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20.03.2023, 12:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.03.2023, 12:34 von audion.)
Hallo zusammen,
ich habe hier zwei Stahlröhren (beide TFK, B.ky.02,niedr. Kolben), von denen ich nicht weiß, welche davon eine ECH11 oder eine EBF11 ist, denn leider sind die Beschriftungen mit dem Lack weggeplatzt.
Vielleicht kann jemand den Beschriftungsrest der Röhre rechts deuten?
Die Stiftbelegungen helfen nicht wirklich weiter, links ECH11, rechts EBF11
ECH11.jpg (Größe: 13,48 KB / Downloads: 424)
EBF11.jpg (Größe: 16,36 KB / Downloads: 424)
Ich gehe davon aus, dass beide Röhren noch funktionieren.
Meine Idee zur Bestimmung wäre, die Röhren in eine Prüfschaltung zu setzen, mit der die Pins (2) und (3) wie die Triode der ECH11 angesteuert werden.
UaTr= bis 100 V, UgTr1 -5V. Dann würde sich bei einer ECH11 ein IATr von ca 1,5 mA einstellen. Das wäre für Diode D1 von EBF11 zu hoch, deshalb Anodenstrombegrenzung auf 0,8 mA.
Bessere, einfachere Ideen, wie man das Rätsel lösen kann?
Viele Grüße, Karl-Heinz
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Hallo Karl-Heinz
Zitat:.....einfachere Ideen, wie man das Rätsel lösen kann?
Wenn Du ein altes Ohmmeter hast, folgender Vorschlag:
ECH11 vs EBF11.png (Größe: 66,85 KB / Downloads: 303)
Gemeint ist ein Ohmmeter mit einer Batterie, wobei man vorher prüfen sollte, wo liegt der Plus - und Minuspol. Das ist oftmals nicht an der Beschriftung zu erkennen....
Gruß, Wolfgang
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Hallo Karl-Heinz,
die rechte abgebildete Röhre dürfte die EBF11 sein.
Man könnte bei dem zweiten Buchstaben nach dem E ein B vermuten (gerader Strich am Anfang,bei einem C wäre er gebogen).
Außerdem könnte das R für den Schriftzug RöW. Bln. stehen (siehe Bild).
Herzliche Grüße
Robert
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Hallo Wolfgang und Robert,
danke für eure Tips. Die beiden Röhren stammen aus dem Röhrenwerk Berlin (B.ky.02) von 1950, die Schrifttype ist anders als bei Vorkriegsröhren. Ich bin mir aber nicht sicher, ob wir einen Rest eines "B" sehen.
Den Tip von Wolfgang kannte ich nicht. Da ich ein funktionierendes Multavi HO habe, werde ich das auch als Gegenprobe probieren.
Danke nochmals,
Viele Grüße, Karl-Heinz
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20.03.2023, 14:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.03.2023, 14:21 von ELEK.)
Hallo,
ich würde auch versuchen, die Röhre (auch Triode...) als Diode zu betreiben (die Gitter mehr oder weniger mit der Kathode verbinden), so kann man doch eigentlich die Kathode(n) eindeutig identifizieren, keine andere Elektrode ist in der Lage, in Abh. der Uff einen Strom zu einer anderen Elektrode zu "emittieren"...
...was nicht hilft, wenn die Kathoden von dem gleichen PIN ausgehen *wette-verloren-jingle* ^^
Prüfschaltung durchaus mit 100...200V und recht hochohmigem Widerstand von 100...200 kOhm, sowie empfindlichen Strommesser dazwischen.
--> ggf. könnte die andere Variante die Steuerfähigkeit eines Röhrensystems so nachweisen, daß das Anlegen einer negativen Spannung an ein mußtmaßliches g1 den Strom zur mutmaßlichen Anode verringert....
Ob das mit einem einfachen Ohmmeter geht, hätte ich bezweifelt, wenn es Wolfgang schreibt, wirds aber stimmen ^^
(Ich hätte gedacht, daß Röhrendioden einen höheren Spannungsbedarf in Durchlaßrichtung haben).
Gruß Ingo
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...an dieser Stelle ist Probieren angesagt. Ich fange mit der einfacheren Lösung von Wolfgang an und melde mich dazu wieder..
Viele Grüße, Karl-Heinz
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20.03.2023, 14:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.03.2023, 14:54 von HoWo41.
Bearbeitungsgrund: Erweiterung
)
Zitat:Ob das mit einem einfachen Ohmmeter geht, hätte ich bezweifelt, wenn es Wolfgang schreibt, wirds aber stimmen ^^
(Ich hätte gedacht, daß Röhrendioden einen höheren Spannungsbedarf in Durchlaßrichtung haben).
Lieber Ingo,
"der Wolfgang" hat es geschrieben und auch noch ausprobiert. Spannungsbedarf min. 1,5V 
Und wenn man noch ein Ah-Ha Erlebnis haben möchte, dann verbindet man das Gitter der Triode ECH mit der Katode. Plötzlich hat man einen Stromfluss zur Anode der Triode!
Alles ohne extra Spannungsquelle!
Doch könnte es noch fehllaufen, nämlich wenn eine Diode der EBF vollkommen taub wäre.
Gruß, Wolfgang
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...dann ist der Nachweis der Sperrwirkung mittels Gitter viell. trotzdem möglich ?
Danke für die Erhellung zur Diodenmessung ^^
Gruß Ingo
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Zitat:...dann ist der Nachweis der Sperrwirkung mittels Gitter viell. trotzdem möglich ?
Aber klar doch, Ingo
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Hier eine weitere, vielleicht noch einfachere Methode:
Benötigt wird ein DVM, oder ein Multimeter 20 000Ohm/V mit Bereich 3V.
ECH11 vs EBF11-2.png (Größe: 64,34 KB / Downloads: 222)
Man misst nur die negative Anlaufspannung zur ersten Elektrode über der Katode. Bei geheizter Röhre!
Hier zeigt die Anode der ECH-Triode keine Spannung. Die Dioden und das Gitter wohl....
Gruß, Wolfgang
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...und hier meine Messungen:
(1) Methode mit dem Ohmmeter Multavi HO, Batterie 1,6 V, Meßbereich Ohm x 100, Anschlüsse Ohm und + sind polrichtig, Heizung 6,8 V~.
Ergebnis:
Röhre X: Messung Pins 2 und 3 gegen Kathode zeigen identischen Ablesewert 7.5 -> muß EBF11 sein (Pins 2=D1, Pin3=D2)
Röhre Y: Ausschlag bei Pin 2 400 Ohm, kein Ausschlag bei Pin3 -> muß also ECH11 sein (Pin 2=GTr, Pin 3=ATr).
(2) Methode mit DVM Bereich 2V:
bestätigt die mit (1) gefundenen Ergebnisse.
Bei EBF11 nur ca 0,5 V sowohl an D1 als auch D2, bei ECH11 1,6V an g1Tr und 0,06V an ATr
Methode (1) hinterließ bei mir schon ein sicheres Gefühl. Beide Methoden sind praktikabel.
Vielen Dank für die super Tips!
Viele Grüße, Karl-Heinz
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Hallo,
könnte man die Röhren in ein Radio stecken auf die Position einer EBF11 ?
Wenn ich mir die Sockelschaltung ansehe, kann da eigentlich nichts kaputt gehen. Wenn ich die EBF11 auf diese Position stecke, funktioniert das Radio und wenn es eine ECH11 ist funktioniert es nicht.
Gruß
Roland
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Das wäre definitiv zu einfach gewesen.
Beste Grüsse
Thorsten
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(23.03.2023, 18:36)Gasherbrum schrieb: Das wäre definitiv zu einfach gewesen. 
Ich gebe zu, ich hätte versucht, die Triode zu steuern.
Aber sehr interessante Lösungsansätze hier
Gruß,
Uli
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(23.03.2023, 18:19)Funkschrotti schrieb: Hallo,
könnte man die Röhren in ein Radio stecken auf die Position einer EBF11 ?
Wenn ich mir die Sockelschaltung ansehe, kann da eigentlich nichts kaputt gehen. Wenn ich die EBF11 auf diese Position stecke, funktioniert das Radio und wenn es eine ECH11 ist funktioniert es nicht.
Gruß
Roland
Hallo allerseits,
ich hatte Zweifel, ob mit einer ECH11 anstelle einer EBF11 ein Radio wirklich nicht spielt.
Ich machte den Versuch – und das Radio spielte ! Allerdings mit deutlich schlechterer Empfindlichkeit !
Das Hexoden- System der ECH11 hat ja die gleichen Anschlüsse wie die EBF11- Pentode, - also ist die grundsätzliche Funktion gegeben !
Das ECH11 Trioden- Gitter wirkt als gute Diode, die Trioden- Anode immer noch als schlechte Diode.
Die Zuführung der Dioden- Spannung in die Hexode wird in diesen Fall wohl eher schädlich sein.
Andererseits wird eine EBF11 anstelle einer ECH11 sicher nicht funktionieren, denn dann fehlt die Triode zum Oszillieren ! Die Diode 2 der EBF11 wird über den zugeführten Anodenstrom dann wohl gar nicht erfreut sein.
Grüße,
Jacob
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M.f.G.
harry
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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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