille. Das ist in allen drei Stellungen, also UKW, MW und auch TA so. Ich habe alle Elkos getauscht. Aber nichts hat sich geändert. An der D211 stehen 32V, mehr Spannungsangaben habe ich nicht.
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