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Müter AT2 Audio-Tester / Messplatz
#1
Hallo,

ich habe lange Überlegt und es dann doch selber gekauft.


               
Gruß Helmut
----------------
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#2
Schick Smile
Und wir dürfen Dir jetzt alle unsre selbstgebauten bzw. -reparierten Verstärker schicken? Wink
Gruß,
Uli
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#3
Music 
Hallo Helmut !
Vielen Dank für die Zusendung der wichtigsten Unterlagen zu diesem Audiomessplatz. Leider waren die Dokumente nicht komplett, aber für mein Vorhaben reichten die Informationen aus.

Wir haben seit Anfang der 90er Jahre auch ein MÜTER AT - 2.
Dieses wurde vorwiegend für die Reparatur der damaligen Autoradios verwendet. Spannung an den Prüfling anschliessen, die Dummy Last des Müter anschliessen, Tastkopf an den Input 3 und schon konnte es losgehen. Das Gerät hat uns viel Verkabelungsaufwand und damit Zeit gespart. Es wurde sehr oft benutzt, unter anderem dann auch für die Heim HiFi Cassettenrecorder. Egal ob DIN oder Cynch Anschlüsse, alle relevanten Messungen waren schnell zu machen. Aber irgendwann stand es nur noch in der Ecke und verstaubte langsam vor sich hin. Ich kramte es kürzlich hervor uns testete alle Funktionen. Altersbedingt krachten die Tastensätze und Regler, 2 Schalter sassen fest, die Anzeigeinstrumente zeigten unterschiedliche Ergebnisse. Und zu allem Überfluss auch noch DIN Anschlüsse, eigentlich etwas für das Museum.....

Wir arbeiten in einem neuen Geschäftsbereich, wir machen Messungen an Sprachalarmanlagen nach DIN 14675 / EN 54 und führen Installationen und Wartungen aus. Dabei werden vor Ort sehr viele Messgeräte benötigt. Dazu gehören die wichtigsten VDE Messgeräte, Schallpegelmessgeräte mit Kalibrator, Impedanzmessgeräte, Tongeneratoren, Audioanalyzer für Frequenzgangmessungen bis hin zu Messsoftware zur computergestützten Messung der Sprachverständlichkeit einer Lautsprecheranlage im Alarmfall.

Wenn wir an eine uns unbekannte Gestellzentrale kommen brauchen wir, um uns einen ersten Eindruck der Verstärkerzentrale zu machen, Signalquellen- und -verfolger, meist in verschiedenen Anschlußnormen und mit verschiedenen Pegeln. Manchmal brauchen wir auch ein live besprochenes Mikrofon und einen Prüflautsprecher. Und wie immer : "...nichts passt aufeinander..."
Das war die Stunde der Wiedergeburt des MÜTER AT - 2.

Nachdem ich die Schaltpläne hatte brachte ich das Gerät erst einmal wieder in den ordnungsgemässen Funktionszustand. Ich habe den Generator und die Messeinrichtung geeicht, das Radio wieder belebt, alle Kracher und Knacker beseitigt, das Gerät optisch wieder in einen sehr guten Zustand versetzt und dann überlegt, wie ich es für unsere Aussendiensteinsätze tauglich machen kann.

Wir haben bei uns in der Firma eine gut ausgestattete "Rundfunk-Werkstatt", auch mechanische Bearbeitungen sind möglich. Ich setzte mich nach Dienstende immer wieder davor und suchte mir entsprechende Baugruppen oder Bauteile in unserem Vorrat.

Ich habe es dann mit folgenden Funktionen zusätzlich versehen :

- ich demontierte die DIN Buchse Eingang 1, dafür baute ich eine Klinkenbuchse, eine XLR Buchse und einen Minikippschalter ein. Die Klinkenbuchse hat Schaltkontakte. Bei gestecktem Klinkenstecker geht dessen symm. Linesignal auf einen HAUFE 1:1 Übertrager. Von da aus auf einen Kippschalter, der MONO das Linesignal oder STEREO die noch vorhandenen Cynch und Klinkenbuchsen auf den Vorverstärker schaltet. - die XLR Buchse ist nachfolgend mit einem Mikrofonvorverstärker von Klein + Hummel, B 74, verschaltet. Dessen trafosymmetrischen Eingang habe ich mit Phantomspannung für Kondensatormikrofone nachgerüstet. Die Spannung 22 Volt entnahm ich dem original MÜTER
Netzteil.
- bei dem Output 1 bin ich genauso vorgegangen. DIN Buchse raus und einen XLR Einbaustecker dafür rein. Das Signal greife ich am Ausgang der Generatorplatine am Potentiometer ab, damit ist es ebenfalls regelbar. Das Signal läuft über einen HAUFE 1:1 Übertrager, damit ist der Ausgang trafosymmetrisch erdfrei und erreicht + 6 dB,
Linepegel. Die beiden Mu-Metall geschirmten Transformatoren lötete ich auf eine Platine, die in dem kleinen schwarzen Kästchen auf meinen Bildern bei den Lastwiderständen untergebracht sind. - bei der Benutzung von Input 3 hatte ich ein störendes Übersprechen des Tongenerators auf die Eingänge der eingebauten Endstufe. Das beseitigte ich indem ich dem Wahlschalter Sinus / Dreieck durch Umcodieren eine dritte Schaltstellung "Aus" spendierte.
- jetzt fehlte noch Leistung, um grössere Lautsprecher mit Signal versorgen zu können. Also baute ich noch eine zusätzliche Mono - Endstufe ein. Es handelt sich um einen alten VELLEMANN - Bausatz, eine MOSFET Endstufe mit guten 100 Watt. Die passte noch genau stehend zwischen die Hauptplatine und die Lastwiderstände im Gehäuse. Sie harmoniert vor allem auch mit dem integrierten Wattmeter.- der Ringkerntransformator kam innen an die Gehäuserückwand, zusätzlich ist ein Sicherungselement 1,6 Atr. und ein kleiner Klemm - Anschlußblock für die Lautsprecher rückseitig eingebaut. Zum Schutz der Endstufe und den Lautsprechern der Kunden ist eine Schutzschaltung integriert, die DC am Ausgang erkennt und zeitverzögert schaltet. Über ein Potentiometer ist sogar die Schaltschwelle, das einsetzen von massiven Verzerrungen am Ausgang, einstellbar.
- am Output 2 Power Amp entfernte ich die 5 polige DIN Buchse in Würfelform für Kopfhörer und baute dafür ein Volume Poti für die zusätzliche Endstufe ein. Damit sind ordentliche Überprüfungen von niederohmigen Beschallungslautsprechern (Boxen) möglich. Es stehen jetzt ja auch verschiedene Signalquellen zur Verfügung, Tongenerator, Radio, ext. Mini USB/SD Card Player oder auch Mikrofon Signal über Input 1.
- ich musste mir noch Gedanken über einen flexiblen 100 Volt Ausgang für installierte Lautsprecher in den öffentlichen Gebäuden, wie z.B. in den Schulen, machen. Dieser passte jetzt aber nicht mehr zusätzlich in den AT - 2 hinein...
- ich baute in ein kleines stabiles zusätzliches Kästchen einen ELA Trafo mit mehreren Anzapfungen ein. Durch geschickte Verschaltung kann ich diesen ELA Trafo jetzt flexibel über Kabel mit dem Ausgang der Endstufe verbinden und Impedanzen in den Stufen 28 Ohm (50 Volt), 42 Ohm (60 Volt), 83 Ohm (90 Volt) und 120 Ohm (100 Volt) schalten. So kann ich auch grösste Lautsprecherlinien mit z. B. 40 Stück 6 Watt Lautsprechern, Gesamtimpedanz 42 Ohm, zum Test mit verschiedenen Signalen aus dem AT - 2 beschicken.
- 2 zusätzliche Steckadapter BNC / Cynch und BNC / Bananenbuchsen sowie eine Handvoll Anschlußkabel in den Normen Cynch und XLR sind in einer Zubehörtasche verstaut.
- die abschliessende Kalibrierung passt exakt zu den Messergebnissen meiner Einzelmessgeräte.
- zum Schluß montierte ich noch ein neues Netz - Anschlußkabel 2 polig mit Schuko - Formstecker, ohne Schutzleiter. Das Gerät ist weiterhin Schutzklasse 2 und damit komplett erdfrei. Die abschliessenden Messungen nach erfolgter Reparatur an beweglichen Geräten dokumentiert die Sicherheit.

Ich hatte unser modifiziertes MÜTER AT - 2 bereits 2 x im Einsatz, es funktioniert einwandfrei und spart mir Zeit. So ist der Sprung eines in die Jahre gekommenen Messgerätes in den professionellen Serviceeinsatz geglückt. Ich werde noch viel Freude an dem Gerät haben und würde mich über weitere Dokumentationen, wie Bedienungsanleitung und Serviceschaltbilder sehr freuen !

Ich habe auch noch ein paar Bilder, hänge ich die in "Neues Attachmant" ?
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#4
Anbei sind Ansichten des Gerätes, immer nach Fertigstellung eines Bauabschnittes. Besonderer Dank an Ulrich Müter, der mir im Gerät genügend Platz ließ für die Einbauten und Ergänzungen.

Falls noch weitere Dokumente zu diesem Gerät verfügbar sind würde ich mich sehr freuen !
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#5
Hallo

Danke für den schönen und ausführlichen Bericht, gute sauber ausgeführte Arbeit.
Gruß Helmut
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#6
(18.03.2014, 02:04)Uli schrieb: Schick Smile
Und wir dürfen Dir jetzt alle unsre selbstgebauten bzw. -reparierten Verstärker schicken? Wink

Lieber Uli,
Dein Vertrauen ehrt mich; aber lieber nicht schicken. Wahrscheinlich käme ich dann zu keinen schönen Erlebnissen mehr.

Ein heißes Wochenende wünscht Dir Gerd alias capitol aus Nierstein
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#7
Hallo Gerd.
Wenn "Dein" Nierstein, das am Rhein ist, dann wohn' ich da ja nur ein paar Minuten entfernt!

Gruß aus "Unnerum"!

Daniel
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#8
Daniel, ich glaab ich wär verrickt. Ich bin zwar meenzer, wohn awer schun forschtbar lang in Niersto. Moi Telefonnummer is die 06131-XXXXX in Meenz, un zwar Mo-Frei vun 10-16 Uhr zu erreische.

Wann ich moin dolle Kopp widder e bißsche frei hab, verabrede mer uns emol in Niersto im Blaaschweg (Bleichweg).

Viele Grieß no Unnerum
Gerd alias capitol
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#9
(18.03.2014, 02:04)Uli schrieb: Schick Smile
Und wir dürfen Dir jetzt alle unsre selbstgebauten bzw. -reparierten Verstärker schicken? Wink

Uli gugg mal,

   

AndreasS beim plotten des Frequenzgangs und Klirranalysekurve für K2, K3, seines selbstgehäkelten Röhrenverstärkers. Dieser wurde erwischt, eine Beule in den Höhen, kleine Korrektur in der Gegenkopplung, dann war das Wandel+Goltermann damit zufrieden. Die Kurvenmalerei hab ich mit einem Rohde&Schwarz XY Recorder ZSK2 gemacht, auf DIN A3 querformatigem Millimeterpapier. Er wurde an die XY ausgänge des Wobbel- und Symmetrierzusatzgeräts angeklemmt. Die Sinus-Leistung des Verstärkers wurde zeitgleich von einem Tek-213 (Mini-Tek mit RMS-fähigem Multimeter) angezeigt. Mit dem Kleinen wurde der Verstärker so eingestellt daß er knapp unterhalb von Verzerren lief.
Das Foto entstand in Mülheim beim Jogi-Treffen, in der warmen Messecke.
Lohn der Mühe:
1.) Frequenzgang 15Hz-20kHz als Diagramm
2.) Klirrfaktor 2 , 15Hz-20kHz als Diagramm
3.) Klirrfaktor 3, 15Hz - 20kHz als Diagramm
4.) Ermitteln der Sinusleistung und der Spannungsverstärkung in dB

möglich gewesen wär auch der s/n, das hab ich aber nicht gemacht.

- korrektur der Gegenkopplung wegen Höhenabfall -
Wie bei uns üblich malwieder ein sackschwerer Aufbau Smiley47

lg Martin
wenn die Welt untergeht sieht man es zuerst auf dem Oszilloskop
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#10
(01.07.2015, 14:30)Helmut schrieb: Hallo

Danke für den schönen und ausführlichen Bericht, gute sauber ausgeführte Arbeit.

Hallo an alle,

ja, dem kann ich mich anschliessen. Habe selber so ein Gerät, benutze es auch noch recht häufig. Hat jetzt allerdings ein Problem entwickelt auf einem Kanal.

Hat jemand die Service-Anleitung dazu, oder Schaltplan?

Gruss
Martin
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#11
Hallo

Für interessierte, ich habe hier ein schönes Video zu dem Gerät entdeckt.
Ich habe es nun schon lange und kann sagen, wenn man mal eins ergattern kann, dann kaufen!
Ich würde es jedenfalls immer wieder kaufen.


Gruß Helmut
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