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Schellack
#21
(25.03.2018, 19:06)Uli schrieb: Beim Radio willst Du vielleicht in die fieseligen Ecken, in die der Ballen nicht kommt, erst 2-3x mit dem Pinsel ....
Genauso ist es Confused
Immer guten Empfang und viele Grüße - Uwe
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#22
Hallo zusammen,

ich melde mich mal aus dem Urlaub und hole das hier noch mal hoch ....

Über die Anzahl der "Lagen" mache ich mir keine Gedanken, wenn es glänzt, dann fertig ... !

Was mir aber im Kopf herumspukt ist die Sache mit dem Alkohol / Spiritus.
Spiritus ist ja auch Alkohol, nur mit dem Zusatz von Bitterstoffen (Galle), damit
aus dem teuren (Steuer) Trinkalkohol eben der nur technisch verwendbare
Spiritus wird. Was pasiert jetzt beim Mischen mit Schellack und dem anschließenden
Verarbeiten mit den im Sprit befindlichen Bitterstoffen ? Stören die nicht ? Wenn
ich jetzt in der Bucht nach dem Lösungsmittel für Blätterschellack schaue, dann
werden da Lieterflaschen mit den irreführenden Angaben "Alkohol/Spiritus"
angeboten. Den Spiritus bekomme ich bei DM für ´nen Appel und ´nen Ei !
Das Lösungsmittel aus der Bucht ist da erheblich teurer, ich habe keine Lust, das
man mir da billigen Spiritus für teures Geld unterjubelt !

Dann das Polieröl für die letzten Schichten. Einigen Videos auf Your Glotz nach
kann man da auch ein oder zwei tropfen Olivenöl nehmen .....

?????????

Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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#23
Hallo Hans,

na denn einen schönen Urlaub! Ja bei so etwas machen wir Bastler uns doch gerne mal Gedanken zu unserem Hobby.

Zum Verdünnen ist Ethanol die beste Variante. Ich hatte früher auch normalen Spiritus verwendet. Und - ehrlich - ich konnte da keine Unterschiede fest stellen. Ethanol wird ja auch für Öfen verwendet, hat also keine Zusatzstoffe. Dem Spiritus wurden ja diese Vergällungsstoffe nur zugeführt, damit der Anwender es nicht neben der eigentlichen Arbeit zum Trinken nimmt.

Bevor du dann mit der Schellack-Politur beginnen möchtest, melde Dich ruhig hier noch mal, dann kann man das Ganze mit Dir noch einmal durchgehen.

So, nun weiterhin einen schönen Urlaub.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#24
Spiritus ist Ethanol plus "ihgitt". Das "ihgitt" stört zum Glück nur die Zunge und nicht den Schellack - also kauf in dem Fall ruhig billig!
Zur Ölfrage: Ich hab ein Fläschchen Polieröl, WAS das genau ist weiß ich nicht. Aber so lange es hält nutze ich das und das hält LANGE. Meiner Meinung nach kann man da nehmen was Spaß macht und gerade da ist, das macht ja nur daß der Ballen flutscht.

Bei Antwort eins bin ich mir sicher, zwei ist geraten, nach dem, was mir logisch vorkommt. Altöl oder Getriebeöl würde ich übrigens nicht nehmen wollen... Wink
Gruß,
Uli
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#25
Nee, lieber Uli,

das Polieröl habe ich auch immer etwas unter bewertet. Das ist eine ganz heikle Sache. Nimmt man irgendein Öl, gibt das Schlieren in der Schellack-Politur. Die bekommt man später kaum weg. Manche geben nur etwas Spiritus oder Ethanol in den Ballen. So dass der eine regelrechte Alkoholfahne hat. Dann polieren die über die angetrocknete Politur mit den Schlieren. Mit viel Anstrengung kann man die schlieren auspolieren.

Ich hatte auch besagte Schlieren, weil ich zu viel Polieröl verwendet hatte. Auch das war ein großes Problem. Der marcello hatte seinerzeit auch mal zum Dietmar ein schlieriges Gehäuse mit gebracht. Mann, was habe ich da nachpoliert. Daher nur Polieröl verwenden. Gerade als Anfänger benötigt man Erfolgserlebnisse. Wenn man dann noch Schlieren weg polieren muss, reicht ein Fehler und der Lack ist ruiniert. Und - Uli - soll ich dir was sagen, als ich damals mit Schellack-Politur angefangen habe, hatte ich wirklich tropfenweise Motoröl genommen. Kein Witz.

Aber Deine Antwort 1 ist schon zutreffend. Hast Du ja auch von mir gelesen... Smile
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#26
Auch nach wochenlanger Einarbeitung kam ich mit Schellack zu keinem professionellem Ergebnis.
Ein wirklicher Hochglanz ließ sich bei mir nicht erreichen - jedenfalls nicht so wie es polierte 2K Lacke ermöglichen.
Dennoch hätte ich das Ergebnis akzeptiert, schlecht war es nicht. Das wirklich böse Erwachen kam nach ca. 6 Monaten.
Da war die Struktur des Furniers im Streiflicht wieder ganz deutlich zu sehen. Die Schellackoberfläche ist eingefallen, bzw. ist dünner geworden. Vermutlich weil nach der Zeit erst der Restalkoholgehalt völlig entschwunden ist.
Dieses Phänomen kennt man, in unterschiedlicher Ausprägung, auch von sämtlichen lösemittelbasierten Lacken, je nach dem ob es sich um HS oder MS Lacke handelt. So stark wie bei Schellack hab ich das aber noch nie beobachtet.
Vielleicht hab ich auch was grundsätzliches falsch gemacht, ich weiß es nicht. Aber eine wirklich perfekt gefüllte und hochglänzende Oberfläche ohne Strukturen konnte ich mit Schellack nicht erreichen.

Gruß,
Achim
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#27
Hallo Achim,

genau das ist der springende Punkt bei der Schellack-Verarbeitung. Wie Du weißt, helfe ich öfter auch mal Sammlerkollegen indem ich ihre Gehäuse lackiere (Schellack). Da kommt schon mal die Frage, warum das so lange dauert.

Du hast das gut erklärt. Der Schellack fällt nach einer gewissen Zeit ein. Das Gehäuse wirkt wieder stumpf und die Holzstruktur ist wieder sichtbar.

Das rohe Gehäuse wird ja zunächst mal mit stark verdünntem Schellack abgerieben. Dann kommt als Porenfüller Bimsmehl zum Einsatz. Jetzt möchte man glauben, man hat einen schönen, dauerhaften Glanz. Denkste!

Nach einigen Wochen ist der Schellack so eingefallen, dass weiter gearbeitet werden muss. Man geht mit Stalwolle fein immer wieder vorsichtig über den schon lackierten Korpus. Nun muss noch einmal mit Bimsmehl gearbeitet werden. Dann noch mal über Tage mit Schellack polieren. Evtl. noch mal etwas mit Bimsmehl arbeiten. Dann sind aber auch sämtliche Holzporen verschlossen. Dann kann man noch eine Abschlußpolitur vornehmen. Aber dann glänzt das Gehäuse genauso, wie mit modernerem Lack bearbeitet. Teilweise sogar noch etwas mehr.

Ja, also die Schellack-Politur ist aufwändig. Zeit darf da keine Rolle spielen, wenn es denn schön werden soll.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#28
Hallo Andreas,

vielen Dank für deine Ratschläge, bist halt schon sehr geübt .... !
Ich besorge mir dann mal den Bio-Ethanol, das Polieröl und das
Bimsmehl aus der Bucht. Ich überlege allerdings ernsthaft, ob ich
mir nicht die Schellack - Flocken besorge .

Daraus ergeben sich dann folgende Fragen :
Für eine klare, durchsichtige Politur brauche ich entsprechendes
Ausgangsmaterial, bin ich das bei der Bezeichnung "blond" richtig ?

Dann reizt  es mich noch, von dem roten Schellack einzukaufen.
Hast Du da schon mal mit gearbeitet ?

Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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#29
Hallo Hans,

vorab eine Sache, auf die Detlef (Radionar) mich aufmerksam machte. Achte bitte beim Kauf des Bimsmehls auf die Bezeichnung "extra Fein" Am Besten über ebay kaufen. Ich hatte mir Bimsmehl von der Apotheke geholt. Das ist etwas zu grob. Je feiner das Bimsmehl, umso besser lassen sich die Holzporen verschließen.

Ich gebe da immer sehr wenig zwischen den Fingerspitzen auf den Ballen und verreibe das auf dem Holz. Das darf bei der Verarbeitung nicht kristallisieren, sondern muss sich sauber in die Poren polieren lassen. Wenn es kristallisiert, war zu viel verwendet worden.

Ich glaube, Du fragtest schon mal nach Schellack-Flocken. Die hatte ich mir dann bestellt, um Auskunft zu geben. Ich bin zufrieden damit. Die Verkäufer legen da Papierfilter bei. Ich empfehle einfach, die Flocken 3-4 Tage im Ethanol schwimmen zu lassen, immer mal etwas aufzuschütteln. Dann bekommst Du reines Schellack. 100 Gramm Schellackflocken aufsetzen mit ca. 400 ml Ethanol. Verdünnen - falls erforderlich - kann man dann immer noch. Der Papiefilter ist für Schnelle, die den Aufguß nach einem Tag verwenden wollen. Es ist aber Verschwendung. Die Schellack-Flocken sind sehr rein und lösen sich ohne Rückstand auf.

Rubinrot verwendet man für eher dunklere Hölzer. Hellblond oder blond für hellere. Ich habe alle Varianten und kann wählen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#30
Sehr schöner Beitrag Andreas . Ich lese wieder angespannt mit, und hoffe das alles mal selbst in die Tat um zu setzen . Ich hatte ja deine Vorührung bei unseren letzen Trefen im Siegerland gefilmt. Aber das Video ist leider nichts geworden.
Gruß Detlef
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#31
Hallo Detlef,

danke für das Lob! Ach ja, das müssen wir immer mal wieder erörtern. Dann wird das schon. Einfach mal versuchen. Schellack läßt sich immer wieder gut mit einem Spirituslappen oder eben mit Ethanol entfernen.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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