12.08.2018, 13:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.08.2018, 11:46 von Richard.
Bearbeitungsgrund: Schlechte Themenüberschrift
)
Hallo.
Ich möchte Euch heute einen nicht alltäglichen Fehler vorstellen, der gestern Abend bei meinem Garagenradio auftrat. Hier ein Foto vom Gerät in seinem Arbeitsumfeld:
Ich schicke einige Bemerkungen vorweg, bevor ich zum Fehler komme. Es handelt sich um einen Hybrid, d.h. meine Frau brachte in kurzem Zeitabstand 2 Geräte aus dem Elektronikschrottcontainer nach Hause, zuerst das gezeigte Lindau 18 mit vollständigem Innenleben, aber stark "abgerockt". Kurz danach einen SABA Villingen de luxe, mit starkem Sturzschaden, aber technisch deutlich besser erhaltenem Chassis. Da der Villingen de luxe die nur optisch veränderte, aber technisch identische Variante des Lindau darstellt, beide 1967 gebaut, war klar, dass das bessere Chassis ins noch leidlich bessere Gehäuse wandert. Wir reden ja von einem Garagenradio.
[attachment=52804]
In beiden Geräten war die ECL86 schadhaft, ein bekanntes Phänomen. Ich besitze einen toperhaltenen Lindau 18 (nicht in der Garage ), dort war die ECL 86 übrigens auch defekt, in dem werkelt allerdings wieder eine ECL86, für unseren hier gezeigten Garagenbewohner wurde jedoch keine teure Röhre verbaut, sondern eine ECL82 tut Dienst.
Da das Gerät eine Platine hat, war umlöten nicht möglich, es wurde ein Sockeladapter gefertigt. Das sorgt für etwas mehr Brumm, fällt aber im Lebensbiotop des Geräts nicht weiter auf. So lief das Gerät über lange Zeit, die Spannungen an der Röhre passten, da der Gleichrichter nicht mehr zu Höchstleistungen neigt, aber noch akzeptabel arbeitet. Empfang und Lautstärke ließen keine Wünsche offen.
Und nach dieser länglichen Vorrede kommen wir nun zum Problem, das gestern Abend auftrat.
Das Brummen erschien stärker, zugleich "bubberte" das Gerät auch bei runtergedrehter Lautstärke. Sender fielen nach wie vor stark ein (Ausschlag der EM84), aber bei tiefen Tönen traten Verzerrungen auf, die nicht linear in Erscheinung traten.
Erster Gedanke war, das Problem in der Endstufe zu suchen.
Hier für die technisch Interessierten der Schaltplan:
https://nvhrbiblio.nl/schema/Saba_Lindau18.pdf
Ich wechselte zunächst die ECL82, ohne wirklichen Erfolg. Mit einer intakten ECL86 (und damit ohne Adapter) besserte sich das Bild, aber wirklich zufriedenstellend arbeitete das Gerät nicht. Bei größerer Lautstärke trat teilweise auch Pfeifen auf, wohlgemerkt mit der intakten ECL86.
Also nahm ich mir die Elkos auf der Endstufenplatine sowie einen der stets verdächtigen Vitrohm-Widerstände vor. Ein Erfolg mochte sich nicht einstellen. Die Anodenspannung ist etwas niedrig (188 Volt an der ECL), aber das war vorher schon der Fall und das Gerät spielte ja lange Zeit äußerst laut und empfangsstark.
Mir fiel dann ein Beitrag aus dem Nachbarforum ein, die Symptome schienen trotz völlig unterschiedlicher Geräte irgendwo vergleichbar:
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic....n+schwingt
Also richtete ich meinen Blick auf das Netzteil. Der Doppelelko 50 + 50 schien messtechnisch noch brauchbar, ich baute ihn trotzdem aus und verkabelte 2 Einzelelkos.
Problem gelöst
Der Lindau 18 wurde hier schon oft vorgestellt und taucht noch häufig auf dem Markt auf. Es handelt sich um ein Gerät aus der letzten Röhrenepoche, das sich von seinen "Dackelradioartgenossen" durch den großen runden Lautsprecher (20 cm) wohltuend abhebt. Vielleicht hat ja mal ein Sammlerkollege ein ähnliches Problem und mein Beitrag hilft, den Fehler schnell zu finden.
k.
Ich möchte Euch heute einen nicht alltäglichen Fehler vorstellen, der gestern Abend bei meinem Garagenradio auftrat. Hier ein Foto vom Gerät in seinem Arbeitsumfeld:
Ich schicke einige Bemerkungen vorweg, bevor ich zum Fehler komme. Es handelt sich um einen Hybrid, d.h. meine Frau brachte in kurzem Zeitabstand 2 Geräte aus dem Elektronikschrottcontainer nach Hause, zuerst das gezeigte Lindau 18 mit vollständigem Innenleben, aber stark "abgerockt". Kurz danach einen SABA Villingen de luxe, mit starkem Sturzschaden, aber technisch deutlich besser erhaltenem Chassis. Da der Villingen de luxe die nur optisch veränderte, aber technisch identische Variante des Lindau darstellt, beide 1967 gebaut, war klar, dass das bessere Chassis ins noch leidlich bessere Gehäuse wandert. Wir reden ja von einem Garagenradio.
[attachment=52804]
In beiden Geräten war die ECL86 schadhaft, ein bekanntes Phänomen. Ich besitze einen toperhaltenen Lindau 18 (nicht in der Garage ), dort war die ECL 86 übrigens auch defekt, in dem werkelt allerdings wieder eine ECL86, für unseren hier gezeigten Garagenbewohner wurde jedoch keine teure Röhre verbaut, sondern eine ECL82 tut Dienst.
Da das Gerät eine Platine hat, war umlöten nicht möglich, es wurde ein Sockeladapter gefertigt. Das sorgt für etwas mehr Brumm, fällt aber im Lebensbiotop des Geräts nicht weiter auf. So lief das Gerät über lange Zeit, die Spannungen an der Röhre passten, da der Gleichrichter nicht mehr zu Höchstleistungen neigt, aber noch akzeptabel arbeitet. Empfang und Lautstärke ließen keine Wünsche offen.
Und nach dieser länglichen Vorrede kommen wir nun zum Problem, das gestern Abend auftrat.
Das Brummen erschien stärker, zugleich "bubberte" das Gerät auch bei runtergedrehter Lautstärke. Sender fielen nach wie vor stark ein (Ausschlag der EM84), aber bei tiefen Tönen traten Verzerrungen auf, die nicht linear in Erscheinung traten.
Erster Gedanke war, das Problem in der Endstufe zu suchen.
Hier für die technisch Interessierten der Schaltplan:
https://nvhrbiblio.nl/schema/Saba_Lindau18.pdf
Ich wechselte zunächst die ECL82, ohne wirklichen Erfolg. Mit einer intakten ECL86 (und damit ohne Adapter) besserte sich das Bild, aber wirklich zufriedenstellend arbeitete das Gerät nicht. Bei größerer Lautstärke trat teilweise auch Pfeifen auf, wohlgemerkt mit der intakten ECL86.
Also nahm ich mir die Elkos auf der Endstufenplatine sowie einen der stets verdächtigen Vitrohm-Widerstände vor. Ein Erfolg mochte sich nicht einstellen. Die Anodenspannung ist etwas niedrig (188 Volt an der ECL), aber das war vorher schon der Fall und das Gerät spielte ja lange Zeit äußerst laut und empfangsstark.
Mir fiel dann ein Beitrag aus dem Nachbarforum ein, die Symptome schienen trotz völlig unterschiedlicher Geräte irgendwo vergleichbar:
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic....n+schwingt
Also richtete ich meinen Blick auf das Netzteil. Der Doppelelko 50 + 50 schien messtechnisch noch brauchbar, ich baute ihn trotzdem aus und verkabelte 2 Einzelelkos.
Problem gelöst
Der Lindau 18 wurde hier schon oft vorgestellt und taucht noch häufig auf dem Markt auf. Es handelt sich um ein Gerät aus der letzten Röhrenepoche, das sich von seinen "Dackelradioartgenossen" durch den großen runden Lautsprecher (20 cm) wohltuend abhebt. Vielleicht hat ja mal ein Sammlerkollege ein ähnliches Problem und mein Beitrag hilft, den Fehler schnell zu finden.
k.
_____________
Gruß
klaus
Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.
Gruß
klaus
Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.