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Normale Version: Kondensatoren ( Becherelko ) öffnen
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Hier mal kurz eine Schnellübersicht, wie ich die alten Becherelkos öffne.
man braucht allerdings eine kleine Drehmaschine.
Es wird eine Mutter eingespannt, ab besten eine aus Metall, dann mit einer dicke Unterlegscheibe der Kondensator eingeschraubt. Es wird nur der alte Börtelrand abgedreht. alles wieder herausschrauben und auseinanderziehen.
Nun kann der Becher wieder neu befüllt werden. Beim Zusammenbau wird noch der alte Gummiring entfernt.
Jetzt kann man den Rand wieder zubörteln oder kleben. Das muss jeder selbst entscheiden.
Hier kurz mal die Arbeitsschritte im Bild.

[attachment=40164]
Hallo Frank,

das ist natürlich ein tolles Verfahren. Wir kennen das ja bei dir nicht anders.
Nun müssen wir also die Kondensatoren vor der Überholung zu Dir schicken und du kannst uns da ja dann machen. Meist hat ja jedes Gerät 2 Elkos verbaut.
Gute Idee Frank! (Wenn man denn eine Drehbank hat!)

Wie bördelest Du den Elko wieder zu?
Das Aluminium ist so weich, da reicht ein kleiner Hammer oder was anderes womit man die Kante umschlagen kann.
Hallo Ihr Guten  Smile

Vielleicht zeigt uns Axel mal seine Methode, dazu braucht man keine Drehbank, sondern einen Dremel & 2~Komponenten~Kleber  Maus

Beste Grüße, von Peter

achim

Das geht doch auch ohne Drehbank. Einfach in eine Ständerbohrmaschine spannen und mit dem Cutter nach Drechslermanier absäbeln. Das Alu ist doch butterweich.
Letztlich geht es doch nur um einen sauberen Schnitt.
Ein größertes Problem kann der Falz weiter oben sein. Da klemmt der Wickel in der Regel wie die Pest, so dass man ihn erst vom Zentrum her heraus zwirbeln muss

Gruß,
Achim
Bisher hatte ich da noch keine Probleme mit dem klemmen erlebt. Wenns klemmt, zieht sich der Wickel von innen heraus, ähnlich wie ein Fliegenfänger Smile
dazu nimmt man eine dicke Holzschraube in dreht die dann rein. beim rausziehen einfach weiterdrehen.
hat bisher immer geklappt.
Ja richtig, eine Drehbank braucht man nicht dazu, aber immer schön langsam mit den Drehzahlen der Bohrmaschine.
Jau,
mit einer sogenannten PUK-Säge mit Metallsägeblatt habe ich das freihand an mehreren 2SH27L gemacht.
Anzeichnen und vorsichtig und gerade sägen, dann etwas nachfeilen und fertig sieht das dann so aus:

[attachment=40217]
Hallo,

Endlich bin ich mal dazu gekommen, meine Version zum Becherelko öffnen und neu bestücken zu dokumentieren.
Los gehts:

Hier geht es um einen DDR-Elko mit 2 x 50 µF, das ist der Kandidat:
[attachment=46268]

Zuerst mit einem Dremelähnlichen Werkzeug den Elko an der Sicke aufflexen.
Aber nicht in der Mitte der Sicke, besser ist es weiter oben anzusetzen, kurz bevor die Sicke aufhört.
Der Vorteil ist hierbei, das am unteren Teil ein nach innen gebörtelter Rand stehen bleibt, was später das aufsetzen, zentrieren und verkleben des Bechers erleichtert.
[attachment=46269]

[attachment=46270]

Hier ist er geöffnet und das Unterteil etwas abgezogen. Zu sehen sind die Anschlussfähnchen zu den Wicklungen und der ganze Elektrolytschmadder.
[attachment=46271]

Es wird nicht lange gefackelt und das Unterteil vom Wickel abgerissen. Die Anschlussfähnchen sind aus Alu, damit kann man eh nix mehr anfangen, löten lassen sie sich ohne weiteres nicht.
In das Innere des Wickels wird eine kräftige Holzschraube eingedreht und der Wickel mit einer Zange aus dem Becher gezwungen.
Bei diesem Elko ging das ganz gut, der Wickel saß nicht sehr stramm drin. Bei Elkos, die mit Teer oder anderem festen Material fixiert sind, ist es hilfreich den Becher vorher mit einem Heißluftgebläse, Fön, oder Backofen (um die 120 Grad) zu erwärmen.
[attachment=46272]

[attachment=46273]

Nun werden Becher und Unterteil schön ausgewaschen, das geht mit warmen Wasser und einer Bürste sehr gut. Meist lässt sich das Elektrolyt schon einfach ausspülen, aber im Unterteil kann es doch etwas fester sein. Dann alles schön trocknen lassen.
Jetzt werden in das Unterteil drei Löcher gebohrt. 2 bis 2,5 mm sind ausreichend. Die Löcher von der Unterseite aus bohren, man trifft da die Stelle neben den Lötösen am besten und innen fügt sich meist alles von selbst, wie im zweiten Bild zu sehen.
Das dritte Loch ist für den Masseanschluss gedacht, wer Alu löten kann, oder eine andere sichere Kontaktiermöglichkeit für Alu weiß, kann das auch anders machen.
Zum Bohren am besten einen Akkuschrauber oder Bormaschine nehmen, ein Dremel könnte zu schnell oder zu schwach sein. Den Bohrer immer wieder mal herausziehen, damit die Späne leichter herauskommen und der Bohrer sich nicht festfrisst. Wichtig ist, möglichst neben den Nieten zu bohren, somit bleiben die Lötösen dran. Auch bohrt sich der Kunststof wesentlich besser als das Alu der Nieten. Das Loch für den Masseanschluss wird an einer passenden Stelle gebohrt, möglichst weit weg von den Pluspolen, aber nicht zu dicht am Gewinde.
[attachment=46274]

[attachment=46275]

Nun weren die neuen Elkos vorbereitet. Zum Einsatz kamen 56 µF 400 Volt. Am besten erstmal mit Sekundenkleber verbinden, das erleichtert das Handling ungemein. So verkleben, das Plus- und Minuspole jeweils auf derseben Seite sind.
[attachment=46276]

Nun werden die Ekos zur Montage vorbereitet. Die Anschlussdrähte sind meist zu kurz, also werden sie verlängert. Wichtig ist, die Drähte entweder zu zusammenzudrehen, oder zu Ösen zu biegen, damit sie sich beim späteren anlöten, bzw. löten an den Lötösen nicht mehr lösen können.
An die gemeinsamen Minuspole kam auch ein Stück massiver Draht, da hier ein Lötstützpunkt gebraucht wurde.
Bei anderen Geräten kann es  günstiger sein, an die Minuspole ein Stück längere Schaltlitze anzulöten, die dann später im Gerät zum originalen (z.B. die vorhandenen Masseunterlegscheibe), oder einem anderen geeigneten Massepunkt geführt wird.
Hier im Bild ist ein Pluskabel schon verlötet, das andere noch nicht. Es ist darauf zu achten, das die Lötstellen nicht zu dick werden, sie müssen ja noch durch die Löcher passen.  Wink
[attachment=46277]

Hier schon mal montiert, wieder eine Lötöse verlötet und der Minusanschluss verzinnt.
Die Elkos kann man noch mit Heißkleber oder ähnlichem fixieren, muss man aber nicht.
[attachment=46278]

Anschließend wird der Becher schön entgratet und verputzt, dazu sind Feile, Schleifpapier, oder auch ein Cuttermesser geeignet.
Es geht auch gut, den Becher mit einem auf den Tisch gelegtem Stück Schleifpapier soweit herunterschleifen, das er saugend auf das Unterteil passt.
Zwischendurch immer mal probeanpassen, so sieht es schon ganz gut aus.
[attachment=46279]

Dann werden Ober- und Unterteil mit einem geeigneten Kleber mäßig verklebt. Ich nehme dazu immer den Zweikomponentenkleber "Stabilit Express", aber da geht auch anderes.
Nach dem verkleben sieht es dann so aus, es ist fast nichts von der Reparatur zu sehen.
[attachment=46280]

Zum Abschluss noch zwei Bilder in eingebautem Zustand von unten, einmal ein Elko 3 x 50 µF mit Massekabel und einmal ein Elko 1 x 50 µF mit Lötöse:
[attachment=46281]

[attachment=46282]


Viel Spass und viele Grüße,

Axel  Wink
Super, Axel  Thumbs_up

Ich erinnere mich gut, wie Du mit diesem Verfahren den Becher~Elko an meinem AEG~5056WD
so schön erneuert hast, seitdem (incl. Deiner KondensatorKur) spielt der Kleine einwandfrei  Rose

Und:

Sieht gut aus  Smiley53

Beste Grüße, von Peter
Sehr gut dokumentiert Axel! Das werde ich mir archivieren. Das Ergebnis ist perfekt!
Hallo Axel,

vielen Dank für Deine Dokumentation. Seit ich seinerzeit vom Peter gehört habe, wie Du das machst, ist das auch für mich die 1. Wahl. Wie Du schon schriebst, die verklebten Kondensatorteile fallen beim Betrachten nicht weiter auf.

Daniel

Hallo Axel,

sehr übersichtlich dargestellt, wesentlich eleganter als ich es bisher brachte.

Mein Ehrgeiz bestünde noch in dem der Becher wieder Masse bekäme.

Ansonsten absolut genial, 12 von 10 möglichen Punkten. Smiley20 Smiley20 Smiley20
Danke Danke,

Ja Jürgen, das wäre auch mein Ehrgeiz, aber wie gesagt, das mit dem Alu löten habe ich noch nicht probiert.
Das probiere ich vielleicht noch, so wild soll das garnicht sein.
Mir war es bisher nur wichtig, eine sichere Verbindung zum ursprünglichen Massepunkt zu sicherzustellen.

Aber ich werde auch Frank's Lösung mal probieren, das ist eine gute Idee. Auch mit dem Dremel sollte die Bördelung unten zu öffnen sein.
Und durch weglassen des Dichtringes ist ja wieder genug Material zum zubördeln vorhanden. Thumbs_up


Viele Grüße,

Axel Smile
Mit etwas Geduld und Geschick, lässt sich die Bördelung auch mit einem Flachen Schraubendreher aufbiegen, dann mit einer Zange glätten und später wieder mit Spitzzange und kleinem Hammer zudrücken. Dann bleibt der Beckerkomplett erhalten und nur der Inhalt ist erneuert.

[attachment=46306]

[attachment=46308]
Zur Methode von Axel: Anstatt die beiden Teile von Innen zu verkleben, habe ich auch schon durchsichtigen Schrummpfschlauch genommen. Vor dem Fügen habe ich dann noch einen Zettel mit Datum und Namen eingelegt, der die Überarbeitung dann für nachfolgende Bastler dokumentiert.

Wenn genügend Platz in der Elko Hülle ist, kann man die angsägte Sicke im einer Feile entfernen. Der Alu-Rand an Elkoboden wird auch entfernt. Wenn dann alles zusamengebaut ist, läßt sich die Hülle auf den Boden des Elko schieben und verkleben. Wurde sauber gefeilt, sieht das aus wie neu.
Hi,

ein unbekannter Kollege hat im Fuß innen eine Lötöse mit einer Blindniete befestigt und daran den Minuspol der Elkos angelötet.
Damit ist eine Verbindung zum Becher hergestellt, ob Leitsilber auch für eine Verbindung zum Oberteil ausreicht ?????

[attachment=46310]
Hallo Wolfgang,

und warum soll das " Oberteil " elektrisch verbunden sein?
Minus Kontakt ist eh am " Unterteil " und das liegt immer oder aber meistens auf Masse.
Lass es mich bitte wissen.
Na Marcello, das muß nicht sein.
So mache ich das. Den Gummiring weglassen und dort einfach Heißkleber auffüllen.
Den Minuspol des eigentlichen Elkos verlängern und nach auskühlen dann als Schleife biegen.

[attachment=46362]
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