Radio-Bastler-Forum (RBF)

Normale Version: Electrola Koffer Grammophon geflickte Feder :)
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Ich kann mir kaum vorstellen, dass so eine Feder hält wenn die gelötet ist. Aber ich habe auch noch nie was hartgelötet.

Heute habe ich es geschafft der Feder zuzuschauen während sie rumpelt. Das Problem scheint nicht die geschraubte Verbindung zu sein. Irgendwo hängt sie fest und überwindet dann einen Punkt schlagartig, was zu dem Rumpeln führt.

Hier ist ein Video davon.

Für mich ist das in der Betrachtung eindeutig genau die geflickte Stelle! Man sieht deutlich, dass sich die Feder an der Flickstelle nicht anschmiegt, sondern die naheliegende Federwindungen um die Stelle herum, nach außen drückt. Dann wird der Druck zu groß und die umliegenden Federwindungen schnellen nach und entspannen sich.

Daniel

Die Bandführung einer Säge ist auch sensibel.
Bis heute ist mir keine praktischere Methode als das Hart löten bekannt
Damals hatte die zu reparierende Feder annähernd die Breite des Lötgerätes.
Wir hatten keine Alternative und das Werk ging wieder problemlos. Der Stoß ist ja von dem Messinglot überzogen und wurde dann geschliffen.


Das ist meine Erfahrung und die fiel mir ein beim Lesen.

Zitat:ch kann mir kaum vorstellen, dass so eine Feder hält wenn die gelötet ist. Aber ich habe auch noch nie was hartgelötet.
Dann brauche ich also eine neue Verbindungsmethode. Vielleicht klappt es ja wirklich mit Hartlöten. 

Zitat:Bis heute ist mir keine praktischere Methode als das Hart löten bekannt

Wie weit haben sich denn die beiden Federenden überlappt? Ist es nicht so das beim Hartöten die beiden Teile exakt plan aufeinander liegen müssen? Das wäre ja schon schwierig zu erfüllen, weil die beiden Stücke unterschiedlich stark gebogen sind.
(09.07.2017, 22:36)Anton schrieb: [ -> ]Für mich ist das in der Betrachtung eindeutig genau die geflickte Stelle! Man sieht deutlich, dass sich die Feder an der Flickstelle nicht anschmiegt, sondern die naheliegende Federwindungen um die Stelle herum, nach außen drückt. Dann wird der Druck zu groß und die umliegenden Federwindungen schnellen nach und entspannen sich.

Ja vielleicht ist es doch tatsächlich die geflickte Stelle. Merkwürdig ist allerdings, dass es anfangs ohne Probleme ging und erst vor kurzem das Rumpeln anfing.
Ein bischen sieht es auch so aus, als ob die umliegenden Federwindungen aneinander kleben. Wahrscheinlich wegen des Drucks.
So ganz verstehe ich das Gerutsche und Gerumpel nicht.
Was passiert denn, wenn Du die Feder "stramm" aufziehst, also 3-4 Umdrehungen mehr als Du für eine Plattenseite bräuchtest?
Ich meine nämlich mich an solche Geräusche zu erinnern, wenn die Feder sich total entspannt - und zwar eine völlig ungeflickte Feder.
Werde jetzt mal ein Grammophon dudeln lassen zur Kontrolle...

Edit: zumindest bei einem rumpelt nix, wenn der Motor bis zum Ende ausläuft.
Klar kann es auch bei nicht geflickten Federn zu derartigen Geräuschen kommen. Dann allerdings liegt es meist an verharztem, klebrigen Fett, dass die Windungen mit Adhäsionskraft zusammenkleben lässt, bis der Druck zu groß wird und sich die Feder weiter, ruckartig entspannt. Das ist wie "Husten" in der Feder, nur dass der Husten nicht von alleine abklingt, sondern durch Reinigung und Neuschmierung behandelt werden muss.
Im hier vorliegenden Fall entsteht aber an der Reparaturstelle ein Knick in der Feder und dieser Knick strebt nach außen und hindert die Feder, sich gleichmäßig zu entspannen. Ebenso bremsen die Schrauben den gleimäßigen Lauf-, also das gleichmäßige Rutschen des Federstahls.
Ich habe hier 3 große Standgrammohone, 2 Tischgrammophone (Eines mit Blechtrichter), 1 Kindergrammophon und 3 Koffergrammophone in der Sammlung. Die Probleme mit dem Motor waren/sind bei allen Geräten ähnlich.
Ich habe mir jetzt zig mal das Video angesehen und meine: Durch die Flickstelle entstand ja ein größerer Spalt. Dadurch wird die Feder unregelmäßig, also nicht Gleichmäßig, aufgedreht und mehr an den Rand gedrückt. Durch abspielen lockert die sich aber erst wenn der druck am Rand weniger wird. Undecided Das wird erst aufhören wenn die Flickstelle nicht überlappt geflickt wird und eine gleichmäßige Wicklung vorliegt. Da aber das Material beim z.B. Löten sich nach dem erkalten wieder anders verhält wird das schwierig. Eine Besserung durch Hartlöten sollte allerdings schon gegeben sein weil es enger, Gleichmäßiger, gewickelt werden kann.

Puh hoffentlich verständlich???
Hallo und  vielen Dank für die zahlreichen Ideen.
Ich werde also mal mit Hartlöten versuchen. Ich habe inzwischen sogar einen gescheiten Lötbrenner Wink


Das verursacht jetzt allerdings eine ganze Reihe an Fragen. Nämlich welches Lot am besten geeignet sein könnte und wie weit die Federenden überlappen sollten. Wenn man wüsste wie groß die Kraft ist die an dem Stück zieht, könnte man die Fläche ja leicht ausrechnen. Aber da habe ich keinen Schätzwert zur Hand.
50N oder 500N oder noch viel mehr? Smile
Ich habe mal im Wiki nachgesehen und folgendes gesichtet


silber- und phosphor­haltige Lote für die Verlötung von Kupfer und anderen NE-Metallen
Kupfer-Phosphor-Hartlote zum Erzeugen reiner Kupferverbindungen
stark silberhaltige Lote (45 %) mit niedrigem Schmelzpunkt
silizium­haltige Aluminiumlote zum ausschließlichen Löten von Aluminium
Messinghartlote für die Verbindung von allen Stählen, Kupfer und vielen nickel­haltigen Materialien
Lote auf Nickelbasis mit Schmelzpunkten um 1000 Grad Celsius für temperaturbeständige Verbindung von Stählen

ich könnte mir das vorletzte vorstellen, bin aber kein Spezialist. Wenn ich sowas habe gehe ich zum Schweißfachmann meines vertrauens.....mein Vater war zwar Schweißer, aber soviel habe ich dem nicht abgeguckt
Hi,

die jetzt eingesetzten Schrauben und Muttern sind viel zu dick, sie behindern den "Rundlauf" der Feder und entspannen diese ungleichmäßig.

Das Hartlöten habe ich als Schlosserlehrling gelernt, wie Dietmar schon schreibt, ist hier das Messinghartlot mit Flußmittel die richtige Wahl zur Reparatur der Feder.
Der Nachteil ist hier aber das Ausglühen der Feder an der Lötstelle, damit ist die Feder weich geworden und hat dort die Federkraft verloren.
Mein bevorzugter Vorschlag ist und bleibt das Punkschweißen.

Daniel

Die Feder nach dem Verschleifen wieder gespannt werden konnte und ihren Dienst ruckelfrei versah.
Ich bin nicht mehr sicher ob es ein Punktschweiß - oder Hartlötgerät war.

Sicher bin ich mir auch nicht, dass eine Überlappung war???

So ähnlich sah das Teil seinerzeit aus.

Das die Verschraubung zu Problem führt ist wohl zu erwarten.

Übrigens das Ausglühen erleidet auch das Bandsägeblatt und arbeitet dennoch lange weiter.

Beim Punktschweißen wird doch das Material auch geglüht, oder irre ich?
Richtig Jürgen, aber nur sehr kurzfristig.
"Beim Punktschweißen wird doch das Material auch geglüht, oder irre ich?"

Ach ja, das Sägeblatt wird nicht verlötet, sondern plan verschweißt, das war so an der Bandsäge in der Lehrwerkstatt der Hanomag in Hannover.
(10.07.2017, 09:06)Dietmar schrieb: [ -> ]Da aber das Material beim z.B. Löten sich nach dem erkalten wieder anders verhält wird das schwierig.
Puh hoffentlich verständlich???

Jaaah, absolut verständlich für mich. Und ich denke auch, dass durch das Löten das Material an der Reparaturstelle derart verändert wird, dass die Biegsamkeit sich dort ändert. Sie wird sich nicht so gut anschmiegen wie der Rest der Feder. Ich weiß zwar jetzt nicht welche Dimensionen das reparierte Bandsägeblatt hatte, denke aber doch, dass dort die Umlenkrolle auf der sich das Sägeblatt biegen musste, einen wesentlich größeren Durchmesser hatte und zudem nicht noch andere Windungen von außen gewirkt haben.

Zum Reparieren von Bandsägeblätern gibt es hier einen interessanten Thread in einem Forum für Messer(liebhaber): https://www.messerforum.net/showthread.p...tt-l%F6ten

Ich glaube nicht, dass man das Löten von Hand und ohne dafür vorgesehene Apparate hinbekommen kann.

Daniel

Richtig mir war das entgangen wie dieser Prozess damals ablief.


Zitat:Ach ja, das Sägeblatt wird nicht verlötet, sondern plan verschweißt, das war so an der Bandsäge in der Lehrwerkstatt der Hanomag in Hannover.

Daniel

Zitat: Ich weiß zwar jetzt nicht welche Dimensionen das reparierte Bandsägeblatt hatte, denke aber doch, dass dort die Umlenkrolle auf der sich das Sägeblatt biegen musste, einen wesentlich größeren Durchmesser hatte u

Wenn du mein Post meinst, ich würde denken, dass die Radien der Umlenkrollen etwa ~ 400 - 500 mm betrugen.
Natürlich sind die Radien der Feder am Grammophon kleiner.
Aber ich hatte damals keine Wahl und ich kann nur versichern, dass die Funktionalität mit der Methode wieder voll hergestellt war. Wesentlich eleganter als das vorgestellte Verschrauben.
Wolfgang hat ja das Verfahren bestätigt.
Ich habe mal wieder ein paar Feder Neuigkeiten Smile

Die verschraubte Feder habe ich inzwischen wieder auseinander genommen und hart gelötet. Erst habe ich es mit Messinglot versucht, das ging aber nicht, weil der Brenner nicht heiß genug wird.
Hat hier jemand Erfahrungen mit Bezin Lötbrennern? Also vielleicht werden die ja heißer als ein Gaslötbrenner.

Ich habe die Feder dann mit Silberlot verlötet. Das ging sehr gut.
Hier ein paar Bilder

[attachment=40418]

[attachment=40419]

[attachment=40420]


Obwohl die Verbindung jetzt so schön schmal ist, entspannt sich die Feder noch immer. Anfangs hat sie es nicht gemacht aber nach der zweiten oder dritten Platte dann schon. Und jetzt wieder so regelmäsig wie mit der Schraubverbindung.
Ich glaube sogar das die Ursache ganz woanders liegt. Vielleicht das falsche Fett oder ähnliches?

Daniel

Hallo,

vielleicht kannst du auf das Stück geplatzte Feder verzichten.
Es könnte doch für eine Platte reichen. Blush
Ich erinnere mich, das der Bandsägelöter Schweißer wohl stumpf verband, nicht überlappt.
Ich denke, mit dem ganzen Geschweiße und Gelöte wirst Du auf Dauer nicht glücklich werden. Läge die Bruchstelle in der Mitte der Feder (was kaum vorkommt), so wäre ich optimistischer, weil dann der Beigeradius der Bruchstelle ein anderer wäre.
Hier aber empfehle ich, wie schon vor etlichen Postings, das Weglassen des kleinen abgebrochenen Stücks und das "Glühen" des neuen Endstückes, in das dann die neue Lasche für die Federachse eingearbeitet würde.

Gruß
k.
Das denke ich auch wie meine beiden Vorschreiber. Auf die Dauer wirds nichts. Man könnte oben und unten was reinlegen als Schutz. Die Feder hat jetzt einen "Höhenschlag". Sie entspannt sich zu einem Teil normal, wenn aber die geflickte stelle kommt entspannt die sich nicht mehr normal und schlägt oben oder unten an das Gehäuse. Durch die Hitze beim Löten ist die "Unrund" geworden. Um diesen "Höhenschlag" einzudämmen könnte man oben und unten was dünnes reinlegen. Gummi würde zwar dämpfen aber auch reiben, also bremsen. Ein Plastikmaterial oder sowas.
Wie lang ist diese Feder und wie breit?? Bei Selva bekommt man fast alle breiten...Zugfedern

Durchmesser mal 3,14 mal die Windungen gleich ca.Länge
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