Hallo Freunde,
als der Peter MV mir neulich seine "Jugendliebe" einen Stern Erfurt vorbei brachte, dachte ich, naja, wieder ein Erfurt. Kennst Du ja schon.
Ich bin an sich noch nicht mal davon ausgegangen, hier einen größeren Reparaturbericht zu verfassen. Wir haben diese Geräte hier ja schon öfter behandelt. Das Gerät wäre an sich ohnehin noch nicht an der Reihe gewesen, aber ein guter Radiofreund benötigte einige Ansichten der Chassis-Unterseite. Also sagte ich zu, mich zügig um sein Anliegen zu kümmern. Klar, indirekt auch um Peters.
Das Gerät machte optisch von außen einen guten Eindruck. Von der Innenansicht her auch. Auf dem Chassis lag viel Staub, darunter wollte langsam der Flugrost sprießen. So konnte man den noch gut entfernen. Die Lautsprecherverdrahtung, man sieht es sofort, wurde mächtig verändert. Die Lautsprecherversorgung vom Tontrafo war abgeknipst. Statt dessen wurden alle 3!! Lautsprecher parallel geschaltet. Tja, Impedanzunterschreitung vernichtet jede Endstufe, Peter! Versorgt wurde das Konstrukt über die rote Leitung, die freilich länger war.
Das Chassis sollte nun mal entnommen werden und mal zeigen, ob da noch Leben drinnen steckt. Ich schließe solch ein Chassis über meinen Trennstelltrafo an. Dann wird sehr langsam von 0 auf 220 Volt geregelt. Dabei habe ich sehr das Amperemeter im Auge. Ist die Stromaufnahme zu hoch, schalte ich sofort ab.
Das Chassis erwachte nach vielen Jahren zu neuem Leben. Klar, der Ton war mächtig verzerrt. Empfang gleich Null aber es funktionierte. Ich arbeitete mich durch die alten Teerkondensatoren. Getreu eines Mitstreiters, der hier schrieb: "für den der nicht nur Kondensatoren tauschen möchte". Trotzdem, Leute das ist der erste Schritt zu einer dauerhaften Reparatur. Aber man sollte hin und wieder inne halten und am Gerät mal testen, ob sich etwas verbessert. Hier wurde der Ton richtig basslastig. Der Empfang verbesserte sich ebenfalls auf allen Bereichen. Immer wieder auf die Anzeige vom Amperemeter blickend, sah ich, dass der Zeiger langsam aber stetig ausschlug. Die Stromaufnahme erhöhte sich langsam.
Beim Anfassen der beiden roten Gleichrichtersäulen bemerkte man, dass die richtig heiß waren. Es war mir zu riskant. Ich entfernte die zwei Säulen und montierte einen gängigen Brückengleichrichter.
Zur Sicherheit hängte ich den Elko ab und montierte darunter 2 neue Elektrolytkondensatoren. Jetzt gefiel mir die Stromaufnahme. Alles wird gut - dachte ich.
Mit einem Plong verabschiedete sich der Bandantrieb des UKW-Teils. Ich habe daraufhin wieder das bewährte Nylonband (Angelschnur) eingezogen. Nun sollte Ruhe sein. Abermals - Denkste! Der UKW-Tuner empfing die Frequenzen sehr ungenau. Mit der Skala stimmte nichts überein. Am Skalenanfang und Ende ging das noch einigermaßen. In der Skalenmitte waren die Frequenzen um ca. 0,5 Mhz verschoben. Das gefiel mir nicht.
Bei einem unserer Sammlertreffen erhielt ich vom Frank (Moschti) u. A. einige UKW-Tuner. Hier war tatsächlich solch ein Exemplar dabei. Allerdings stand da drauf: Nauen, Bernau... Also alles kleinere Geräte vom selben Hersteller. Ich mag diese Baukastensysteme der ehemaligen DDR. Der Tuner vom Frank hatte nur einen Unterschied. Die Seilscheibe war kleiner. Ich baute sie um. Tja und das Seil mußte ich auch noch mal neu auflegen. Ich hatte es aber an den einzelnen Rollen fixiert, so dass ich nur das Seil wieder um die Rolle legen mußte. Dieser Tuner empfing wesentlich besser. Beim Abgleich der Trimmer kratzte es nur. Es bewirkte aber wenig.
Ich beobachtete den Oszillator Trimmer ganz genau. Und - Wahnsinn! Die Keramikscheibe hatte sich von dem Lötpunkt gelöst und der kratzte nur über die Leitschicht. Das war mir vorher noch nie aufgefallen. Der Trimmer mußte ersetzt werden.
Einen UKW-Tuner dafür zerlegen... nein das tue ich nicht. Ich habe den alten Trimmer vorsichtig am Keramikkörper abgeschnitten. An die relativ langen Laschen konnte ich einen Ersatztrimmer löten. Das geht jetzt prima. Das hat 2 Minuten gedauert.
Nun ist Peter nicht Peter, wenn es nicht noch ein paar Sonderwünsche gegeben hätte. Er wollte die gebrochene Aus und eintaste ersetzt haben. Dafür hatte er sich vom Chris einen Satz Tasten bestellt. Die habe ich auch alle verwendet, da die Tönung etwas anders war.
Ein neues mag. Auge sollte dem Radio auch spendiert werden. Und so kam ich zur Aufarbeitung des Gehäuses. Kleinere Kratzer und ein dicker Wasserfleck wurden beseitigt. Das jetzt schön überholte Radio spielte und unterhielt mich am Samstag Abend noch mit schöner Musik. So ist Peters Radio nun wieder fit für weitere Jahre. Peter, dann viel Spaß damit!
als der Peter MV mir neulich seine "Jugendliebe" einen Stern Erfurt vorbei brachte, dachte ich, naja, wieder ein Erfurt. Kennst Du ja schon.
Ich bin an sich noch nicht mal davon ausgegangen, hier einen größeren Reparaturbericht zu verfassen. Wir haben diese Geräte hier ja schon öfter behandelt. Das Gerät wäre an sich ohnehin noch nicht an der Reihe gewesen, aber ein guter Radiofreund benötigte einige Ansichten der Chassis-Unterseite. Also sagte ich zu, mich zügig um sein Anliegen zu kümmern. Klar, indirekt auch um Peters.
Das Gerät machte optisch von außen einen guten Eindruck. Von der Innenansicht her auch. Auf dem Chassis lag viel Staub, darunter wollte langsam der Flugrost sprießen. So konnte man den noch gut entfernen. Die Lautsprecherverdrahtung, man sieht es sofort, wurde mächtig verändert. Die Lautsprecherversorgung vom Tontrafo war abgeknipst. Statt dessen wurden alle 3!! Lautsprecher parallel geschaltet. Tja, Impedanzunterschreitung vernichtet jede Endstufe, Peter! Versorgt wurde das Konstrukt über die rote Leitung, die freilich länger war.
Das Chassis sollte nun mal entnommen werden und mal zeigen, ob da noch Leben drinnen steckt. Ich schließe solch ein Chassis über meinen Trennstelltrafo an. Dann wird sehr langsam von 0 auf 220 Volt geregelt. Dabei habe ich sehr das Amperemeter im Auge. Ist die Stromaufnahme zu hoch, schalte ich sofort ab.
Das Chassis erwachte nach vielen Jahren zu neuem Leben. Klar, der Ton war mächtig verzerrt. Empfang gleich Null aber es funktionierte. Ich arbeitete mich durch die alten Teerkondensatoren. Getreu eines Mitstreiters, der hier schrieb: "für den der nicht nur Kondensatoren tauschen möchte". Trotzdem, Leute das ist der erste Schritt zu einer dauerhaften Reparatur. Aber man sollte hin und wieder inne halten und am Gerät mal testen, ob sich etwas verbessert. Hier wurde der Ton richtig basslastig. Der Empfang verbesserte sich ebenfalls auf allen Bereichen. Immer wieder auf die Anzeige vom Amperemeter blickend, sah ich, dass der Zeiger langsam aber stetig ausschlug. Die Stromaufnahme erhöhte sich langsam.
Beim Anfassen der beiden roten Gleichrichtersäulen bemerkte man, dass die richtig heiß waren. Es war mir zu riskant. Ich entfernte die zwei Säulen und montierte einen gängigen Brückengleichrichter.
Zur Sicherheit hängte ich den Elko ab und montierte darunter 2 neue Elektrolytkondensatoren. Jetzt gefiel mir die Stromaufnahme. Alles wird gut - dachte ich.
Mit einem Plong verabschiedete sich der Bandantrieb des UKW-Teils. Ich habe daraufhin wieder das bewährte Nylonband (Angelschnur) eingezogen. Nun sollte Ruhe sein. Abermals - Denkste! Der UKW-Tuner empfing die Frequenzen sehr ungenau. Mit der Skala stimmte nichts überein. Am Skalenanfang und Ende ging das noch einigermaßen. In der Skalenmitte waren die Frequenzen um ca. 0,5 Mhz verschoben. Das gefiel mir nicht.
Bei einem unserer Sammlertreffen erhielt ich vom Frank (Moschti) u. A. einige UKW-Tuner. Hier war tatsächlich solch ein Exemplar dabei. Allerdings stand da drauf: Nauen, Bernau... Also alles kleinere Geräte vom selben Hersteller. Ich mag diese Baukastensysteme der ehemaligen DDR. Der Tuner vom Frank hatte nur einen Unterschied. Die Seilscheibe war kleiner. Ich baute sie um. Tja und das Seil mußte ich auch noch mal neu auflegen. Ich hatte es aber an den einzelnen Rollen fixiert, so dass ich nur das Seil wieder um die Rolle legen mußte. Dieser Tuner empfing wesentlich besser. Beim Abgleich der Trimmer kratzte es nur. Es bewirkte aber wenig.
Ich beobachtete den Oszillator Trimmer ganz genau. Und - Wahnsinn! Die Keramikscheibe hatte sich von dem Lötpunkt gelöst und der kratzte nur über die Leitschicht. Das war mir vorher noch nie aufgefallen. Der Trimmer mußte ersetzt werden.
Einen UKW-Tuner dafür zerlegen... nein das tue ich nicht. Ich habe den alten Trimmer vorsichtig am Keramikkörper abgeschnitten. An die relativ langen Laschen konnte ich einen Ersatztrimmer löten. Das geht jetzt prima. Das hat 2 Minuten gedauert.
Nun ist Peter nicht Peter, wenn es nicht noch ein paar Sonderwünsche gegeben hätte. Er wollte die gebrochene Aus und eintaste ersetzt haben. Dafür hatte er sich vom Chris einen Satz Tasten bestellt. Die habe ich auch alle verwendet, da die Tönung etwas anders war.
Ein neues mag. Auge sollte dem Radio auch spendiert werden. Und so kam ich zur Aufarbeitung des Gehäuses. Kleinere Kratzer und ein dicker Wasserfleck wurden beseitigt. Das jetzt schön überholte Radio spielte und unterhielt mich am Samstag Abend noch mit schöner Musik. So ist Peters Radio nun wieder fit für weitere Jahre. Peter, dann viel Spaß damit!
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.