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SEAGATE Barracuda 7200.12
#1
Hallo Forumsfreunde,


Ich bekam von Forumsmitglied Marcello ein "Datengrab" geschenkt, welches nichts mehr von sich gegeben hat. Ein Netzteil war bei diesem Gerätchen nicht dabei, sodaß ich auf eines meiner Labornetzteile zurückgreifen mußte. Als Spannungsversorgung wählte ich 12 Volt und die Strombegrenzung habe ich mal vorsichtig auf 400 mA eingestellt. Sollte also jetzt ein Defekt/Kurzschluß in dem angeschlossenen Gerät vorliegen, so würde der eingestellte Maximalstrom bzw Kurzschlußstrom von 400 mA fließen, die Betriebsspannung ginge aber auf 0 Volt zurück (= I-U-Kennlinie).

Nach Anschluß des Gerätes an eine entsprechend gesicherte Stromquelle (Labornetzteil) schnellte das Amperemeter des Netzteiles auf den eingestellten Maximalwert und die Spannung ging auf nahezu 0 Volt herunter. Also vermutete ich da eine akute ernste Störung, die sich von außen nicht beheben lassen würde. Zudem hörte man die HDD nicht laufen, wie das sonst bei HDD's üblich ist.

Nach Ausbau der HDD konnte ich zunächst optisch keine Fehlerursache erkennen. Eine Überprüfung der Spannungsanschlüsse der HDD mittels Ohmmeter führte schließlich in die richtige Richtung: der 12 Voltzweig wies einen satten Schluß gegen die Betriebsmasse auf. Der Kontroller der HDD befindet sich ja direkt auf dem Laufwerk. Dieser Kontroller steuert sämtliche Funktionen der HDD und ist die "Schnittstelle" der HDD zum PC-Mainboard.
Man kann diesen Kontroller abschrauben und kommt dann an die Bestückungsseite mit den SMD-Bauteilen. Gleich in unmittelbarer Nähe der 12 Volt-Anschlüsse des Kontrollers befinden sich 2 SMD Dioden; die kleinere der beiden Dioden hat gemäß Ohmmeter nichts mit den 12 Volt zu tun, hat also auch keine direkte Verbindung zu den 12 Volt. Die größere Diode mit der Bezeichnung  BUX Z 316 liegt in Sperrichtung parallel zum 12 Volt-Anschluß der HDD. Diese Diode soll also offenbar einen einfachen Verpolungsschutz für den Kontroller darstellen. Diese Diode hatte in beiden Richtungen 0 Ohm, also eindeutig Kurzschluß. Nach Entfernen dieser Diode war der zuvor meßbare Kurzschluß verschwunden.
Ich habe als Ersatz zunächst provisorisch eine Diode 1 N 2007 eingebaut, weil ich momentan keine passende SMD-Diode am Lager habe. Ob also jetzt die HDD von einem PC als Laufwerk erkannt werden wird, muß ich erst noch an einem Rechner testen, dessen Bios mehr als 1 Tbyte zählen kann; meine Rechner können nur bis 500 Gbyte zählen, was für meine Zwecke bislang ja auch völlig ausgereicht hat.
Ein Bios Update werde ich wegen dieser HDD allerdings nicht machen; wer weiß, welche Probleme ich mir mit so einer Aktion sonst einhandle, die ich vorher noch nicht gehabt habe.

Die Bilder der HDD:

   
Die Seagate 1Tbyte HDD

   
Der ausgebaute Kontroller mit der defekten Diode auf der Bestückungsseite (=Unterseite)

   
Die Anschlußbelegung eines SATA Anschlusses

   

   
Die provisorisch eingelötete 1N2007; naja, schön wäre jetzt anders ...

   
Die HDD wieder zusammen gebaut. Der endgültige Funktionstest steht aber noch aus.
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#2
Heute nun der versprochene Abschlußbericht: die Seagate Barracuda funktioniert wieder wie sie soll. Am USB 3 Eingang des Büro-PC wurde sie dann als Laufwerk F:\ sichtbar.

Hier das abschließende Foto:

   

Manchmal ist  genauer hinsehen doch die bessere Alternative zu Entsorgen. So billig sind diese Festplatten ja nun auch wieder nicht, als daß sich ein Reparaturversuch nicht vielleicht doch lohnen würde. Im vorliegenden Fall hat es sich gelohnt. Ich werde aus dieser Platte eine externe Festplatte machen; das dafür notwendige Gehäuse nebst Netzteil gibt es bei Po..in für 13 Euro zuzüglich den Versandkosten.
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