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Stereoverstärker mit 6N1P und 4P1L
#81
Wolfgang,
Du den Verstärker an einer NF- Quelle betreiben willst, wird kein Kondensator parallel zum Primärwickel des AÜ geschaltet. Wenn Du in alte Radioschaltungen schaust, wirst Du diesen Kondensator meist an reinen AM- Geräten finden. Die damaligen Schaltungsentwickler hatten sich darüber Gedanken gemacht, HF- Reste, wie schon geschrieben, zu eliminieren. Bei AM- Geräten kann man von einem Signalübertragungsbereich von (theoretisch) 0Hz bis 4,5KHz ausgehen. Damit ergibt sich eine Modulationsbandbreite von 9KHz (unteres Seitenband plus oberes Seitenband). Nach der Demodulation entsteht ein NF- Signal mit einer höchsten Frequenz von 4,5KHz. Bei schlecht abgeglichenen ZF- Stufen mit zu hoher Bandbreite oder einem benachbarten kräftigen Ortssender konnte es aber passieren, dass der Träger des Nachbarkanals, der ja bei MW in 9KHz Abstand sendet, durch die höhere Bandbreite des NF- Teils hörbar wird. Man sprach dann vom 9KHz Nachbarkanalpfeifen. Also wurde durch den Parallelkondensator zum AÜ die obere Grenzfrequenz des NF- Teils auf Werte unter 9KHz abgesenkt.
Schon bei den Radios, die zusätzlich UKW hatten, waren diese Kondensatoren verschwunden, um die Höhen bei UKW- Empfang nicht zu beschneiden.

Ein wildes Schwingen der NF- Endröhre kann man ganz einfach mit einem in die Signalleitung eingeschleiften Gitter- Vorwiderstand verhindern. Der Werte kann von 100Ohm bis 100KOhm sein.
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#82
Besten Dank Wolfram, jetzt bin ich wieder etwas schlauer geworden.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#83
Hi, ganz untätig war ich in der Zwischenzeit nicht!

Ich habe das Netzteil auf eine Lötösenleiste gelötet, dabei habe ich einige Bauteilgrößen anpassen müssen, alle Werte habe ich nun doch nicht.
Fast alle Bauteile des Verstärkers konnte ich unterbringen, nur um die Röhren herum werden die Teile frei verdrahtet.

Hier ist einmal der zeichnerische Entwurf:  ( ca. 15mal umgezeichnet! )


.jpg   Netzteilleiste.jpg (Größe: 61,93 KB / Downloads: 487)

Und hier die fertige Leiste mit im Leerlauf gemessenen Werten:

   

Der nächste Test unter Belastung erfolgt dann noch außerhalb den Gehäuses mit den Heizspannungen.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#84
Oh ha,

Das sind mal sehr aufwändige und saubere Planungsarbeiten. Mein Respekt Wolfgang. So etwas lese ich immer sehr gerne.Womit zeichnest Du so etwas?

Gruß Gerd
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#85
Hi Gerd,

Danke, das Entwerfen und Zeichnen macht mir genau so viel Spaß wie das Basteln.
Manche Stunde habe ich mit meinen Zeichnungen schon verbracht.
Dies hier ist das Programm:


.jpg   ECAD301.JPG (Größe: 171,77 KB / Downloads: 443)

Lach bitte nicht, es ist aus 2002 und läuft unter Win7 mit dem Emulationsprogramm DosBox.
Alle meine Zeichnungen habe ich mit der Version 3.01 gemacht, nicht nur elektronische-, sondern auch mechanische Zeichnungen sind damit möglich.
ECad ist sehr umfangreich, es hat bereits eine große Bauteilebibliothek, Röhren hat es nicht, die kann man aber schnell selbst entwerfen und dann als Makro speichern.
Es ist sehr leicht zu bedienen, die vorhandene Bedienungsanleitung ist leicht verständlich, sie wird aber fast nicht gebraucht.
Leider hat der Entwickler keine direkte Version unter Windoofs entwickelt, bis Win7 (Win10 ?) geht es aber so auch.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#86
Hallo Wolfgang,

wenn es noch irgendwie läuft ist es doch egal ob alt oder nicht. Ich benutze Splan für alle Zeichnungen funktioniert mittlerweile sogar mit Bemaßung bei technischen Zeichnungen. Mir geht es wie dir auch die Planung und das Zeichnen macht Spaß.

Baust du Vorstufen und Endstufen auf verschiedene Lötleisten auf?
Grüße

Andy

Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.

Zitat von Sir Isaac Newton
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#87
Hi Andy,

ich habe den Plan noch einmal aktualisiert, hieraus kannst Du ersehen, welche Bauteile auf der Lötleiste sind.
Alle anderen Bauteile wie die Kathoden-RC Kombinationen, die Koppelkondensatoren und noch vier Widerstände verdrahte ich fliegend.
Da lohnt sich wahrlich keine weitere Lötleiste.

[attachment=47608]
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#88
Hallo Wolfgang,
Du hast noch einen kleinen, aber fatalen Fehler in Deiner Schaltung. Die 4P1L ist ja eine direkt geheizte Röhre, also ist die Heizung auch die Kathode. An der Mitte des Heizfadens hast Du die Kathodenkombination gegen Masse zur Erzeugung einer negativen Gittervorspannung angeschlossen, das ist richtig so! Dieser Anschluß liegt dann auf +17V gegen Masse. Die beiden äußeren Heizungsanschlüsse dürfen daher keine Verbindung zur Masse haben. Aber Du hast im Netzteil die Heizspannungserzeugung einseitig an Masse gelegt. Das darf nicht sein, da ansonsten die Kathode am Heizungs- Mittelanschluß durch den viel höheren Heizstrom der 2V (Teil-) Heizung am Pin 7 der 4P1L auf +2V gegen Masse gezogen wird.
Die Heizspannungserzeugung darf in Deiner Schaltung keine galvanische Verbindung zur Masse haben. Da die 6N1p eine indirekt geheizte Röhre ist, wird sie in ihrem Arbeitspunkt nicht beeinflusst. Ihre Heizung hat ja keine Verbindung zur Kathode.
Die Schaltung der Heizspannungserzeugung kannst Du, bis auf die zu entfernende Masseverbindung so lassen. Sollte sich dann aber doch irgendwo ein Brumm über die Heizung einschleichen, kannst Du beide Seiten der Heizspannung mit einem Elko wechselspannungsmäßig gegen Masse abblocken.
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#89
Hi Wolfram, Danke für Deinen Hinweis,

ich hatte es schon bemerkt, aber die noch nicht korrigierte Zeichnung in Beitrag #87 eingefügt.
In der Lötösenleiste hatte ich das bereits berücksichtigt, siehe in Beitrag #83 und Beitrag #85.
Ich hatte mehrere Versionen auf dem PC und dann doch den falschen Plan hochgeladen.
Jetzt habe ich es hier geändert und die Zeichnung mit Datum versehen.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#90
So, weiter gehts,

ich habe die Netzteil-Lötösenleiste jetzt eingebaut und teilverdrahtet.
Ebenso sind die "AÜ´s" und die 200µF- Elkos sowie der Gehäuse-Masseanschluß eingelötet.
Als nächstes kommen dann die Heizungsanschlüsse drann, bin schon auf das Röhrenglühen gespannt!

   

Edit:

Ich konnte es nicht abwarten und habe die Heizspannungen "Drahtverhaumäßig" an die Röhren gelegt.
Gemäß Wolframs Vorschlag bekommen die zwei 4P1L ihre Spannung getrennt nach jeweils drei 1N4001.
Hier das Resultat: (Es glüht nur die 6P1N so richtig schön, die beiden 4P1L sind sehr schumrig.)

   
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#91
Hi, (Die Bilder lassen sich nicht einfügen!)

ich habe den Plan mit den aktuellen Bauteilen und Spannungen neu gezeichnet.
Verschiedene Teile mußte ich noch einmal anpassen, alle Werte sind nicht vorhanden.


Nun habe ich den ersten Test durchgeführt, dabei habe ich meinen gerade reparierten Funktionsgenerator direkt an die Gitter der 6N1P angeschlossen.
An die Lautsprecherausgänge kamen zwei 4Ohm/50Watt- Lastwiderstände, an diese habe ich das Oszilloskop angeschlossen.
Den vom Funktionsgenerator gelieferten Sinus habe ich auf seine Form hin kontrolliert, alles in Ordnung.

Nun kam die Messung nach der Methode "Werner", hier das Bild:



Der Sinus sieht mir am oberen Teil runder und damit flacher aus als im unteren Teil der Kurve:



Kann das an den von mir eingesetzten Koppelkondensatoren liegen, sie sind ja zwischen der 6N1P und der 4P1L nur 150nF statt 270nF groß?
Die Ausgangsleistung in diesem Fall beträgt rein rechnerisch ca. 1,5Watt, Wahnsinn!


.jpg   RV4.jpg (Größe: 49,78 KB / Downloads: 317)

   

   
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

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In Memorandum 2018
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#92
Hallo Wolfgang,
ich würde die NF (1KHz) nicht direkt am Gitter einspeisen,
sondern an dem NF-Eingang.
Ist das Ausgangssignal bei kleinerem Einganspegel i.O.?
Laut Deinem Schaltplan, fehlt noch der Gitterableitwiderstand...
Viele Grüße,
Rolf
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#93
Hallo Wolfgang,

siehe auch meinen Post klick
Grüße

Andy

Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.

Zitat von Sir Isaac Newton
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#94
Ok, wird morgen eingelötet, ich konnte es wieder einmal nicht abwarten!
Ich muß auch noch einmal die Spannungen an den originalen Plan angleichen.
Dazu werde ich die Widerstände teilweise ändern müssen.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#95
Hallo Wolfgang,

Deine bilder lassen sich aber problemlos einfügen. Ich habe das in Deinem letzten Bericht gerade versucht.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#96
Hallo Rolf,

Koppelkondensator 150nF und Gitterableitwiderstand 1M eingelötet, Lautstärkepoti noch nicht.
Sinus vom Generator (untere Kurve) an den Koppelko, an der Anode der 6N1P (obere Kurve) abgenommen.
Der eingespeiste Sinus ist in Ordnung, heraus kommt aber ein oben abgeschnittener.
Das Ausgangssignal ist auch bei kleinerem Pegel nicht in Ordnung, also auch abgeschnitten.
Woran kann das liegen?

Hallo Andreas,

es geht nicht mehr, wenn ich am Kursor das Bild einfügen will, dann verschwindet der Kursor und das Bild wird nicht wie sonst eingefügt!

   
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#97
Hallo Wolfgang,
zunächst würde ich den Koppelkondensator zur Endstufe, von der Anode der 6N1P ablöten,
damit die Vorstufe für sich alleine arbeitet.
Scheinbar wird die 6N1P übersteuert, evtl. muss der Eingangspegel noch weiter abgesenkt werden,
oder der Arbeitspunkt der Röhre ist falsch gewählt > Kathodenwiderstand ändern.
Was mich auch wundert, über den 68K Widerstand fallen 158V ab, es fließt also ein Strom von 2,3mA durch die Röhre,
dann müssten am Kathodenwiderstand aber ca. 1,1V zu messen sein, natürlich ohne Signal...
Gruß,
Rolf
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#98
Hi Rolf,

das ist alles schon sehr merkwürdig:
Der originale Kathodenwiderstand beträgt 500 Ohm, eingebaut habe ich 470 Ohm.
Der originale Kathodenelko hat 470µF, eingabaut habe ich 100µF.
Ich frage mich dann aber, wie kann dann der originale Verstärker funktionieren?
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#99
Hallo Wolfgang,

wenn ich mir das Datenblatt so ansehe fällt mir eigentlich auf, dass die 62V Ua die in deinem Plan angegeben sind relativ klein ist. Die Ua ist mit 250V angegeben bei einem Ia von 5,6-10,5mA pro System wobei max Ik 25mA sind. Der Kathodenwiderstand ist dort mit 600ohm  angegeben, was eine etwas höhere -Ug1 erzeugen würde.
Grüße

Andy

Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.

Zitat von Sir Isaac Newton
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Hi,

das mit der niedrigen Anodenspannung hat mich auch schon gewundert, im Plan ist ja nichts angegeben worden.
Ich werde einmal mit höheren Spannungen an der Anode arbeiten, den 470Ohm-Widerstand lasse ich erst einmal so.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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