Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 5 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
REVOX B77 MK I Tonbandmaschine
#1
Hallo Bastlergemeinde,

heute brachte mir ein Oldtimer-Kollegen seine Tonbandmaschine B77 MK I von REVOX zur Reparatur.
Labyrinth-Lautsprecherboxen, aber auch die Tonbandmaschinen von REVOX zählten in den 70er Jahren zum Besten und Hochpreisigsten, was der Markt zu bieten hatte.

Da ich der Maschine schon die Rückwand und das vordere Abdeckblech beraubt habe, stelle ich nachfolgend einen Link ein, damit man das Teil in Gänze sehen und sich weitere Information hierzu einholen kann.

Der Fehler bei der Maschine zeigt sich sofort beim Einschalten.
Die Leuchtmittel "REC-R" und "REC-L" blitzen kurz auf, ebenso die Leuchtmittel der beiden VU-Meter.
Die Zeiger der VU-Meter schlagen kurz ein wenig aus und pendeln wieder auf Null-Anschlag.

Nach einigen wenigen Sekunden werden sie noch einmal kurz aktiviert, gerade so, als wenn sich ein Elko im Netzteil entlädt und...das wars.


Einen Schaltplan habe ich bei Tanya gefunden. Er liegt mir aber nur als PDF-Datei vor und die ist zu groß, um sie hier einzustellen.

Grundsätzlich vermute ich einen Fehler im Netzteil, möglicherweise die üblichen Verdächtigen.

Vielleicht hat sich bereits jemand mit solch einem Gerät beschäftigt und weiß mehr zum Thema.

Viele Grüße

Peter

Hier nun einige Impressionen:

   

   

   

   

   

   

   

   
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
Zitieren
#2
Hallo Peter,
ohne je eine B77 , dafür viele andere, in den Fingern gehabt zu haben, habe ich jedoch vieles über diese BM lesen können.
Im Netzteil machen die "Riwas" Störschutzkondensatoren sehr oft Probleme und sollten, auch wenn Sie noch nicht "gestunken" haben, gegen heute erhältliche gewechselt werden.
Das Netzteil gibt zwei Kleinspannungen heraus und die wären, einmal eine ungeregelte 24V/DC mittels Glassicherung F1 und eine mit IC1 stabilisierte 21V/DC an F2 abgesicherte Spannung heraus.
Hier prüfe mal zuerst die Sicherungshalter, denn oft sind diese oxidiert und somit leiten Sie die Trafowechselspannung nicht weiter.
M.f.G.
harry


--------------------------------------------------------------------
Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
Zitieren
#3
Hallo Harry,

danke für Deine Antwort.

An F1 messe ich 22VAC und F2 25VAC.
Das ist auch ok so, denn das sind beides Wechselspannungen, die direkt vom Trafo Sekundär ausgegeben werden.
Beide Sicherungen sind oke und leiten.

Die 25VAC führen auf einen Gleichrichter mit der Bezeichnung BY159/50, in Bild 3 der untere.
Der hat am + Ausgang, gemessen gegen seinen - Anschluss, 0V.

Ob der wohl defekt ist?
Ich werde ihn morgen tauschen.
Von der Bauform her habe ich hier den Typ GI KBPC 602 (6A/200V) und kleine runde Teile mit 1,5A/1000V.

Über den BY159/50 finde ich nichts im Net.

Viele Grüße

Peter
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
Zitieren
#4
Dann hast du damit bestimmt schon den Übeltäter überführt.
Dieser Gleichrichter hat ja am Ausgang den Lade Elko C1 mit 2200µF/63 V ? parallel, somit müssten an diesem ca. 25 V/DC anliegen und bei Überlast müsste, bevor es den Gleichrichter killt, die 1,6A Sicherung geschmolzen sein, was sie aber nicht ist und wer weiß warum, der GL defekt.
Halte uns mal nach dessen Wechsel auf dem laufendem.
Der Ersatz sollte belastungsmäßig etwas mehr als 3A verkraften können.
M.f.G.
harry


--------------------------------------------------------------------
Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
Zitieren
#5
Hallo Peter,
wenn Du BY159/50 datasheet bei Tante goog... eingibst, dann kannst Du in vielen Unterlagen wühlen. Das ist ein ziemlich gewöhnlicher runder Brückengleichrichter mit 50V und 1A Strom.
Gleichrichter und Dioden haben eigentlich immer Kurzschluß, wenn sie gehimmelt worden sind. Wenn Du an dem Ding an + und - nichts messen kannst, dann solltest Du mal prüfen, ob an den Wechselspannungsanschlüssen des Gleichrichters überhaupt Wechselspannung vom Trafo anliegt. Wenn der BY159 Kurzschluß hätte, wäre die entsprechende Sicherung gekommen. Du hast aber geschrieben, dass die Sicherung in Ordnung ist. Das spricht gegen einen Kurzschluß.
Ich würde auch entsprechend radioharry's Tipp "...Hier prüfe mal zuerst die Sicherungshalter, denn oft sind diese oxidiert und somit leiten Sie die Trafowechselspannung nicht weiter. ..." prüfen.

... Harry war schneller...
Zitieren
#6
BY159 eingeben bei Google und du hast jede Menge Ergebnisse zu BY159-50
400 V 1,5A Brücke
BY159-50 NTE Equvilent NTE5304 BRIDGE RECTIFIER - FULL WAVE SINGLE PHASE 400V 1.5A
Eine Lüge wird nicht zur Wahrheit, falsches wird nicht richtig und das Böse wird nicht gut, nur weil es von der Mehrheit akzeptiert wird.

Zitieren
#7
Bitte den Thread nach "Tonband & Co., Magnettontechnik, Magnettonbänder, Drahttongeräte" verschieben. Da gehört er zum Wiederfinden eigentlich hin.
Zitieren
#8
Danke für Eure Tipps und Hilfe.

Die Wechselspannung liegt am Gleichrichter an, hatte versäumt, das so klar zu schreiben.
Somit passt alles primär- und sekundärseitig am Trafo.
Der Weg über die Feinsicherung ist ebenfalls ok, keine Übergangswiderstände.
Die Sicherung hat tatsächlich nicht ausgelöst. Somit vermute ich derweil eine schlichte Unterbrechung in der Brückenschaltung.

Morgen werde ich nicht am Gerät arbeiten, eventuell am Samstag.
Den Glr. werde ich ausmessen und tauschen, ich halte Euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.


@ Scotty
Du hast völlig recht, der Thread gehört hier nicht hinein.
Da war ich wohl etwas zu schnell.

Viele Grüße

Peter
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
Zitieren
#9
So, das niedliche Revox-Maschinchen funktioniert wieder einwandfrei.
Mit ihren ca. 17 kg nicht gerade ein Leichtgewicht.

Auf dem Netzteil waren defekt:

2 x Elko,
2 x Widerstand,
1 x Festspannungsregler 78M20, getauscht gegen 7820,
1 x Gleichrichter.

Zudem waren sämtliche Sicherungshalter schwarz angelaufen, ebenso die eingesteckten Sicherungen, also auch hier ausgewechselt gegen neue.

Im Gerät sind die Platinen, wie auf den Bildern ersichtlich, mittels Kammleisten ineinandergesteckt. Auch hier waren alle Kontakte angelaufen.

Auf den weiteren Platinen die übliche Kondikur, die meisten waren aus ihrem Wert gelaufen.

Nach der Innenreinigung und dem Reinigen der Tonköpfe und Bandandruckrollen spielt es nun wieder wunderbar und nimmt glasklar auf.

Hier nun noch einige Bilder (provisorischer Betrieb an meinem Loewe Opta Bella Luxus II, 42021), den ich auch gerade erst fertiggestellt habe:

   

Dagegen sieht die Bella richtig klein aus.

   

   

   

   

Vielen Dank an Radioharry und alle Tippgeber.

Peter
Es grüßt freundlich aus dem Siebengebirge

Peter

Der Optimist sitzt auf der Wolke, unter der die anderen jammern.
Zitieren
#10
Ich hoffe Du hast die "eingebaute Zeitbombe" mit ausgetauscht ??
Damit meine ich den Kondensator direkt an der Netzbuchse, der explodiert mit 100 % iger Sicherheit
und das sieht dann so aus .

   

Die Maschine qualmt 1 Minute wie verrückt.
Die ganze Werkstatt war vernebelt und ein Süsslicher Geschmack lag in der Luft .


Es giebt auch noch einen zweiten Rifa-Kondensator, der ist etwas versteckt auf der Capstan-Motorsteuerplatine .

   

Wenn der Durchgeschlagen ist, geht die Drehzahl affenartig hoch.

   
   
Die 3 weitere Kandidaten unten auf dem Bild (hinter der Netzbuchse) sollten ebenfalls ausgetauscht werden, Teer läuft schon aus.
Das macht sich auch bemerkbar wenn beim Umspulen von grossen Bändern am Ende keine Kraft mehr da ist .

   
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  REVOX B795 Plattenspieler Vorstellung und Reparatur Richard 15 7.721 17.12.2019, 15:04
Letzter Beitrag: vision-eyes

Gehe zu: