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Plattenspiel-Schatulle Typ PS 52GW Menuett
#1
Durch ein Zufall, gegen 20:00 Uhr, habe ich diese schöne Schatulle bekommen.
Sehr günstig mit 20 Platten für 30 Euronen.
Der Zufall war eben, beim Besuch eines Dorffestet hatten einige Anwohner dort ein privaten Trödelmarkt im ihrem Garten aufgebaut.
Dort stand sie nun in mitten von richtigen Trödelkram ganz alleine und keiner wollte sie haben. ( sagte man mir )
Ich sagte der Verkäuferin, das ich der Schatulle ein neues Leben einhauchen möchte, da war sie begeistert, das es doch Sammler dafür gibt.

Plattenspiel-Schatulle Typ PS 52GW
Menuett, Allstrom
Baujahr 1955, Hersteller VEB Funkwerk Zittau
Guter Zustand, Motor fest, Magnetsystem mit Nadel ist in Ordnung.

Wie vermutet, mal wieder Zinkpest an der Bremsscheibe.
Motor erst einmal wieder mit reichlich Öl an den Lager geflutet und langsam gedreht bis alles wieder leicht gängig war. Mit der Hand, denn die Kondensatoren würden keinen Strom mehr vertragen.
Kondensatoren gewechselt und Spannung drauf, jawohl er lief mit einer wahnsinnigen Kraft.
Zu meinem erstaunen hatte er war einen Fliehkraftmotor, aber dieser war ein Kollektor Motor mit Kohlebürsten. Deshalb auch diese große Kraft auf der Antriebsachse.
aber schau mal selbst die Bilder, hätte bestimmt der ein oder andere auch genommen.
Es ist mein erster RFT Plattenspieler mit Schatulle den ich habe.

   

   

   

   

   

   

   

   

Hätte ich fast vergessen, als Entzerrer dient hier ein speziell hergestellter Übertrager. Damit kann dann der Ausgang direkt an ein Röhren Radio angeschlossen werden.

   
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#2
Klasse Frank Thumbs_up

Ist doch ein prima "Zufall"!

Ein wirklich schönes Gerät, gefällt mir gut. Da würde sogar ich (MP3~Fan) gerne meine Schallplatten auflegen,
ich habe noch alle meine Schallplatten, im Gegensatz zu meinen Kassetten (90% sind adieu) hab ich kein Vinyl
weggeschmissen.

Gutes Gelingen bei der Wiederherstellung Smile

Beste Grüße, von Peter
~~~~~ DE - MV  /  Connected ~~~~~
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#3
Hübsches Ding und fast wie neu!
Hätte ich aber trotzdem nicht genommen, ich hab schon mehr so Brotkästen als ich brauche. Und das Motto ist ja "erstmal die alten aufbrauchen, ehe man neue kauft" Wink

(10.08.2015, 21:37)Morningstar schrieb: Hätte ich fast vergessen, als Entzerrer dient hier ein speziell hergestellter Übertrager. Damit kann dann der Ausgang direkt an ein Röhren Radio angeschlossen werden.

???
Wie geht das? Da steht "Verstärker", mir neu, daß ein Übertrager verstärken kann. Höchstens Spannung zu Lasten von Strom und umgekehrt. Aber SO viel wird aus dem Magnetsystem nicht kommen, oder ist das aufgebaut wie der Motor? Der sieht aus, als könnte man den Dreher mit Leichtigkeit zu Schleifteller oder Kreissäge umbauen Wink
Gruß,
Uli
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#4
Schönes Gerät! Der Tonarm ist so von Vorkriegs-Telefunken TO 1000 übernommen und hat ein magnetisches System. Dieses benötigt einen Vorverstärker, also eben das Teil, was in dieser Schatulle auch verbaut ist. Es ist also kein klassischer Übertrager. Der gleiche Tonarm ist auch noch später bei der Topas Magnettonschatulle verbaut worden. Die hatte ja neben dem Tonbandgerät auch noch einen Plattenteller und eben Diesen Tonarm.

Ich habe von Telefunken die Plattenspielerschatulle Bayreuth, die fast baugleich zum Menuett ist. Auf der nachfolgenden Webseite sind interessante Infos nachzulesen: http://www.google.de/imgres?imgurl=http%...YaCh0LhwZW

Peter, Deine Vinylplatten würdest Du da bestimmt nicht auflegen wollen. Das Gerät ist nur für Schellackplatten und hat nur die 78er Laufgeschwindigkeit. Vinyl hört man damit nur einmal Big Grin
~~~Es gibt nichts Gutes, außer man tut es (Erich Kästner)~~~
Die einzige, falsche Entscheidung die du treffen kannst ist, keine Entscheidung zu treffen.
Ich bin nicht DICK, ich bin nur zu KLEIN für mein Gewicht  Big Grin
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#5
Hallo Frank

Ein ganz schönes, aufwändig gemachtes Lauftwerk - danke fürs Zeigen!

Wie Anton schrieb, hat mich der Tonarm auch gleich an Telefunken erinnert. Ein Glück, wenn da die Nadel (und das System) noch OK ist - Ersatz gibt es m.W. wirklich nicht mehr.

Viele Grüsse, Walter
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#6
Hallo,
das gleiche Laufwerk habe ich vor vielen Jahren bei der Entrümpelung unserer alten Dorfschule gefunden. Es war in einer alten ELA, die aber nur noch aus Resten bestand. Bei meinem Chassis, das ich aber nicht mehr habe, ließ sich der Motor übrigens mit dem Hebel unter dem Plattenteller sogar bis 16U/min herunterregeln. Dazu wird der Andruckfilz am Fliehkraftregler verstellt. Deswegen auch der Kollektormotor, denn einen Synchronmotor, der ja starr auf der Netzfrequenz läuft, könnte man nicht herunterregeln.
Der Übertrager hat zwei Aufgaben. Einmal die galvanische Trennung des Tonarms mit seinem System vom angeschlossenen "Verstärker" oder "Radio". Deshalb kann da problemlos auch ein Allstromgerät ohne Netztrafo angeschlossen werden.
Die zweite Aufgabe ist, das nur wenig Spannung erzeugende, aber niederohmige Magnetsystem an den hochohmigen, spannungshungrigen Radioeingang anzupassen. Dazu ist der Übertrager ideal. Er verstärkt zwar keine Leistung, aber er macht somit eine höhere Spannung aus den paar mV des Systems. Genau, wie es der hochohmige TA- Eingang eines Radios braucht.
Übrigens, der Aufdruck "Verstärker" bezieht sich auf die Verstärker-, also Radioseite des Übertragers, nicht auf seine Funktion. Die Wicklungen sind eben nicht mit primär- sekundär, sondern mit Tonabnehmer und Verstärker bezeichnet.
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#7
Na scotty, ich habe da auch noch andere Motoren ohne Kohlebürsten. Dort wird ebenfalls durch einen Filz die Drehzahl an der Bremsscheibe geregelt. Diese obige Variante war mir bisher neu.
Da jetzt die Bremsscheibe bei meinem Motor sehr stark eiert probiere ich mal eine Elektronische Drehzahl Regelung ein zu bauen.
Da gibt es ja einen fertigen Chip für Klein Motoren. Da ich derzeit eh nicht zum drehen einer neuen Scheibe komme wäre das allerdings nur eine Übergangsvariante. Zumindest habe ich dann die Laufgeräusche stark verringert.
Was mir noch aufgefallen ist. In dem Tonarm ist bei meinem keine Gummirolle drin. Wurden die aus Kostengründen damals nicht überall eingebaut? Ansonsten suche ich so eine Rolle mir samt den zwei Schrauben und Halteblechen.
Diese rolle hat eine Schutz Funktion. Wenn einem der Tonarm aus den Fingern fällt, kommt die Nadel nicht auf die Platte und bricht ab. Wäre auch blöd, da man diese nicht auswechseln kann.
Ich mache mal ein Bild für dir nicht Kenner dieser Technik.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#8
Das waren dann aber wahrscheinlich Wechselstrom- Glockenankermotore, ähnlich denen, wie sie in Dreimotorenlaufwerken von Tonbandgeräten als Wickelmotoren eingesetzt wurden.
Da Deine Schatulle aber, wie Du geschrieben hast, eine Allstromausführung ist, klappt das mit bürstenlosen Wechselstrommotoren nicht. Denn mit Gleichstrom können die nichts anfangen, außer anfangen mit qualmen. Also mußte ein Universalmotor mit Kollektor und Kohlen ran, wie er bei Deinem Laufwerk eingebaut ist.
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#9
Klar doch scotty, steht ja drauf " Allstrom " hätte ich auch drauf kommen können das andere Motoren nicht gehen würden.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#10
Habe heute mal den Motor auseinander genommen. Den Bremsteller aus Zeitmangel etwas abgedreht, damit er wieder rund läuft und wieder eingebaut.
Ja es hat auch funktioniert, etwas Geräusche sind zwar noch da, aber bei der 60 Jahre alten Kiste ist das nicht so schlimm. Ein leichtes Surren ist ja durch den Kollektormotor immer zu hören.
Das Radio geht ja lauter und Shelllackplatten sind ja nicht HiFi. Zumindest kann ich jetzt wieder bei Vorführungen verwenden.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#11
Ist ja ein tolles Teil. Du hast wirklich gute Quellen, wenn es um Raritäten geht....
Naja, ein bisschen Geräusche müssen schon sein. Ist ja alte Technik.
Immer guten Empfang und viele Grüße - Uwe
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