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Reico Europa - Aufbau
#1
Hallo Leute,

der ein oder Andere kennt vielleicht diese Ruine hier die ich auf einem Treffen für einen symbolischen Preis mitnehmen durfte. Es handelt sich um das Radio hier:


(Vorderansicht)
   



.jpg   20180915_163158.jpg (Größe: 102,07 KB / Downloads: 938)
(Rückansicht)


Wie man sieht ist das Radio eigentlich bereits ausgeschlachtet worden was sehr schade ist, da es sich hier wohl um eine seltene Spezies handelt. Das hat mich auch dazu verleitet einen Belebungsversuch zu unternehmen.
Nachdem ich die verbrannte Fassung der Gleichrichterröhre erneuert habe habe ich mit Vorschaltlampe und Trenntrafo einfach mal Spannung drauf gegeben. Die Lampe leuchtete kurz auf und war dann aus was mich schonmal freute.
Nachdem dann weiter war nix passierte habe ich mal die Anodenspannung gemessen - leider Fehlanzeige. Eine weitere Fehlersuche ergab dann eine unterbrochene Wicklung der Anodenspannung am Netztrafo.   Smiley26

Nachdem mein Sohn und ich schon einen Samstag investiert haben um die fehlende Front im Freecad zu modellieren und ein Probeausdruck ganz gut aussah versuche ich hier nun den Netztrafo zu reparieren.

   

Ich habe den Trafo nun zerlegt und alle Bleche demontiert. Jetzt die Frage an die Spezialisten hier. Hat jemand Erfahrung mit dem Zerlegen des Netztrafos gemacht und einen Tipp wie man am Besten vorgeht ohne weitere  Schäden anzurichten ?

Vor dem Zerlegen sah der Neztrafo so aus:
   

Zustand jetzt ist dieser hier:

   



Gruß
Oliver

P.S. Ich habe auch ein Schaltbild vom Netzteil:
   
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#2
Hallo,

was willst du erreichen?

Ist die Wicklung hin?
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#3
Hallo Jürgen,

aber holla. Die Hochspannungswicklung ist defekt.

Hallo Oliver,

bitte überprüfe mal die Anschlüsse an den Lötösen und miß unbedingt alles sorgfältig noch mal mit dem Ohmmeter durch. Bei meinen Geräten war oft ein Anschluß abgerissen. Dann konnte man noch etwas erreichen. Meist sind die Windungen im unteren Bereich defekt. Dann hilft an sich nur neu bewickeln. Abrödeln und die defekte Stelle suchen, danach wieder aufwickeln würde ich nicht empfehlen, weil die Isolierung des alten Kupferdrahtes sehr schlecht ist.

Sonst hilft nur Ersatz mit einem technisch passenden Exemplar, das auch mechanisch in etwa paßt. Durch den Rost im Trafokern (Aufblähung) ist meist der alte Draht gerissen. Viel Erfolg trotzdem!
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#4
Hallo ihr,

Ich möchte versuchen den Trafo wieder zu reparieren. Die Lötösen habe ich bereits nachgelegt. Keine Änderung. Ich habe einen Hochspannungsprüfer. Schließe ich den an beide Enden der Wicklung an so hört man im Inneren die Funken an der Unterbrechungsstelle überspringen...

Gruß
Oliver
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#5
Da hilft nur eines Abwickeln bis zur Fehlstelle und den Bruch zusammen löten. Die Flickstelle mit Trafopapier isolieren. Leider muß zuvor die aussen befindl. Heizwicklung ebenfalls abgewickelt werden. Ich habe das schon gemacht. Dafür hatte ich eine Wickelvorrichtung gebastelt, welche mit einem Nähmaschinenmotor mit Fußanlasser betrieben wurde. Diese wickelte den Draht, der jeweils später wieder gebraucht wird auf. Erfahrung : Es ist sehr schwierig, den originalen Umfang der Trafospule wieder zu erreichen. Das Löten der alten Drähte CuLackdrähte ist ein Ding für sich. Diese Arbeit sollte man sich nicht zumuten und besser
einen Ersatztrafo suchen .
Gruß Franz
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#6
Hallo Leute,

ich habe zwischenzeitlich den Trafo zerlegt und abgewickelt. Ich möchte den Trafo neu bewickeln und habe neuen Draht besorgt und mir eine Wickelvorrichtung gebaut.

   

Das funktioniert soweit recht Brauchbar.
Der Plan ist allerdings, die Primärwicklung beizubehalten. Defekt war die Hochspannungswicklung darüber. Die Heizwicklungen funktioneirten noch und der Trafo wurde nicht unzulässig warm. Eine vorgeschaltete Lampe verhielt sich unauffällig.
Jetzt möchte ich allerdings die Primärwicklung testen bevor ich alle neu wickel und habe den Trafo mit ein paar Blechen bestückt und lose zusammengebaut:

   

Die Wicklung nun in Reihe mit einer Vorschaltlampe an 230V lässt die Vorschaltlampe nun mit fast voller Helligkeit leuchten.

Ich werde nun die restlichen Bleche einstecken und dann mal sehen was passiert.

Gruß
Oliver
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#7
Hallo Oliver
ein Tip, die letzten Bleche an der Kante etwas anschleifen. Das erleichtert das Einbringen der Bleche
Gruß Franz
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#8
Der Reico Europa hat - wie praktisch alle Wechselstrom-Radios von Reico - im NF-Teil eine "Loftin-White" Schaltung. Das ist eine direkte Kopplung des Audions (bzw. der NF Vorröhre) zum Gitter der Endröhre.

Aufgrund der Gleichspannungs-Kopplung zwischen Vor-Röhre und End-Röhre ist es erforderlich, daß die Kathode der End-Röhre auf das Potential der Anode der Vor-Röhre angehoben wird.
  • Das bedeutet aber, daß die Anodenspannung, die der Netztrafo liefern muß, zwischen 400V und 500V liegen muß. Ggf. auch noch etwas höher.

Die ART Schaltung des Reico Europa Standard:

   

Siehe auch den Thread zur Loftin-White Schaltung beim "Schaub Junior".

Viel Erfolg beim Wickeln der Hochspannungs-Wicklung!

MfG DR
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#9
Servus,
Nicht ganz:
Aufgrund der Gleichspannungs-Kopplung zwischen Vor-Röhre und End-Röhre ist es erforderlich, daß die Kathode der End-Röhre auf das Potential der Anode der Vor-Röhre angehoben wird.
Das Delta der -Ug1 der Endröhre muss bleiben, sonst funktioniert es nicht.
Gruss, Volker
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#10
Gut, der Volker!
Hast sicher die Links alle gelesen, wo das ja detailliert nachzulesen ist.

MfG DR
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#11
Servus,
I hob gornüscht gelese! Aber ich baue Loftin White Verstärker seit fast 30 Jahren vor allem mit Endtrioden wie 2A3, VT-52 usw usw.
Das Prinzip ist einfach: Es gelten die Daten des Arbeitspunktes der Endröhre, bei der VT-52 z.B 350 V Ua und -60V Ug1.
Die gewählte Ua der Vorröhre sei 220V. Damit ergibt sich automatisch an der "Kathode" der VT-52 eine erforderliche Spannung von 280V durch den seht leistungsstarken Kathodenwiderstand, und damit die Gesamtanodenspannung 280+350V= 630V. Alles easy, isn't it.

   

Hier der Loftin-White Standardverstärker, wie ihn Jean Hiraga in seinem Buch "Initiation aux amplis a tubes" bereits in den 70-iger Jahren vorstellte.
Gruss, Volker
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#12
Jetzt wo der trafo unbewickelt ist kann man auch gleich etwas an ihm verändern.
Original ist das Radio mit der neuen front ja sowieso nicht mer. Also der richtige moment für eine nützliche erweiterung.
Warum nicht die Primärwicklung auf 230V aufwickeln?
Dem termischen haushalt im Trafo wird es bestimmt nicht schaden.
Übrigenz, und weil es noch keiner erwähnt hat, Die wickelmachine ist wirklich gut gelungen. Gefällt mir ausgezeichnet.
Von mir ne note 1
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#13
Servus,
Primärwicklung auf 230V ist eine hervorragende Idee!
Gruss, Volker
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#14
Hallo,
Ich denke nicht, dass die Primärwicklung angefasst werden muss. Oli schreibt, es ist thermisch alles OK. Die 5% zwischen 230 und 220 V machen den Trafo nicht lauter. Anders um, das kann mit der Sekundärwicklung berücksichtigt werden.
Oliver, Du hast Dir was besonderes vorgenommen. Ich wünsche Dir viel Erfolg! Thumbs_up
Gruß,
Ivan
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#15
Die vorhandene wicklung muss ja nicht geändert werden Es kommen nur eine wicklung oben drauf.
Wo schon sowieso dei Anodenwicklung runter ist, hat man bestens gelegenehit dazu.
Wie Ivan schon geschrieben hat, das kann man mit der sekundär wicklung begradigen, aber dann müsste man auch an der heizung was machen. Und da ist nicht so fiel Spielraum. Wiefiel macht da eine einzelne windung aus?

Andere frage, soll der Aparat nacher mit der originalen RGN 504 laufen?
Wenn ein silizium Gleichrichter eingebaut wird könnte man gleich ein par windungen von der anodenwicklung entfernen. Silizium braucht wenig Spannung weil die verluste kleiner sind. Dann mus der in serie einzubauende widerstand nicht so hoch sein
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#16
Hallo,

ich habe gestern mal fast alle Bleche gesteckt und nun verhält es sich normal. Ich werde aber das noch einige Zeit beobachten bevor ich wieder aufwickle. Es kann also hier noch etwas dauern bis es weiter geht.
Zur 230V Wicklung:
Die Isolierung die zwischen Primär- und Sekundärwicklung war ist noch vorhanden und sollte bleiben - ergo kann ich die Primärwicklung nicht erweitern ohne die zusätzlichen Windungen nochmals mit Isolierpapier gegen die neue Sekundärwicklung zu isolieren.
Da ich die neue Wicklung nicht so ordentlich gewickelt bekomme wie sie mal war wird der Platz auf dem Wickelkörper ohnehin schon knapp, so dass ich die Situation durch zusätzliche Windungen und Isolierung auf der Primärseite nicht noch verschärfen möchte.
Probleme mit 230V habe ich hier nicht da ich meine Geräte über einen Stelltrafo auf 220V betreibe.

Zunächst muss ich jetzt mal schauen was ich so als Lagenisolierung für die Hochspannungswicklung verwenden kann (auf dem Foto oben habe ich mal Backpapier getestet. Das ist aber viel zu dick). Das alte Papier was verwendet wurde ist leider zerbröselt so dass ich Ersatz brauche.

Zur Gleichrichterröhre - Am Ende soll der Trafo so wie er war, auch wieder mit der Gleichrichterröhre arbeiten.

@Franz,
danke für deinen Tip. Ich werde den sicherlich brauchen, da es sehr schwer sein wird das letzte Blech überhaupt einzustecken...
Gruß
Oliver
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#17
Hallo Oliver
orig. Trafopapier kannst Du von mir bekommen.
Gruß Franz
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#18
Hallo Oliver,

also Deine Spulenwickelmaschine imponiert mir. Du machst Das richtig mit der Sekundärwicklung. Diese alten Trafos sind so eng bewickelt. Ich betreibe auch immer die alten Geräte über Regel-Trenntrafo.
Es grüßt Euch aus Peine
     
     Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
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#19
Ich habe das bei einer Saba Meersburg 6-3D gemacht. Als Isolierung benutzte ich Kreppapier wie es von Mahlern verwended wird. Die 230v wicklung,
(eigentlich sind es 4 wicklungen nebeneinander zu je 5 volt ) wurde in diesen fall ganz ausen angebracht.
Zwischen Der Heizwicklung und diesen neuen Wicklungen gibt es lediglich eine lage Teflon Gewebe Papier.

Der Trafo kann so auf 220-225-230-235-240 eingestellt warden.............. Aber es geht auch rückwerts.
Weil das bei 220 volt betrieb keinen sinn macht wurde es für die 125 wicklung verwended. 125-120-115-110-105.
Der Trafo ist jetzt international tauglich (alle welt spannungen sind vertreten) und wird bei betrieb nur noch handwarm.
Eins muss aber doch erwähnt werden. Ich habe bei diesen Trafo enorm fiel platz gehabt.
Wenn es bei dem Trafo hier im bericht jetzt schon eng ist würde ich die variante mit den Stelltrafo auch beforzugen.
Viele Grüße, Juan
Printed on recycled Data
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#20
Hallo,

zunächst eine Bitte an die Mods - Kann bitte jemand den Titel ändern in 'Reico Europa -Aufbau' . Das wäre nett.
Danke

Nun zur Sache - nachdem ich das Chassis mittels externem Netzteil mal in Betrieb genommen habe konnte ich doch Töne heraus holen. NF arbeitet und mit der falschen Antennenspule konnte ich mit Messsender einen Ton durchbekommen. Man wundere sich (-;

Nötig war nur Reinigung des Wellenschalters, Reinigung der Röhrenstifte, Ausbau des aufgequollenen Blockkondensators und ausbrennen eines Kurzschlusses aus einem Papierkondensator. Interessantersweise war die abgeklemmte Sektion des Blockkondensators nicht defekt und ersetzt nun den wirklich defekten , nachgerüsteten Kondensator.

Jetzt habe ich bei weiterer Untersuchung feststellen müssen, dass jemand vor sehr langer Zeit die Antennenspule ausgewechselt hat. Da die verbaute Spule keine Anzapfung hat (für MW und LW) habe ich sie ausgebaut.

Jetzt die Frage. Ich habe die mir zur Verfügung stehenden Spulen nun mal fotografiert. Welche ist elektrisch am ehesten geeignet ?

   

Die Spulen oben von rechts nach links: Antennenspule VE301 dyn; zwei einzelne unbekannte Spulen; Schwingkreisspule LW/MW aus VE301W dyn.
Das Bild zeigt unten die Spule die eingebaut war. Diese hat keine Anzapfung für MW und kann deswegen nicht weiter benutzt werden.

Einer eine Idee ?
Gruß
Oliver

Hier noch ein paar Impressionen:


   

   

   

   
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