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Selbstbau-Röhrenprüfgerät
#1
Hallo zusammen,

von einem befreundeten Sammler habe ich ein Röhrenprüfgerät erhalten, dass irgendwer in grauer Vorzeit mal selbst gebaut hat. In die Bedienung des Gerätes muss ich mich erst mal zurechtfinden, vorallem was der Erbauer sich gedacht hat. Ich habe z.B. festgestellt, dass die Steckmatrix nicht unbedingt mit der üblichen Nummerierung der Röhrenfassung übereinstimmt, dafür sich aber die Pentoden EL41, EL84, EL95, EF80 usw. alle mit derselben Steckbelegung prüfen lassen, aber die PL36 im Oktalsockel nicht. Pin 1 ist auch nicht Anschluss A, sondern Anschluss K im Steckfeld. Links stellt man u.a. die Empfindlichkeit des Messinstrumentes ein. Der Stufenschalter rechts ist nicht mehr angeschlossen.

Ich habe festgestellt, dass wissentlich gute Röhren mit Werten bei 1,1mA angezeigt werden und wissentlich schlechte Röhren 0,5mA hatten. Die Röhren wurden vorher auf einem anderen RPG geprüft. Da mein anderes RPG keine so große Auswahl an Fassungen hat, wird dieses urige Teil meinen Arbeitsplatz ergänzen.
Die schwarzen Buchsen links sind für Heizspannungen, die Grünen in der Mitte Anodenspannungen und rechts negative Gittervorspannungen.
   

Von unten doch recht gut verarbeitet. ich habe keinen Gleichrichter gefunden und alle Spannungen an den Buchsen liegen in Wechselstrom an. Irgenwie scheints doch zu funktionieren. Ein bröseliges Netzkabel mit Stoffummantelung musste ich vor der Inbetriebbnahme tauschen.
   

Freundliche Grüße,
Arnold
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#2
Jede Röhre ist von ihrem Prinzip her erst mal ein Gleichrichter, denn die negativ geladenen Elektronen lassen sich ums Verrecken nicht wieder zur Elektronen emittierenden Kathode zurückschießen, denn wie bekannt, gleiche Ladungen stoßen sich ab. Also kann bei diesem einfachen Rührentester auf den Gleichrichter für Anoden- und auch G2- Spannung verzichtet werden. Die in Sperrichtung entstehenden Ladungswolken innerhalb des Systems werden in der Leitphase schnell abgesaugt, die Prüflinge richten sich ihre Prüfspannung selbst gleich.
Da außer direkt am Meßwerk keine Glättung der Spannungen mit Kondensatoren möglich ist, erklären sich vielleicht auch die niedrigen Meßspannungen, da ja höchstwahrscheinlich nur pulsierende Gleichströme und -spannungen angezeigt werden.
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#3
Hallo Wolfram,

mir war auch schon bewusst, dass sich Röhren die Gleichspannung letztendlich auch selbst erzeugen können.

Um den Empfindlichkeitschalter des Messwerks sind noch Widerstände verbaut, das könnte auch die Stromstärke beeinflussen. ein Schaltplan und eine Anleitung liegen mir nicht vor, ich muss alles durch Experimentieren herausfinden.

Wie gesagt, Rimlock-, Noval- und pico7-Fassung sind so geschaltet, dass fürs Prüfen der ELxx und EFxx nichts verändert werden muss, wobei ich jetzt nicht alle Pentodenschaltbilder verglichen habe. Auf meinem anderen RPG muss ich mindestens schon den Fasssungspin für die Heizung umschalten.

Das Arbeiten damit ist also auf jeden Fall etwas mehr Kopfarbeit und Vergleich mit Röhrenschaltbildern im Handbuch, statt mit Lochkartensystemen wie beim Funke-RPG.

Freundliche Grüße,
Arnold
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#4
Hi,

ich habe einmal eine Frage zur Heizung der zu prüfenden Röhren in Röhrenprüfgeräten.
In einigen wird mit Wechsel-, in anderen mit Gleichspannung geheizt.
Dann ist bei verschiedenen ein Pol der Heizung auf Masse gelegt, bei anderen jedoch nicht.
Wie ist es denn "Am Besten"?
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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#5
Hallo Wolfgang,
ob in Röhrenprüfgeräten mit Gleich- oder Wechselspannung geheizt wird, ist meiner Meinung nach vollkommen egal. 6,3V Gleichspannung stellt an der Röhrenheizung eine bestimmte Leistung zur Verfügung, die eben die Röhre optimal befeuert. Gleiches gilt auch für 6,3V Wechselspannung. Diese Spannung ist ja die Effektivspannungsangabe einer sinusförmigen Wechselspannung, deren Spitzenspannung um den Faktor 1,4142 höher ist. Der Energiegehalt dieser Effektivspannung entspricht eben genau der Gleichspannung.

Ob in Prüfgeräten ein Pol der Heizung geerdet, also auf Kathodenpotential gelegt wird, ist nur bei direkt geheizten Röhren erforderlich. Sonst würde ja kein Anodenstrom fließen.
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#6
Danke Wolfram, wieder etwas dazu gelernt! Schönen Abend noch.

Warum die Frage, ich tüftele gerade an einem neuen Selbstbau-RPG herum.
Da ich keinen Netztrafo mit vielen Anzapfungen habe, möchte ich die Heizspannung mit einem LM317-Modul stufenlos bis 12/24VDC einstellbar machen.
Dann werde ich den Minuspol nicht auf Masse legen, sondern einzeln der Röhre zuführen.
Mit den eingeplanten Schaltern kann ich dann auch direkt geheizte Röhren passend, also auch auf Masse, zuschalten.
Viele Grüße aus Loccum, Wolfgang

Wer niemals fragt, bekommt nicht einmal ein Nein zur Antwort.

In Memorandum 2018
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