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Neue Chance für defekten RK XX sensit
#1
Hiermt möchte ich den ersten Entwurf des Konzeptes für eine Neuverwendung eines defekten RK XX sensit vorstellen.
Das Gehäusedesign fand ich schon immer super und extrem gelungen, ein Gerät dieser Preisklasse konnte sich jedoch
damals ein normaler Angehöriger der Arbeiterklasse, wie zum Beispiel ich, absolut nicht leisten.
Zur Zeit habe ich noch kein derartiges Gerät, auf Grund meiner Vorgaben jedoch jetzt mit dem Projekt begonnen.
Folgende Philosophien sollen sollen bedient werden:
- ein Teil wird mit altbewährter qualitativ hochwertiger HF-Technik hoher Güte ausgestattet (Luftdrehko, möglichst
  Luftspulen, keine Schaltdioden zur Bandumschaltung, keine C-Dioden), also voll puristisch
- Mehrere Teile werden konsequenz mechanikfrei mit bewährter Hardwareelektronik aufgebaut
- Die Demodulation und die Bedienung erfolgt softwaremässig mit dem PC
- Die Anlagensteuerung erfolgt mit einem ATMega mittels BASCOM
Da der stationäre Hochqualitätsempfang (TV, Radio) über mehrere Satelliten mittels PC und 7.1 Soundsystem erfolgt,
werden von dem Projekt diese Leistungsmerkmale nicht mehr verlangt, Schwerpunkt ist also terrestrisches DX.
Die grundsätzlichen Vorgaben sind vorläufig, wie folgt festgelegt:
- Gehäusebasis ist RK XX sensit mit Gehäuse schwarz, vorzugsweise einem mit den wenigsten Frontaussparungen
- Baugruppen werden auf 100x160 mm Lochrasterplatinen sauber aufgebaut, SMD-Bauteile sind tabu
- Es findet der Drehko 3X500pF des RK XX sensit Verwendung (eventuell auch ein Zweiter)
- Der Rest der Elektronik wird entfernt und ein Netzteil, optimiert für 230V AC installiert
- Die Verbindungen zum PC sind: 2-kanaliger Ausgang zur Soundkarte, RS 232 Schnittstelle
- Folgende zu demodulierenden Modulationsarten sind Pflicht, geordnet nach Priorität;
  DRM, digitale Folgenormen, Datendienste wie Wetterfax etc, NBFM, AM, SSB, CW
- Empfangsfrequenzbereich im 1. Ausbauzustand von 500kHz-30MHz als Einfachsuper, Langwelle wird nicht
  unterstützt (LW war und ist LANGweilig, kaum Bandbreite für Audiübertragungen, jedoch prädestiniert für
  überregionale Telemetrie, z.B. DCF77 etc., dafür gibts jedoch einfache Spezialempfangslösungen)
- Eingang für eine hohe ZF (Mehrfachsuper) für Erweiterung in höheren Frequenzbereichen (Platz ist im Gehäuse
  genug)  und für Experimente
- Da es sich keineswegs um eine Radiorestaurierung handelt, sondern, wie oben geschildert, wird ein
  entsprechendes Anzeigendesign an der Frontplatte avisiert. Sollte ich mehrere ausreichend grosse
  Farbdisplays günstig bekommen, könnte das Design eines fiktiven Röhrenradios mit Seilskala, magischen Auge
  usw hinzubekommen sein, anderen falls wird mit verschiedenfarbigen LEDs und 7-Segmentanzeigen
  ein für das RK XX sensit passendes Outfit gewählt

Die Vorstellungen der einzelnen Baugruppen als Einzelprojekte folgen in Kürze

VG Micha


-
#2
Wie versprochen sollen jetzt die groben Eigenschaften der einzelnen Baugruppen vorgestellt werden,
wobei im Zuge der fortschreitenden Realisierung des Projektes jederzeit Änderungen möglich sind.
1. HF-Vorstufe:
Für diese Baugruppe sollen historische Qualitätsbauteile Verwendung finden. Da eine ZF von 455 kHz verwendet wird
und eine hohe Grosssignalfestigkeit erzielt werden soll, soll der 3-fach-AM-Drehko des RK Verwendung finden,
eventuell auch ein zweiter, falls es Sinn macht und dieser verfügbar ist. Zwischen Antenne und Vorverstärkereingang
soll dann eine abstimmbare Kompaktselektion mit 3 (6) Schwingkreisen aufgebaut werden. Der Frequenzbereich
beginnt bei 500 kHz und endet soweit im KW-Bereich, wie noch eine akzeptable Spiegelfrequenzunterdrückung
erzielbar ist. Das wird erstmal experimentell ermittelt. Danach erfolgt die Festlegung der einzelnen Bandbereiche.
Für die Induktivitäten erwäge ich das Selberwickeln als Luftspulen, die Band- und Drehkoumschaltung erfolgt mittels
Signalrelais. Damit sollte eine gute HF-Güte erreichbar sein. Der (die) Drehko(s) werden mit einem Schrittmotor
angetrieben. Als aktives Bauelement im HF-Verstärker wird einerseits eine lineare Kennlinie gefordert, andererseits
muss diese sich in der Steilheit einstellen lassen. Dazu wird warscheinlich ein Dual-Gate-FET geeignet sein,
für derartige Typenempfehlungenwäre ich natürlich dankbar.
Sollte mich jemand über extreme Vorteile überzeugen können, wäre ich sogar eventuell bereit, dafür als Alternative
eine entsprechende Elektronenröhre einzusetzen. Avisiert sind zunächst 7 abstimmbare Bandbereiche, wobei die
Vorstufe grosssignalgeregelt wird, sowie ein Festfrequenzeingang mitels mechanischen Filter zwischen 25-30 MHz
mit fester Verstärkerung zwecks Nutzung als ZF-Nachsetzer für spätere Höchstfrequenzempfangsversuche. Das
Ausgangssignal wird symmetrisch und unselektiv ausgekoppelt, und kann damit umschaltfrei der nachfolgend
beschriebenen Baugruppe zgeführt werden.
2. Mischer, ZF-Baugruppe und Demodulationsaufbereitung:
Diese Baugruppe bedient das bewährte "retromoderne" Klischee einer ZF-Aufbereitung mittel TCA440 (A244D), welches
ein möglichst konstantes 455kHz-Ausgangssignel mit einer Bandbreite von 10kHz dem IQ-Mischer zur Verfügung stellt.
Hier wird weiterhin die Grosssignalregelspannung für die HF-Baugruppe erzeugt, ansonsten weicht die Schaltungs-
umgebung des TCA440 kaum von der Standartschaltung ab, ausser dass der integrierte Mischoszillator nicht benutzt
wird, da die Bandumschaltung wegen der Spulenanzapfungen unnötig hoch wäre. Das entsprechende Oszillatorsignal
wird symmetrisch und umschaltfrei von der PLL-Baugruppe dem Mischereingang des TCA440 zugeführt.
Der IQ-Mischer und 4-fach Taktgenerator besteht aus gängigen HCMOS-Schaltkreisen, eventuell auch eines
zusätzlichen AVRs. Die konkrete Frequenz bekommt der Taktgenerator von der Steuer-Baugruppe übermittelt.
Die für die Soundkarte erforderliche Signalaufbereitung wird durch Mehrfach-OPV erkedigt.
Die geforderte ZF-Selektion wird mit der üblichen LC-Beschaltung und einem Piezofilter realisiert.
3. PLL-Baugruppe:
Hier wird warscheinlich ein SAA1057 Herzstück sein. Erzeugt werden hier die variablen Oszillatorsignale für die
einzelnen Bandbereiche und eine Festfrequenz, welche angepasst an das mechanische Filter im HF-Trakt für die
Mischung der vorletzten ZF in den 455kHz-Bereich verantwortlich ist. Bei der PLL wird Hauptaugenmerk auf
extreme Phasenreinheit und das Minimieren von Regelschwankungen gelegt. Daher ist die Schnelligkeit des
Einrastvorganges Nebensache, da im HF-Trakt eh auf mechanische Weise die Vorselektion eingestellt wird.
Die hardwaremässige Umschaltung der Oszillatorfrequenzerzeugung erfolgt vollelektronisch, entweder durch
Schaltdioden oder den Einsatz mehrerer VFOs. Ausgekoppelt wird über eine Pufferstufe, welche gewährleistet
dass das Oszillatorsignal verzerrungsfrei und mit optimaler Amplitude der vorhergehenden Baugruppe zugeführt wird.
Als VFO-Induktivitäten sind hier keine Luftspulen mehr notwendig, jedoch werden die C-Dioden iantiseriell betrieben.
Sämtliche Funktionsinformationen werden von der Steuer-Baugruppe geliefert.
4. Steuer-Baugruppe:
Grundlage ist ein warscheinlich ein ATmega 162 (maximale I/O-Pins bei DIL-Gehäuse), welcher über einen
MAX232 mit dem PC via RS232 kommuniziert. Dieser liefert weter allen entsprechenden Baugruppen die relevanten
Informationen. Die Kommunikation erfolgt mittels I/O-Pins, sollten weitere AVRs in anderen Baugruppen Einsatz
finden, wird eine Kommunikation mittel I2C erfolgen

Die Schilderung der Baugruppen für die Anzeige, Schrittmotorsteuerung und Spannungsversorgung folgen

VG Micha
Funktion
#3
Hallo Micha,

meine Sichtweise liegt vielleicht am Alter, aber dann ist dein Hali-Radio nicht mehr das was es mal war.
Wenn es dir bei deinem Projekt nur um Beibehaltung des Gehäuses im ausgeschaltetem Zustand geht, ....
Ein Designstück ist das Gerät nicht, eher etwas eigenwillig ...

aber für mich damals das tollste Gerät, was es überhaupt gab.
Vom Klang mit den K13 Boxen, dem Empfang (in Leipzig konnte man NDR2 rauschfrei hören) der Technik und auch der Optik total begeistert.
Als "Held" der Arbeiterklasse (ich hatte nach dem Abi einige Zeit als Gießereifacharbeiter bis zum Studium gearbeitet) hatte ich mir den RK88 ca. 1980 gekauft, hatte ihn damals auch mit in den "Westen" genommen, bis er irgendwann gegen einen ONKYO ersetzt wurde.
Heute sage ich leider, hätte aktuell keinen Platz, da werkelt eine BOSE.

Aber das ist nich die Antwort die dir weiter hilft, nur so meine Sichtweise...
Ich würde lieber das Gerät original herstellen, den "TB-Eingang" als Schnittstelle verwenden, zB mittels Bluetooth Adapter.
Ich fände es schade, das Gerät zu zerschlachten, denn dann ist das Gerät ja nicht mehr das, was es damals das Gerät ausmachte.

Gruß
Jürgen
#4
Da ich lediglich das Gehäuse (professionelle Blecharbeiten sind bei mir nicht möglich) und den
3-fach-Drehko brauche, würde ich eh alle anderen Teile an Restauratoren verschenken, wenn
diese die Versandkosten tragen. Beim Herstellen der Blechteile könnte man sogar die
Aussparungen frei wählbar gestalten, jedoch alles sauber hinzukriegen, insbesonders die
Realisierung der Seitenteile ist Sache eines absolut versierten Mechanikers. Bei mir würde das
warscheinlich dann aussehen, wie eine verbeulte Kühlbox.
Das mit dem Drehko würde ich problemlos hinkriegen, UKW-Tuner als Restposten sind günstig
erhältlich und haben 2 AM-Drehkopakete. Da der Antrieb über einen Schrittmotor mit kleinem
Ritzel erfolgen soll, könnte ich auf 2 Stück 2-fach AM-Drehkos antreiben. Eine 4-fache Vorselektion
würde mich zufriedenstellen.
VG Micha
#5
Guten Morgen Micha,

so richtig erschließt sich der Sinn des Konzeptes noch nicht. Demodulation soll ein Computer machen, also eine Art Software-Defined-Radio mit analoger HF-Vorverarbeitung als Superhet. Kann man machen, ist aber eher fragwürdig gegenüber üblichen SDRs mit Direktmischer und digitalem Frequenzsythesiser als Oszillator.

Mehr als zwei selektive HF-Vor-/Zwischenkreise macht auch eher keinen Sinn, weil die eigentliche Frequenzselektion in den nachfolgenden Stufen erfolgt. Bedenke, je mehr HF-Kreise man hat, umso problematischer wird deren Gleichlaufabgleich, weil jeder HF-Kreis andere Schaltkapazitäten aufbaubedingt haben wird. Im gesamten Frequenzbereich von 500kHz bis 30MHz Luftspulen verwenden zu wollen ist auch fragwürdig.

Berechne mal die Induktivitäten der Vor-/Zwischen- und Oszillatorkreise für jeden Frequenzbandbereich und den Frequenzgleichlauf dieser Kreise unter-/zueinander, insbesondere zwischen Vor-/Zwischenkreis und Oszillatorkreis. Dann berechne die notwendigen Luftspulen dafür, dann kann man darüber weiterdiskutieren.

Nette Grüße

(Reflex-)Kalle
#6
Mir gehts unter anderem darum: Guter Sofwarefunktion bedarf guter Hardware,
Das Konzept ist erst ein Grundstock und nicht entgültig. Ich favorisiere jetzt die Nutzung
des Drehko-Paketes, des bei Pollin erhältlichen RFT-UKW-Tuners, bei Bestellung von 2 Stück
habe ich meine 4-Kreis-Selektion mittels der 330pF-Paketen bis zu ungefähr 15 MHz, darüber
hinaus werden die UKW-Pakete benutzt, warscheinlich dann schon mit 10,7 MHz ZF-Runtermischung
als Doppelsuper. Über Gleichlaufprobleme mache ich mir keine Gedanken, da die Vorkreise identisch sind,
die Drehkos inklusive Filteranschaltung identisch sind und die Oszillatorfrequenz extra vollektronisch über
PLL erzeugt werden soll. Die Vorselektion soll ja nicht nur die Spiegelfrequenz unterdrücken, sondern
die Vorstufe von benachbarten "Grosssignalfrequenzen" schützen. Ich bin der Meinung, dass Software
sehr elegante Lösungen bietet, die hardwaetechnische HF-Komponente jedoch ganz im Sinne dieses
Forums liegt. Ergebniss muss Qualität sein. Dazu fehlen mir zur Zeit auch noch die praktischen Kenntnisse
für die perfekte Zusammenstellung von Schwingkreiskoplungen, Anpassungen etc. Adaptierungen von
Bauanleitungen oder Industrieschaltungen haben zwar bisher immerErgebnisse gebracht, die Frage ist,
waren die Ergebnisse wirklich optimal. Beispiel: Als Jugendlicher hat mich das Empfangsergebniss eines
Parallelschwingkreises mit Drehko bei Mittelwelle, demoduliert mit Germaniumdiode und Verstärkung mir
nur einer EL84 begeistert, heut will ich das ptimum.
VG Micha
sind
#7
Hi Micha,

Dann mach mal, wie du denkst. Bei Fragen dann einfach fragen. Dumme Fragen gibt es ja bekanntlich nicht, nur „dumme“ Antworten.

Gruß

(Reflex-)Kalle
#8
Erstmal herzlichen Dank an Kalle für das Statement,
zum Thema Luftspulen habe ich natürlich nicht vor, kunstvolle Geflechte zu kreiieren, sondern der
eventuelle Einsatz beschränkt sich im HF-Trakt nur auf die Frequenzen, wo Kernmaterial zu Verlusten
führt, meistens müssen ja beide diesen Frequenzen eh keine grossen Induktivitäten eingesetzt werde.
Also kleine kernlose Spulen. Bis 10MHz ?? kann ich das dafür geeignete Kernmaterial nehmen, oder?
Der ZF-Trakt wird sowieso mit Standartfiltern aufgebaut. Die Auführungen von Kalle zwecks SDR sehen
mich veranlasst, eventuell das Konzept nochmal zu überdenken (ohne 455kHz-ZF?)
Ein wenig HF-Bastelei sollte aber noch übrigbleiben
VG Micha
#9
Bin grad von der Nachtschicht zurück und leg mich gleich hin, nur soviel;
- Das SDR-Prinzip wird wohl das Projekt dominieren
- Eine Vorselekton mit klassischer Technik eventuell in abgerüsteter Selektion, Drehkos mit Schrittmotor,
  es muss dann ohne klassischen ZF-Verstärker eine vernünftige HF-Verstärkungsregelung ohne Nachbar-
  kanalstörungen erzeugt werden.
- Das RK XX sensit Gehäuse (was ich eben sehr schön finde) ist jetzt volumenmässig überdimensioniert
- Vielleicht könnte der Moderator das Thema in "Selbstbau eines Hybridradios" ändern
- Netztei war schon ferig ... aber nicht umsonst
VG Micha
#10
Hi Micha,

schönen Schlaf und ja überschlafe (überdenke) das mit der schmalbandigen Vorselektion für ein SDR-Konzept. Ein SDR benötigt ein möglichst gutes I/Q-Signal für die weitere Verarbeitung mit Analog-/Digitalwandlung und anschließender digitaler Signalverarbeitung einschlîeßlich Frequenzfilterung/-Selektion und Demodulation. Ein möglichst gutes I/Q-Signal ist relativ breitbandig, eben passend zu den ADCs, ohne Phasen- und Laufzeitfehler. Aber schmalbandige, frequenzselektive HF-Filter verursachen genau di nicht gewünschten Phasen- und Laufzeitfehler. Deshalb verwendet man bei SDRs bestenfalls breitbandige Tiefpass-, Hochpassfilter deren Grenzfrequenz weitab der Empfangsfrequenz ist oder eher beitbandige Bandpassfilter mit komplexer Struktur, so dass die Phasen- und Laufzeitfehler im Empfangsfrequensbereich minimal bleiben. Derartige Bandpassfilter möglichst schmalbandig und dafür über einen weiten Frequenzbereich abstimmbar zu gestalten, halte ich mit vertretbarem Aufwand für fast unmöglich.

Wie immer, nette Grüße

(Reflex-)Kalle
#11
Hallo Micha,

ich halte das Konzept mit der syncronen Abstimmung über mehrere Schrittmotoren im HF-Teil und anschließender Runtermischung auf 12 kHz, nur damit eine Soundkarte die I/Q-Samples verarbeiten kann, etwas ungeschickt. Warum nimmst Du nicht einfach einen schnellen Wandler und machst die ganze Signalverarbeitung auf der digitalen Ebene? Entweder im ZF-Bereich oder direkt an der HF. Es gibt sehr günstige Controllerboards mit einem STM32F4 oder STM32F7 die für soetwas deutlich besser geeignet sind als ein "strahlungsfreudiger" PC im Radio. Willst Du den SDR-Teil selbst implementieren oder auf fertige Programme zurückgreifen?





Passende Bücher zum Thema habe ich ja auch schon im Literaturteil hier im Forum vorgeschlagen.
#12
Vielen Dank für die Antworten.
Zum Thema Vorselektion mit 2 Doppeldrehkos, da wäre nur ein Schrittmotor zum Einsatz gekommen, aber die
geschilderten Argumente lassen nunmehr diese Komponente immer fraglicher werden. Ich wollte mir damit
eigentlich nur selber mal HF-Bastelfeeling beschehren, obwohl ich eigentlich Mechanikmuffel bin.
Als ich noch Empfänger analog baute (HF-Vorsufe, A244, etc) hat man Grosssignalverhalten und HF-Regelung
problemlos in den Griff bekommen. Diese Baugruppen fehlen ja nun. Wenn jedoch das die Software erschlägt
und trotzdem Fernempfang möglich ist, wäre das og dann unnötig.
Um jedoch den Empfang bis zB 30MHz direkt zu samplen brauche ich ja dann CMOS-Technik (für die 4 Analogschalter),
welche 120MHz verkraften. Oder liege ich da falsch?
Zur Frage der verwendeten Software; da werde ich Vorhandene nutzen, hatte vor längerer Zeit nur DRM-Software
genutzt, da wurde analog auf 12kHz runtergemischt und einkanalig in den PC eingespeist.
Da ich AVR-Freak bin, sollte die Bediensoftware RS232 unterstützen
VG Micha
#13
Mal kurz zwei Bemerkungen:

Da dir der RK sensit gefällt, würde ich den für althergebrachte HF-Basteleien nehmen. Also mal rechnen, was da für den LW-Bereich für Induktivitäten verwendet werden und ob man damit ohne Parallel C am Drehko nicht ab 500kHz beginnend wo oberhalb hinkommt. So wie ich im Schaltbild gesehen habe werden für LW Parallel Cs verwendet. Dann schauen, wo man mit den MW Induktivitäten anschließend frequenzmaßig hinkommt usw. Es könnte gut sein, dass man so mit den vier vorhandenen Frequenzebereichen (LW/MW/KW1/KW2) somit 500kHz...30MHz über vier Bänder hinkommt.

Für einen 30MHz SDR braucht man 120MHz Taktfrequenz (bei entsprechender Schaltung auch nur 60MHz, glaub ich), um die phasenverschobenen Schaltsignale für die Analogschalter zu erhalten. Aber da wechselweise geschaltet wird, beträgt die eigentliche Schaltfrequenz nur 60MHz, was mit 74HCT Schaltkreisen für die Analog-Schalter noch gut geht. Über 30MHz Empfangsfrequenz oder auch so besser LV-Typen verwenden. Eigentlich geht die Taktfrequenzerzeugung mit dem Si570 am besten, weiß aber nicht (genau), ob der bis 4x500kHZ=2MHz als untere Frequenz noch nutzbar ist.
#14
Ich noch mal,

da ja die Zeit der preiswerten SDR-Bausätze wegen der eher schlecht brauchbaren SDRs mit den DVB/USB-Sticks vorbei ist, hab ich mal etwas gesucht und gefunden. Bei Elektor gibt es noch ein Arduino SDR-Shield, was bei Conrad und Völkner preiswerter verkauft wird:

http://downloads.cdn.re-in.de/1600000-16...LOADED.pdf
#15
Ich würde erstmal kleine Brötchen backen und mit einem STM32 der Cortex M4 oder M7 Klasse im ersten Schritt einen Directsamplingreceiver für VLF bis Mittelwelle aufbauen. Ein passendes Controllerboard samt Programmer bekommt man hier in Deutschland für 20-30 Euro, über eBay teilweise sogar unter 20 Euro. Auch der Abgriff der ZF eines Röhrenradios wäre so denkbar, die Demodulation dann rein digital. Im WGF liegt eine gute Baudokumentation eines VLF-KW SDR samt Softwarequellen die als Anregung oder zum Nachbau dienen kann.

Im weiteren Verlauf und mit größeren DSPs oder FPGA ist auch Directsampling der gesamten KW wie hier http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/ realisierbar.

Für den Einstieg meiner Meinung nach noch immer das beste Buch: https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=9104
Ich kann Dir dieses Buch (und auch weitere) gern "ausleihen".
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
#16
Das waren sehr konstruktive Statements, also;
Das RK XX sensit Gehäuse gefällt mir eben !!! Aber solch ein Gerät ist warscheinlich wirklich den Restauratoren
vorbehalten, das ist nunmehr auch meine Meinung. Für ein neues Konzept auch viel zu gross.
Gehäusetechnisch werd ich was anderes, ähnliches finden müssen.
Früher ziemlich versierter Radiobauer, jetzt absoluter Freak, Automatisierungen mittels AVRs mit BASCOM zu
realisieren, möchte ich Dies kombinieren. Für Ersteres bin ich jetzt im Forum.
SDR ist für mich ziemlich nei, aber PASST !!!
Alles Andere dann vielleicht nachher nach dem Nachtschichtschlaf.
VG Micha
#17
Hi Micha,

für meinen Anfang mit traditionellen SDRs zum Selberbasteln hab ich dort

http://yu1lm.qrpradio.com

viele sehr interessante und praktische Informationen gefunden. Mein erster SDR war dann ganz einfach fürs 40m Band mit einem passenden Quarz der vierfachen Empfangsfrequenz. Kaum fertiggestellt und in Betrieb genommen war ich dann vollkommen sprachlos, was ein einfacher SDR gegenüber einem herkömmlichen, sehr viel aufwändigerem Doppel-Superhet zu leisten vermag.

Gruß

(Reflex-)Kalle
#18
Das waren einige gute Hinweise, welche mich bewogen haben, dass ursprüngliche Konzept zu überdenken.
Abwandlungen sind zwar immer noch möglich, aber die Richtung ist jetzt klar. Nochmal kurz zusammenfassend,
jedoch diesmal entgegen des Signalweges:
- Soundkartenaufbereitung mit einem 4-fach-OPV
- IQ-Mischer mit 4066 und 4-fach Teiler mittels Jonson-Zähler zwecks der 4 Phasensignalen
- Einspeisung in den Mischer einpolig, also keine Spulen mit Mittelanzapfung
- Funktionstest erfolgt mittels vulgären einstellbaren TTL-Testgenerator
Da alles vom Bauelement aus selber gebaut werden soll, keine SMD-Bauteile Verwendung finden sollen und die
Daten nachvollziehbar vom zentralen AVR entnommen werden sollen, wird die Taktfrequenz dann mittels PLL
erzeugt. Sollte es DDS-ICs als DIL geben wäre das natürlich als bessere Alternative Klasse
Die Kommunikation zentraler AVR - PC erfolgt mittels RS232. Das genaue Bytepaket, welches neben der
Empfangsfrequenz noch andere Daten übertragen soll, lege ich zum Schluss fest.
Über die verwendeten Softwaren mache ich mir erstmal noch keine Gedanken, zur Not nutze ich ein
Terminalprogramm zum Datenaustausch. Erstmal Funktion der Hardware, wird ja kein Zappingradio.
Danach  - Stichpunkt Hybridradio - möchte ich meinen eingangs avisierten "Spleen" verwirklichen:
- Einsatz eines schrittmotorangetriebenen Drehkos von einem RFT-UKW-Tuner für aktiven Preselektor
- Die Schrittmotoransteuerung, sowie die bedarfsgerechte Zuschaltung der einzelnen Drehkopakete und
  Spulen mittels Signalrelais erfolgt durch den zentralen AVR, der Preseselektor wird ausreichend breitbandig
- Da guter Fernempfang  erreicht werden,soll, wird der Preselektor über einen Dual-Gate-FET an den
  IQ-Mischer angekoppelt, gleichzeitig wird ein Signal ausgekoppelt was, zur Grosssignalregelung dienen soll,
  gegebenfalls wird dann noch ein Regelspannungsverstärker für das 2. Gate des FET kreiiert
Soweit erstmal das "gegenwärtige" Projekt. Am WE werden die noch fehlenden Teile bestellt
VG Micha






-

:
#19
(28.09.2018, 19:27)hardware.bas schrieb: ...
- Da guter Fernempfang  erreicht werden,soll, wird der Preselektor über einen Dual-Gate-FET an den
  IQ-Mischer angekoppelt, ...

Hi Micha,

berücksichtige, dass die getakteten I/Q-Mischer unbedingt mit einem möglichst niederohmigen HF-Signal gespeist werden sollten/müssten. Deshalb ist in einigen Schaltungen ein Source-Folger als Vorstufe zu finden und da wo der fehlt, geht man von einem niederohmig (50/60 Ohm) angepassten Antennensignal aus.

Source-Folger dient ja nur der niederohmigen Anpassung und hat selber keine Verstärkung. Zusätzlicher  Vorverstärker sollte auch nicht viel Verstärkung haben, weil die Empfindlichkeit der I/Q-Mischer schon selbst mit ca. 1microVolt so hoch ist, dass man selbst das empfangene Grundrauschen, was ja im Vorverstärker auch mit verstärkt wird, bereits ohne Vorverstärker zu hören bekommt. Letztlich wird die Empfangsleistung dieser I/Q-Mischer von der nachfolgenden Verstärkung und dem Rauschen dieses Verstärkers hauptsächlich bestimmt/begrenzt. Man muss also möglichst rauschärmste OPVs zur Verstärkung der I/Q-Signale für die Soundkarte verwenden.

Gruß

(Reflex-)Kalle
#20
(28.09.2018, 19:27)hardware.bas schrieb: Sollte es DDS-ICs als DIL geben wäre das natürlich als bessere Alternative
Diese ICs gibt es auch fertig auf einem Adapter im 2.54mm Rastermaß. Suche bei Google mal nach "AD9850 Modul".
Du willst also wirklich runter bis zur Soundkarte gehen?
Schaue mal dieses gut dokumentierte Bastelprojekt an, inklusive der verlinkten Theorie-Einführung im ersten Post.
http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/...326&page=1

Vielleicht gewinnst Du da einiges an Ideen und brauchst nicht noch extra einen PC mit Soundkarte.
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")


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