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SABA Sport WK
#1
Hallo.

Ich habe einen schönen Röhrenradio SABA Sport WK auf dem Flohmarkt erstanden.
Zuhause dann geöffnet, das Chassis ausgebaut und erste optische Schadenssuche durchgeführt.
Es fiel sofort auf, dass alle Teerkondensatoren fast ausgelaufen waren.
Alle Teerkondensatoren, die drei Elkos und das Netzkabel wurden erneuert.
Auch die defekten Kondensatoren in den drei Alubechern.

Radio eingeschaltet, nur leises Brummen im Lautsprecher zu hören.
Auf keinem Band Empfang.

Brummprobe durchgeführt, positiv.
Am Phonoausgang ein Gerät angeschlossen, lautes und deutliches Signal.
Vermute also, das Verstärkerteil ist in Ordnung.

Die Röhren wurden getestet und funktionieren.
Die Widerstände wurden durchgemessen haben alle Ihre Werte.

Bin jetzt ziemlich ratlos und brauche Hilfe.
Kann mir jemand unter die Arme greifen?


Grüße aus Karlsruhe
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#2
Hallo Volker,

hier bahnt sich wohl ein Fehler in der HF-Stufe an. Natürlich werden wir Dir hier helfen. Ich werde heute im Laufe des Tages mal ein Schaltbild hier veröffentlichen. Dann kann man Dir Tips zur Fehlersuche geben. Was hast Du für Geräte? Meßsender vorhanden?
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#3
Hier das ART-Schaltbild vom Saba Sport_WK

   

Viel Erfolg bei der Restauration.

MfG DR
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#4
Hallo,

ja, der liebe Dietmar war schneller. Ich habe gerade erst meine CD raus gekramt. Also, danke Dietmar.


Ja, Volker, nun zu Dir. Das Ganze wird eine Sucharbeit werden. Bitte schreibe uns vorweg, was Du für technische Kenntnisse hast und was für Gerätschaften hier zur Verfügung stehen. Wir müssen uns dann darauf einstellen.

Dieser SABA-Reporter wurde übrigens noch mit den roten Röhren aufgebaut. Manch einer wird denken, was 2 Mischröhren. Die erste ECH4 wird aber nur als Mischröhre genutzt.

Die zweite ECH4 dient als ZF-Verstärker und die Triode als Vorverstärker für die Niederfrequenz. Demoduliert wird hier in der Endröhre. also alles etwas anders, als gewöhnlich. Hier sind sogar die Ersteller des Schaltplans durcheinander gekommen. Schaut mal oben links. Statt ECH4 steht dort ECH11! Die Pinbelegung ist aber richtig.

Dieses Gerät hat einen Vorteil: Hier wurden in den Bandfiltern nicht mehr die bekannten, keramischen Bandfilterkondensatoren verwendet.
Eine Arbeit muß ich dir jetzt aber schon aufbürden. Bitte überprüfe die Schaltkontakte unter dem Chassis. Sind diese penibel sauber? Das ist die 1. Voraussetzung für die richtige Funktion des Gerätes. Sollte es hier etwas zu beandstanden geben, kann das schon ein Ansatz für die Fehlersuche sein. Ich reinige die Kontakte mit einem Glasfaserpinsel. Damit sie nicht so schnell wieder anlaufen, verwende ich WD 40. Das bitte mit einem Wattestäbchen auftragen.

Ich muß auch mal ganz dumm fragen... Eine längere Antenne hast Du verwendet? Tagsüber kommen keine MW-Sender mehr. Aber das wirst Du auch wissen. Störungen sind ja auf den Bändern immer.

Ja, nun liegt es an Dir.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#5
Antenne wäre auch meine erste Idee gewesen.
Davon ab könntest den Beitrag mal in die richtige Kategorie schubsen Andreas?!
Gruß,
Uli
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#6
(12.09.2018, 16:57)Andreas_P schrieb: ...
Hier sind sogar die Ersteller des Schaltplans durcheinander gekommen. Schaut mal oben links. Statt ECH4 steht dort ECH11! Die Pinbelegung ist aber richtig.

...

Nicht nur das, da oben links steht auch noch statt EBL1 dann EBL11, die es höchstwahrscheinlich nie gab. Big Grin

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#7
Hallo,
Volker schreibt fast alle Teer Kondensatoren sind ausgelaufen. Dazu bekommt er klares Signal von der NF Stufe. Sollte die OK sein, soll vermutet werden das Netzteil ist i.O.
Ich würde an seiner Stelle erst die Kondensatoren prüfen. So viele sind die nicht. Dann die Spannungen messen.
Die Spannungen sind im Plan von Dietmar angegeben. Wenn wir das wissen sind wir schon gutes Stück weiter.
Gruß,
Ivan
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#8
Hallo Leute.

Vielen Dank für die schnellen Antworten, sowie den Schaltplan.

Kurz zu meiner Person. Bin gelernter Maschinenbauer. In meiner Jugend wollte ich
Radio + Fernsehtechniker werden, hat aber leider nicht geklappt.

Jetzt bin ich schon kurz vor den 60gern und habe jetzt Muse und etwas Zeit um mich mit Röhrenradios näher  zu beschäftigen, die mich seit meiner Kindheit
faszinieren.

Grundkenntnisse habe ich, kann messen und löten .Natürlich bin ich mir der Gefährlichkeit der hohen Spannungen an den Röhrengeräten sehr
wohl bewußt. Die Sicherheitshinweise bei Wumpus habe ich auch gelesen.

Zur Ausrüstung. Habe Lötstation ,regelbarer Trenntrafo, mehrere Multimeter mit Zubehör. Auch habe ich mir jüngst einen NF-Generator von 20 - 200khz zugelegt.
Weiß aber leider noch nicht mit demselben umzugehen.

Habe leider gar keinen Empfang, nicht mal ein leises Rauschen, auch nicht mit Antenne.
Die Schaltkontakte werde ich mir am WE vornehmen.

Auch muß ich zugeben, daß ich mich am Schaltplan nicht wirklich zurecht finde wo die Bauteile für den ZF-Verstärker bzw. HF-Verstärker sind.
Merke, daß mir da die Grundlagen zum Schaltplan lesen fehlen.

Bin aber entschlossen das Gerät zu aktivieren.


Grüße aus Karlsruhe
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#9
[quote='DiRu' pid='131673' dateline='1536762095']
Hier das ART-Schaltbild vom Saba Sport_WK



Hallo,
Du hast das Radio bereits brav eingeschaltet. Zum Glück nichts passiert. Trenntrafo hast Du. Mit Multimeter umgehen kannst Du. Das sind dann paar Vorteile. Jetzt bitte, Gerät über den Trenntrafo einschalten. Multimeter auf DC 300V einstellen.
Du hast auf dem Schaltplan die Pinbelegung der Röhren. Das ist immer der Ansicht von unten.
Auf dem Schaltplan sind die Spannungen an den Elektroden angegeben.
Die Röhrenplätze mustest Du bereits wissen. Wenn nicht - sind diese auf der Rückwand gezeigt.
Messe bitte die Spannungen und berichte. Das ist gar nicht schwierig.
Dann werden wir sehen.
Und frage ruhig weiter. Es gibt keine dumme Fragen.
Gruß,
Ivan
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#10
(12.09.2018, 13:12)vch59 schrieb: Es fiel sofort auf, dass alle Teerkondensatoren fast ausgelaufen waren.
Alle Teerkondensatoren, die drei Elkos und das Netzkabel wurden erneuert.
Auch die defekten Kondensatoren in den drei Alubechern.

Die Röhren wurden getestet und funktionieren.
Die Widerstände wurden durchgemessen haben alle Ihre Werte.

Ehe Du Dir noch mehr unnötig Stress machst, Ivan - das hattest wohl überlesen Wink

Die im Schaltplan angegebenen Spannungen mit der Realität abgleichen schadet ganz sicher nicht und kann Hinweise darauf geben, wo es "hängt". Leider steht nirgends, mit welchem Instrument (Innenwiderstand) gemessen wurde, darum kann man die Richtigkeit der Meßergebnisse nur vermuten.
VCH, hast Du einen Namen? Sonst nenne ich Dich jetzt Freddy, haben wir glaub nocht nicht. Hast Du ein altes (aus der Zeit des Radios) Meßinstrument? Das wäre bestimmt am besten geeignet, um diese Spannungen zu kontrollieren.
Gruß,
Uli
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#11
Mensch, Uli,
Ich mache doch kein Stress Smile . Bin einfach so - immer Spannungen prüfen. Das zeigt mir vieles.
Gruß,
Ivan
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#12
(12.09.2018, 20:05)navi schrieb: Ich würde an seiner Stelle erst die Kondensatoren prüfen.

(12.09.2018, 21:04)navi schrieb: Du hast das Radio bereits brav eingeschaltet. Zum Glück nichts passiert.

Deswegen meinte ich. Ich schalte auch ein, nachdem ich die kritischen C getauscht hab. Je nachdem auch schon eher.
Logo, wenn nichts geht erstmal Spannungen checken, das ist das einfachste.
Gruß,
Uli
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#13
Hallo Uli,

gut aufgepaßt. Das Gerät ist ein Radio nach 1945. Volker, prüfe - wie gesagt - die Kontakte. Dann wie Ivan und Uli schrieben, die Spannungen an den Röhrenpins messen. Dann sieht man weiter.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#14
"Statt ECH4 steht dort ECH11" & "oben links steht auch noch statt EBL1 dann EBL11"

Ihr habt gut aufgepaßt! Man sollte Schaltpläne immer kritisch anschauen - nobody is perfect!

Der Schaltplan stammt aus der - mit Schreibmaschine geschriebenen - 2. Ergänzungsliste, die schätzungsweise aus 1949/50 stammen dürfte.
Na ja, und da das Radio eine AZ11 hat, liegt es (für den Zeichner des Schaltplans) vielleicht nahe, daß die anderen Röhren ebenfalls aus der 11er Serie sein müßten. Aber wer weiß, wo er mit seinen Gedanken war?

Die gezeichneten Sockelschaltbilder als solche sind richtig. Man erkennt die Pin-Anordnung der Topfsockel genau.

Es ist zu vermuten, daß auch zu der damaligen Zeit mit "copy & paste" gearbeitet wurde, allerdings mit Schere und Klebstoff.

MfG DR
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#15
(13.09.2018, 10:58)DiRu schrieb: Es ist zu vermuten, daß auch zu der damaligen Zeit mit "copy & paste" gearbeitet wurde, allerdings mit Schere und Klebstoff.

MfG DR
Hallo, Dietmar,
Das kann ich mir gut vorstellen, ich erinnere mich an unseren Architekten und Fachplaner- in die 80 Jahren hat man noch so gearbeitet.
Gruß,
Ivan
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#16
Hallo Leute.

Mein Name ist Volker. Es ist nicht nötig mich Freddy zu nennen, obwohl der Name Freddy gut klingt. (grins).
Zurück zu meinem(n) Problem(en).

Habe die Spannungen wie empfohlen gemessen, hier meine Ergebnisse:

- Spannung nach der AZ 11, Soll 355 V- Ist 348 V.
- Spannung nach dem ELKO zum Lautsprecher, Soll 245 V - Ist 265 V.
- Spannung ECH 4 Pin at, Soll 90 V - Ist 128 V; Pin ah Soll 200 V - Ist 235 V.
- Spannung ECH 4 Pin at, Soll125 V - Ist 138 V.

Spannungseinstellung am Gerätetrafo 240 V.
Gemessen wurde mit einem modernen Digitalmultimeter.

Die Kontakte am Wahlschalter werde ich am Wochenende reinigen.

Grüße aus Karlsruhe,
Volker
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#17
Hallo, Volker,
Die Spannungen für Stellung 240V sind eigentlich zu hoch, Manchmal liegt es an verbrauchten Röhren. Das kann man in Deiner Situation ungefähr einschätzen, in dem man die beiden ECH4 tauscht und wieder die Spannungen prüft.
Ich denke aber dass das nicht der Grund ist, wieso das Gerät gar nicht spielt. Eigentlich sollte der Oszilator schwingen. Bevor wir weiter zurück gehen, würde ich erst die Spannungen an die G1 der beiden ECH 4 messen - hier g1h. Diese muss negativ zur Masse sein ( zwischen -1,5 und - 30V) und, sehr wichtig - beim Messen muss das Radio beim berühren mit den Messspitzen richtig Brummen. Bei der ersten Röhre stärker als bei zweite. An der At der zweiten ECH4 soll es bei Berührung auch brummen, das ist aber gegeben, wenn das Gerät auf NF arbeitet. Trotzdem bitte prüfen. Dann sehen wir weiter, ob es an der Mischstuffe oder Oszilator liegt. Oder im Eingang zu suchen. Prüfe optisch und physisch (drucken, wackeln den Lötungen)ob nicht schlechte Lötstellen gibt.
Gruß,
Ivan
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#18
"beim Messen muss das Radio beim berühren mit den Messspitzen richtig Brummen."

Brummen wird es nur bei der Berührung des Gitter-Anschlusses des Trioden-Teils der 2. ECH4. Dieser ist im Sockel-Schaltbild mit "GT" bezeichnet. Oder auch direkt am Mittelabgriff des Lautstärke-Potis, denn von da geht eine Leitung zu diesem Gitter der Triode der 2. ECH4.

Alle anderen Gitter-Anschlüsse sowohl der 1. ECH4 als auch der 2. ECH4 führen Hochfrequenz. Ein Brummen wird bei Berührung nicht zu vernehmen sein, sondern bestenfalls ein Knacken.

MfG DR
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#19
Hallo Leute.

Die Schaltkontakte sind gereinigt. Leider immer noch kein Empfang.

Bei den zwei ECH4 Röhren die Kappen gezogen und die Spannung gegen Masse gemessen.
Röhre 1 - 5,5 V  ; Röhre 2 -6,5 V.
Beim Berühren mit den Meßspitzen brummen beide.

Das Radio ist immer noch stumm. ( Mist)

Grüße
Volker
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#20
[quote='vch59'
Das Radio ist immer noch stumm. ( Mist)
[/quote]
Hallo, Volker,
Mist ist es nicht. Die Spannungen zeigen ein funktionierendes Gerät. Wenn das Signal von G1 der ersten Röhre ins Lautsprecher kommt ist das nicht schlecht. Schade, dass Du keinen Signalgeber hast.
Ja, liebe Freunde, hier sind mehrere Meinungen nötig. Ich habe als erstes auszuschließen einen Kurzschluss im Drehkondensator. Oder die Verdrahtung dorthin hat keinen Durchgang. Da soll man den Antenneneingang und Spulen dann prüfen.
Liebe Freunde, bitte, korrigiert mich, bzw. lass uns das Rätsel von Volker lösen.
Gruß,
Ivan
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