05.10.2018, 17:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.10.2018, 17:53 von radioljub01.)
Kürzlich fragte mich der ehemaliger Arbeitskollege, für den ich schon mehrere Geräte restauriert hatte (z.B. einen VE301 von TeKaDe), ob ich mal nach seinem neuesten Fund schauen könnte. Der stand bei seinem Schwiegervater im Partykeller und diente als Dekorationsoblekt. Die Bilder, die er mit seinem Handy geschossen hatte machten mich neugierig. Das Gerät entpuppte sich als ein SIEMENS 51W in hervorragendem Zustand:
Hersteller: SIEMENS
Modell: 51W
Schaltung: Dreikreis-Geradeaus Empfänger
Baujahr: 1929 - 1930
Röhrenbestückung: REN1104, REN1104, REN1104, REN1004, RE134, RGN1054
Stromversorgung: 110, 125V, 205, 220V, 235V, 250V Wechselspannung. Spannungswechsel durch Tausch von Pertinaxplättchen mit Messingbrücken am Netztrafo
Wellenbereiche: LW, MW
Bedienelemente:
Vorderseite:
links: 1. Abgestimmter Kreis (Preselektor), mechanisch nicht mit dem Hauptabstimmdrehko gekoppelt;
Mitte: Abstimmknopf für Senderwahl betätigt den Doppel - Drehkondensator des 2. und 3. abgestimmten Kreises.
rechts: Rückkopplung
Innen: Drehschalter zum Umschalten von MW auf LW. Hebt man den Gehäusedeckel, so wird die Anodenspannung abgeschaltet; die Heizung läuft
weiter, sodass nach Schließen des Deckels das Radio sofort ohne Anwärmphase auf dem neu gewählten Wellenbereich weiterläuft.
Gehäuse: Dunkel gebeiztes Holz mit Bakelit-Frontblende
Fabrik Nr. 194606
Abmessungen: BHT: 48,5 cm x 23,5 cm x 24,0 cm (mit Huckepack-Netzteil: T= 31,5 cm)
Gewicht: ca. 14,5 kg
Hier zunächst die Schaltung und die technische Beschreibung:
Und nun ein paar Bilder der Außenseite dieses ungewöhnlich gut erhaltenen Gerätes:
D_SIEMENS_51W_Antennenbuchsen.jpg (Größe: 93,51 KB / Downloads: 324)
Im Anlieferzustand war im Netzteil die 125V Brücke montiert. Im RMorg zeigte Martin Renoth wie die Brücken für andere Netzspannungen modifiziert werden müssen.
Die Sicherung hat E10 Gewinde wie eine Skalenbirne.
Hans (RE084), der gerade so ein Gerät restauriert, hatte mich darum gebeten, den Schalterknebel genau auszumessen. Unglücklicherweise fehlt bei ihm auch noch der gesamte Netzteil-Rucksack.
Und so sieht es unter dem Gehäusedeckel aus:
Abgesehen von den abgeschirmten Kreisspulen ist auch das ganze Gehäuse mit Kupferblech abgeschirmt.
Dreht man den Wellenbereichsschalter von 1 (MW) auf 2 (LW), so rotieren synchron alle 3 Filterbecher. Was für eine aufwendige Mechanik!
Entfernt man die Bodenplatte, so sieht das so aus. Nichts wurde jemals repariert:
Zunächst eine Übersicht:
Und nun noch einmal die einzelnen Baugruppen in Großaufnahme:
Nun zu guter Letzt noch Ansichten des Huckpack-Netzteils bei abgenommener Haube.
Links der Netztrafo, in der Mitte die Drossel mit den 3 Anzapfungen zur Bereitstellung der Gittervorspannungen für die 1. REN1104, die REN1004 und die RE134. Darunter die Sieb- und Ladekondensatoren.
--------------------------------------
Was war nun eigentlich zu reparieren?
Alle Blockkondensatoren hatten viel zu hohe Leckströme und wurden zunächst einseitig abgelötet und durch neue Kondensatoren ersetzt. Später werden sie dann neu befüllt.
Die Koppelkondensatoren sind durchweg Glimmer-Cs. Alle in Ordnung! Auch alle Widerstände in den Klemmfederhalterungen haben noch gute Werte und machen einwandfreien Kontakt.
Die 1. Röhre REN1104 hatte eine offene Heizung. Glücklicherweise war nur der vom Quetschfuß kommende Draht nicht mehr mit dem Röhrenstift verbunden. Nachlöten erledigte das Problem.
Die 2. Röhre REN1104 war durch eine REN904 ersetzt worden, bei der der Sockel lose um den Glaskolben wackelt. Kann man wohl noch retten. Wurde zunächst durch eine andere REN904 ersetzt. Die hier verwendete REN904 ist übrigens in Wirklichkeit eine AC2, wie der Jacob hier schon einmal erklärte
Alle Röhren haben noch eine recht passable Emission.
Was ich hier bei einem Radio zum ersten Mal gesehen habe ist ein abgeschirmtes Netzkabel. Die Abschirmung war neben dem Netztrafo mit einer schelle auf masse gelegt. Da es mal abgeknipst wurde, frage ich mich, wo ich so etwas wohl herbekomme - mit Textilummantelung.
So ist der Stand der Dinge. Das Radio spielt im Moment sehr schön an einem SIEMENS Lautsprecher von 1931 Type 050. Passt zwar eigentlich vom Farbton her nicht zum Gerät, stammt aber immerhin aus der gleichen Zeit.
Demnächst werden dann mal die Blockkondensatoren entleert und neu befüllt.
Hersteller: SIEMENS
Modell: 51W
Schaltung: Dreikreis-Geradeaus Empfänger
Baujahr: 1929 - 1930
Röhrenbestückung: REN1104, REN1104, REN1104, REN1004, RE134, RGN1054
Stromversorgung: 110, 125V, 205, 220V, 235V, 250V Wechselspannung. Spannungswechsel durch Tausch von Pertinaxplättchen mit Messingbrücken am Netztrafo
Wellenbereiche: LW, MW
Bedienelemente:
Vorderseite:
links: 1. Abgestimmter Kreis (Preselektor), mechanisch nicht mit dem Hauptabstimmdrehko gekoppelt;
Mitte: Abstimmknopf für Senderwahl betätigt den Doppel - Drehkondensator des 2. und 3. abgestimmten Kreises.
rechts: Rückkopplung
Innen: Drehschalter zum Umschalten von MW auf LW. Hebt man den Gehäusedeckel, so wird die Anodenspannung abgeschaltet; die Heizung läuft
weiter, sodass nach Schließen des Deckels das Radio sofort ohne Anwärmphase auf dem neu gewählten Wellenbereich weiterläuft.
Gehäuse: Dunkel gebeiztes Holz mit Bakelit-Frontblende
Fabrik Nr. 194606
Abmessungen: BHT: 48,5 cm x 23,5 cm x 24,0 cm (mit Huckepack-Netzteil: T= 31,5 cm)
Gewicht: ca. 14,5 kg
Hier zunächst die Schaltung und die technische Beschreibung:
Und nun ein paar Bilder der Außenseite dieses ungewöhnlich gut erhaltenen Gerätes:
D_SIEMENS_51W_Antennenbuchsen.jpg (Größe: 93,51 KB / Downloads: 324)
Im Anlieferzustand war im Netzteil die 125V Brücke montiert. Im RMorg zeigte Martin Renoth wie die Brücken für andere Netzspannungen modifiziert werden müssen.
Die Sicherung hat E10 Gewinde wie eine Skalenbirne.
Hans (RE084), der gerade so ein Gerät restauriert, hatte mich darum gebeten, den Schalterknebel genau auszumessen. Unglücklicherweise fehlt bei ihm auch noch der gesamte Netzteil-Rucksack.
Und so sieht es unter dem Gehäusedeckel aus:
Abgesehen von den abgeschirmten Kreisspulen ist auch das ganze Gehäuse mit Kupferblech abgeschirmt.
Dreht man den Wellenbereichsschalter von 1 (MW) auf 2 (LW), so rotieren synchron alle 3 Filterbecher. Was für eine aufwendige Mechanik!
Entfernt man die Bodenplatte, so sieht das so aus. Nichts wurde jemals repariert:
Zunächst eine Übersicht:
Und nun noch einmal die einzelnen Baugruppen in Großaufnahme:
Nun zu guter Letzt noch Ansichten des Huckpack-Netzteils bei abgenommener Haube.
Links der Netztrafo, in der Mitte die Drossel mit den 3 Anzapfungen zur Bereitstellung der Gittervorspannungen für die 1. REN1104, die REN1004 und die RE134. Darunter die Sieb- und Ladekondensatoren.
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Was war nun eigentlich zu reparieren?
Alle Blockkondensatoren hatten viel zu hohe Leckströme und wurden zunächst einseitig abgelötet und durch neue Kondensatoren ersetzt. Später werden sie dann neu befüllt.
Die Koppelkondensatoren sind durchweg Glimmer-Cs. Alle in Ordnung! Auch alle Widerstände in den Klemmfederhalterungen haben noch gute Werte und machen einwandfreien Kontakt.
Die 1. Röhre REN1104 hatte eine offene Heizung. Glücklicherweise war nur der vom Quetschfuß kommende Draht nicht mehr mit dem Röhrenstift verbunden. Nachlöten erledigte das Problem.
Die 2. Röhre REN1104 war durch eine REN904 ersetzt worden, bei der der Sockel lose um den Glaskolben wackelt. Kann man wohl noch retten. Wurde zunächst durch eine andere REN904 ersetzt. Die hier verwendete REN904 ist übrigens in Wirklichkeit eine AC2, wie der Jacob hier schon einmal erklärte
Alle Röhren haben noch eine recht passable Emission.
Was ich hier bei einem Radio zum ersten Mal gesehen habe ist ein abgeschirmtes Netzkabel. Die Abschirmung war neben dem Netztrafo mit einer schelle auf masse gelegt. Da es mal abgeknipst wurde, frage ich mich, wo ich so etwas wohl herbekomme - mit Textilummantelung.
So ist der Stand der Dinge. Das Radio spielt im Moment sehr schön an einem SIEMENS Lautsprecher von 1931 Type 050. Passt zwar eigentlich vom Farbton her nicht zum Gerät, stammt aber immerhin aus der gleichen Zeit.
Demnächst werden dann mal die Blockkondensatoren entleert und neu befüllt.
Grüsse aus Karlsruhe,
Harald
Harald