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Röhrenvoltmeter Grundig RV 3
#1
Hallo, liebe Röhrenfreunde,

Ich habe vor Kurzem ein Röhrenvoltmeter geschenkt bekommen, das ich gerne restaurieren würde. Leider sind mir Hersteller und Typ nicht bekannt und auch nirgends auf dem Gerät vermerkt. Unterlagen habe ich nicht. 
Das Gerät ist mit folgenden Röhren bestückt:
2 x EF 800,
1 x OA2 (150-V-Glimmstabi),
2 x Glühbirnen, vermutlich Eisenwasserstoff-Stromkonstanthalter von Osram 3-9 V, 0,3 A.
und ein Ge-Transistor OC 6016 ist drin, offenbar zum Zweck der Spannungsstabilisierung.

Zu dem RVM gab es wohl auch einen HF-Tastkopf, den ich leider nicht besitze. Dieser wird an der Frontseite über einen mehrpoligen Stecker angeschlossen, der wie eine Röhrenfassung aufgebaut ist.

Das Gerät ist mechanisch professionell aufgebaut, allerdings ist die Beschriftung handschriftlich. Es könnte sich also um einen Bausatz handeln. Allerdings war meine Suche bei radiomuseum.org, Heathkit und Funkschau bisher erfolglos.

Das Gerät ist noch funktionsfähig, die Spannungen scheinen auch in Ordnung zu sein, allerdings müsste es neu kalibriert werden. Trafo, Röhren und Kondensatoren sind alle gut. Das Gerät würde hübsch in mein Bastellabor passen. Wenn ich einen Schaltplan hätte, wäre das optimal. Im Anhang noch ein paar Fotos.

          

          

          


Vielen Dank schon mal fürs Ansehen.

Hans Martin
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#2
Hallo

Das ist garantiert ein Eigenbau.
Gruß Helmut
----------------
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#3
Hallo Helmut,

Ja, das denke ich auch. Dennoch ist es vielleicht auch ein Bausatz, der von eine Elektrowerkstatt eines Uni-Instituts oder einer Firma zusammengebaut wurde. Allein schon der Netztrafo mit seinen verschiedenen Wicklungen ist bestimmt extra für dieses RVM hergestellt worden. Das ist kein gewöhnlicher Radiotrafo. Auch die Stabilisierung der Röhrenheizspannung mittels Eisenwasserstoff-Widerständen ist nicht ohne. Da hat jemand richtig Gehirnschmalz investiert.
Habe im Internet schon verschiedene RVM-Schaltungen gesehen. Meistens ein Differenzverstärker einer Doppeltriode. Aber noch nie mit zwei Pentoden. Das scheint mir z.Z. das interessanteste Schaltungsmerkmal zu sein, nach dem ich suche.

Grüße

Hans Martin
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#4
Hallo

Euratele hatte solche Bausätze, vielleicht stammt das innere daher.
Gruß Helmut
----------------
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#5
Hallo,

Bei RCA habe ich ein VTVM gefunden, das von den Messbereichen und Bedienelementen sowie in bezug auf die Anzeigeskala ähnlich ist. Aber mit Trioden im Differenzverstärker.

Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig als die Verdrahtung des Geräts durchzusehen und den Plan nachzuzeichnen. Wenigstens den Differenzverstärker, um zu verstehen, was die verschiedenen Potis machen. Vielleicht sind die beiden EF 800 einfach als Trioden geschaltet. Nun ja, wenigstens ist es keine 40-Röhren-Staublunge, äh, Oszi...

Danke auf jeden Fall für die Tips,

Hans Martin
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#6
(29.05.2018, 18:22)sauerampfer schrieb: Habe im Internet schon verschiedene RVM-Schaltungen gesehen. Meistens ein Differenzverstärker einer Doppeltriode. Aber noch nie mit zwei Pentoden.

schau dir mal Grundig RV3 an.

   



die eine Wasserstoffbirne stabilisiert die Heizung der beiden EF, die andere die Heizung der EAA91 im Demodulatortastkopf.

Tastköpfe:

Ohm = (keinen)
Volt = Serienwiderstand 1M, evtl. mit parallel zum 1M gelötetem Keramiktrimmer 3-30pF
HF = EAA91

   

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#7
Hallo Martin,

Danke für die Info, das werde ich mal näher untersuchen. Es könnte tatsächlich sein. Leider habe ich den HF-Tastkopf nicht. Es passt jedenfalls zu dem, was ich bisher herausgefunden habe.

Grüße

Hans Martin
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#8
(28.05.2018, 19:36)Helmut schrieb: Hallo

Das ist garantiert ein Eigenbau.

hallo Helmut,
ich seh hier zuviele Merkmale einer professionellen Fertigung.
Als Messtechniksammler hab ich einen sehr engen Blick bei sowas Smiley53 

Das Gehäuse und die mechanische Ausführung, insbesondere auch die Komponente für die rückseitigen Anschlüsse ist Maßgenau,
es gibt maßgenaue Stanzteile,
das (AEG) Instrument ist allerdings nur "Ohm" bedruckt,
Bosch MP
Anzahl der Lötösen stimmt mit der Anzahl der Teile überein,
geplante Kabelführung + Isolierschlauch
SQ Röhrenbestückung
Art des Instruments und der Widerstände,
komplette Ausführung wie es gemacht wurde,

Mein Tip geht ist diese Richtung:
Werksmusterbau, 50er Jahre !

lG Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#9
Hallo Martin, hallo Helmut,

Es stimmt, um ein Grundig RV-3 handelt es sich beim diesem Röhrenvoltmeter, sogar die Bezeichnung der einzelnen Abgleichpotis ist identisch. Das hilft mir beim Neukalibrieren sehr. Vor allem der Ohm-Bereich hat es nötig.

Zwei Besonderheiten gibt es: Zwei EF800 ist statt der E80F sind drin. Und anstatt der 1,5-V-Batterie hat ein fleißiger Elektroniker für die Widerstandsmessung eine stabilisierte 1,5-Volt-Spannungsversorgung eingebaut, nebst Selengleichrichter und beeindruckender Siebkette und Germaniumtransistor.

Das mit dem Werksmuster könnte tatsächlich stimmen, die Ausführung der Verdrahtung und der gesamte Aufbau sind professionell. Der Transistor-Stabi scheint nachträglich hinzugefügt worden zu sein. Klassisches Bastlerwerk aus den frühen 1960ern, auf einem schönem. lackierten Holzbrettchen montiert.  

Grüße

Hans Martin
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#10
die laufen doch als Kathodenfolger, da ist die Röhrensorte ziemlich frei wählbar Smile
Beim RV3 sind da E80F drin, das umzuinterpretieren als EF800 ist aber daneben auch wenn es logisch wäre.
E80F ist eine EF86, die EF800 ist eine SQ von EF80. Bei der aufgabenstellung würden sie alle funktionieren.

lG Martin
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#11
Hallo,
der TE zeigt uns ein echtes Schätzchen aus den sechziger Jahren.

Dieser Mix aus Eigenbau und Bausatz ist recht reizvoll und lockt es wieder zum Laufen zu bringen.

Röhrenvoltmeter war ein beliebtes Gesellenstück in dieser Zeit.
Kaum eine Werkstatt hatte ein so empfindliches hochohmig messendes Gerät.
In meinem Lehrbetrieb arbeiteten sogar zwei dieser Teile. An einen Bau erinnere ich mich noch gut. Die Herausforderung bestand in der exakten Eichung. Damals wurde mit der ECC 81 oder 82 und einem Glimmlampenstabi gearbeitet.
Erst nur für Gleichspannungen ab > 1 V, später im II. RVM gab es sogar einen Tastkopf mit der EAA 91.

Auch Widerstände konnten mit dem Gerät gemessen werden.

Inzwischen gibt es Halbleiter - OPV  mit denen  wesentlich einfacher gleiche Ergebnisse möglich sind.

Dennoch ein schönes Teil und noch schöner, dass wir es sehen dürfen.
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#12
hallo Jürgen,

schön daß du dich für alte RVM interessierst :-)

Das Heathkit Trio: ein Radioreparatur-Team (AC-mV Meter, Signalverfolger, Röhrenvoltmeter)
   

RV3
H&B stimmt, Hartmann + Braun, als Grundig.
Baugleich, kleine Unterschiede (Drehschalter, fehlende Messbereichslämpchen, dafür mit Netzlämpchen) , = Grundig 6062, hab ich auch eins von.
So ein RV3 war damals richtig teuer.

   

die Nachfolger waren dann die Fet-Voltmeter, die kamen noch ohne IC aus.

lG Martin
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#13
Hallo zusammen,

Erledigt! Konnte mir den Schaltplan aus dem Netz herunterladen. Das RV3 habe ich heute neu kalibriert, jedenfalls die Gleichspannungs- und die Widerstandsbereiche. Mißt wieder zuverlässig, allerdings braucht es nach den Einschalten etwa 15 Minuten "Einlaufzeit", bis auch der Nullpunkt stabil ist. Ich denke, das ist hier ganz normal.

Der fehlende HF-Tastkopf mit einer EAA 91 drin ist offenbar auch nicht sehr kompliziert aufzubauen. Das sieht nach einem netten Bastelprojekt aus. Gebe aber zu, dass ich mir die HF in der Praxis lieber am Oszi anschaue.

Danke an alle, die was geschrieben und gezeigt haben.

Hans Martin
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#14
Hallo zusammen,

Jetzt noch zwei allerletzte Fotos von der Kalibrierung des RVM. Ich musste vorgestern dann doch mit dem Lötkolben anrücken, weil ein Poti im Netzteil den eingestellten Widerstand über die Zeit nicht richtig gehalten hat und die Kalibrierung dahin war. Vermutlich Schmutz auf der Kohleschicht. Ich habe einfach ein neues eingebaut. Jetzt stimmt es:

   

Das RVM zeigt 1,04 V (in 3-V-Messbereich). Mein Digitales kann das auch:

   

Selbstverständlich hat mein Weston-Normalelement (Quecksilber-Kadmium) exakt 1,019 V bei 20 °C und kein Millivolt mehr oder weniger.

Grüße

Hans Martin
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#15
so eine Zelle muß ich mir auchmal anschaffen, wirklich klasse Arbeit.

Ich hab hier grad einen Zeiger vor mir der will es sogar noch genauer wissen: John Fluke Smiley47
Das alte Schätzchen war richtig teuer. Als Diff misst es die Abweichung vom eingestellten Referenzwert.

   

lG Martin
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#16
Ja so eine Zelle habe ich auch reaktiviert. die sind wirklich super als referenzquelle.
Ich glaube Ingo hat so ein Messquelle, wo man genau schauen kann ob die Messgeräte richtig messen.
In KW hatte er mein DIGI von RFT geprüft. Vielleicht kann er es ja mal zeigen.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#17
Hallo zusammen,

Das Fluke ist ein richtig schöner Apparat! Ich vermute, damit kann man auch in Kompensation Messen, d.h. ohne die Spannungsquelle belasten zu müssen. Das wäre bei den Normalelementen natürlich ideal.

   

Habe vor ca. 10 Jahren das letzte Mal hineingeschaut und auch ein Foto gemacht:

   

Ich habe Zugang zu einem Keithley Sourcemeter 2400. Das misst auch die höheren Stellen sehr genau. Da werde ich bei Gelegenheit auch mal wieder nachmessen. Allerdings müßte mein Normalelement dafür reisen, was es wie alle chemisch sensiblen Dinge nicht so gerne tut. Bei mir hat es seine eigene ruhige Ecke. Es ist eines der wenigen Dinge, die man auch nicht dem Paketversand überlassen sollte.

Grüße

Hans Martin
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#18
hallo Hans Martin,
hier gibts in der Sammlung einen Electrometerkalibrator, der kann aber nur bis 20V und mir fehlt noch das zugehörige Triaxkabel.
Zudem muß der alterbedingt erstmal zur Oberkontrolle :-)

bez. dem Fluke.
Es schnüffelt in etwa im Genauigkeitsbereich 5 1/2 stelliger DMM rum (vorgewärmt)

   

Für einen Zeiger ist das eine stolze Genauigkeit.
lG Martin
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#19
hallo Hans Martin,
in den Bereichen 1V und 10V geht das Gerät als Elektrometer,
da fließt dann garkein Strom mehr. Oberhalb davon nutzt es den Teiler, dann 10M DC, 1M 40pF AC
lG Martin
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