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Prüfen einer Mischröhre (hier: ACH1)
#1
Hallo Leute,

ich habe hier eine ACH1 in einem Radio die ich prüfen möchte. Ich besitze einen Neuberger W242 Röhrenprüfer. Bei dem Gerät kann ich alle benötigten Spannungen einstellen und den Anodenstrom entsprechend ablesen.
Für die ACH1 sind dies Werte Angegeben (es geht um die Triode):

UA = 150V
Ug1 = -15V

gemäß der dem W242 beiliegenden Tabelle sollte ich ein Anodenstrom um die 1,8..2,5 mA einstellen. Nachdem bei einer im  Gerät funktionierenden Röhre nun ein Strom < 0,2 mA angezeigt wurde habe ich an eine schwache Triode geglaubt und mir eine NOS Röhre besorgt (die ist wirklich NOS - inkl. Verpackung und passender Seriennummer auf der  Garantiekarte).
Diese Röhre erreicht bei weitem auch nicht die angegebenen 1,8 mA so dass ich an einen Fehler in der Tabelle glaube.
Nun war ich auf der Suche nach einem Datenblatt der ACH1 worin diese Anodenspannung und die g1-Spannung angegeben wird. Pustekuchen. So richtig schlau werde ich nicht aus den Werten:

Telefunken:


.png   Bildschirmfoto vom 2018-06-20 20-54-45.png (Größe: 41,95 KB / Downloads: 406)

RFT

.png   Bildschirmfoto vom 2018-06-20 20-56-06.png (Größe: 72,34 KB / Downloads: 412)

Sockelbild

.png   Bildschirmfoto vom 2018-06-20 21-00-02.png (Größe: 14,83 KB / Downloads: 400)

Auffällig sind schonmal die Abweichung bei den Anodenspannungen. RFT redet von 300V und TFK von 150V. Beide meinen dabei 5mA Anodenstrom zu erzeugen. Die Giterspannung ist beidesmal -15V.

Kann es sein, dass hier keine statischen Daten angegeben wurden weil die Triode ja üblicherweise als Oszillator arbeitet ? Woher kommen diese Abweichungen insbesondere zu den wirklichen Messergebnissen ?

Was sind die wirklichen statischen Werte zum Prüfen der Röhre und warum stehen die nicht in den Datenblättern ?

Fragen über Fragen.

Gruß
Oliver
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#2
In einem Röhrentaschenbuch vom Fachbuchverlag von 1958 ist es auch so vermerkt.
Anodenspannung 300 Volt, Gitterspannung -15 Volt und Anodenstrom 5mA im Schwingbetrieb.

laut Funke W18 habe ich gemessen
Anodenspannung 60 Volt, Gitterspannung 0 &-4 Volt Volt, Anodenstrom 3mA ( 5 sollten es sein, bei 2 mA ist noch gut )
das Zweite System
Anodenspannung 200 Volt, Gitterspannung -2 Volt, Anodenstrom lag hier bei 3 mA ( 2,5 mA sind angegeben )

Wichtig zu wissen, das sind nur Prüfdaten wenn auch die anderen UG1 bis UG4 geschalten sind.
Siehe dazu Prüfkarte 191 von Funke.

Schieße ich die obere Kappe nicht mit an, beim Prüfen, dann stimmt die 0,2 Volt schon fast Smile

Hier mal die Karten dazu vom Funke W18

   

   
Habe immer soviel Arbeit, dass ich mir eine aussuchen kann. Smile

Grüße Frank, der Moschti
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#3
Die Gitterspannung -15 Volt sind ein Mittelwert, der sich im Schwingbetrieb ergibt.
Zur statischen Prüfung ist dieser Wert ungeeignet, dabei ist die Triode schon fast gesperrt.
In den Datenblättern und -Büchern findet man bei Mischröhren fast immer nur Angaben im Schwingbetrieb.

Zur Prüfung empfehle ich, bei der NOS Röhre die Gitterspannung bei 150 V Anodenspannung so einzustellen, das 5 mA Anodenstrom fließen und dann die andere ACH1 damit prüfen.

Die Angabe Anodenspannung 150V ist der Mittelwert im Schwingbetrieb, der sich bei einem Arbeitswiderstand von 30 kΩ ergibt, der an 300V Betriebsspannung liegt.

Grüße,
Jacob
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#4
Hallo, vielen Dank für eure Beiträge. Ich werde die Tage mal nach euren Angaben nachprüfen. Mal sehe was da kommt.

Gruß
Oliver
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#5
Hi,

ich habe gerade mal den Röhrenprüfer angeheizt und habe folgende Daten der Triode eingestellt:

60 V Ua und 0 V Ug1
- die NOS Röhre bringt 5,5 mA
- die im Radio eingebaute bringt 4,8mA


Dann habe ich in der RTT von 1987 aich noch das gefunden :
100V Ua, 0V Ug1 - Ia = 10 mA

Und Jacob - danke für den Hinweis dass die Daten für die Triide im Schwingbetrieb gelten. Demnach hat jemand diese Werte fälschlicherweise als Werte für die statische Prüfung in die Tabelle eingetragen.

Für 150V Ua und 5mA Ia beträgt Ug1 6,5V bei der NOS Röhre. Bei der gebrauchten sind es bei Ug1 =6,5 V Ia = 4,2 mA. Also hat die gebrauchte Röhre noch eine gute Emission.

Gruß
Oliver
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