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Blaupunkt MU 680 W
#1
Hallo Radiofreunde,

dieses Gerät wartet schon seit mehreren Jahren auf mehr Beachtung.
Der Grund des einsamen Dahinstehens war die unansehnliche Skalenscheibe.

   

Da nun eine doch noch gut aussehende Scheibe besorgt werden konnte soll das Radio wieder i. O. gebracht werden.

   

Ein paar Technische Details möchte ich euch nicht vorenthalten.

- Blaupunkt Typ MU 680 W.
- Baujahr 1950 / auch mein Jahrgang /.
- Wellenbereiche: LW; MW; 3 x KW; UKW.
- Röhrenbestückung ECH 11; EF 11; EBF 11; EL 11, EM 11; AZ 11.
- Anschlüsse auf der Rückseite: Antenne für AM und FM Empfang sowie für Tonabnehmer und ext.Lautsprecher
- Eigener Lautsprecher mit Erregerspule.
- Abstimmung für AM Bereiche mit Drehkondensator und für FM mit Variometer.

Noch 3 Fotos von Chassi und Rückwand.

   

   

   


Das Radio hat Empfang auf allen Empfangsbereichen.
Auch ist es innen recht sauber und ohne Rostansätze.
Es soll nicht Alltagstauglich gemacht werden aber Betriebssicher und Optisch gut aussehen.
Diese Bauform gefällt mir sehr gut. Ist aber auch Geschmacksache.

Zur Betriebssicherheit gehören wohl die Teerkondis ersetzt.
Wenn die noch sauber und nicht aufgequollen aussehen müssen die unbedingt ersetzt werden?
Das Radio spielt doch.

Was die Betriebsicherheit angeht macht mir das Skalenseil Sorgen den an einer Stelle ist nur noch die dünne Seele dessen übrig.

   

Der Austausch wird nicht einfach sein den die Antriebsachse ist unterseite Chassi zwischen Bauteile gelegen.

   

Was ich als erstes in Angriff nehmen will ist das Gehäuse.

   

   

   

Das ist eine recht dünne Klarlack Schicht die leicht zu entfernen scheint. Blättert ab.
Die Furnierschicht ist unbeschädigt und komplett.
Soll ich da abschleifen oder doch vorher abbeitzen, was raten mir die Holzspezialisten?
Da muss ich die Schallwand noch abbauen.
Gruß von Marcello aus Bergneustadt.
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#2
Hallo Marcello,

ach, da kommen Erinnerungen auf. solch ein identisches Radio hatte ich viele Jahre in meiner Sammlung. Seinerzeit mit den vielen AM-Sendern, die man noch hören konnte, war das ein Spaß. Auch der Klang war recht gut. Sogar UKW empfängt das Radio schon. Also, mache den mal schön, wenn Du Platz hast.

Zur Lackentfernung. Der sollte leicht runter gehen. Besorge Dir mal Nitro-Verdünnung vom Baumarkt. Einen alten Lappen schön damit durchtränken. Dann legst Du den auf eine Gehäuseseite. Dann nimmst Du von Deiner Frau Alufolie aus der Küche. Damit wird der Lappen etwas abgedichtet. Nun noch eine Holzplatte o. Ä. darauf legen. Dann wartest Du jeweils ca. 15 Minuten. Abmachen das Ganze. Der Lack hat sich aufgelöst. Abwischen mit einem sauberen Lappen. Wenn Du das so nicht machen möchtest, könnte man auch Abbeizer vom Baumarkt nehmen. Aber das ist viel zu umständlich.

Zu den Kondensatoren im Radio. Da sind ja die Kondensatoren im Alugehäuse verbaut. Aber Achtung, die sind genauso tückisch wie die alten Papierkondensatoren. Ich würde die ersetzen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Hallo Andreas,

das ist so mit dem Abbeitzer, echt eine Schmiererei.
Der Einfachheit halber werde ich Nitro nehmen.
Ich gib mir aber noch ein paar Tage Zeit bis draussen mehr  "Plus" ist.
Gruß von Marcello aus Bergneustadt.
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#4
Hallo Marcello,

Das Gerät ist zwar sehr groß, und damit die Aufbewahrung platzintensiv, aber ich finde es sehr schön.
Ich werde hier interessiert mitlesen, habe ich doch, zumindest gehäusetechnisch, noch eine ähnliche
Baustelle in der Warteschleife. (Ein Aethercruiser...) Da kann ich dann bei Dir abschauen, wie Du das machst   Smiley53 

Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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#5
Hallo Marcello,

ja auf besseres Wetter warte ich auch immer noch. Ich will auch einige Gehäuse restaurieren aber im Moment eher noch nicht.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#6
Hallo Radiofreunde,

habe die noch kühle Zeit genutzt und das Gehäuse " entlackt ".
Alles draussen an der frischen Luft und bisschen Sonnenschein.
Das Gehäuse gut in Lappen eingehüllt, mit Verdünnung geflutet und in einen Müllsack versteckt.
Musste die Prozedur in 2 Gänge durchführen.

   

   

Danach ging der angeweichte Lack leicht mit dem Schaber zu entfernen.
Nochmals mit Verdünnung abgewaschen.
Jetzt muss das Holz gut ablüften den es hat Verdünnung aufgesaugt.
Sieht schon mal gut aus.

   

Wenn richtig trocken wird mit Stahlwolle geschliffen.
Für lackieren muss es aber draussen noch wärmer werden.
Gruß von Marcello aus Bergneustadt.
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#7
Hallo Marcello,

da hast Du ganze Arbeit verrichtet. Sehr schön. Um das Furnier schön anzufeuern, würde ich hier einige Male mit Hartöl streichen. Dann die übliche Prozedur mit Schellack. Das wird dann richtig gut.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#8
Skalenseil: "Der Austausch wird nicht einfach sein den die Antriebsachse ist unterseite Chassi zwischen Bauteile gelegen."

Eine Möglichkeit besteht darin, das Skalenseil an einer Seite zu lösen und eine dünne Schnur daran anzuknüpfen. Dann die andere Seite lösen und von hier aus herausziehen. Damit wird die Schnur hineingezogen. Wenn das Skalenseil komplett heraus ist, läßt sich seine Länge bestimmen. Dann ein Ersatz-Skalenseil mit Hilfe der Schnur wieder einziehen.

Viel Erfolg!

MfG DR
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#9
Hallo zusammen,

@ Andreas, ich hatte vor mit Klarlack das Gehäuse zu machen.
Da war meines Erachtens kein Schellack drauf, und im 1950-er Baujahr wude da noch mit Schellack poliert?
Ich kann nur eine Prozedur aufbringen, welche ist jetzt die richtige?
Ich lasse mich hier eines besseren belehren.
Selbst wenn ich Lack nehme ist Hartöl davor auch noch OK?

@ DiRu, deine vorgeschlagene Methode ist wohl die einzige Möglichkeit sich nicht in die Sackgasse zu verirren.
Aber auch da sollte kein Fehler passieren.
Danke für den Tip.
Gruß von Marcello aus Bergneustadt.
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#10
Hallo Marcello,

da hast Du schon Recht. Wenn man es genau nimmt, wurde kein Radio, auch damals nicht mit Schellack poliert. ür uns, die wir die Gehäuse restaurieren, ist das aber eine gute alternative. Wir hatten in anderen Berichten schon erörtert, dass dies die verarbeitungstechnisch beste Wahl ist.

Nun weiß ich aber nicht, wie sich Klarlack mit Hartöl verträgt. Das sollte man vielleicht vorher mal auf einem alten Brett oder so ausprobieren. Ich habe das so auch noch nie gemacht.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#11
Hartöl und Lack geht nicht. Entweder oder.
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#12
Hallo zusammen,

Danke, ich werde eure Ratschläge befolgen..
Aber wie schon erwähnt, es muss noch wärmer werden.
Gruß von Marcello aus Bergneustadt.
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