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Blaupunkt 4W28
#1
Hallo an alle,

Habe gestern ein altes Blaupunkt vor der Verschrottung gerettet.

Zustand ist eher schlecht, aber für mich eine gute Übung.
Das Gehäuse ist in einem Stück, die Rückwand und ein Drehknopf fehlt.

Aber seht selbst:
   

Der Vollständigkeit halber noch ein Bild von vorne:
   

Wenn jemand weiß, was für ein Gerät genau das ist, wäre ich über ein Schaltbild froh.

Dann werde ich den bald in Behandlung nehmen und hier berichten.
MfG Christopher

"Baden-Baden, Beromünster, Paris, Rom... 
Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint."
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#2
Hallo Christopher,

oh, willkommen im Club. So etwas macht an sich nur der Detlef. Er ist Blaupunkt-Freund und liebt diese Gehäuseform.

Ich meine, es müßte der 4 W28 sein. Ein 2 Kreis-Geradeaus-Empfänger! Auch eher selten.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Und hier mal das Schaltbild. voraus gesetzt, ich liege richtig.


.pdf   4W28.pdf (Größe: 23,46 KB / Downloads: 66)
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#4
Hallo Andreas, 

Danke für deine Antwort und den Plan.
Laut den Bildern im RM.org müsste es das Gerät sein.

Und mit der Liebe zu der Gehäuseform ist Detlef nicht alleine  Smiley34

Also... Ich berichte, wenn ich es auf dem Werktisch habe  Wink
MfG Christopher

"Baden-Baden, Beromünster, Paris, Rom... 
Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint."
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#5
Ja, Christopher, dann wünsche ich viel Spaß.

Wir sind ja mit den 30 er Jahren Radios erfahren und würden dich dann schon unterstützen. Wenn ich so schaue, steckt da eine DDR-Röhre drinnen? Wahrscheinlich aber eine Umsockelung?
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#6
(21.03.2018, 20:14)Andreas_P schrieb: Wenn ich so schaue, steckt da eine DDR-Röhre drinnen? Wahrscheinlich aber eine Umsockelung?

Meinst du unten mit dem Klebeschild? Laut Internetfotos sollte da ein Elko sitzen...
Muss ich mal nachschauen, wird aber frühestens Freitag.
MfG Christopher

"Baden-Baden, Beromünster, Paris, Rom... 
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#7
ja da gehört ein Elko an die Stelle. Meinereiner hat vom Vorbesitzer eine Klötzchenrevision erfahren (wenn ich ihn überhaupt noch habe)

   
Gruß,
Jupp
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was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#8
(21.03.2018, 19:22)Kuli schrieb: Hallo an alle,

Habe gestern ein altes Blaupunkt vor der Verschrottung gerettet.

Zustand ist eher schlecht, aber für mich eine gute Übung.
Das Gehäuse ist in einem Stück, die Rückwand und ein Drehknopf fehlt.

.....

Dann werde ich den bald in Behandlung nehmen und hier berichten.

Hallo Kuli.
Den habe ich auch, hat mir meine Frau vor ungezählten Jahren mal zum Hochzeitstag geschenkt; steht nach Revision in der Sammlung, aber schon Jahre unbenutzt.

Zum Gerät:
Taucht eher selten auf. Häufiger findet man die "Super". Auf jeden Fall sammelwürdig, zumal bei Deinem Gerät das Gehäuse intakt ist und die Skala auch gut erhalten scheint.
Die Schallwandmontage der Röhren erscheint ungewohnt, auch bei der Reparatur eher etwas hinderlich, aber machbar. Kritischer ist der Umschalter M/L, hier wäre es schön, wenn nichts gebrochen wäre.

Kurzum: Instandsetzung lohnend, daraus kann ein sehr schönes und eher rares Gerät werden.

k.
_____________

Gruß
klaus


Was ich geschrieben habe, darf widerlegt werden.
Was ich nicht geschrieben habe, braucht nicht widerlegt zu werden.


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#9
Hallo Klaus,

Danke für deinen Zuspruch. Den Wellenschalter habe ich noch nicht betätigt und auch keine Achse gedreht aus Angst, etwas zu zerstören.
Werde ich dann übermorgen oder nächste Woche noch ergründen.

Ja, die Schallwandmontage erschien mir von Beginn an urtümlich. Wird noch interessant werden  Smiley43
MfG Christopher

"Baden-Baden, Beromünster, Paris, Rom... 
Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint."
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#10
Hallo,
Ich melde mich nochmal hier.

Da es sich hier um ein relativ seltenes Gerät handelt, werde ich die Kondensatoren stilecht tarnen und keine Klötzchen, sondern axiale einsetzen(Mit neuer alter Banderole drumrum).

Bei der Bestandsaufnahme, was fällig sein könnte, fiel mir im Schaltplan auf, dass die beiden 8µF Elkos falsch gepolt sind. Oder sehe ich das falsch?
Im Gerät kann ich erst heute nachmittag nachsehen. Denke aber, dass sich das dabei bestätigt.
MfG Christopher

"Baden-Baden, Beromünster, Paris, Rom... 
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#11
Moin moin Christopher,
Jo, die Elko Polarität ist (verheerender weise) falsch eingezeichnet, denn Anodenspannungen in unseren Radios sind m.W.n. immer positiv.
M.f.G.
harry


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Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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#12
Hallo Harry und Christopher,

da lade ich das Schaltbild. Gehe das sogar noch mal durch und sehe nicht die zwei falsch gepolt eingezeichneten Elko's... Gut, mir wäre das aufgefallen, wenn ich mit dem Schaltbild gearbeitet hätte. Aber Christopher. Du hast das schön erkannt.

Zu den Kondensatoren. Du planst das schon richtig. Aber ich würde erst mal mit Klötzchen usw. das Gerät zum spielen bringen. Danach würde ich die Kondensatoren mit Neuteilen befüllen und die Klötzchen dann nach und nach ersetzen.

Bevor Du mit der Reparatur beginnst, solltest Du den Netztrafo und die Feldwicklung prüfen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#13
Hallo nochmal, 

konnte mich in den letzten Tagen etwas mit dem Blaupunkt beschäftigen.

Habe zuerst die Schallwand ausgebaut und das Ganze begutachtet. Hier mal ein Überblck:
    .

Danach habe ich erstmal alles, was rechts neben dem LS ist (und den LS) abgelötet und ausgebaut.

Die Kondensatoren haben aber definitiv ihr Leben hinter sich:
   

Was Positives gibt es zu berichten: Die graue Grundplatte (aus Holz) ist in gutem Zustand und hat keinen Makel, also nichts morsch etc. Auch ist die Feldspule i.O. (hat gemessen 1,78 kOhm), soll lt. Plan 1,6kOhm haben.

Ebenso ist der Netztrafo widerstandsmäßig i.O., werde den nächste Woche mal in Reihe mit einer Glühlampe ans Netz hängen und schauen, ob und was er liefert.

Den schwarzen Elko(Bakelitgehäuse!), habe ich versucht zu öffnen, um ihn neu zu bestücken und hab ihn auf den Steinboden fallen lassen. Ende vom Lied: Es machte Krack und es flogen viel Kleinteile in alle Richtungen, das wird nix mit neu bepacken...
Hat vielleicht jemand einen alten 8+8µF Becher zum Neubestücken rumfliegen?

Ansonsten sehr viel Rost und der Lautsprecher kratzt.
Habe also den LS von der restlichen Peripherie getrennt (auch vom Übertrager, der übrigens auch i.O. sein sollte lt. Messwerten) und genauer geschaut. Erstmal war einiges an Dreck an der Schwingspule und Die Membran ist durch Feuchtigkeit verzogen.

Habe dann einfach mal die Membran ausgebaut, die sich ohnehin schon am Rand lose war und nur noch durch die Pappfedern unten gehalten wurde. Die Schwingspule ging mit einem Pinsel gut zu reinigen und auch der Luftspalt mit feinem Schleifpapier.

Danach lief das Ganze zwar mehr oder weniger reibungslos, aber die Membran ist so stark beschädigt und verzogen, dass damit wahrscheinlich nix mehr anzufangen ist. Werde morgen nochmal Fotos machen und die Abmessungen abnehmen.

Achso, habe die Skalenscheibe ausgebaut und der Zustand ist eher schlecht als recht:
   

Nach vielen Stunden am Computer habe ich das hier vollbracht:
   

Brauch nur noch ein Unternehmen, welches mir das schwarze als Folie plottet. Dann kann ich diese auf eine Glasplatte kleben und das weie von hinten anpinseln

Fortsetzung folgt...

EDIT: Sehe gerade, mein Skalennachbau hat noch einen Makel unten links...
MfG Christopher

"Baden-Baden, Beromünster, Paris, Rom... 
Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint."
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#14
Hallo Christopher,

Respekt, Du gehst das Radio aber richtig an. Das Problem mit den rostigen Lautsprechern kenne ich nur zu gut. Aber umd dir hier Tips geben zu können, mußt Du uns halt mal die Membrane zeigen.
Noch eine Möglichkeit: Der Detlef (Radionar) liebt Blaupunkt-Radios. Ehe Du Dich lange quälst frage ihn doch mal, ob er nicht für Dich ein Ersatzexemplar hat.

Sehr schön hast Du den Scan von der Skalenscheibe hin bekommen. Da werde ich immer neidisch. So etwas bekomme ich nicht hin.

Nun kann man ja kein weiß ausdrucken - wem sage ich das?? Es gibt da solche Streufolie, wie sie für den Tachobau verwendet wird. Ich habe so etwas mal vom Jörg (Kamin) bekommen und ausprobiert. Man legt diese Folie hinter den Skalenscan. So brauchst Du nur die von Dir gefertigte Skala auf Klarsichtfolie ausdrucken und diese auf die Skalenscheibe bringen. Dann die Folie dahinter. Und - Du hast Geld gespart.
Die Folie gibt es hier: https://www.ebay.de/itm/Diffusionsfolie-...Swk5FUzmeU
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#15
Hallo,

nach einiger Zeit kam ich mal wieder dazu, mich um das Radio zu kümmern.
Hatte zwischenzeitlich schon einiges gemacht, kam aber nicht zum Berichten... Sorry  Smiley18
Aber das hole ich jetzt nach.

Im letzten Post schrieb ich ja, dass ich alles rechts neben dem LS und den LS ausgebaut habe.
Der LS bekam einen Abschliff und Zinkspray auf das blanke Metall, um es zu versiegeln. Das sieht denke ich sehr gut aus:
   
   
beim zweiten Bild ist schon der überarbeitete Übertrager zu sehen. Da habe ich lediglich die Bleche gereinigt, die viel Rost hatten und das ganze zusammengebaut. Die Metallhülle wurde ebenso mit Zinkspray versiegelt:
   

Aber zurück zum Lautsprecher. Andreas bat ja um ein Bild der Membran, möchte ich jetzt auch noch nachliefern:
   
   
Der Zustand ist... naja... wie schon oben beschrieben...  Smiley57
Maße sind:
- 19,5 cm Durchmesser Membran oberer Rand
- 2,8 cm Durchmesser Schwingspule
- 6,9 cm Höhe inkl. Schwingspule

Was ich auch noch überholt habe, ist der Netztrafo mit der angeschraubten AZ1. Da habe ich ebenso verfahren wie mit dem Übertrager und habe da aber den Kern noch mit Zinkspray konserviert. Die Befestigungswinkel ebenso, aber noch einen dunkleren Grauton drüber, da das sonst zu "langweilig" aussieht:
   
   
Danach habe ich ihn getestet, in Reihe mit einer 10W-Glühlampe und er läuft.
Ausgangsspannungen sind soweit im Rahmen. Sollten 2x 4,5V Heizspannung und 2x 310V an der Anodenspannungswicklung gewesen sein (unbelastet).

Das letzte, womit ich mich beschäftigt habe, war der fehlende Becherelko. Da kam mir mehr durch Zufall eine Idee.
Ich muss ja jede Woche INR (Blutverdünnung) messen und da fallen immer leere Dosen von den Teststreifen an. Da dachte ich, das wäre kein schlechter Anfang und suchte nach einem passenden Sockel und wurde im "Elko-Müll" fündig. Musste ja nur entkernt werden und auf geht's:
   
Leider habe ich keine "Zwischenstand-Fotos", aber wie man einen Elkobecher zerlegt, weiß, denke ich, sowieso jeder.  Big Grin
Den Plastebecher habe ich dann noch angeschliffen und mit Zinkspray (wg. der Optik) lackiert. Fix noch ein Etikett entworfen und den Sockel gebastelt und mit Heißkleber verklebt. Masse musste ich extra rausführen(blaues Kabel). Das kam dabei raus:
   

Das coole dabei ist, man kann den Becher jederzeit öffnen und neue Elkos(falls defekt) einsetzen. Ich muss noch warten, bis meine Elkos ankommen und dann folgt die Endmontage. Fertig wird es dann so aussehen:
   


Das war jetzt ne Menge Berichterstattung, aber Fortsetzung folgt...  Smiley53
MfG Christopher

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#16
Hallo Christopher,

ich bin sehr begeistert, wie Du die Restauration der alten Kiste angehst. Wenn man sich überlegt, wie das vorher alles aussah. Etwas Bauchschmerzen habe ich aber mit der Lautsprecher-Überholung. Sehr leicht kommen beim Entfernen des Rostes feine Metallpartikel an den Dorn des Elektromagneten. Das würde die Membrane später beim Schwingen behindern. Es ergeben sich dann "Schrapelgeräusche". Wir, die wir die Uraltradios überholen, kennen das leider zu gut.

Ja, zur Membrane. Die ist durchaus rettbar. Man müßte jetzt sehen, dass man eine Membrane bekommt, die annähernd den gleich Durchmesser hat. Davon müßte man die fehlenden Papierteile ausreißen und in Deine Membrane leimen. Wichtig ist, dass die Sicke oben wieder nachrekonstruiert wird. Dann könnte man den Lautsprecher wahrscheinlich retten. Bitte miß mal den Ohmwert der Feldspule. Also vom Elektromagneten.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#17
...tolle Arbeit Christopher
und auf die Idee mit dem Elko, muss man erst mal kommen,
bin gespannt, wie es weitergeht...
Viele Grüße,
Rolf
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#18
Danke für euren Zuspruch.

Ja, nach dem Schleifen und Lackieren(die Aussparung für die Schwingspule und die Feldspule habe ich abgeklebt) bin ich nochmal mit etwas Pappe durch die Aussparung gefahren und habe auch danach noch ein paar Schnipsel rausgeangelt mit einem "Karton-Haken" und einer Pinzette. Da ist jetzt alles frei und sauber.

Die Feldspule hat einen DC-Widerstand von 1,77 kOhm, was in den Werten von Blaupunkt liegt(1,62 kOhm lt. Stückliste).

Andreas war so lieb, mir eine Nachricht zu schreiben und bot mir eine geprüfte AF3 und eine geprüfte AF7 für lau an, da konnte ich nicht nein sagen und schicke ihm gleich die im Blaupunkt befundenen noch zum Prüfen. 
Auch bot er mir an, die Membran zu ihm zu schicken, ich denke auch, er hat da mehr Erfahrung in der Reparatur.

Bin schon im Voraus sehr dankbar dafür!  Smiley14

Rolf, das war mehr Zufall als Alles andere. Die Dose war gerade leer geworden und dann dachte ich, könnte doch passen?  Smiley34
MfG Christopher

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