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Eine ITT Viola wird zum Digitalradio, ein Umbaubericht
#1
Hallo zusammen,

vor zwei Wochen startete ich hier einen Bericht zum Internetradiobausatz von PIMORONI. Der Bausatz motiviert ja regelrecht zu weiteren Aktionen und so hatte ich im Bausatzthread auch schon meine Pläne angekündigt in diese Richtung aktiv zu werden. Ich habe lange überlegt welches Radio aus meinem Bestand als nächstes dran glauben muss. Ein richtiger Oldie oder doch etwas moderneres? Meine "All day, every day"-Geräte sind aus der DABMAN-Serie von Imperial und der Como Musica. Es sollte also in die "Breite" gehen und etwas in dieser Format- und Gewichtsklasse sein.

Beim Durchsuchen des Bestandes viel mir dabei ein von ITT produzierter Viola 350 Stereo in die Hände. Ich erinnere mich noch an die recht guten Empfangsleistungen und den guten Ton dieses Modells. Das Gerät gab es auch als 250er Version, an die Unterschiede zum 350er erinnere ich mich jedoch nicht mehr, da müsste ich erstmal auf die Suche im RM gehen. Das Format fiel jedenfalls auch in das aktuelle Beuteschema und so war die Wahl getroffen.

   

Leider spielt das Gerät nicht mehr, deshalb war ich einige Zeit am Überlegen, ob ich einen kompletten Neubau (ohne ITT-Technik, vollständige Entkernung) oder eine "Modernisierung" mache. Die Wahl fiel auf eine substanzschonende Modernisierung. Die alte ITT-Technik soll die Möglichkeit bekommen, in der Rest-UKW Zeit nocheinmal zu zeigen, was sie kann, im Digitalradiobetrieb arbeitet die alte Endstufe weiter. Die Reparatur des Radios erfolgt in den nächsten Tagen.

Als nächstes habe ich mir überlegt, welches Bedienkonzept das neue Digitalteil bekommen soll. Man könnte ja einen der Regler (Balance, Tone) von der Arbeit freistellen und einen Drehencoder mit Taster dahinter verstecken. Das ist meiner Meinung aber nicht substanzschonend. Eine Drehencoder mit softwaremäßigem fuzzy switch in zweiter Reihe zum Tuning-Knopf ist da schon eleganter. Die alte Funktion bleibt erhalten, diese Möglichkeit will ich mir als zusätzliche Option offen halten.

   

Vor kurzem erhielt ich von einem Ing. Büro, von dem ich auch meine DAB+ Module beziehe, einen interessanten Sensor zur Evaluierung.
Dieser Sensor besteht vereinfacht gesagt aus einer kleinen Kamera, die im Nahbereich (bis 10-15cm) IR-Aufnahmen macht, sowie einer IR-Lichtquelle.
Erkennt die Kamera eine Bewegung im Nahbereich, dann meldet Sie dies mit einem Interrupt. Danach kann man über einen I2C-Bus beim Sensor anfragen, was er gesehen hat. Eine Bewegung von links nach rechts, von rechts nach links, von oben nach unten oder umgegehrt oder einer Annährung bzw. Entfernung eines Objekts. Damit lässt sich doch auch etwas anfangen! Und mit einer Kantenlänge von 4-5 mm lässt sich ein solcher Sensor praktisch unauffällig im Skalenbereich unterbringen.

   

Für die optische Rückmeldung des Digitalteils fehlt nun noch ein Display. Da der Bewegungssensor schon über einen I2C-Anschluß verfügt, sollte man die Gegenheit aussnutzen und nur einen Digitalbus durchs Radio ziehen, will sagen: ein Display mit I2C-Anschluß ist von Vorteil.
Da ich nicht die gesamte Frequenzskala ersetzen möchte (möglichst wenig Veränderungen!) habe ich mich für ein SSD1306-OLED entschieden. Das gibt es wie Sand am Meer, ist preiswert und bietet mit fast einem Zoll Displaydiagonale genug Raum für Senderinfos.

   

Zudem lässt es sich wunderbar im Bereich unter der Stereo-Anzeige platzieren. Ob dort nun ITT sichtbar ist oder nicht dürfte verschmerzbar sein denke ich.

Was für innere "digitale" Werte soll das Radio bekommen? Nun ganz klar, wie im Bausatz auch, als Schaltzentrale ein Pi Zero. Dieser Prozessor ist schnell genug um alle meine Programme laufen zu lassen und bekommt auch noch DAB+ in "Echtzeit" hin. Neben dem WiFi hat er auch Bluetooth an Bord, so ist also auch ein Streaming vom Smartphone aus möglich.

Als Bindeglied zwischen Digital und Analog habe ich den PhatDAC von PIMORONI ausgewählt. Dieser Wandler bietet zweikanalig bis 24 Bit Auflösung und sollte für so einen Radio gut bemessen und ausreichend sein.

   

Ob neben WiFi-Internetradio und Bluetooth noch DAB Einzug ins Radio hält ist noch nicht ganz entschieden. Auch nicht mit welchem Empfängermodul ich DAB+ dann aus der Luft abgreife. Aber bis dahin ist ja noch etwas Zeit.  Zunächst werde ich das alte Radio erstmal wieder zum Spielen überreden, die Zeit dazu nehme ich mir zwischen einigen anderen Kundenumbauten um den Kopf frei zu bekommen.

<Fortsetzung folgt>
Ansprechpartner für Umbau oder Modernisierung von Röhrenradios mittels SDR,DAB+,Internetradio,Firmwareentwicklung. 
Unser Open-Source Softwarebaukasten für Internetradios gibt es auf der Github-Seite! Projekt: BM45/iRadio (Google "github BM45/iRadio")
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#2
Interessante Geschichte wird das wieder Bernhard!

Eigentlich wollte ich dich um Hilfe Per PN bitten: Ich mach das mal hier. Drei Noxon Internetradios warten hier auf neue Software, meine Versuche schlugen fehl! Ist das Thema fürs Forum Interessant,terratec Noxon I 300
heißen die glaube ich, dann mach ich einen neuen Tread auf!
mit freundlichen grüßen aus Dielfen (Siegerland)
Dietmar
Wenn einer dem anderen hilft ohne daraus Profit schlagen zu wollen dann sind wir auf einem guten Weg
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#3
Hallo Bernhard,

Na das Radio hat doch echt das Potential zur Umrüstung.

Nur die Skale zur Digitalanzeige machen, die Drehregler so lassen (intern natürlich mit Drehencodern o.ä.) und die Tasten nach Bedarf umbelegen und (mit in etwa originalgetreuer Schrift) neu beschriften.
Das wäre alles der absolute Bringer.

Und ich hoffe, du machst da nichts mit einem 3-D-Drucker...


Viele Grüße ,

Axel  Smile
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#4
Hi Bernhard,

so ein ITT Viola 350 hab ich mir auch schon für das Zwei-Röhren Stereoradio beschafft. Bekommt man ja mit etwas Glück für wenig Geld und hat als Stereo-Radio genau die kompakten Abmessungen. Kleiner wäre dann schon kontraproduktiv, um überhaupt noch Stereo hören oder erahnen zu können.

Da die meisten Viola 250/350 mittlerweile defekt sind, ist es nicht schade um deren Innereien.

Gruß

(Reflex-)Kalle
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#5
Hallo zusammen.

@Dietmar: Immer raus mit den Sorgen und Problemen, einfach ein Thread in die Reparaturecke setzen dann schaue ich mir das an.

@Axel: Ich hatte auch schon überlegt eine komplette Skala mit farbigen e-Ink Displays zu realisieren, die sehen sehr authentisch aus. Erst recht wenn dann noch eine alte Soffitte als Skalenbeleuchtung dient. Leider finde ich kein Display in dieser Größe das sich noch partiell löschen lässt. Eine Änderung des Anzeigeninhalts bedarf dann immer ein vollständiges Neuzeichnen aller Elemente was immer zu einem Flackern führt. Bei kleineren Display kann man z.T. den Inhalt ausschnittsweise löschen, somit braucht man zum Beispiel nur den Skalenzeiger neu zu zeichnen, die restlichen Pixel bleiben erhalten. Übrigens keine Sorge bezüglich 3D Druck! Das Ding steht bei mir in der hintersten Ecke. Ich komme mit den Teilen nicht klar.

@Kalle: Du hast Recht, die Dinger werden zur Zeit für 10-15 Euro im funktionierenden Zustand verkloppt. Umso mehr eignen sich die Radios für eigene Aufbauen, selbst wenn man nur das Gehäuse nimmt lohnt das schon. Ich habe im Netz auch Exemplare von Nokia gesehen. Selbe Bezeichnung, nur als Nokia gelabelt.
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#6
Gibts oder gabs auch noch von Greatz, glaube ich. Scheinen aber sehr selten zu sein
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#7
du hattest eine Kamerasteuerung (Gestensteuerung) hier schon mal angesprochen. Ich bin sehr gespannt wie es mit der Viola weitergeht!
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#8
Hallo Bernhard,

ich lese interessiert mit!

Ich habe noch ein paar Siemens Klangmeister RG51 bzw. RG71 stehen.
Da diese 'Kisten' modular aufgebaut sind, eignen sie sich gut zum basteln, und auf der riesigen Skala findet sich sicherlich ein Platz für ein Display.


Grüße

Martin
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#9
Bernhard,

Ich meinte nur den Gehäuseausschnitt der Skala, damit die grobe Optik bleibt.
Muss ja nix digitales mit Zeiger werden.
Zum "füllen" des Gehäuseausschnitts kannst ja auch zwei Displays nebeneinander einbauen?


Viele Grüße,

Axel Wink
Womit fährt der Norweger zur Mittagspause...?
...Na mit einem Fjord Siesta! Wink
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#10
Hallo Mitleser,

nach der Reparatur des Radios samt Säuberung aller kratzender Potis hier ein erster Anblick des Chassi der Viola 350.

   

Direkt fällt der Blick auf den Skalenantrieb, der einiges an Umbaupotential bietet:

   

Die Achse liegt frei, ideal für einen Drehencoder, zusätzlich wird sie durch einen Sperring auf der Frontseite gehalten.

   

Entfernt man nun diese Sperre, dann lässt sich die Antriebsachse leicht nach hinten drücken. Könnte man damit nicht sogar den Taster
eines Drehencoders bedienen? Ich denke schon.

   

Also einen passenden Haltewinkel für einen Encoder zusammenlöten und vorsichtig anprobieren.


.jpg   5.jpg (Größe: 82,83 KB / Downloads: 528)

Passt, der Taster ist bedienbar und gleichzeitig übernimmt er die Aufgabe des oben entfernen Ringes, sprich die Freibewegung der Achse nach hinten ist begrenzt, der Spielraum entspricht nur dem Hub des Tasters. Der Haltewinkel kann nun noch gesäubert und lackiert werden.

Als nächstes noch einen Platz für das Digitalteil finden. Ich bevorzuge bei meinen Umbauen den getrennten Aufbau vom Rest der bestehenden Schaltung.

   

Eine Leiterplatte sorgt für eine gewisse Abschirmung nach unten. Unser Forenfreund "Ingo" fragte schon nach der HF-Verträglichkeit und einer Abschirmung. Ja, diese ist sehr wichtig. Wer mit so einem Kleincomputer im vollen Betrieb mal in ein Radio geht, der hört auf UKW einen
deutlichen Anstieg des Rauschens, auf LW, MW wird sogar ein lokaler Heimsender vollständig ausgeblendet. 
Zwei Wege wie man solche Störungen konsequent verhindert.

1. Das Digitalteil samt Peripherie bleibt im Analogbetrieb möglichst im Tiefschlaf. Auch während des Betriebes nur das an Hardware laufen lassen was absolut nötig ist. 

und

2. Ist das Digitalteil räumlich fertig aufgebaut, so nimmt man dünnes Weißblech, kanntet passend ab und verlötet dieses "Häubchen" mit der Arbeitsplattform, in dem Fall der Leiterplatte. An der Leiterplatte erfolgt dann an einer Stelle eine solide Verbindung mit der Schaltungsmasse des Analogteils, ich nehme hierzu immer breite (schon benutzte) Entlötlitze - eine wunderbare Art der Wiederverwendung(!). HF-Leitungen (für DAB oder 2.4 GHz) sind über geschirmte Leitungen auf die Rückseite zu legen. Der Anschluß externer Antennen für Wifi/Bluetooth am Raspberry ist kein Problem und mit etwas Übung leicht beherrschbar. Durchführungen für Busleitungen entweder minimal halten (reicht in der Regel aus) oder über eine HF-taugliche Stecker/Buchsenlösung nach außen führen (Luxusausführung).


<wird fortgesetzt>
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#11
Das macht einen richtig guten Eindruck! Bin schon auf das Endergebnis gespannt Smile
Gruß,
Uli
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#12
Ich lese auch sehr aufmerksam.
Gruß,
Ivan
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#13
Langsam geht es weiter. Zunächst wurde der PhatDAC aufgesetzt und die ALSA-Audioverarbeitung mit dem Pimoroni-Script automatisiert umgebogen. Das geht ganz einfach per Konsole über:
Code:
curl https://get.pimoroni.com/phatdac | bash

Zusätzlich wurden der I2C-Bus (IR-Kamera und OLED) und Encoder/Taster an den Pi Zero angeschlossen.

   

Für den DAB+ Empfang habe ich mich für ein altes (dafür billiges) DAB+ Modul von Frontier Silicon auf Basis des Kino 3 - Basisband Prozessors entschieden. Den passenden 26 - Pin Header hatte ich gerade nicht vorrätig, wurde aber bestellt und so ist mit Einbau in der nächsten Woche zu rechnen.

   

Das Modul bietet wie der Nachfolger auch noch UKW-Empfang, diesen werde ich jedoch softwaremäßig abschalten bzw. nicht nutzen - UKW soll nur vom ITT-Analogteil kommen.
Hier ein Überblick zum Kino 3, Nachfolger gibt es aber schon.

       

Die IR-Kamera habe ich direkt am OLED befestigt, sowohl Sensor als auch Display teilen sich einen Bus, somit war die "enge Nachbarschaft" vorgeplant.
Versteckt wird das ganze hinter einer bedruckten Folienblende. Ein kurzer Testlauf zeigt das die Software läuft und alles richtig angeschlossen ist.

   

Die passenden U.FL/IPEX - Buchsen für den externen Antennenanschluß für Wifi und DAB+ habe ich bestellt. Der DAB+Antenneneingang wird dann auf die bestehende Antennenbuchse des Radios gelegt. Der 2.4 GHz Funk bekommt natürlich eine eigene Antenne. Kommt nächste Woche.


.jpg   Antenne1.jpg (Größe: 53,29 KB / Downloads: 435)
.jpg   Antenne2.jpg (Größe: 54,13 KB / Downloads: 434)


<wird fortgesetzt>
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#14
Langsam aber sicher kommen wir zum Ende unserer Umbauarbeiten. Danach tauschen wir Lötkolben und Lötzinn gehen SSH, Nano, Python und C/C++ aus. Zunächst habe ich aber erstmal den NF-Anschluß vom PhatDAC an den alten bestehenden Analogteil vorgenommen. Als Eingang dient der TA-TB Anschluß , sprich das Digitalteil wird nur im TA/TB-Betriebsmodus zu hören sein. Alle anderen Rundfunkbänder bleiben erhalten.

   

Für den Einbau der externen Antenne für den 2.4 GHz Funkverkehr brauchen wir noch einen Antennenanschluß am Pi Zero. Gott Sei Dank haben die Macher des Pi Zero genau an eine solche Notwendigkeit gedacht und auf dem Board ein passendes Lötfeld freigehalten (über dem USB-Schriftzug)

   

Da meine Kamera Probleme im Macro-Bereich hat und verschwommene Bilder niemanden nützen, verweise ich hier mal auf eine externe Umbauanleitung:

https://www.briandorey.com/post/raspberr...ntenna-mod

Nachdem die Buchsen (am Pi und am DAB+Modul) gelötet sind, kommen die Gegenstücke auf die Rückseite des Abschirmhäubchens.

   

Die passenden Verbindungsstücke und die WiFi-Antennen (siehe letztes Posting) befinden sich noch in der Post (Warensendung), ich bezweifle daher deren Ankunft noch vor dem Feiertag. Sad 

Bei der Gelegenheit des Wartens möchte ich gern die verschiedenen (oder auch nicht verschiedenen?) Meinungen aus dem Forum einholen.
Dieses Radio hier wurde sekundärseitig mit 800 mA abgesichert, der Schalter am Lautstärkepotentiometer schaltet auf Niederspannungsebene.
Primärseitig vertraut man darauf, das die Primärwicklung rechtzeitig durchbrennt falls es mal Probleme geben soll. Eine Netztrennung bei Nichtnutzung
erfolgt nicht. Ich habe auch schon Geräte gesehen da erfolgt weder Primär- noch Sekundär- eine Absicherung. Sparen wo es geht halt!
Wie geht Ihr bei "substanzschonenden" Modernisierungen oder Reparaturen vor? Belasst Ihr die Originalschaltung oder nehmt Ihr weitere Umbaumaßnahmen auf der Primärseite vor?


<wird fortgesetzt>
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#15
Hallo Bernhard,

ich würde definitiv noch eine Netzsicherung hinzufügen. Es geht ja um Sicherheit. Da du das Radio hinsichtlich des Originalitätsfaktors sowieso schon derzeit "versaut" hast, spricht nichts gegen einen reversiblen Einbau einer zusätzlichen Netzsicherung.
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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#16
Auf die Möglichkeit des Einbaues einer Antennenbuchse muss man erstmal kommen. Der zero wurde in der Beziehung offensichtlich weitsichtig entwickelt!
Gruß,
Jupp
-----------------------------

was du baust ist immer mit dir verbunden
(Lego)

Einsamkeit ist nur ein Mangel an Technologie
(@beetlebum)
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#17
(01.10.2018, 17:57)MIRAG schrieb: Da du das Radio hinsichtlich des Originalitätsfaktors sowieso schon derzeit "versaut" hast,

Hallo Mark,

das mit dem versaut bitte nicht so eng sehen. Die Viola ist ein Allerweltsgerät was es noch wie Sand am Meer und zu Preisen im niedrigen zweistelligen Bereich gibt.
Ich denke da kann man soetwas durchaus machen, ohne den Zorn der Radiorestauratoren auf sich zu ziehen? Ich habe hier auch darauf geachtet das man alles wieder zurückbauen kann! Es gibt keine Bohrungen, keine Ausfräsungen oder signifikanten Schaltungsänderungen am Original. Selbst der Bauteilträger ist vollständig wieder entfernbar wenn man das möchte. Aber Du hast Recht, idealerweise hätte man Internetradio und DAB+ in ein kleines externes Beistellgehäuse (Set-Top-Box) unterbringen und dann per Kabel über den TA/TB-Anschluß betreiben können. Ich habe solche externen Lösungen auch schon aufgebaut wie in anderen Beiträgen gezeigt. Auch wäre es möglich gewesen in der "Set-Top-Box" einen Si4713 (FM-Sende-IC) einzubauen, dann braucht man nicht mal ein Kabel zum alten Gerät, sondern setzt das Signal auf einen leeren UKW-Kanal um. 

Also Mark verzeihe die Gräueltaten eines alten Knackers, aber es gibt auch viele Leute die das nicht so verbissen sehen. Ein Grund warum ich trotz Rentenalter an 4 von 5 Wochentagen von früh bis spät in der Werkstatt stehe und "Wunschumbauten" vornehme. Mittlerweile mit einem dreiviertel Jahr Zeit auf der Warteliste.
Ganz so verkehrt kann es also doch nicht sein was ich mit einigen Oldtimern anstelle. Lieber ein Radio umbauen als auf den Müll hauen ist da mittlerweile mein Motto und wenn UKW in absehbarer Zeit wegfällt, sind viele Analoggeräte doch nur noch Briefbeschwerer. Zudem soll ein Hobby doch Freude bringen und das tut es mir mit solchen Basteleien. Ich hoffe auf Vergebung bei den Hardcorerestauratoren, aber wenn euer Herz blutet, dann schaut am Besten nicht in meine Bastelthreads.

Viele (versöhnliche) Grüße
Bernhard
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#18
Deswegen in Anführungszeichen, ich schätze solche Umbauten sehr und lese gespannt mit. Ich kann den Erhaltungsdrang für jedes Allerweltsgerät bei manchen nicht nachvollziehen. Hätte ich dazu schreiben sollen Smile
Viele Grüße, Mark

Radioten aller Länder, vereinigt euch!
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#19
Hallo!

Die Antennen für den 2.4 GHz-Funk sind nun angekommen und das Radio kann abschließend zusammengebaut werden.

   

Links der Dipol dient nun zum Empfang für UKW und DAB+. Hier kann man natürlich auch eine alte (drehbare) Hochantenne anschließen oder eine Koax-Leitung zur einer Hausverteilanlage (wenn denn da DAB+ durchgeleitet wird).

In der Mitte: die TA/TB-Buchse kann weiterhin genutzt werden, zum Beispiel für einen externen CD-Spieler.

Rechts nachträglich an einem Lüftungsloch die Antenne für den 2.4 GHz Funk, der Anschluß geht auf die am Pi Zero angebrachte Antennenbuchse  (siehe oben).

Das Gehäuse habe ich noch mit Holzpolitur bearbeitet, damit sind die Arbeiten abgeschlossen.
   

Hier eine Ansicht des Gerätes wenn nur der Analogteil (LW,MW,UKW) arbeitet.
   


Im Standby des Digitalteils oder des gesamten Radios wird die Uhrzeit und das Datum angezeigt. Das OLED wird um 50% abgedunkelt was man aber hier im Bild nicht sehen kann, da die Kamera den Helligkeitsunterschied gleich wieder ausregelt.
Ich plane noch eine Anzeige für eine Wettervorhersage (3-Tage) mit Piktogrammen. Wer Digitalradios mit Chipsätzen von MagicSysTech hat, kennt eine solche Standby-Anzeige.

   

Im Digitalradiobetrieb werden aktuelle Senderinformationen angezeigt. Das Radio kann durch Druck auf den UKW-Senderabstimmungsknopf, per Fernbedienung oder durch eine Geste vor der IR-Kamera eingeschaltet werden. Auch der Sender kann auf diese Weise gewechselt werden.

   
   
   

Um zukünftig die Firmware aktualisieren zu können, packt man einfach die geänderten Firmwarebestandteile in eine Archivdatei und sendet Sie per eMail an das Radio.

   

Ja richtig, ich habe dem Radio eine eigene eMail-Adresse gegeben, über das es aus dem Internet erreicht werden kann.
Im Prinzip wird bei Consumergeräten ja ein Server ins Netz gehangen, auf dem das Radio zyklisch nachschaut ob neue Dateien vorhanden sind. Für ein Hobbygerät würde das aber bedeuten, daß man so einen Server einrichten und betreiben muss. Vergibt man dem Radio dagegen eine eigene eMail-Adresse, ist der Betriebsaufwand minimal.
Damit nun nicht jede Person eine Firmware aufspielen kann, die die Mailadresse kennt, wird natürlich ein Schutz nötig. Hierzu wird im Betreff der Mail mit der neuen Firmware ein Schlüssel mit übertragen. Das Radio kann so erkennen ob es gerade Spam empfangen hat oder eine Mail auf welche es reagieren soll.

Für die Senderliste des Internetradios wird genauso vorgegangen. Das Radio erkennt automatisch anhand des Mailanhanges ob eine neue Firmware, Senderliste oder Netzwerkkonfiguration vorliegt und bearbeitet diese dann nach einer vorherigen Abfrage über das Display.

   

Und auch der Pi hat trotz Wiedergabebetrieb noch viel freies Potential für andere Sachen:
   


Ein Video des Radios wird auf meinem YT-Kanal noch eingestellt. Ich muss es erstmal noch produzieren. Ihr kennt ja den Aufwand den man dabei hat.
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#20
Hallo, Bernhard,
Einfach wunderbar. Super Arbeit. Hätte mich gefreut, die Hälfte Deines Wissens in der Software-Technik zu haben.
Gruß,
Ivan
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