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Die Wartungsklappe
#1
Hallo zusammen,

vorhin mal am Bahnhof etwas gesehen, was ich noch nie gesehen habe, die Wartungsklappe der Bahnhofsuhr war gegen 12.00 Uhr auf.
   

Zeiger und Ziffernblatt sind mit Leuchtstoffröhren beleuchtet, die Zeiger waren schon ne ganze Weile dunkel. Nachher mal schauen, obs repariert wurde.

Die Uhr selbst ist eine Tochteruhr, ferngesteuert, war auch schon mal ausgefallen, solllte stillgelegt werden, es gab aber öffentlichen Widerstand und einen Uhrmacher, der die Uhr wieder in Betrieb nehmen konnte. Inbetriebnahme um 1960, als der neue Hauptbahnhof eröffnet wurde.

Solche Großuhren/Turmuhren fallen mangels Pflege und Wartung vermehrt aus und werden leider nicht mehr repariert, weil es kaum noch Uhrmacher dafür gibt und die Eigentümer Kosten scheuen. Außerdem meint man im Zeitalter, wo jeder mit dem Schmarrnfon rumrennt, sind solche Uhren überholt. Ich persönlich schaue lieber im Vorbeifahren auf so eine Uhr, als auf das Schmarrnfon.

Freundliche Grüße,
Arnold
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#2
Das Ziffernblatt und Zeigerwerk unserer Museumsturmuhr wird gerade restauriert.
Kostenpunkt: Ca. 50.000€
Das Uhrwerk selbst wird von uns gereinigt und neu abgeschmiert.
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#3
ja ja , so ist das . Zeit ist geld.
Hier kann man das sehr schön verstehen.

Denkt mahl, wenn das Restaurieren von einem ziffernblat so teuer ist,
wie fiel hat damals der gesamte aufwand für die neue Uhr die gemeinde gekostet?
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#4
Jou...

Aus Unterlagen geht hervor dass unsere Museumsturmuhr damals 1938 gekauft worden ist un 10.000 RM gekostet hatte.
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#5
Wie viel €uro sind 10.000 RM im Jahr 1938? Wenn ich mal wieder im Technikmuseum in München bin (ein Tag reicht da absolut nicht aus) dann lasse ich mir mal die Uhrenschmankerl von dir erklären.
Seit mich der Peter MV mit der 1. Automatik Armbanduhr (Aeromatik) infiziert hat und mir mein Vater seine Automatik Uhrensammlung vererbt hatte habe ich ein ganz anderes Verständnis zu den Meisterwerken der Mechanik.

Quarzuhren und Funkuhren sind davon allerdings ausgeschlossen.

Nachtrag: 1 Reichsmark 1937-1938 = 3,58 €
10.000 Reichsmark * 3,58€ = 35.800 €uro
wau das ist schon ne Hausnummer
Wenn alles so einfach wäre, wäre es ziemlich langweilig.



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#6
(01.11.2018, 18:58)Gery schrieb: Nachtrag: 1 Reichsmark 1937-1938 = 3,58 €
              10.000 Reichsmark * 3,58€ =  35.800 €uro
              wau das ist schon ne Hausnummer

Das ist nicht mehr aktuelle Umrechnungsfaktor. Lt. Wikipedia wären es mit Stand 2017 41.000€ gewesen.

"Die Kaufkraftäquivalent einer Reichsmark wird von der Deutschen Bundesbank bezogen auf die Kaufkraft des Euro zum Stand Januar 2017 wie folgt angegeben:

   1 Reichsmark 1924 = € 3,90
   1 Reichsmark 1937 = € 4,10"
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#7
Bei dem damaligen Lohn-Verhältnis eines Arbeiters war das dennoch sehr viel Geld.
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#8
Die Bahn sucht jaut unserer Zeitung jemanden, der die Uhr da instandsetzt. Sie steht schon wieder paar Wochen. Aber die Zeiger leuchten immerhin wieder.

Beim letzten Mal 2015 oder 16 war ein Stift aus Hartpapier ersetzt worden, hat auch ein Uhrenbastler gemacht, der sich freiwillig gemeldet hat. Der Mann sei nicht auffindbar.
Ich kenn das Teil nicht und bin mit meinen Kenntnissen noch nicht so weit, dass ich das machen könnte.

Vielleicht hat ja ein Forenmitglied Interesse das zu prüfen.
Ort: Braunschweig Hauptbahnhof

Freundliche Grüße,
Arnold
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#9
Braunschweig is bissl weit für mich xD
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#10
(28.03.2019, 18:51)Phalos schrieb: Braunschweig is bissl weit für mich xD

Ist doch eigentlich nur die Frage, ob die Uhr jemandem nen 1000er plus Flug plus Material wert ist, oder?
Gruß,
Uli
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#11
Es gibt doch in der Nähe Bastler, die vielleicht einen Uhrenbastler vermitteln können. Muss ja nicht gleich jemand aus Süddeutschland kommen. Allerdings sind in unmittelbarer Nähe Hotels.

Fernreperatur unter Anleitung via Internet auch ne Möglichkeit.

MfG
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#12
Habe mit ach und krach einen Kredit für einen Hauskauf
bekommen, er beträgt 80% der Restaurierungkosten
dieses "High-Tec-Zeitmessers"
Ist Zeit eigentlich echt messbar oder werden werden nur
sekundäre physikalische Abläufe dafür genutzt. Beispiele:
- sprachliches Akzentuieren von "Einundzwanzig" für die Sekunde
- Eieruhr - Nutzung der gravimetrischer Tatsachen
- Unruhe - also Schätzeisen
- Pendel - schon einigermassen genau
- Quarzoszillator - praktisch schon sehr gut
- Zeitzeichenempfänger - wirklich sehr gut
Historische Ühren sind teilweise erhaltenswerte Schmuckstücke,
die lediglich mit modernen Technologien synchronisiert werden
sollten. Die Technologien gibt es.
Wer dafür jedoch 50 kEUR verlangt oder bereit ist, zu zahlen,
hat in der freien Wirtschaft nix verloren.
VG Micha
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#13
Für den Erhalt von Museumsstücken werden noch ganz andere Summen gezahlt und das ist auch gut so. Das kann man ja wohl mit privaten Dingen nicht vergleichen!
Gruß,
Uli
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#14
(29.03.2019, 00:32)hardware.bas schrieb: Ist Zeit eigentlich echt messbar oder werden werden nur
sekundäre physikalische Abläufe dafür genutzt.
Beim Zeitmessen können immer nur die Dauern von physikalischen, chemischen, atomaren usw. Vorgängen miteinander verglichen werden.
Innerhalb eines Systems - d.h. bei konstantem Abstand zwischen Betrachter und Objekt und bei gleicher Gravitation - funktioniert dies auch.

Zitat:Wer dafür jedoch 50 kEUR verlangt oder bereit ist, zu zahlen, hat in der freien Wirtschaft nix verloren.
Letzterer wird aber auf jeden Fall eifrigst umworben.  Wink

Gruß, Frank
Keiner von uns kommt lebend hier raus. Also spart nicht alles für später auf. Eßt leckeres Essen. Spaziert in der Sonne. Springt ins Meer. Sagt die Wahrheit und tragt euer Herz auf der Zunge. Seid albern. Seid freundlich. Seid komisch. Bastelt mit Radios. Für nichts anderes ist Zeit.
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#15
Es wird sich im übrigen um eine Nebenuhr handeln. Bahnhofsuhr halt.
Das Gebäude steht in der Tat unter Denkmalschutz.

MfG
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#16
Hallo, zu meiner Zeit im Arbeitsleben war es üblich eine technische Dokumentation für die eingesetzten Betriebsmittel zu erstellen und zu pflegen. Da konnte man sich drin kundig machen, Funktionsweisen nachlesen, notwendige Schritte ermitteln. Sicher gab es dann auch die "Erfahrenen Praktiker", welche öfter mit der einen oder anderen Anlage zu tun hatte und deshalb auch manchen unsauberen Trick kannte.
Gibt es so etwas in BS bei der DB? Oder ist es geheim?
Warum muss da ein Uhren-Bastler ran und die Geschichte und den Urschleim ausgraben?
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#17
Na, Manfred, warum ein Uhrenbastler? Hast Du nicht gelesen, die arme Bahn ist doch finanziell etwas angeschlagen. Wer soll da noch eine teure Uhrenreparatur bezahlen? Da suchen wir doch lieber einen Uhrenbastler. Am Besten noch einen Idealisten, der das für kleines Geld erledigt.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#18
Hallo Andreas, es ist richtig, manche Dinge sind zu teuer in der Unterhaltung und werden deshalb wegrationalisiert.
Oder aus Gleichgültigkeit besteht kein Interesse daran.
Der kaufmännische Aspekt interessiert mich an dem Problem weniger.
Wir haben ja nicht in 4 Meter Tiefe an den Pyramiden einen Fund gemacht, sondern eine Anlage aus 1960 vor uns.
Da muss es doch Hinweise auf den Gerätehersteller, den Errichter der Anlage usw geben.
Die Funktionsweise sollte doch nachvollziehbar sein.
Und das wäre doch dann der Weg für einen Lösungsansatz.
Die Initiative muss aber vom Eigentümer der Anlage ausgehen. Kann der Denkmalpfleger der Stadt aktiv werden.
Nebenuhren gleich welchen Baujahres sind doch im Prinzip ein Schrittmotor mit Getriebe dran, mechanische und elektrische Teile. Läßt sich schon mal grob unterteilen.

Aber wenn kein Wille, dann auch kein Weg.
Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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#19
Das Problem ist wohl eher, dass die Uhrmacher für sowas aussterben, genauso wie es kaum Radio- und Fernsehtechniker-Werkstätten gibt, die noch alte Geräte machen können (und wollen).

Die DB in Westdeutschland war mal ein staatliches Unternehmen bis 1994, Beamte und Angestellte, ein in sich geschlossenes System mit eigenen Fachkräften. Das war teuer, nun ist die Bahn eine Aktiengesellschaft und damit privatisiert und muss Gewinne erwirtschaften, da kann man sich das Fachpersonal für sowas nicht mehr vorhalten. Den Verfall der Bahn sieht man eigentlich überall, wenn man nicht gerade auf Vorzeigebahnhöfen wie Berlin Hbf oder so verkehrt.

Beim letzten mal meckerten auch Passanten, dass die Uhr nicht ging und einer fand sich, der das wohl für lau gemacht hat. Man muss sich das mal vorstellen, wir sind kein Dorfbahnsteig in der Pampa, sondern eine 250000-Einwohner-Stadt, die zweitgrößte Stadt in Niedersachsen und dann kriegen die das nicht gebacken die Uhr un Gang setzten zu lassen.

Freundliche Grüße,
Arnold
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#20
Hallo, Kaffeesatz auslesen bringt hier wohl kaum Punkte.
In einem geordneten Unternehmen sind die Aufgabenbereiche den Mitarbeitern normalerweise genau zugeordnet.
Und die Betriebsmittel den Aufgabenbereichen.
Da sollten doch Infos zu dieser Uhr zu erhalten sein.

In MD gibt es eine "Leiterstraße". Und an einem Gebäude gibt es außen einen Schornsteinfeger mit einer Leiter.
Künstlerische Gestaltung der Fassade eben. Darüber eine Uhr.
Es gab Beschwerden aus einer Arztpraxis wegen "schlechter Spannung".
Es stellte sich heraus daß hier die Uhr schuldig war.
Steuerteil der Uhr im Keller im Technikraum, Kabel zur Uhr im Kabelschacht im Treppenhaus bis oben unter das Dach.
Die Uhr hatte ein Gehäuse wie ein normaler Elektromotor, Gussgehäuse, Kühlrippen, Farbe drauf.
Jede Minute ein Einschaltimpuls, konnte man beim Medizinmann auf den Geräten schön sehen.
Keine Herzrhythmusstörungen, sondern Induktionsspannung.
Ich lasse alles Weitere mal offen. (ganz leise: Fahrkartenautomat oder Uhr in BS, was ist wichtiger?)
Irrtum möglich!

Gruß Manfred
Wozu Fortschritt, wenn früher doch alles besser war?
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