Hallo Freunde,
endlich ging es an meinem R. R. Radiochassis weiter. Nachdem ich die Schutzwiderstände an die Gleichrichterröhre gebracht habe, mußte ich den 1. Netzteilelko verkleinern. Hier kam mir eine tolle Idee. Ich hatte mal ein Konvolut mit MP-Becherkondensatoren bekommen. Ein optisch interessanter Kondensator mit 6 µf kam jetzt noch als 1. Elko ins Gerät. Weitere Schwachpunkte hatte das Gerät nicht. Es spielte stundenlang. Aber etwas schwach auf der Brust, obwohl es ein Vorstufensuper ist. Davon dann mehr.
Nachdem ich endlich die letzten Arbeiten am Chassis verrichten wollte, sah ich, dass der von Detlef zur Vrfügung gestellte Gummiriemen völlig porös ist. Zum Treiben taugt der nicht mehr. Noch ein Schwachpunkt: Die Antriebsscheibe vom Drehko. Hier ist lose an der Laufscheibe eine Gegenscheibe montiert. Die spreizt sich regelrecht ab, so dass der dicke Gummiriemen stets zwischen die beiden Scheiben gerät und blockiert. Deshalb hatte ich beide Scheiben in gewissen Abständen mit Popnieten aneinander fixiert. Trotzdem fand der Gummiriemen immer mal Stellen, an denen er sich zwischen die Scheiben drücken konnte. Sehr unschön also die gesamte Konstruktion.
Hier mußte Abhilfe her. Ich ersamm mir einen Friktionstrieb ähnlich des VE-Antriebes. Nachteil: Der Zeiger läuft gegenläufig. Ich nahme eine antsprechend große Kabeldurchführung. Voraussetzung, sie muss schwer über die Antriebsachse gehen. In den Zwischenraum dieser Tülle zwängte ich zuvor eine etwas dickere Sanitär-Gummischeibe, die den eigentlichen Antrieb bildet. Die Durchführung stabilisiert die Gummischeibe, so dass sie sich nicht weg biegen kann.
Das Konstrukt läuft völlig problemlos. Auch kann sich nichts zwischen die beiden Antriebsscheiben blockieren.
So, das waren die Hauptarbeiten. Warum war das Gerät so unempfindlich? Ganz klar, im Laufe der Jahre muss sich der Abgleich etwas verändert haben.
Das ist bei diesem Radio sehr gut mit dem Agleich gelöst. Da benötigt man noch nicht mal einen Abgleichplan.
Die 2 ZF-Filter sind nur von oben abgleichbar. Dort befindet sich jeweils ein großer Trimmer. Schon beim leichten Drehen eines Trimmers fängt das Gerät laut an zu brüllen.
Zuvor habe ich mit dem Meßsender den LW und MW-Bereich übrprüft. Zunächst wurde geschaut, ob die Lage der Sender in Wellenmeteren noch stimmt.
Ich habe mir dazu mal vor geraumer Zeit eine Liste mit Eichfrequenzen gemacht. Hier stehen die Frequenzen in Khz und Wellenmetern. Der Meßsender könnte hier auch weg gelassen werden. Aber man kennt heute keine Frequenz mehr, auf der genau ein europäischer Sender arbeitet. Früher bei den deutschen ARD-Sendern war das einfacher. Also am Besten mit dem Meßsender arbeiten, wenn vorhanden.
Auch hier war der Ableich sehr einfach. Für die tieferen Frequenzen (MW etwa 600 Khz) und LW etwa 160 Khz) befand sich je ein Trimmer unter dem Chassis. Für die hohen Frequenzen (MW ca. 1300 Khz) befindet sich ein Oszillatortrimmer auf dem Drehko. Dann befindet sich je ein Trimmer für den Vorkreis und einer für den hauptkreis auf dem Drehko. Mehr an Abgleich ist hier nicht nötig.
Das Gerät bietet jetzt einen perfekten, lautstarken, trennscharfen Empfang auf allen 2 Wellenbereichen. Im Moment kommen in der dunklen Jahreszeit einige europäische Sender herein. Es ist beachtlich, was das kleine Gerät leistet.
Nachdem nun alles fertig ist, kommt das Chassis nun endlich in das Renovierte Gehäuse. Ich finde, ds Radio sieht sehr urig aus. Es bekommt einen Platz in meiner Radiosammlung. Auch an diesem Gerät gibt es mal wieder keine Aufnahme für eine Rückwand.
Jetzt mal ein paar Bilder.
Hier der poröse Gummiantrieb.
Jetzt mit Friktionsantrieb
Nach dem Abgleich war das Gerät plötzlich stumm. Ich war einigermaßen irritiert. Bis ich das sah:
Das Antennenkabel lag auf der Erde. Puh-Fehler gefunden
Hier ein seitlicher blick auf das Chassis. Wenn man bedenkt, wie das mal aussah.
So ist das Radio im Ist-Zustand
Schaut noch mal ins Innere