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Seibt 214 als 125 w getarnt.
#1
Hallo, Radiofreunde,
Ich habe dieses Radio vor paar Jahren gekauft. Der Verkäufer damals hat mich aufmerksam gemacht, dass obwohl das Gehäuse eines      Seibt 125 entspricht ist das Radio ein 214 W.
Der Tannenberg erschien 1934 zum Geburtstag des Paul von Hindenburg und wurde entsprechend benannt. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schlacht...erg_(1914)
Das Radio war ein Geradeaus mit Rückkoplung und hatte KW, MW und LW.
Drei Röhren - eine RENS 1284 als HF, eine Endpentode RES 964 und als Gleichrichter RGN 10064 - haben einen internen Elektrodynamischen LS versorgt.
Ein Jaht später erschien der Seibt 125. Beide Geräte teilten sich das gleiche Chassis und hatten fast gleiche Schaltung - der Seibt 125 hatte nur keine KW.
Hier der Zustand beim Anschaffen.
   
   
   
   
Ich habe die Reparatur begonnen. Paar Blicke ins Innere zeigen ein sehr interessantes Gerät, obwohl nur ein Einkreiser.
   
   
Die Skala war in schöner goldenen Optik. Leider hat sie jemand irreparabel verschlimmbessert. Schade.
Sehr interessant ist die Platte hinter der Skala - diese Form ist rätselhaft. Die Skalenlampen sind seitlich platzierten Soffiten.
   
Weniger Glück bereitet die Zinkpest. Die Fürungsrollen werde ich ersetzen. Schlechte Karten bei der Aufnahme der Drehkondensator Achse. Da kann ich nur hoffen, dass die noch eine Weile hält.
   
   
Das Chassis von unten:
   
Eine Prüfung folgt.
Gruß,
Ivan
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#2
Hallo Ivan,

dieses Radio hatte ich mir auch seinerzeit wegen der historischen Geschichte als Ruine gekauft. Als Überraschung hatte ich genau dieselben Teile an dem Gerät defekt, wie das an Deinem ist. Durch die Beschädigungen an den Spritzgußteilen war eine Senderwahl kaum mehr möglich. Auch war die Skala stark beschädigt. Ich hatte mir seinerzeit die Skala scannen lassen. D. h. sie wurde neu eingelesen. Sämtliche Sendernamen wurden von einem speziellen Druckprogramm ausgeführt.

Du hast Glück. Ich habe noch einen Skalenscan hier liegen. Wenn Du ihn haben möchtest - gerne. Allerdings ist der Skalenhintergrund schwarz. Die Sendernamen der MW sind in gelb und die LW-Sender in rot. Die Kurzwellenmeter wurden in grün gehalten. Die Skala ist sehr gut geworden. Allemal besser als die verwischte Originalskala.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Hallo, Andreas,
Das ist ein sehr nettes Angebot. Du hast mir b immer geholfen, wenn Du konntest. Bei dem meinen Gerät handelt sich eigentlich um ein Seibt 125, das Gehäuse ist zu mindest diese. Und beim 125 ist die Skala golden.
Ich berichte.
Gruß,
Ivan
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#4
Hallo Ivan,

die Achslagerung des Drehkondensators müsste sich eigentlich mit Alu- oder Messingblech und Distanzhülsen nachbauen lassen.

Sicherlich nicht stilecht, aber das Zinkgussteil sieht aus, als wenn es schon beim niesen auseinanderfallen würde.


Grüße

Martin
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#5
Hallo, Martin,
Die Stelle werde ich schlicht löten - wie eine alte Dachrinne aus Titanzink. Smiley58
Gruß,
Ivan
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#6
Na Ivan, viel Spaß. Ich glaube aber eher das du da nur das Ganze verschlimmbesserst.
Da ja man bekanntlich erweise zum Löten ein Lötwasser benutzt wird, das aus Salzsäure und Zink besteht.
Ein Nachbau, wie Martin da Vorschlägt, wäre der bessere Weg.
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#7
Hallo Ivan,
wenn es Zeit hat und Du mir die Teile als Muster schickst, werde ich versuchen sie Dir nach zu bauen.
Gruß Franz
ps natürlich für ume
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#8
Hallo, liebe Freunde,
Danke für die Vorschläge. Werde sehr wahrscheinlich das nette Angebot von Franz folgen. Alles davon abhängig wie die Technik aussieht.
Als erstes habe ich vorsichtig alles eingeölt und alle Teile beweglich gemacht, so kann ich mit der Reparatur der elektrischen Part beginnen.
Der Drehkondensator dreht sauber, sichtlich ist kein Plattenschluss zu erkennen. Die Elementen unterm Chassis scheinen original zu sein.
   
Das Gerät hat keine KW Spule, also, trotz des Schildenamens, es ist ein Seibr 125. Hier die Schaltung.

.pdf   Seibt_125W.pdf (Größe: 40,71 KB / Downloads: 18)

Zum Erklären noch mal das Chassis von unten:
   
Mit Nr.1 - Rechts am Bilde, mit eingelöteten Kanten ist ein Ölkondensator.4,0+ 2,0+1,0+0,2µF. Der Elektrolyt 8 µF ist auf da Chassis mit Schraubgewinde und sieht total kaputt aus.
Mit Nr.2 - rechts vom Ölkondensator ist ein Blockkondensator 1,0 + 0,5 µF.
Nr. 3 - Unten ist der Kopplungskondensator 5,0 nF. Ein Chalitkondensator.
Nr. 4 - die NF Drossel.
Aber wo ist die HF Drossel? Die sollte bei Nr. 3 oberhalb des grünen Chalitkondensatos sein.
Das kann nicht sein! Das ist bestimmt das dritte oder vierte wenn nicht fünfte Radio das ich dieses Jahr reparierte dessen Drossel fehlt oder kaputt ist.
Was tun? Ich habe einen Bastlerkollegen aus DRF angeschrieben, der einen Tannenberg hat und er hat mir Bilder gesendet:
   
   
Er hat den Ohmischen Widerstand gemessen - 269 Ohm.
Das Teil sieht komisch aus.. Gibt es eine Erklärung - ist es eine Art Abschirmung von außen oder das sind die Windungen?
Gruß,
Ivan
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#9
Habe auch einen Tannenberg, schaffe es aber frühestens Ende der Woche nachzuschauen.
Beste Grüsse

Thorsten


"Das Leben ist nichts weiter als das Proben für eine Vorstellung, die niemals stattfindet."

(Die fabelhafte Welt der Amelie)
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#10
Hallo Thorsten,

genau, Du hast meinen Tannenberg! Ich hatte überlegt, wer den damals bekommen hat.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#11
"Das Teil sieht komisch aus.. Gibt es eine Erklärung - ist es eine Art Abschirmung von außen oder das sind die Windungen? "

Der "Körper" der Drossel scheint aus Holz zu sein und in die (vergleichsweise) schmalen Rillen ist der Draht hinein gewickelt.

MfG DR
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#12
Sieht euch das Bild im unteren Bereich, unter dem Schatten. Es scheint dass die Wicklungen kurzgeschlossen sind.     Mir scheint es eher, dass sie eigentliche Spule im Korpus drine ist und das äußerliche eine Art Abschirmung ist.
Gruß,
Ivan
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#13
Hallo zusammen,

man hat ja nun früher die Wicklung zusätzlich mit Garn umwickelt um den dünnen Draht zu schützen.
Das ist nunmal ein extrem dünner Draht, vermutlich auch, damit das ganze Gebilde einen gewollt höheren
ohmschen Widerstand bekommt. Das Ganze wird dadurch in der Wirkung breitbandiger. Manche ganz
alten HF-Zwischenübertrager aus den 20ern hatten die Wicklung deshalb ganz oder teilweise aus Wider-
standsdraht gewickelt. Die vorhandene Induktivität läßt sich höchstens über die Resonanzmethode ermitteln,
"normale" Meßgeräte funktionieren da nicht.

Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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#14
Niko von DRF hat im eingebauten ausgeschalteten Zustand, rein passive den Widerstand gemessen 266 Ohm.
   
Gruß,
Ivan
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#15
Hallo Ivan,

wenn dem so bei Dir ist, nix fummeln und die Anschlußbeine nicht biegen.
Je nachdem wie der dünne Draht angelötet ist (ich weiss es ja nicht)
reisst sonst am Ende noch was ab.

Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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#16
Hallo, Hans,
Mir fehlt die Drossel. Das Bild habe ich von jemand, der das Radio hat.
Gruß,
Ivan
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#17
Hallo,
Das Radio hat einigen Überraschungen - wieder was gelernt:
Als erstes - das ist mein erstes Gerät mit Ölkondensator. Ich habe ihn so gelassen ohne ablöten und messen in der Hoffnung, dass diese hermetisierte Kiste noch gesund ist.
Das zweite:
Hier messe ich 5000 cm Chalitkondensator (Kopplung). Ist das nicht wunderbar? Ekenntniss: Chalit ist kein Papier.
   
Das dritte:
Das hier ist kein Widerstand und kein Kondensator,  sondern eine RC Kombination:
   
Davon gibt es zwei Stück, leider sind die Widerstände hochomig geworden und die Kondensatoren kann man nicht messen. Deswegen erneuert.
Es waren ALLE Kondensatoren bis auf den oben gezeigten schlecht und wurden ersetzt.
Im Grunde, das Gerät ist fertig und kann auch ohne HF Drossel hochgefahren werden, aber ich lasse es erst so. Nächste Woche bin ich in Bulgarien Rose und werde erst die Garage durchsuchen - vielleicht finde ich was. Wenn nicht, Deutschland ist Groß und Freunde lauern überall Big Grin
Gruß,
Ivan
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#18
Übrigens, Thorsten,
Würdest Du bitte den Ohmischen Widerstand der HF Drossel messen - die 266 Ohm sind bei der Spulengröße kaum möglich. Danke!
Gruß,
Ivan
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#19
Hallo Ivan,

warum nicht ? Deine Drossel hat doch über 1400 Ohm, wenn ich das jetzt noch korrekt in Erinnerung habe.
Ich habe mir mal das unterste Bild in Deinem Post #8 angesehen, da kann man am rechten Ende der Drossel
die Windungen erkennen.
Es kommt auch darauf an, was beim Wickeln verwendet wurde. Nur Kupfer, und das sehr dünn,
oder noch etwas Anderes. Letztendlich würde ich das nicht so ganz eng sehen. Wenn man sich in einem gewissen
Rahmen bewegt, läuft das auch. Du kannst genau so auch einen Holzknüppel nehmen und den entsprechend
schlitzen. Dann in Wachs auskochen und anschließend bewickeln. Was man auf dem Bild  auch sehr schön
sehen kann, sind die Ausfüllungen in den Ritzen mit einem hellen Material. Wenn Du in deiner Bastelkiste noch
irgend eine Breitbanddrossel hast, nimm diese und gut ist. Das Teil verschwindet eh in den Eingeweiden.

Gruß,
RE 084
RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg
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#20
Danke, Hans,
Ich warte erst auf belastbaren Informationen von Thorsten. Thorsten, darf ich bitten?
Gruß,
Ivan
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