16.09.2018, 02:36
Hallo Freunde,
wer mich kennt, der weiß, dass ich mich am Liebsten um ganz hoffnungslose Radiofälle, gerne aus den 30 er Jahren kümmere.
Leider ist heute, nach teilweise über 80 Jahren, die Substanz dieser Geräte sehr angegriffen. Über die Substanz der Gehäuse habe ich Euch hier ja schon sehr viel geschrieben.
Leider ergibt sich im Innenbereich (Chassis) ein Problem, um das ich mir immer wieder mal den Kopf zerbreche. Es ist der mehr oder weniger starke Rostbefall.
Auch hier haben wir bereits viele Möglichkeiten erörtert. Mechanisch Abschleifen. Die wohl einfachste Methode.
Die Elektrolyse. Also entrosten auf elektrischem Wege.
Die radikalste aller Lösungen: Entrosten mit Salzsäure.
Entrosten mit Rostumwandler.
Ihr seht ja selber, es gibt viele Methoden, den Rost los zu werden. Problem: Um das gründlich zu machen, muss das Chassis am Besten abgeräumt werden. Und trotzdem ergibt sich meistens in den Ritzen und Kanten eine Riesen-Schweinerei . Auch läßt sich nicht umgehen, dass der Dreck durch die Ritzen nach unten ins Chassis dringt. Außerdem erfordert eine entfernung des Rost's eine anschließende Versiegelung des Chassis mit Zinkspray. Was noch nicht versaut wurde, wird hier, auch wenn abgeklebt wurde, spätestens versaut.
Ich begab mich mal wieder auf die Suche nach neuen Möglichkeiten. Ich wurde bei den Sammlern von Kriegshinterlassenschaften fündig. Hier wurde die Oxalsäure hoch gelobt. Verrostete Stahlhelme z. B. der Wehrmacht und ihrer Organisationen besitzen seitliche Hoheitszeichen. In den Helmen befinden sich Lederauskleidungen. Bei den oben genannten Radikalkuren würden diese Einzelheiten unwiderbringlich zerstört. Angeblich nicht bei der Anwendung von Oxalsäure. Besagtes Zubehör soll nicht angegriffen werden. Ebenso verhält es sich bei Koppeln. Die Schließe wird rostfrei, das Leder bleibt erhalten.
Das wollte ich ausprobieren. Viele von meinen Besuchern kennen ein rostiges Radiochassis, das ich schon lange stehen habe. Es ist für meinen Mende Weltklasse WK bestimmt.
Lange steht es hier, weil ich keine Lust hatte, das gesamte Chassis zu entkernen, entrosten und mit Zinkspray zu lackieren. Ich mache Euch neugierig? Laßt uns auf das Thema Mende Weltklasse demnächst in einem separaten Thread zurück kommen.
Das Chassis von meinem Mende Weltklasse war nur noch ein Rostklumpen. Ein absoluter Totalschaden. Ich benötige also dieses Chassis im schönen zustand und werde zugekaufte Teile für das Chassis hier verwenden. Auch davon dann mehr.
Ich habe von diesem Chassis den Drehko vollständig entfernt. Alle anderen Teile wurden gelöst und etwas angehoben. Nun kam besagte Oxalsäure ins Spiel. Man nimmt 1 Teil Oxalsäure (Pulver) und bei starker Verrostung 5 Teile Wasser. Schön verrühren.
Jetzt habe ich das komplette Chassis mit dem Gemisch bestrichen. Nach einer halben Stunde habe ich meinen Augen kaum getraut. Der Rost löst sich regelrecht auf. Ich habe dann mit etwas feinster Stahlwolle gearbeitet. Dann noch mal für eine halbe Stunde Oxalsäure. Man glaubt es nicht - der Rost ist verschwunden. Ohne Sauerei anzurichten.
Nun habe ich einen feuchten Lappen und Bref verwendet. Das Chassis muss danach neutralisiert werden. Ebenso, wie bei der Salzsäure wird das Metall weiß. Nach der Bref-Behandlung habe ich das Chassis sorgfältig abgerieben.
Man hat jetzt mehrere Möglichkeiten. Man könnte das Chassis so lassen und mit Zapponlack versiegeln. So erhält das Chassis einen seidenmatten Glanz. Ich habe mich für Silban entschieden. Das Mittel wird nur sehr spartanisch aufgetragen. Das Chassis erhält einen sehr schönen Silberglanz. Hinterher noch mal mit einem sehr weichen tuch aufpolieren. Sieht sehr schön aus.
Ich muss sagen, ich hatte diesem Versuch nicht viel zugetraut. Aber das Ergebnis ist doch beeindruckend.
Schaut mal auf die Bilder:
Hier das arg verrostete Chassis von vorne und von hinten, schon ohne Drehko
Hier sieht man, wie gut das Mittel gewirkt hat. Der Rost ist verschwunden.
Nach der Behandlung mit Silban. So sieht das Chassis wieder sehr schön aus.
Vielleicht konnte ich hier dem Einen oder Anderen von Euch eine interessante Anregung geben.
wer mich kennt, der weiß, dass ich mich am Liebsten um ganz hoffnungslose Radiofälle, gerne aus den 30 er Jahren kümmere.
Leider ist heute, nach teilweise über 80 Jahren, die Substanz dieser Geräte sehr angegriffen. Über die Substanz der Gehäuse habe ich Euch hier ja schon sehr viel geschrieben.
Leider ergibt sich im Innenbereich (Chassis) ein Problem, um das ich mir immer wieder mal den Kopf zerbreche. Es ist der mehr oder weniger starke Rostbefall.
Auch hier haben wir bereits viele Möglichkeiten erörtert. Mechanisch Abschleifen. Die wohl einfachste Methode.
Die Elektrolyse. Also entrosten auf elektrischem Wege.
Die radikalste aller Lösungen: Entrosten mit Salzsäure.
Entrosten mit Rostumwandler.
Ihr seht ja selber, es gibt viele Methoden, den Rost los zu werden. Problem: Um das gründlich zu machen, muss das Chassis am Besten abgeräumt werden. Und trotzdem ergibt sich meistens in den Ritzen und Kanten eine Riesen-Schweinerei . Auch läßt sich nicht umgehen, dass der Dreck durch die Ritzen nach unten ins Chassis dringt. Außerdem erfordert eine entfernung des Rost's eine anschließende Versiegelung des Chassis mit Zinkspray. Was noch nicht versaut wurde, wird hier, auch wenn abgeklebt wurde, spätestens versaut.
Ich begab mich mal wieder auf die Suche nach neuen Möglichkeiten. Ich wurde bei den Sammlern von Kriegshinterlassenschaften fündig. Hier wurde die Oxalsäure hoch gelobt. Verrostete Stahlhelme z. B. der Wehrmacht und ihrer Organisationen besitzen seitliche Hoheitszeichen. In den Helmen befinden sich Lederauskleidungen. Bei den oben genannten Radikalkuren würden diese Einzelheiten unwiderbringlich zerstört. Angeblich nicht bei der Anwendung von Oxalsäure. Besagtes Zubehör soll nicht angegriffen werden. Ebenso verhält es sich bei Koppeln. Die Schließe wird rostfrei, das Leder bleibt erhalten.
Das wollte ich ausprobieren. Viele von meinen Besuchern kennen ein rostiges Radiochassis, das ich schon lange stehen habe. Es ist für meinen Mende Weltklasse WK bestimmt.
Lange steht es hier, weil ich keine Lust hatte, das gesamte Chassis zu entkernen, entrosten und mit Zinkspray zu lackieren. Ich mache Euch neugierig? Laßt uns auf das Thema Mende Weltklasse demnächst in einem separaten Thread zurück kommen.
Das Chassis von meinem Mende Weltklasse war nur noch ein Rostklumpen. Ein absoluter Totalschaden. Ich benötige also dieses Chassis im schönen zustand und werde zugekaufte Teile für das Chassis hier verwenden. Auch davon dann mehr.
Ich habe von diesem Chassis den Drehko vollständig entfernt. Alle anderen Teile wurden gelöst und etwas angehoben. Nun kam besagte Oxalsäure ins Spiel. Man nimmt 1 Teil Oxalsäure (Pulver) und bei starker Verrostung 5 Teile Wasser. Schön verrühren.
Jetzt habe ich das komplette Chassis mit dem Gemisch bestrichen. Nach einer halben Stunde habe ich meinen Augen kaum getraut. Der Rost löst sich regelrecht auf. Ich habe dann mit etwas feinster Stahlwolle gearbeitet. Dann noch mal für eine halbe Stunde Oxalsäure. Man glaubt es nicht - der Rost ist verschwunden. Ohne Sauerei anzurichten.
Nun habe ich einen feuchten Lappen und Bref verwendet. Das Chassis muss danach neutralisiert werden. Ebenso, wie bei der Salzsäure wird das Metall weiß. Nach der Bref-Behandlung habe ich das Chassis sorgfältig abgerieben.
Man hat jetzt mehrere Möglichkeiten. Man könnte das Chassis so lassen und mit Zapponlack versiegeln. So erhält das Chassis einen seidenmatten Glanz. Ich habe mich für Silban entschieden. Das Mittel wird nur sehr spartanisch aufgetragen. Das Chassis erhält einen sehr schönen Silberglanz. Hinterher noch mal mit einem sehr weichen tuch aufpolieren. Sieht sehr schön aus.
Ich muss sagen, ich hatte diesem Versuch nicht viel zugetraut. Aber das Ergebnis ist doch beeindruckend.
Schaut mal auf die Bilder:
Hier das arg verrostete Chassis von vorne und von hinten, schon ohne Drehko
Hier sieht man, wie gut das Mittel gewirkt hat. Der Rost ist verschwunden.
Nach der Behandlung mit Silban. So sieht das Chassis wieder sehr schön aus.
Vielleicht konnte ich hier dem Einen oder Anderen von Euch eine interessante Anregung geben.
Es grüßt Euch aus Peine
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.
Andreas
Nicht nur die Röhren sollen glühen.