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Radio aus Resten vom Trödelmarkt
#1
Der Versuch, ein Röhrenradio aufzubauen :
Vor einiger Zeit hatte ich auf einem Trödelmarkt das Rest-Chassis eines (VE301 dyn gw) erworben. Am Chassis befand sich noch das Skalenteil. Außer den Röhrenfassungen, den Spulenkörper, den Umschalters LW-MW, der beschädigten Antennenbuchse und des Drehkondensators war alles demontiert. Den Drehkondensator musste ich aufgrund seines Zustandes nachträglich entsorgen. Ich hätte gern das Chassis wieder typengerecht aufgebaut, es scheiterte am Erwerb der V-Röhren. Da ich einen Lorenzempfänger vom Typ K10A und ein Fragment hatte entschied ich mich, den Chassisaufbau vorerst unter Nutzung der U-Röhren aus den Lorenzgeräten zu realisieren. Begünstigend war, dass die U-Röhrenfassungen exakt in das Chassis passten. Somit begann ich mit Fassungen die noch vorrätig waren den Aufbau. An Röhren konnte ich zwei UBF11 und eine UY11 nutzen. Da ich einen kleinen Trenntrafo 230V zu 2x 115V hatte, kam dieser zum Einsatz. Als Lautsprecher nutzte ich den K10A. Das Ganze, abweichend von der Original-Schaltung, funktioniert einwandfrei. Da ich jetzt den Original-Lautsprecher bekommen habe, konnte ich ihn erfolgreich zum Einsatz bringen. Trotz des einwandfreien Betriebes habe ich vor, den Trenntrafo wieder zu entfernen um die typengerechte GW-Stromversorgung wieder auf dem Chassis zu haben. Im Anhang die Ansicht des zur Zeit in Funktion befindlichen Aufbaus.

   

   

Erfolgreiches Experimentieren wünscht, Wolfhard
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#2
Naja,

nun hast du ja eh schon umgebaut, dann schadet der Trafo nun auch nix mehr.

Thommi
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#3
Interessant. Diese Röhrenersatzbestückungsvariante habe ich noch nie beim 301 dyn GW gesehen.

Mein dyn GW arbeitet ebenfalls mit U-Röhren, da ich seinerzeit auch das Problem der Beschaffung intakter V-Röhren hatte; allerdings sind bei mir U-Röhren aus der Topfsockelreihe verbaut.

Ein wirklich interessanter Umbau auf die beiden UBF 11, bitte eine Fortsetzung des Berichts. Thumbs_up

Gruß
k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#4
Fortsetzung :  Hallo Klaus,

als Nachtrag Anmerkungen und den Schaltplan für den im Betrieb befindlichen Aufbau. Den Empfangsbetrieb bewerte ich im Vergleich zu meinem Original (VE301 dyn gw) als empfindlicher. Als Ursache vermute ich den besseren Zustand der Röhren. Auf Langwelle sind schon am Tage hörbar: In der Reihenfolge vom niederfrquenten Ende (Rechtsanschlag der Sendereinstellung), ein französischer sowie ein polnischer Rundfunksender. Ein kommerzielles verschlüsseltes Signal. Im Anschluss der Reihe nach folgen 4 Baken in Telegrafie ( mw, gl, rw, dls ) . Auf Mittelwelle sind abends diverse Rundfunksender zu empfangen. Ich merke an, dass Gerät wird mit einer Antenne betrieben.
Es war meine Absicht, beim Aufbau dem Original-Stromlaufplan zu folgen. Aufgrund der vorhandenen Bauteile war das nicht immer möglich. Insbesondere aus Mangel eines passenden Drehkondensators für die Einstellung der Rückkopplung sowie der Siebdrossel und des Heißleiters. Somit betrachte ich den Aufbau als Experiment.

   

Mit freundlichem Gruß,  Wolfhard
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#5
Hallo Wolfhard! Gefällt mir Smile
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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#6
Hallo Wolfhard,

Mir gefällt das auch. Und sauber gebaut ist es allemal Thumbs_up
Wenn's nicht original sein muss, ist das doch eine gute Idee. Es ist ein Einkreiser geblieben und alte Röhren haben wieder was zu tun.
Baust du noch ein "VE 301" ähnliches Gehäuse und gut ist.


Viele Grüße,

Axel
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#7
Fortsetzung :

Wie angekündigt habe ich auf die GW-Stromversorgung umgerüstet. Da ein geeigneter Heizwiderstand nicht vorhanden war und stückeln wollte ich nicht, wurde die Heizung der Röhren mittels Kondensator realisiert. Im Fundus hatte ich einige geeignete 0,5uF MP-Kondensatoren. Ich suchte 3 Stück in Parallelschaltung aus. Der gemessene Heizstrom von 95,4 mA ist vertretbar. Eine weitere Schaltungsänderung war der Austausch der NF-Röhre UBF11 gegen die belastbarere Röhre UBF15. Aufgrund der verbliebenen ungenutzten Fläche auf der Netzteilseite des Chassis, habe ich vorausschauend einen vorhandenen NF-Ausgangstransformator montiert. Dieser wurde vorerst nicht verkabelt, da noch der Originallautsprecher in Funktion ist. Im Anhang zur Information, befindet sich die Schaltungsänderung und die Änderung zum Aufbau während des Betriebszustandes.

   

   

   

Mit freundlichem Gruß,  Wolfhard
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#8
Mir gefällt die saubere Verarbeitung !  Sieht, wenn man es nicht besser wüsste, industriell aus. Smiley14 

k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#9
Hallo Wolfhard,
das ist sehr gelungen, gratuliere !
Gruß Franz
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#10
Fundstelle Trödelmarkt :

Nach wiederholten Trödelmarkt-Besuchen bin ich wieder fündig geworden. Es werden noch viele alte Radioteile angeboten. Als ich die im Anhang gezeigte alte Spule und den Drehkondensator im ausgestellten Gerümpel sah und nach Sichtung auf Brauchbarkeit prüfte, konnte ich nicht widerstehen. Es kreisten gleich die Gedanken, etwas empfangsmäßig mit alter Europa-Röhre zu versuchen. Eine Fortsetzung ist vorgesehen.


.jpg   Käfigspule.jpg (Größe: 119,94 KB / Downloads: 600)

Mit freundlichem Gruß,  Wolfhard
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#11
Hallo Wolfhardt,

ja, alle beide Teile sind vom alten Volksempfänger. mit der Luftspule kann man so einiges anfangen. Auch der Drehko ist im guten Zustand trotz Spritzguß am Rotor.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#12
Hallo Wolfhard,
diese VE Teile waren früher begehrt. Heute kann man nur noch wenig bis garnichts mehr damit empfangen. Zur Unterhaltung hatte ich mal folg. UKW Teil nachgebaut. Der Teile Preis wurde seinerzeit mit 12 DM angegeben. Die verwendete REN904 war wohl auch noch billiger    
Das von mir nachgebaute Ding sah dann so aus und konnte in meiner Kellerwerkstatt etliche UKW Stationen empfangen.    
Stromversorgung wurde mit einen Heath Netzteil erledigt. NF wurde entweder durch ein Heath Signalverfolger verstärkt oder über das G der im VE befindlichen REN eingeleitet. Das Ganze war eine labormässige Spielerei.
Gruß Franz
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#13
Hallo Andreas, Hallo Franz,

ich bedanke mich für eure Beiträge. Deine Schaltung Franz, ich würde als Nichtradiomechaniker sagen, ist eine Oszillatorschaltung. Für ein größeres deutschsprachiges Senderangebot ist der UKW-Bereich sinnvoll. Mich reizt aber die alte Technik einschließlich der früher genutzten Frequenzen auch aufgrund ihrer mechanischen Optik. Im Langwellenbereich ist im Raum Berlin einiges zu hören. Dein Beitrag zeigt, was mit alter Technik möglich ist.

Mit freundlichem Gruß,  Wolfhard
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#14
Fortsetzung :

Nach gründlicher Reinigung, die Spule an der Tankstelle vorsichtig mittels Druckluftschlauch und den Drehkondensator im Spiritusbad, suchte ich im Internet nach den Spulen-Anschlussdaten. Aus den zwei gefundenen Bildinformationen einschließlich der Originalspule, siehe Anhang, habe ich im letzten Bild den Verdrahtungsplan der Käfigspule gezeichnet. In dieser Konfiguration ist die Käfigspule für den Bereich Langwelle geschaltet. Eine Fortsetzung ist vorgesehen.


.png   Käfigspule-b.png (Größe: 191,54 KB / Downloads: 476)


.gif   Käfigspule-c.gif (Größe: 80,55 KB / Downloads: 479)


.gif   Käfigspule-d.GIF (Größe: 18,26 KB / Downloads: 473)

Mit freundlichem Gruß,  Wolfhard
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#15
Hier mal die originale Spulenschaltung zum Vergleich

.jpg   VE301_Spulen (2).jpg (Größe: 30,27 KB / Downloads: 450)
Gruß Franz
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#16
Hallo Franz - und Forumer,

ich bedanke mich für die Einstellung des kompakten Bildes zur Käfigspule. Bei der Sichtung meiner Spule war mir die galvanische Trennung zwischen den Anschlüssen 11E und 9E (Kennzeichnung auf meiner Spule 11E und Eu) vorerst unverständlich. Nach Recherche ist eine galvanische Trennung beim Einsatz der Käfigspule in der Gleich- und Allstromausführung der Empfänger VE301g und VE301gw erforderlich. Bei diesen Ausführungen erfolgt die Verbindung über einen Kondensator, um das Chassis vom direkten Erdanschluss zu trennen. Eine Fortsetzung ist vorgesehen.

Mit freundlichem Gruß,  Wolfhard
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#17
Glück gehabt:
Bei meinen Besuchen auf den Wochenend-Märkten, bin ich wieder fündig geworden. Da lag ein alter Lautsprecher mit zerfetzter Membrane. Ich vermutete, der könnte aus einem VE301dyn gewesen sein. So hatte ich ihn auf Verdacht erworben. Den Übertrager gleich abgeschraubt und den Rest dort gelassen. Zu Hause ausprobiert, ein Erfolgserlebnis. Nun konnte ich wieder etwas Originales in meinem Aufbau einbringen. Im Anhang alte Bilder vom Aufbau.


.jpg   z2a.jpg (Größe: 117,07 KB / Downloads: 254)


.jpg   z3.JPG (Größe: 124,95 KB / Downloads: 251)

[attachment=79793]


.jpg   z4.JPG (Größe: 137,96 KB / Downloads: 252)


.jpg   z5.JPG (Größe: 157,39 KB / Downloads: 251)
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#18
Hallo, Wolfhard,
Ein tolles Radio hast Du gebaut. Respekt!
Gruß,
Ivan
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#19
Nabend,

mir gefällt der Aufbau auch, schade, daß auf LW/MW nicht mehr viel los ist, höchstens abends ist noch so einiges zu empfangen... vielleicht läßt sich der Aufbau auf KW erweitern ? Das KW-Band macht noch sehr viel Spaß, auch wenn hier deutschsprachige Sender schon dünn gesäht sind...

Aber wenn ichs richtig verstanden hab, sollte hier ein halbwegs originalgetreuer Aufbau realisiert werden... vielleicht kann man den Aufbau mit einem KW-Umsetzer ergänzen, der z.B. über eine ECH11 das KW-Band auf eine LW oder MW-"ZF" bringt. Im Großen Schubert Radiobastelbuch war dazu ein Vorschlag enthalten.

Gruß Ingo
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#20
Hallo Wolfhard,
ich finde auch, ein klasse Aufbau, sieht aus wie industriell.
Wie ist denn die Lautstärke von dem Gerät, wird die UBF11 als Endröhre nicht überlastet?

Viele Grüße,
Rolf
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