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Röhrenmessgerät Lampemetre Autonome Compact
#1
Mit dem Beitrag http://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=5310 hatte ich um Erfahrungen über den
"Digital Tube Tester - Lampemetre Autonome Compact" der französischen Firma "RadioElec" (damaliger Name,
heutiger Name "Auto Radio Electro Store", ebay-Name "rimlok") nachgefragt. Nach Abschluß des threads habe
ich den Bausatz gekauft und das Gerät aufgebaut.

Vorab möchte ich betonen, daß der Lieferer des Bausatzes (Alain Ducrocq) ein überaus angenehmer und hilfsbereiter
Geschäftspartner war. Die Verständigung wurde in englischer Sprache durchgeführt, war jedoch trotz sprachlicher
Hindernisse unmissverständlich und problemlos.

Weiterhin möchte ich hinsichtlich der technischen Spezifikationen und Funktionen auf die umfangreiche Beschreibung
im ebay-Angebot hinweisen. Eine Aufzählung von dort dokumentierten Fakten würde hier zwar den Umfang des Beitrags,
aber nicht seinen Gehalt vergrößern. Der im Titel gebrauchte Name Röhrenmessgerät ist bewußt so gewählt, da
hier Röhrenwerte gemessen und als Zahlenwert dargestellt werden, während dessen bei manchen Röhrenprüfgeräten
lediglich z.B. die Güte in "%" oder "gut-mittel-schlecht-Anzeigen" angezeigt wird. Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile.

Hier einige wesentliche Daten zum besseren Verständnis der nachfolgenden Ausführungen:

Betriebsspannung: 230 V ac oder 12 V dc-ac Converter
Messmethode: gepulst, 8 Bit, 12 MHz; Messfenster 0,0008 s, Messintervall 0,5 s
Steuerung: PIC-Controller aus der 16er Familie
Anodenspannung: bis 450 V
Gitter 1: 0 - 100 V
Gitter 2: 15 - 350 V
Heizung: 4 V,  5 V, 6,3 V fest, 3,5 A max.; Jede andere Spannung  extern einspeisbar

Der Preis für den Bausatz war 145 €, die Versandkosten als Paket von Frankreich nach Deutschland sind unverständlich hoch
(dafür kann der Verkäufer aber nichts).



.jpg   Teile1.jpg (Größe: 75,62 KB / Downloads: 1.950)  
.jpg   Teile2.jpg (Größe: 104,06 KB / Downloads: 1.954)
Bild1, 2: Teile teilverdrahtet und Steuerungsplatine. Nicht dargestellt 1 LCD und 1 Flachbandverbinder. Ursprung der Bilder:
           technische Beschreibung des Bausatzes mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers

Gleich am Anfang steht der schwierigste Teil der Angelegenheit, nämlich die sinnvolle Gestaltung der Frontplatte. Ich habe
bei derartigen Gestaltungen ein recht einfaches Verfahren. Ich stelle mir den Ablauf einer solchen Messung vor und spiele dies
in Gedanken mehrfach durch, komme dabei zwangsläufig zu einer Vorstellung, wo was sein müßte. Das klappt meistens, ist aber
nicht immer für Andere auch verwendbar.


   
Bild 3:  Die fertige Frontplatte

Es bedeuten:

1  Netzschalter
2  Netzkontrolle
3  Heizungsumschalter für interne/externe Versorgung
4  Einspeisung für externe Heizungsspannung
5  Einstellung für interne Heizungsspannung
6  Ausgang Heizungsspannung
7  Ausgänge für Anodenspannung, Gitter2-, Gitter 1-, Gitter 3-Spannung, Kathodenspannung
8  Verbindungen zu den Sockelpins
9  Einstellung für Anoden-, Gitter 2-, Gitter 1-Spannung
10 LCD
11 Umschalter für LCD
12 Anzeige Entladung Röhre
13 Anzeige für Kurzschluß
14 Startknopf für Messung
15 Minisockel
16 Novalsockel
17 Oktalsockel


   
Bild 4:  Unterseite der Frontplatte mit eingebauten Elementen


   
Bild 5:  Das ganze verkabelt. Man ahnt schon das kommende Kabelgestrüpp


   
Bild 6:  Das Gehäuse wurde aus schwarz beschichtetem Multiplexholz gefertigt. In der Mitte die Steuerplatine, daneben
         der Netztrafo und auf der anderen Seite das Netzteil für die Heizungsspannung. So gesehen könnte man meinen,
         daß im Gehäuse viel Luft ist. Doch abwarten, bis der ganze Kabelsalat darin verstaut ist. Im nächsten Bild ist der
         Wirrwarr zu sehen


   
Bild 7:  Ohne Kommentar


   
Bild 8:  Das Röhrenmessgerät ist betriebsbereit. Sein Name ist "DuoVac 03.2016"


   
Bild 9:  Die erste Messung wird gemacht, alles funktioniert wie erwartet


Mein Fazit: Das "Lampemetre Autonome Compact" ist ein gutes und universelles Röhrenmessgerät mit erstaunlichen Fähigkeiten,
die sich von den großen Vorbildern nicht verstecken müssen. Wenn man sieht, wie die Platzhirsche gehandelt werden und was
diese dafür bieten, komme ich sehr schnell zu der Einsicht, daß zum eigentlichen Röhrenmessen/prüfen mein "DuoVac" mindestens
gleichwertig, vermutlich sogar deutlich überlegen ist und meinen Geldbeutel darüber hinaus noch geschont hat.

In einem kommenden thread werde ich über den von der gleichen Firma erhältlichen Lampemetre Analyzer Tracer berichten, den
ich danach gebaut und getestet habe.

Vielen Dank für euer Interesse.

Gruß
Wilhelm

PS. Ich bin weder verwandt, noch verschwägert mit dem Hersteller und erhalte auch leider keinerlei Vergünstigung für
diese Zeilen   Big Grin
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#2
Hallo Wilhelm,

Vielen Dank für deinen Beitrag.
Ich überlege auch schon seit einer Weile, mir diesen Bausatz zu kaufen.

Deine Idee mit den Bananenbuchsen zum Kontaktieren der Röhrenanschlüsse halte ich auch für eine sehr gute Lösung.
Mit Drehschaltern wird der Drahtverhau noch schlimmer...


Viele Grüße,

Axel  Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#3
Hallo

Ich muss da mal fragen, wie bekommt ihr die Beschriftung hin ?
Gruß Helmut
----------------
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#4
meinst Du die Beschriftung der Frontplatte?

Wenn ja:

Layout mit einem geeigneten Zeichenprogramm oder Frontplattendesigner maßstabsgenau zeichnen

spiegelverkehrt auf glasklare Folie drucken

mit einer glasklaren, doppelseitigen Klebefolie beschichten

auf die gelochte Al-Platte aufziehen

Löcher ausschneiden

Fertsch

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#5
Hallo Wilhelm

Ja genau das meinte ich, Danke.
Gruß Helmut
----------------
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#6
(18.03.2018, 21:00)Axel schrieb: Hallo Wilhelm,

Vielen Dank für deinen Beitrag.
Ich überlege auch schon seit einer Weile, mir diesen Bausatz zu kaufen.

Deine Idee mit den Bananenbuchsen zum Kontaktieren der Röhrenanschlüsse halte ich auch für eine sehr gute Lösung.
Mit Drehschaltern wird der Drahtverhau noch schlimmer...


Viele Grüße,

Axel  Smile

Hallo Axel,

das System Buchsen/Strippen halte ich für sehr verwechslungssicher. Bei den Drehschaltern
kann schon mal eine unbeabsichtigte, übersehene Falscheinstellung passieren. Auch braucht man
nicht unbedingt ein Buch mit den Röhrendaten (obwohl ich gern eines benutze), es gibt gute
Datenbanken

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#7
Hallo,

auch ich beabsichtige diesen Bausatz zu kaufen. Standardmäßig ist die Heizung ja mit 4,5 und 6,3V ausgelegt.
Wie könnte diese dann für P-Röhren ausgelegt werden? Hat da jemand schon Erfahrung?

Gruß
Reinhard
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#8
Hi Reinhard,

kommt auf den Heizspannungsbereich der zu prüfenden/messenden P-Röhren an. Es sind ja Röhren für 300mA Serienheizung und haben je nach Type dabei eine Heizspannung von ca. 3V (PC92) bis ca. 40V (PL509/519). Also eine Gleichspannung leicht oberhalb der maximal notwendigen Heizspannung erzeugen und dann mit einem LM317HV eine Konstantsromquelle für 300mA nachschalten. Bei max. 40V Heizspannung und nur 3V für eine PC92 muss der LM317HV dann aber für um die 12W Verlustwärme gekühlt werden. Um den Kühlaufwand zu verringern, könnte man einen Netztrafo mit Anzapfungen für die Gleichspannungserzeugung verwenden (2x18V), so dass man zwei Heizspannungsbereiche zur Verfügung hat.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#9
Vielen lieben Dank (Reflex-)Kalle für die ausführliche Antwort.
Damit kann ich was anfangen.

Gruß Reinhard
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#10
Hallo Reinhard,

ich verwende für diesen Zweck ein Labornetzteil 60V/3A, damit kann ich dann auch die allermeisten U-Röhren prüfen.


Viele Grüße

Martin
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#11
Hallo Reinhard, Interessenten für Röhrenmessgeräte:

Der Franzose Alain Ducrocq bietet nicht nur Bausätze für Röhrenmessgeräte an, sondern hat auch ein passendes Heizungs-Modul für alle A bis U-Röhren!!
https://www.ebay.de/itm/251320096345
Das Konzept vom Alain ist auf die Bordspannung des Autos aufgebaut. Mit einem eingebauten Akku / oder Auto-Fremdeinspeisung sind auch Röhren-Messungen auf dem Flohmarkt möglich. Ich habe ein Standard NT AC 230/DC 12V aus meiner Antennenbranche verwendet. Preiswerte NT für 15V gibt es beim China-Mann für 6 €. Links habe ich!!

Den Französisch Text vom Heizungs-Modul habe ich mal übersetzt!!

Dieses Modul arbeitet im Eingang mit einer Gleichspannung bis 15 Volt und ermöglicht die präzise Beheizung einer Vielzahl von Röhren mit geregelter Gleichspannung.
Es stehen zwei separate Ausgänge zur Verfügung:
Ein Nieder und Hochspannungs-Ausgang, einstellbar von 1,2 V bis 13 V für die Beheizung der gängigsten Röhren
Ein von 13 V bis 60 V einstellbarer "Hoch"-Spannungsausgang für die Heizung Strom-P-U-Röhren.
Diese Ausgänge können mit einem Schalter ausgewählt werden, die 0V sind gemeinsam.

Merkmale:
Nominale Eingangs-Spannung: 15 V DC
Eingangsstrom im Leerlauf: 0,1 A
Max. Eingangsstrom:  bis 3 A
Ausgangsspannung 1: 1,2 V 13 V einstellbar über P1
Ausgangsstrom 1: 2,5 A bis 5 A je nach Spannung (5,5 A bei 4V - 2,5 A bei 12,6V )
Ausgangsspannung 2: 13 V bis 60 V einstellbar über P2
Ausgangsstrom 2: 0,12 A bis 1,2 A je nach Spannung ( 1,2 A bei 15 V - 0,12 A bei 60 V )
Spannungsregelung: besser als 2 %.
Abmessungen: 95 x 85 x h = 48
Ein 15 V - 3 A Spannungsversorgungsmodul ist ebenso vorhanden wie ein 3-stelliges Voltmeter zur Anzeige des Ausgangs fragen Sie mich nach Details.
Dokumentation auf Anfrage mit gültiger E-Mail-Adresse erhältlich, da die Datei nicht über E-Bay versendet werden kann.

Weiter von mir:

Die beiden Potis für den unteren / oberen Bereich habe ich in meinem Franzosen Röhrenmessgerät Bausatz durch ein Tandem-Poti ersetzt. Somit habe ich nur ein Regler für die Heizung von 1,2-60V!! Das Röhren-Heizungs-Modul kommt mit Versand auf ca. 50 €. Deshalb habe ich lange nach Alternativen gesucht.
Als Alternative für den Einsatz auf dem Arbeitsplatz, können auch Labor Netzteile (meist ab 45 €) für die Röhren-Heizung verwendet werden. Ich habe einmal sehr preiswerte herausgesucht:

https://www.imhfit.com/wanptek-nps-serie...467576.htm

   

Bitte bei der Bestellung bei 1. das entsprechende Modell für die Spannung / Strom, bei 2. die Netzspannung und bei 3. die EU- Variante für den Netz Eingang wählen. Es gibt bei dem Anbieter weitere interessante Angebote. Den kostenlosen Versand ab 36 € erreicht man schnell. Ich habe bestellt und warte auf die Lieferung. Ergebnisse dann später!!

Interessant vom Alain sind die Module des Kennlinien-Schreibers!! Das ist ein selbständiges Gerät und kann in jedem Röhrenmessgerät kombiniert eingesetzt werden!

2-Varianten werden angeboten:
1. https://www.ebay.de/itm/264370588968?has...Sw6itfj87o

Das ist die neueste Platine mit dem USB-Anschluss zum PC. Die AC 24 V Betriebsspannung / AC 300 V Anodenspannung und die Anschlüsse für Anode / G1 und Kathode sind steckbar ausgeführt!!

2.https://www.duyphamr.com/index.php?main_..._id=383947

Das ist die alte über Alain mit 63 € angebotene Variante. Datenaustausch nicht über USB-Schnittstelle, sondern alt RS232-Steckers (Sub-D 9 Pin weiblich).  Die Software arbeitet mit allen Windowsversionen ab Windows 95 SE bis Vista. Die AC 24 V Betriebsspannung / AC 300 V Anodenspannung und die Anschlüsse für Anode / G1 und Kathode müssen auf die Stifte angelötet werden.

Außer den Trioden / Pentoden Kennlinien zeigt er auch noch folgende Werte an:

Unter dem [Stop] Button werden jetzt fünf Werte angezeigt. Sie sind jeweils:
Rp : Innenwiderstand der Röhre
Gm : Steilheit der Röhre in mA/V
μ : Verstärkungsfaktor der Röhre
Iref : Aktueller Strom für die berechneten Daten
Vref : Wert der Anodenspannung in Abhängigkeit

Die Kennlinien einer Triode ECC 82 rechtes System:

   

Und hier die AL4 Pentode als Bildschirm-Ausdruck mit allen Einstellungen:
   

Und hier die AL4 Pentode als PDF mit Beschriftung / Datum zum ablegen im Rechner:

   

Wer Interesse an den Kennlinienschreiber hat kann mich über PN anschreiben!!

Der Duo-Kit Bausatz wurde in der Spannung / Strom nach oben erweitert. Inzwischen stehen der  Duo-Kit Bausatz 2 und 3 auch mit erweiterten Display für die G2-Spannung zur Verfügung. Wer Interesse an den Franzosen Bausätzen / Kennlinienschreiber hat kann mich gern per PN kontaktieren.

Achtung: Die Versandkosten aus Frankreich sind mit ca. 15 € nur für das Heizungs-NT sehr hoch!! Also bitte bei der Bestellung alles zusammenfassen.

VG Dieter der Antennenmann
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann mann noch schönes bauen. J.-W.-Goethe
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#12
Hallo Wilhelm,

ein kleine Rückfrage zum Aufbau...
Mittlerweile habe ich mir auch den kleinen Bausatz bestellt und arbeite ihn in ein Gehäuse ein.
Auf deiner Frontseite gibt es ein Buchse, die mit g3 (Gitter 3) beschriftet ist. Der kleine Bausatz liefert doch aber keine dritte Spannung. Ist die Buchse Fake oder nach welchem Prinzip hast du sie verdrahtet.
Freue mich auch Nachricht.

Gruß
Gerhard
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#13
G3 wird beim Kennlinienmessen und den Kennlinien von Datenblättern meist mit Kathode verbunden (G3=0V). Gibt nur wenige Röhrentypen, wo das auch anders sein kann.
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#14
Danke Reflex-Kalle, dann werde ich ein Schalter zusätzlich einbauen.
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#15
(13.05.2021, 19:44)sehrohr schrieb: Hallo Wilhelm,

ein kleine Rückfrage zum Aufbau...
Mittlerweile habe ich mir auch den kleinen Bausatz bestellt und arbeite ihn in ein Gehäuse ein.
Auf deiner Frontseite gibt es ein Buchse, die mit g3 (Gitter 3) beschriftet ist. Der kleine Bausatz liefert doch aber keine dritte Spannung. Ist die Buchse Fake oder nach welchem Prinzip hast du sie verdrahtet.
Freue mich auch Nachricht.

Gruß
Gerhard

Moin Gerhard,

die g3-Buchse ist als Erweiterungsoption vorgesehen, sie ist bei meinem Gerät derzeit nicht beschaltet.

Weiterhin viel Spaß beim Aufbau.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#16
Wenn man wirklich mal mit von 0V abweichender G3 Spannung was testen will/muss, dann liegt die G3 Spannung üblicherweise im Bereich bis zu ca. 0V...+/-50V gegenüber Kathodenpotential.
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#17
Ich hab da noch mal ein paar Fragen zu den Messergebnissen der Röhrenprüfung.
Ziel ist es ja stets die besten Röhren zu finden und hier wiederum Pärchen zu bilden.
So habe ich erst einmal meine Doppeltrioden und Pentoden a la EL84 durchgemessen.
Es stellt sich vielleicht heraus, dass ich auf dem Boden viel mehr Altglas habe, als ich dachte.

Die ECC83 wurden gemessen mit:
Anodenspannung: 250
Gitterspannung : -2
erwartet wurde ein Strom von 10 mA

In der Tat gab es Röhren, die diesen Strom noch lieferten. Aber natürlich auch welche mit weniger....
Ich habe nun mit Excel stets den Wirkungsgrad (SOLL/IST) berechnet.
Nun Frage ich mich...

1. Welche Röhren wären Bestzustand (wahrscheinlich 100%). Wo verläuft "gut" bzw. ab wann sollte man entsorgen bzw. nicht mehr verwenden?

2. Um ein Paar zu finden stelle ich wiederum die Wirkungsgrade gegenüber (100% / 97%). Ein ideales Paar läßt sich jedoch kaum finden. Mit welcher Toleranz (Abweichung in %) könnte man bei der Pärchenbildung leben, ohne elektronisch in die Schaltung eingreifen zu müssen (z.B. Symmetrierung der Phasenumkehrstufe)

Freue mich auf Antwort.
Gruß
Gerhard
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#18
Hallo Gerhard,

ich vermute mal, dass Du ECC81 gemessen hast, die ECC83 liefert beim angegebenen Arbeitspunkt 1,2 mA (Laut Röhren-Taschen-Tabelle).

Zu Deiner Frage Nr. 1.
FUNKE klassifiziert alles ab 60% Emission als 'GUT'.
40% bis 60% als 'Brauchbar', < 40% als 'Verbraucht'.

Was nun aber tatsächlich noch verwendbar ist, hängt auch von der Schaltung ab, in welcher die Röhre verwendet werden soll.

Ich habe schon Fälle erlebt, in denen Röhren mit ca. 30% Emission in Klangstellerstufen noch völlig problemlos funktioniert haben.

Zu Frage 2 muss ich leider passen, mit dem paaren von Röhren habe ich mich noch nicht beschäftigt.


Viele Grüße

Martin
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#19
Wenn man in einer bestimmten Schaltung wirklich gepaarte Röhrensysteme braucht, muss man schon die statistische Abweichung der Kennlinienfelder bewerten. Nur Messwerte eines bestimmten Arbeitspunktes sind nicht unbedingt zielführend. Außer spezielle differenzial Messverstärker mit Röhren gibt es eigentlich keine Röhrenschaltung, die gepaarte Röhrensysteme erfordern würden. Oder das Schaltungskonzept taugt nichts, weil man immer mit Röhrentoleranzen im Bereich von +/-20% rechnen muss, bei neuen Röhren wie auch über deren Nutzungs-/Lebensdauer. Sonst kommt man nie ohne ständige Abgleicharbeiten aus, nur um irgendeine fragwürdige „Symmetrie“ zu erreichen.
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#20
Vielen Dank Martin und Kalle,
die Antworten helfen mir bereits den Tatsachen ein wenig objektiver zu begegnen.
So weiß ich nun, dass ich nicht zum Glascontainer muss. :-)

Gruß
Gerhard
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