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UV Direktdruck für Radio-Skalen
#1
Hallo Bastelfreunde...

Traditionell wurden ja die Radio-Skalen im Siebdruckverfahren erstellt. Auch bei Nachfertigungen wird gerne darauf zurückgegriffen. Die Qualität der Skalen bei diesem Verfahren ist ja hervorragend, aber die Herstellung lohnt erst ab einer größeren Stückzahl und ist dadurch bei kleinen Serien oder gar Einzelstücken recht teuer.

Nun gibt es jedoch schon seit einiger Zeit das UV Direktdruckverfahren. Angeboten werden Flachbettdrucker für kleine Formate bis hin zu mächtigen Größen. Interessant ist die Tatsache, daß dieses Druckverfahren auch für Glas geeignet ist.

Leider fehlt mir der praktische Bezug und deshalb die Erfahrung, mit welchem Aufwand und welchen Kosten hier zu rechnen ist. Auch die Qualität sollte mit dem Siebdruck mithalten können.

Klar ist, dass die Vorlage für den Druck zu erstellen ist. Am praktischen Beispiel habe ich das für ein RFT Schwarzburg schon einmal durch. Sprich, eine Skale für dieses Radio habe ich erstellt und meine daher diesen unvermeidlichen Aufwand abschätzen zu können.

Ich bin gespannt über Eure Meinungen zu dem Thema.

Mario
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#2
Kleinformatige digitale Direktdruckverfahren kenne ich z.B. aus dem Textildruck und den Thermotransferdruckanwendungen.

Was beim Siebdruck der Film für die Siebbelichtung, ist beim digitalen Direktdruck das Layout, das auf dem
Rechner erstellt wird und dann wie bei einem Tintenstrahldrucker auf den Träger aufgebracht und mit UV-Licht
gehärtet wird. Jedenfalls ist aufwendige Satz- und Programmierarbeit notwendig und anschließend sind zur wirtschaft-
lichen Fertigung Stückzahlen notwendig. Die Druckmaschinen sind derzeit noch sehr hochpreisig. Die Druckqualität
dürfte nur leicht schlechter als beim (analogen) Siebdruck sein.

Für uns Radiobastler ist das sicher keine Alternative. Wir kreieren ja keine neuen Radiomodelle mit ihren Skalen.
Wir fertigen nach einem vorhandenen Muster eine Reproduktion, einen Scan, machen daraus einen Film oder einen
Foliendruck und verbinden diesen mit dem Trägermaterial. Fertig. Nur in seltenen Fällen werden mehrere Folien
benötigt.

Und so vermute ich, daß auch die künftigen Radiorestaurateure nach "alter Väter Sitte" arbeiten und der digitale
Direktdruck ein Arbeitsverfahren der Hersteller sein wird, wobei ich den Aufwand beim Siebdruck oder Tampondruck
als geringer einschätze.

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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#3
Hallo Bastelfreunde...

Eine große Resonanz hatte mein Beitrag über die Möglichkeit Radioskalen mittels UV-Direktdruck zu erstellen ja leider nicht ausgelöst.
In der einzigen Antwort von Wilhelm wurde das Verfahren als "keine Alternative" beschrieben.

Dennoch hat mich das nicht losgelassen und ich habe nun tatsächlich ein paar Skalen für das Modell Schwarzburg UKW von RFT vorliegen.

   

Ich meine das Ergebnis kann sich sehen lassen !

Wenn eine Datei für den Druck vorliegt, ist die Erstellung keine große Sache. Ein Fachfirma mit entsprechenden Equipment vorausgesetzt.
Die Vorlage war in dem Fall keine einfache Kopie, sondern eine mittels Inkscape neu erstellte Datei. 
Inkscape erstellt Vektorgrafiken. Und die größte Stärke von Vektorgrafiken ist die Auflösungsunabhängigkeit.

Mario
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#4
Hallo Mario,

auch wenn bei mir aktuell kein Bedarf besteht, schreibe ich Dir, dass das Ergebnis sich sehr wohl sehen lassen kann.

Mit anderen Worten, sieht prima aus, über die Haltbarkeit der "Folie" kann derzeit wohl noch nichts gesagt werden oder?

Man weiß also nicht, ob sie sich durch Wärme möglicherweise löst/auflöst?

Viele Grüße

Peter
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
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#5
Hallo Peter,
das ist nicht mit einer Folie realisiert.
Im UV-Direktdruckverfahren wird hier direkt auf echtes Glas gedruckt.
Ich sehe das als Konkurrenzverfahren zum Siebdruck.
Wobei beim Siebdruck erst höhere Stückzahlen Sinn machen.

Mario
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#6
Das ist schon eine Super Sache, direkt auf Glas gedruckt. Die Frage ist natürlich,wer macht so etwas, und wo liegen die Preise.
Gruß Detlef
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#7
Hallo Mario

Danke für die Vorstellung des Verfahrens und des Resultats.

Für mich bleiben Fragen offen. Du schreibst, dass Du das mit Inkscape gemacht hast und dieses Programm Vektorgrafiken ausgeben kann. Interessant wäre für uns "Bastler" aber doch zu wissen, ob auch ab einem Scan / einem Bild ein UV-Druck möglich wäre.

Auch nicht angesprochen hast Du die Kosten.

Kannst Du zu dem interessanten Thema bitte mehr Auskunft geben? Danke!

Viele Grüsse, Walter
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#8
Der Beitrag hier ist mir irgendwie entfallen, aber das ist schon ein super Ergebnis. Das Datenformat der Druckvorlage sollte keine Rolle spielen, ebenso
kann so ein UV Drucker auch die Farbe weiß drucken. Interessant wäre der Preis.

Gruß Frank
sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit
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#9
Würde das auch für Plexiglasscheiben gehen ?
Huntergrund ist folgender:
Die Scheibe ist gebrochen und es soll eine neue her.
Glas ist schwierig zu bearbeiten.
Oft gehen ja die Potis für Lautstärke und Senderabstimmung durch die Scheibe.
Man müsste also Löcher bohren. ( das ist bei Glas etwas schwieriger als bei Plexiglas )

Viele Grüße
Franz
Tut erstmal der Qualm aufsteigen, wird sich auch der Fehler zeigen
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#10
Viele Fragen...

Ich versuche es einmal der Reihe nach:

@Detlef
Jemanden zu finden der auch solchen "Kleinkram" macht, war nicht leicht.
Wichtig war mir, dass das Ergebnis mit Siebdruck mithalten kann und ohne persönlichen Kontakt geht es auch nicht.
Ich will die Firma erst nach Rücksprache nennen.
Angestrebt war ein Endpreis von ca 12 Euro pro Stück. Dieser Preis konnte auch in etwa gehalten werden.
Wobei hier deutlich gesagt werden muss, dass die Vorlagenerstellung nicht mit eingerechnet ist.
Will man das tatsächlich geschäftlich betreiben, müssen die Kosten ganz anders aussehen.

@Walter
Gedruckt werden kann alles was ein "Tintenstrahldrucker" eben drucken kann.
Nur bin ich der Meinung, dass ein Bild auf Pixelbasis schon mit einer beachtlichen Qualität daher kommen muss.
Wenn das gegeben ist, wird man auch mit einem Scan ordentliche Resultate erzielen können.

@Frank
Deine Frage nach dem Preis ist oben schon beantwortet.

@Franz
Jemanden zu finden der es auf Glas drucken kann, war für mich wirklich nicht einfach.
Firmen die auf Plexiglas oder ähnliche Materialien drucken können, gibt es weitaus mehr.

Zusammenfassend muss gesagt werden, dass es sich bei diesem Projekt um eine noch recht einfach gehaltene Skale handelte.
Wie wir wissen gibt es da ganz andere Vertreter. Mehrfarbig und mit Metalleffekt, da wird es schwieriger.
So mancher hätte jetzt sicher eine Adresse wo er seinen Datei hinsenden kann. Doch leider kann ich im Moment damit nicht dienen.
Aber ich möchte diese Art der Herstellung von Skalen gerne weiterverfolgen.

Am liebsten hätte ich jetzt einen solchen UV-Direktdrucker. A3 würde erstmal genügen. 

Mario
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#11
Hallo Mario und Radiobastler,

Der Beitrag ist bei mir auch etwas untergegangen. Das lag vielleicht an den Sommermonaten.
Vermutlich wird sich das UV Druckverfahren ganz schnell verbreiten und damit auch als Dienstleistung verfügbar (ähnlich 3D Druck).
Mich interessiert trotzdem, ob sich schon mal jemand mit dem Siebdruckverfahren beschäftigt hat. Soweit sich das überschlagen lässt, kommt man bei vielen Skalen mit zwei Rahmen und dem Zubehör an Farben und Werkzeug aus. Die Arbeit für die Vorlage und das Selbermachen mal nicht mit gerechnet würde ich das bei einer mir wichtigen Skalenscheibe dem Foliendruck noch vorziehen. Habe ich eine gesuchte Skalenscheibe, von der man u.U. ein paar Exemplare verkaufen kann, ist der Materialaufwand eigentlich nicht das Problem.
Vielleicht meldet sich jemand, der das schon mal im Selbstversuch getestet hat?
------------------------

Gruß Matthias
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#12
Hallo Matthias,
vor längerer Zeit habe ich mich mal mit verschiedenen Druckverfahren (auch Siebdruck) beschäftigt.
Diesbezüglich waren es Frontplatten aus Aluminium und Kunststoff.

Selbst gedruckt habe ich nur, wenn es sehr schnell gehen mußte, ansonsten habe ich die Filme und
Platten selbst hergestellt und den eigentlichen Siebdruck an Fachfirmen vergeben.

Zum Siebdruck selbst gehört ein großer Sack Erfahrung, sonst wird das Ergebnis unbefriedigend.
Wesentlich für die Betrachtung ist auch die zu druckende Größe (für eine Skale eines üblichen
Röhrenradios braucht man schon ein stattliches Sieb und dazu auch das Zubehör).

Hier mal das nötigste Druckzubehör:

- 2 bis 3 Siebe, verschiedene Größen
- Siebhalter mit Gelenken
- verschiedene Druckfarben mit passendem Verdünner
- Photosensitiver Beschichter
- Belichter mit Vakuumanpressung
- Hochdruckbrause zum Auswaschen in der Badewanne (wenn die Chefin shoping ist)
- Sieböffner
- Siebentschichter
- Eventuell UV-Lampe zum schnelleren farbtrocknen

Über die Herstellung des Belichtungsfilmes bist Du sicher informiert. Folien aus dem Laser
oder Tintenstrahler sind i.d.R. nicht ausreichend deckend.

Wenn Du also ein weiteres Hobby haben willst, dann fange den Siebdruck an. Trotz des
Aufwandes macht es Spaß. Ansonsten mache den Film und lasse bei einer Fachfirma
drucken. Deren Fehler kannst Du reklamieren, Deine eigenen nicht Big Grin .

Gruß
Wilhelm
Niemandes Herr, Niemandes Knecht,
so ist es gut, so ist es recht

von Fallersleben
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