21.03.2017, 09:54
Hallo Freunde,
heute möchte ich Euch mal ein Radio vorstellen, das mir der Dietmar (DiRu) bei seinem Besuch, hier bei uns, mit brachte. Ich hatte jetzt überlegt, ob ich Euch das Gerät vorstelle. Aber, nein, an dem Gerät soll ja einiges gearbeitet werden. Das Gehäuse hat einen Furnierschaden oben an der Wölbung.
Da hat sich wohl irgendwann mal der Holzleim gelöst und die lockeren Schuppen wurden abgebrochen. Schade - aber reparabel. Man Einer würde die Stelle farblich angepaßt ausspachteln. Lack drüber und gut. Aber solch einen Pfusch wollen wir hier nicht behandeln. Wie aber läßt man solch einen Schaden verschwinden?
Man muss zunächst schauen, ob es noch weitere lockere Stellen im Bruchbereich gibt. Hier bei unserem Fall habe ich noch kleinere lockere Schuppen entdeckt, die entfernt werden.
Wir haben nun 2 Möglichkeiten. Die 1. wäre: Das Furnier oberhalb anschleifen. Dann einen feuchten Lappen darauf legen und mit dem Bügeleisen den Leim anweichen und das Furnier versuchen abzuziehen. Da Anfang der 50er Jahre der Holzleim sehr widerstandsfähig wurde, ist dieses Verfahren nicht angeraten.
Ich habe mich bereits jetzt für Variante 2 entschieden: Nach dem Abbrechen der losen Furnierteile wird die Schadstelle mit Spachtel ausgefüllt. Dann so verschliffen, dass alles plan ist. Nun wird der Lack auf der Oberseite abgeschliffen. Es werden 2! Furnierteile so angefertigt, dass sie die Oberseite bis zu den 2 intakten Flanken ausfüllen. Mit Knochenleim wird dann alles verleimt. Hört sich schlimm an, ist es aber nicht. Man muss lediglich das von der Maserung passende Furnier verwenden. Das habe ich. Wichtig: Der Holzton muss dem übrigen Furnierton entsprechen, also gebeizt werden. Dann kann die Lackierung erfolgen.
Soweit zu meinen Arbeiten an dem Gerät.
Ich will Euch heute aber noch einmal auf eine Besonderheit der Geräte aus den frühen 50 er Jahren aufmerksam machen.
Es geht um den neuen Wellenbereich UKW. Es gab Anfang der 50 er Jahre schon Radiogeräte mit einem einfachen UKW-Teil. Und es gab Geräte die waren UKW vorbereitet. In meinen Anfangsjahren der Radiobastelei wurden diese Geräte oft ausgesondert. Meist wurden dann schon bessere UKW-Radios angeschafft.
Mich hatte es oft irritiert, dass das Radio doch UKW hat, aber sich auf dem eingestellten Bereich nichts tut. Es handelte sich dann - falls nicht ein Defekt vorlag - um eben ein UKW-vorbereitetes Radio.
Diese Geräte besaßen, wie hier auch das SABA-Radio, eine Skalen- Einteilung für UKW. Allerdings nicht nach Mhz. Die Dipolbuchse war schon vorhanden. Allerdings nicht belegt. Auch auf der Rückwand stand schon UKW-Dipol. Hier in unserem Fall sieht man auf dem AM-Drehko eine Lötleiste. Hier wurden alle Spannungen für ein UKW-Teil zur Verfügung gestellt. Auch befindet sich hier eine abgeschirmte Leitung für die NF-Zuführung zum Radio. Auch der Wellenschalter Knopf hat schon UkW aufgedruckt.
Was gab es für UKW-Zusatzteile? In der Anfangszeit waren dies UKW-Pendler mit 1 max. 2 Röhren. Diese Geräte hatten einen gravierenden Nachteil - die sog. Störstrahlung. Im Nahbereich des Radios wurden erhebliche Störungen verursacht. Auch war die Wiedergabe im UKW-Bereich nicht befriedigend.
Es kam das Fernsehen auf und die Radios erzeugten im damaligen ausschließlich VHF-Empfang Störungen in Form von Gittermustern. So kam es dann auch noch zum Ärger mit den Nachbarn. Es hieß, das Radio ist nicht störstrahlungssicher.
Ich hatte mich immer an dem leistungsfähigen AM-Empfang dieser Geräte erfreut. Leider werden diese Radios heute etwas stiefmütterlich behandelt.
Ich denke mal, der Dietmar (DiRu) oder unser Hans (Mike Jordan) werden hier vielleicht noch etwas weiterführendes schreiben.
Ich für meinen Teil werde jetzt erst mal zusehen, dass das Gehäuse wieder schön wird und der Dietmar sich daran wieder erfreuen kann.
Hier mal Bilder für Euch.
Der Furnierschaden oben an der Rundung. Schaut man mal auf die Skala unten sieht man die UKW-Einteilung
[attachment=36743]
Hier die Dipolbuchse von außen
[attachment=36744]
Interessant, die Versorgungsleiste auf dem Drehko
[attachment=36745]
Auch auf dem Wellenschalter Knopf steht UKW
[attachment=36746]
Und hier die nagelneue UKW-Buchse. Natürlich nicht belegt.
[attachment=36747]
heute möchte ich Euch mal ein Radio vorstellen, das mir der Dietmar (DiRu) bei seinem Besuch, hier bei uns, mit brachte. Ich hatte jetzt überlegt, ob ich Euch das Gerät vorstelle. Aber, nein, an dem Gerät soll ja einiges gearbeitet werden. Das Gehäuse hat einen Furnierschaden oben an der Wölbung.
Da hat sich wohl irgendwann mal der Holzleim gelöst und die lockeren Schuppen wurden abgebrochen. Schade - aber reparabel. Man Einer würde die Stelle farblich angepaßt ausspachteln. Lack drüber und gut. Aber solch einen Pfusch wollen wir hier nicht behandeln. Wie aber läßt man solch einen Schaden verschwinden?
Man muss zunächst schauen, ob es noch weitere lockere Stellen im Bruchbereich gibt. Hier bei unserem Fall habe ich noch kleinere lockere Schuppen entdeckt, die entfernt werden.
Wir haben nun 2 Möglichkeiten. Die 1. wäre: Das Furnier oberhalb anschleifen. Dann einen feuchten Lappen darauf legen und mit dem Bügeleisen den Leim anweichen und das Furnier versuchen abzuziehen. Da Anfang der 50er Jahre der Holzleim sehr widerstandsfähig wurde, ist dieses Verfahren nicht angeraten.
Ich habe mich bereits jetzt für Variante 2 entschieden: Nach dem Abbrechen der losen Furnierteile wird die Schadstelle mit Spachtel ausgefüllt. Dann so verschliffen, dass alles plan ist. Nun wird der Lack auf der Oberseite abgeschliffen. Es werden 2! Furnierteile so angefertigt, dass sie die Oberseite bis zu den 2 intakten Flanken ausfüllen. Mit Knochenleim wird dann alles verleimt. Hört sich schlimm an, ist es aber nicht. Man muss lediglich das von der Maserung passende Furnier verwenden. Das habe ich. Wichtig: Der Holzton muss dem übrigen Furnierton entsprechen, also gebeizt werden. Dann kann die Lackierung erfolgen.
Soweit zu meinen Arbeiten an dem Gerät.
Ich will Euch heute aber noch einmal auf eine Besonderheit der Geräte aus den frühen 50 er Jahren aufmerksam machen.
Es geht um den neuen Wellenbereich UKW. Es gab Anfang der 50 er Jahre schon Radiogeräte mit einem einfachen UKW-Teil. Und es gab Geräte die waren UKW vorbereitet. In meinen Anfangsjahren der Radiobastelei wurden diese Geräte oft ausgesondert. Meist wurden dann schon bessere UKW-Radios angeschafft.
Mich hatte es oft irritiert, dass das Radio doch UKW hat, aber sich auf dem eingestellten Bereich nichts tut. Es handelte sich dann - falls nicht ein Defekt vorlag - um eben ein UKW-vorbereitetes Radio.
Diese Geräte besaßen, wie hier auch das SABA-Radio, eine Skalen- Einteilung für UKW. Allerdings nicht nach Mhz. Die Dipolbuchse war schon vorhanden. Allerdings nicht belegt. Auch auf der Rückwand stand schon UKW-Dipol. Hier in unserem Fall sieht man auf dem AM-Drehko eine Lötleiste. Hier wurden alle Spannungen für ein UKW-Teil zur Verfügung gestellt. Auch befindet sich hier eine abgeschirmte Leitung für die NF-Zuführung zum Radio. Auch der Wellenschalter Knopf hat schon UkW aufgedruckt.
Was gab es für UKW-Zusatzteile? In der Anfangszeit waren dies UKW-Pendler mit 1 max. 2 Röhren. Diese Geräte hatten einen gravierenden Nachteil - die sog. Störstrahlung. Im Nahbereich des Radios wurden erhebliche Störungen verursacht. Auch war die Wiedergabe im UKW-Bereich nicht befriedigend.
Es kam das Fernsehen auf und die Radios erzeugten im damaligen ausschließlich VHF-Empfang Störungen in Form von Gittermustern. So kam es dann auch noch zum Ärger mit den Nachbarn. Es hieß, das Radio ist nicht störstrahlungssicher.
Ich hatte mich immer an dem leistungsfähigen AM-Empfang dieser Geräte erfreut. Leider werden diese Radios heute etwas stiefmütterlich behandelt.
Ich denke mal, der Dietmar (DiRu) oder unser Hans (Mike Jordan) werden hier vielleicht noch etwas weiterführendes schreiben.
Ich für meinen Teil werde jetzt erst mal zusehen, dass das Gehäuse wieder schön wird und der Dietmar sich daran wieder erfreuen kann.
Hier mal Bilder für Euch.
Der Furnierschaden oben an der Rundung. Schaut man mal auf die Skala unten sieht man die UKW-Einteilung
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Hier die Dipolbuchse von außen
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Interessant, die Versorgungsleiste auf dem Drehko
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Auch auf dem Wellenschalter Knopf steht UKW
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Und hier die nagelneue UKW-Buchse. Natürlich nicht belegt.
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