Hallo zusammen,
…auch im
Rfv2 und
Rfe1 sollten die
2SH27L abgelöst werden:
Für sie hatte ich die russische Miniatur-Röhre
1Ж29Б = 1SH29B bzw.
1J29B vorgesehen.
Hier zunächst der Auszug aus dem russischen Datenblatt:
Hochfrequenz-Subminiatur-Pentode strahlungsfest.
Entwickelt für die Erzeugung und Verstärkung von Hochfrequenzschwingungen im Bereich bis zu 60 MHz. Die Lebensdauer beträgt mindestens 2000 Stunden.
Bei Reihenschaltung der Heizung:
Uf = 2,4 V / If = 31mA ± 3mA
bei Parallelschaltung:
Uf = 1,2 V / If = 62mA ± 6mA
Ua = 60 V (max. 150V) /
Ia = 5,3mA ± 1,7mA
Ug2 = 45 V (max. 120V) /
Ig2 = 0,5mA
Ug1 = 0 V
S = 2,5 ± 0,8 mA/V
080_1SH29B-Sockel-Beschaltung.jpg (Größe: 25,22 KB / Downloads: 179)
Die beiden Röhren wurden natürlich wieder als Triode geschaltet.
So kam ich zu einem komplett neuen Röhrensatz:
Zunächst testete ich die beiden Geräte im Einzelbetrieb.
Während der HF-Verstärker einwandfrei mit der
1SH29B funktionierte,
hatte ich so meine Probleme mit dem Empfänger, irgendwie war der Empfang nicht so richtig klar,
er war eher leicht verzerrt.
Da es weiter oben im Text (
#19) einen Einwand zur verbauten HF-Drossel (im Rfe1) gab
und ich zwischenzeitlich eine passende HF-Drossel ergattert hatte,
tauschte ich diese zunächst einmal aus, was aber keinen Einfluss auf die Empfangsqualität hatte.
…die neue HF-Drossel:
Ich hatte das Gefühl, dass der Arbeitspunkt der Audion-Röhre nicht so richtig stimmte,
evtl. war diese Röhre auch ungeeignet für diese Schaltung.
Viele Möglichkeiten den Arbeitspunkt zu verändern hatte ich hier nicht,
aber man kann ihn dadurch etwas beeinflussen, indem man den Gitterableitwiderstand an den positiven oder negativen Heizfadenanschluss legt,
oder irgendwo dazwischen.
So nahm ich im
Empfänger Rfe1 noch eine weitere Änderung vor:
Ich schaltete parallel zum Heizfaden ein 200 Ohm-Poti und legte den Gitterableitwiderstand an dessen Schleifer.
Durch ein kleines Loch in der Rückwand war es nun möglich,
die Gittervorspannung, auch bei montierter Rückwand, etwas zu verändern
Eigenartigerweise war es der Röhre (
1Ж29Б) egal, welche Stellung der Schleifer einnahm,
vom Gefühl her änderte sich nichts.
Es musste also eine andere Miniatur-Röhre her.
Da ich im Radiomann-Baukasten die
1AD4 (DF62) schon erfolgreich eingesetzt hatte, fiel die Wahl auf diese Röhre, zumal sich in meinem Fundus noch etliche davon befanden.
Ein Vorteil dieser Röhre ist es auch, dass sie außen einen leitfähigen Überzug besitzt, also eine Abschirmung, die mit ihrem negativen Heizfadenanschluss verbunden ist.
Ein paar Daten zur 1AD4:
085_1AD4_Data.PNG (Größe: 45,67 KB / Downloads: 180)
086_1AD4_Anschluss.PNG (Größe: 33,83 KB / Downloads: 180)
Den silbrigen Anstrich der Röhre hatte ich noch etwas geschwärzt, dadurch wurde sie im Glaskolben etwas unsichtbarer.
Und siehe da, mit der
1AD4 funktionierte der Empfänger.
Mit dem Poti konnte jetzt auch etwas Einfluss auf die Empfangseigenschaften des Audions genommen werden.
Etwa in Mittelstellung war der Empfang am Besten.
Aber, es trat noch ein weiteres Problem auf:
Während HF-Verstärker und Empfänger im Einzelbetrieb einwandfrei funktionierten,
sah es im
Verbund der beiden Geräte schon anders aus:
Ab einer eingestellten Empfangsfrequenz von etwa 1,2MHz schwang das Duo,
auch bei zurückgedrehter Rückkopplung.
Eine erste Maßnahme, um der Schwingneigung einer Röhre entgegenzuwirken,
ist der Einbau eines Widerstandes in die Gitterleitung und zwar so nah wie möglich an den Gitteranschluss.
Und tatsächlich, durch den Einbau eines 4,7K Widerstandes in die g1-Leitung,
war das Schwingen beseitigt.
Ich “
tarnte“ den kleinen Widerstand noch mit einem Stückchen Isolierschlauch.
Hier die geänderten Schaltpläne:
Jetzt funktionierten die drei Module, auch im Verbund.
Hier der “D-Zug-Nachbau“ mit neuem Röhrensatz:
und hier der Gesamtschaltplan:
Im praktischen Betrieb mit einer Rahmen-Antenne waren etliche Sender zu empfangen,
natürlich erst nach Sonnenuntergang.
Das Einstellen auf einen Sender erfordert jedoch etwas Fingerspitzengefühl, da geht es teilweise um Bruchteile eines Millimeters.
Hier wären Drehkos mit Feintrieb nicht schlecht.
Ich habe auch ein kleines Filmchen gedreht,
zu finden unter folgendem Link:
https://youtu.be/_alA81SJCFc
Viele Grüße,
Rolf